Kaiser Augustus und Partherkrieg 30 v.Chr.

H

HabZweiFragen

Gast
Hallo,

ich habe zwei Fragen zu Kaiser Augustus (Octavian) in den Jahren 31 und 30 v.Chr. .

Augustus (damals noch Octavian) kämpfte in den Jahren 31 und 30 v.Chr. gegen Antonius, welchen er dann am 1. August 30 v.Chr. auch besiegte.
In einem Buch habe ich gelesen, dass der Janus-Tempel geschlossen wurde nach dem er Antonius besiegt hatte und mit dem Partherreich Frieden geschlossen hatte. In dem Buch steht auch, dass die Nachricht vom Frieden im Frühjahr 30 v.Chr. in Rom eintraf.

erste Frage: Wann hat Augustus Frieden mit dem Partherreich geschlossen? 31 und 30 v.Chr. war er ja mit Antonius "beschäftigt". Hat er den Frieden nebenbei geschlossen oder hat die Nachricht nur solange bis nach Rom gebraucht?

zweite Frage: Wann wurde der Janus-Tempel geschlossen? Müsste ja nach dem 1. August 30 v.Chr. gewesen sein, in dem Buch kommt es so rüber als ob der Tempel schon im Frühjahr 30 v.Chr. geschlossen wurde (was ja nicht geht, da Augustus noch Krieg gegen Antonius und Kleopatra führte).

Ich hoffe, dass der Autor sich nicht einfach im Jahr geirrt hat und ich jetzt umsonst etwas verwirrt bin.

Schon einmal im Vorraus danke für die Hilfe.
 
Ich beginne mit Deiner zweiten Frage:
Der Ianustempel wurde unter Augustus dreimal geschlossen:
29 v. Chr. nach dem Sieg über Ägypten (Dass diese Schließung nicht bereits 30, sondern erst 29 war, ergibt sich aus Cassius Dio 51,20.)
25 v. Chr. nach dem - allerdings nur vermeintlichen - Ende des Kriegs gegen die Kantabrer (Cassius Dio 53,26)
Dass er den Tempel noch ein drittes Mal schließen ließ, ergibt sich aus seinen "Res gestae", wobei allerdings Zeitpunkt (laut Orosius 6,22 2 v. Chr.) und Anlass unklar sind.

Nun zur ersten Frage:
Der Friede mit den Parthern wurde eigentlich erst 20 v. Chr. geschlossen. Da Dein Autor allerdings einen Zusammenhang mit der Ianustempel-Schließung sieht, dürfte er etwas anderes meinen:
30 v. Chr. wurde Octavian von den innerparthischen Angelegenheiten berührt. Im Partherreich war es zu einem Bürgerkrieg zwischen den rivalisierenden Königen Phraates IV. und Tiridates II. gekommen. Tiridates wurde besiegt und erhielt Zuflucht im römischen Syrien. Octavian erhielt einen Sohn von Phraates als Geisel. Folglich herrschten fortan friedliche Beziehungen.
Zu einem "Partherkrieg" war es 30 v. Chr. allerdings nicht gekommen, da Octavian eine Einmischung in den Bürgerkrieg ablehnte, obwohl beide Seiten seine Unterstützung suchten.
Die Nachricht von den Vorgängen mit den Parthern traf Anfang 29 v. Chr. in Rom ein (Cassius Dio 51,20). (Octavian selbst weilte damals noch im Osten.)
20 v. Chr. gab Phraates den Römern die Standarten zurück, die die Parther in der Schlacht bei Carrhae erbeutet hatten, außerdem die meisten in ihrer Hand befindlichen römischen Kriegsgefangenen.
 
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