Kanarische Tänze und Volksmusik

Mfelix

Aktives Mitglied
Viele Traditionen der Guanchen wie es auch der Tanz "Canario" der auch in Europa berühmt wobei der Tanz den die Spanier bei ihrer Ankunft sahen in Gruppen getanzt wurde und nicht einzeln."Es handelt sich um einen Tanz der Auuforderung und Ablehnung ,in welchem sich zwei Reihen Tänzer und Tänzerinnen gegenüberstehen,sich einander nähern und von einander entfernen..."(Siemens Hernandez,"La Musica en Canarias"S.27)
Im Atlas findet man noch immer diese Art zu Tanzen es heisst "Ahwach" dabei variert die Form von Region zu Region diese oben erwähnte Form des "Canarios" mit kurzen Stampfschritten findet sich vorallem im Hohen Atlas.
 
Das es blond und blauäugige Guanchen gab/gibt als auch den mediterranen Typ hat wohl diese Theorie nach Norden verlagert obwohl es diese Menschentypen auch auf dem NA Festland zu finden sind .Wie dem auch sei ich meine sogar die Region vom Ursprung der Guanchen einschränken zu können anhand des Tanzes der Guanchen.
Dabei wird der oben zitierte Tanz in ähnlicher Form im Hohen Atlas getanzt.Aber ob der ursprüngliche "Canario" auf allen Insel so getanzt wurde und somit alle Guanche aus dieser Region stammen könnten habe ich nicht finden können.
 
Ich bin da sehr skeptisch. Ich wette, wenn man nur genug sucht, wird man sehr ähnliche Tänze auch in anderen Kulturen finden, die garantiert nichts mit den Altkanariern oder Berbern zu tun haben.
 
Ich bin da sehr skeptisch. Ich wette, wenn man nur genug sucht, wird man sehr ähnliche Tänze auch in anderen Kulturen finden, die garantiert nichts mit den Altkanariern oder Berbern zu tun haben.
Dann lassen wir es mal als Suchoption gegen meine Behauptung offen aber so wie der usprüngliche Tanz der Guanchen beschrieben wird ,eine Reihe von einigen Männer und eine gegenüberstehende Reihe von Frauen die sich aufeinander zu bewegen und wieder entfernen,kenne ich nichts vergleichbares und man findet man es so in dieser Form , in traditonellen Tänzen wohl nur im Atlas.
 
Das ist eben das Problem. Wir sollten uns davor hüten, von dem auszugehen, was wir zufälligerweise kennen. Stampfen als Rythmusgeber dürfte bei Tänzen nicht ganz ungewöhnlich sein, ebensowenig, dass Männer und Frauen sich aufeinander zu und voneinander weg bewegen.

Ich möchte nicht, dass du mich dergestalt missverstehst, dass ich in Abrede stelle, dass es sich um denselben Tanz oder um zwei Tänze handelt, die auf dieselbe Wurzel zurückgehen. Nur wäre mir das viel zu vage, um darauf eine Argumentation aufzubauen, da müsste man sich beide Tänze mal sehr genau anschauen, ob die Parallelen aufweisen, die wirklich außergewöhnlich und nicht fast schon typisch sind.
 
Das ist eben das Problem. Wir sollten uns davor hüten, von dem auszugehen, was wir zufälligerweise kennen. Stampfen als Rythmusgeber dürfte bei Tänzen nicht ganz ungewöhnlich sein, ebensowenig, dass Männer und Frauen sich aufeinander zu und voneinander weg bewegen.

Ich möchte nicht, dass du mich dergestalt missverstehst, dass ich in Abrede stelle, dass es sich um denselben Tanz oder um zwei Tänze handelt, die auf dieselbe Wurzel zurückgehen. Nur wäre mir das viel zu vage, um darauf eine Argumentation aufzubauen, da müsste man sich beide Tänze mal sehr genau anschauen, ob die Parallelen aufweisen, die wirklich außergewöhnlich und nicht fast schon typisch sind.
Einem kanarischen Blogger ist die Ähnlichkeit der Tänze auf beiden Seiten des kanarischen Stroms auch aufgefallen.Der "Tajaraste" (aus dem altkanarischen) wird bis Heute getanzt."
www.lenguaguanche.com
"El Tajaraste es uno de los elementos fundamentales en la música tradicional isleña. En la zona de Tata, en la comarca del Sous, se siguen entonando ritmos músicales paralelos dentro de un complejo musical mucho más amplio, representado dentro de las `awash´. La entonación es muy parecida, y es digna de un estudio más que pormenorizado.

En Azilal en las faldas del Atlas, la música monótona y ancestral del `pito´y las panderetas, con los bailarines masculinos vestidos de blanco, es más que llamativa.Tanto parte de su coreografía, como el ritmo que imprime la flauta, recuerdan en su profundidad, al antiguo tajaraste, antes de sucumbir con las reformas realizadas, por la "sección femenina" a mediados del siglo pasado.

Más al norte, las danzas de filas entre hombres y mujeres, como en el ancestral Sirinoke palmero, se siguen realizando, acercándose y alejándose filas de hombres y mujeres respectivamente, al ritmo del `pito´y las panderetas. En la misma comarca del Sous, bailes al son del `pito´ recuerdan a los ritmos musicales de la isla de El Hierro, encuanto a percución y ritmo. Sin ánimo de mayores dilaciones, ni reduccionismos aparentes, voy a subir algunos vídeos al respecto, algunos están en línea. Me resisto a menospreciar vínculos más que posibles con nuestra ancestral música. Juzguen por ustedes mismos;

Ritmo y baile;
azilal ait boulli ahouach foulklour elhasnaoui

Primeros minutos;
azilal ait boulli assamr ahouach elhasnaoui partie 6 "
 
"Es handelt sich um einen Tanz der Auuforderung und Ablehnung ,in welchem sich zwei Reihen Tänzer und Tänzerinnen gegenüberstehen,sich einander nähern und von einander entfernen..."(Siemens Hernandez,"La Musica en Canarias"S.27)
Im Atlas findet man noch immer diese Art zu Tanzen es heisst "Ahwach" dabei variert die Form von Region zu Region diese oben erwähnte Form des "Canarios" mit kurzen Stampfschritten findet sich vorallem im Hohen Atlas.


Ich habe mir das mal angeschaut:


Hier gibt es keine Tänzerinnen, sondern nur männliche Tänzer. Sie stehen sich auch nirgends in zwei Reihen gegenüber, und von "Aufforderung und Ablehnung" ist beim besten Willen nichts zu erkennen.

Die Gemeinsamkeit scheint zu sein, dass hier Tänzer sich bewegen und Schritte ausführen, wie es halt bei allen Tänzen auf der Welt so ist.
 
Ich habe den Artikel des Bloggers im ganzen übernommen mit den Videos ohne sie mir vorher anzuschauen aber wenn du selber suchen willst musst du nur "Tanzen" in dereren Sprache natürlich Ahwach/achwasch/Ahawache, als Schlagwort eingeben.

Die Tänze variieren von Region zu Region aber der im Hohen Atlas ist dem alten Guanchen Tanz,der Beschreibung her ähnlich .
Auch wenn es gelöscht wird nach dem Forumsregeln hier:
dades.fr.cc - Ahidouss musique du sud maroc - une vidéo Musique.flv
 
Ich habe den Artikel des Bloggers im ganzen übernommen mit den Videos ohne sie mir vorher anzuschauen

:)

Die Tänze variieren von Region zu Region

Und innerhalb jeder Region wird man verschiedene Tänze finden.


wenn du selber suchen willst

Kein Bedarf.
Wenn Du aber mal selber suchen willst, wo überall auf der Welt es Tänze gibt, wo Frauen und Männer in zwei Reihen gegenüber stehen, wirst Du sicher in diversen Kontinenten und Kulturen fündig.
 
Wenn Du aber mal selber suchen willst, wo überall auf der Welt es Tänze gibt, wo Frauen und Männer in zwei Reihen gegenüber stehen, wirst Du sicher in diversen Kontinenten und Kulturen fündig.
Wenn dann nur im mediterranen Bereich oder wo es Cromagnon Spuren zu finden sind aber zum Glück kann man es auf den Bereich Guanchen Sprache eingrenzen"EL Tajaraste" kommt nicht aus dem romanischen.
 
Beim Tajarast singt einer vor und die anderen singen dann danach genau wie im Atlas, unterschied heutzutage singen die Kanarios auf Spanisch und die tradionelle Tracht ist anders.

Der obige Tanz heisst übrigens Ahidous und ist anders als der Ahwach

"L’Ahwach et l’Ahidous.

A l’avant de la scène c’est le tandem ahwach/ahidous qui prédomine, tant par son extension territonale englobant l’ensemble du monde atlasique, que par les connotations cuitureiles et linguistiques qu’il renferme. En effet, l’ahwach s’identifie directement à l’aire tachelhiyt, donc aux populations sédentaires appelées communément “chleuh”, plus exactement Ichelhayn. C’est dire qu’il se pratique dans l’Anti-Atlas, le Haut-Atlas occidental, et le Haut-Atlas central jusqu’à une ligne imaginaire (très perméable, aussi) allant de Demnat à l’Asif Mgun. Fait intéressant, du reste, c’est dans cette zone de contact que l’on assiste, depuis une trentaine d’années, à une poussée inexorable de l’ahwach au détriment de l’ahidous, selon le musicologue Lortat-Jacob (1980, p. 68) qui a effectué un travail fort sérieux dans ce domaine. A telle enseigne, que les Ayt Mgun sont totalement gagnés par le phénomène, lequel s’étendrait également aux Ayt Bou Wlli.

Plus à l’Est, cependant, l’ahidous règne en maître chez les ksouriens transhumants de parler Tamazight du Haut-Atlas oriental, dont il constitue la danse de base, ainsi que chez leurs cousins du Moyen-Atlas. Ensemble que le lecteur aura reconnu comme appartenant au groupe dit “beraber” (imazighen). L’ahidous (prononcé parfois haydous) parvient à franchir les limites nord-est du pays Amazigh, puisqu’on constare sa présence chez les Ayt Warayn, groupe important dont le parler s’apparente à la znatiya."

Es würde mich nicht wundern ob die Kastanjeten von den Altkanarien stammt da es auch in Nordafrika welche gibt.Oder es hat den Umweg von Nordafrika nach Spanien durch die Mauren und von Spanien auf die Insel gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn dann nur im mediterranen Bereich oder wo es Cromagnon Spuren zu finden sind
Du hast nicht verstanden, was ich meine:
Auch in Indien oder Amerika oder sonstwo gibt es Tänze, wo sich Weiblein und Männlein in zwei Reihen gegenüberstehen oder wo Stampfschritte ausgeführt werden oder wo eine Gruppe vorsingt und die andere nachsingt. Das alles hat nichts mit "Cromagnon Spuren" oder Guanchen zu tun.
Wie Du selber schreibst, ändern sich traditionelle Tänze im Lauf der Jahrhunderte und nehmen regional verschiedenartigste Formen an. Was soll damit zu beweisen sein?

Unabhängig davon würde mich interessieren, wo man die Beschreibung einheimischer kanarischer Tänze im Original nachlesen kann.


Info von mir: Die Dinger heißen Kastagnetten
 
Auch in Indien oder Amerika oder sonstwo gibt es Tänze, wo sich Weiblein und Männlein in zwei Reihen gegenüberstehen oder wo Stampfschritte ausgeführt werden oder wo eine Gruppe vorsingt und die andere nachsingt. Das alles hat nichts mit "Cromagnon Spuren" oder Guanchen zu tun.
Wie Du selber schreibst, ändern sich traditionelle Tänze im Lauf der Jahrhunderte und nehmen regional verschiedenartigste Formen an. Was soll damit zu beweisen sein?
Das schließe ich nicht aus das es irgendwo auf der Welt einen ähnlich Tanz geben könnte aber wie gesagt es kommt ja mit höchster wahrscheinlichkiet Nordafrika als Herkunft der Guanchen in Frage.Nun wenn du dir die tradionellen Tänze dort anschaust wirst du feststellen das jede Region jeder Stamm seine eigene Art zu Tanzen hat auch wird es über die Jahrtausende Veränderungen durch äussere Einwirkung,kleine Veränderung gegeben haben.

Ein Tanz der "Ahidous" heisst hab ich festgestellt das er der Guanchen Tanz der Altguanchen ähnelt ,er wird soweit ich weiss im Hohen Atlas ostlicher Teil getanzt.Ich meinte ja,dass das die Region sein könnte woher der Guanchen ursprünglich herkommen.Die Region wird von halbnomaden bewohnt und vor tausenden Jahren waren es wohl auch mehr Nomaden.und die könnten bei ihren Wanderungen irgendwie von
Unabhängig davon würde mich interessieren, wo man die Beschreibung einheimischer kanarischer Tänze im Original nachlesen kann.
Ich habe bisher nur diese Beschreibung von Siemens Hernandez,"La Musica en Canarias" auf S.27 ,im Internet gefunden.Aber eigentlich müsste es nochmehr Quellen geben ,kann mir nicht vorstellen das die Spanier es verboten haben zu Tanzen und zu singen .Aber durchaus könnte eine spanische Einflüsse ,die Original Tänzen verändert haben.
Info von mir: Die Dinger heißen Kastagnetten
Ach,mit gauch noch ich dachte es wird mit spanischen n geschrieben.
 
Das schließe ich nicht aus das es irgendwo auf der Welt einen ähnlich Tanz geben könnte
Nicht nur einen... Es gibt wohl mehr Tänze auf der Welt, als Du Dir vorstellen kannst. Und da tauchen immer wieder dieselben Elemente auf: Man macht kleine Schritte, große Schritte, Sprünge, man stellt sich in zwei Reihen auf oder im Kreis, man hält sich an den Händen, man singt dazu oder trommelt dazu...


Nun wenn du dir die tradionellen Tänze dort anschaust wirst du feststellen das jede Region jeder Stamm seine eigene Art zu Tanzen hat
Nicht anders wird es auf den kanarischen Inseln gewesen sein, wahrscheinlich wurde auf jeder Insel anders getanzt. Und nicht nur das: Es wird sogar innerhalb einer Region mehrere verschiedene Tänze gegeben haben.

Ich habe bisher nur diese Beschreibung von Siemens Hernandez,"La Musica en Canarias" auf S.27 ,im Internet gefunden.
Das wäre das hier:
La música en Canarias * Lothar Siemens Hernández - PDF
Hast Du Dir die Seite 27 überhaupt angesehen?
Da wird zwar der Tanz el canario erwähnt, aber eine Beschreibung wird nicht gegeben.

"Es handelt sich um einen Tanz der Auuforderung und Ablehnung ,in welchem sich zwei Reihen Tänzer und Tänzerinnen gegenüberstehen,sich einander nähern und von einander entfernen..."(Siemens Hernandez,"La Musica en Canarias"S.27)
Das steht da jedenfalls nicht auf S. 27.

Woher hast Du Deine Beschreibung eigentlich wirklich? Vielleicht aus "Nanito und seine Welt"?
Wer waren die Guanchen? Und woher kamen sie?
Beim Tanz standen sich zwei Reihen Tänzer und Tänzerinnen gegenüber, die sich in teilweise schwierigen Sprung- und Stampfschritten auffordernd oder ablehnend einander näherten und entfernten.


Aber eigentlich müsste es nochmehr Quellen geben
Wenn Du den Aufsatz von Siemens Hernandez gelesen hättest, wärst Du auf die Quellen gestoßen.
Unsere früheste Quelle ist Giovanni Boccaccio, De Canaria et insulis reliquis ultra Ispaniam in occeano noviter repertis, der einen Bericht des Seefahrers Niccoloso de Recco aus dem Jahr 1341 verarbeitet.
Giovanni Boccaccio Opera Omnia
Hier heißt es zur Tanzweise: "fere more gallico tripudiant" - "Sie tanzen nahezu nach französischem Brauch".

Und dann haben wir die - wohl 250 Jahre später entstandene - Historia de la conquista de las siete islas de Canaria, in der Fassung des Fray Juan de Abréu Galindo (1632). Die Beschreibung des Tanzes bezieht sich nicht auf die Kanarischen Inseln insgesamt, sondern nur auf die Insel El Hierro. Hier ist auch noch von anderen Merkmalen die Rede, vom Hände halten und von großen Sprüngen:

"bailaban en rueda y en folía yendo los unos contra los otros para delante y tornando para atrás asidos de las manos, dando grandes saltos para arriba juntos y parejos que parecen pegados unos con otros y muchos, y en estos bailes eran sus cantares, cantares, los cuales ni los bailes hasta hoy no los han dejado."

Besonders interessant finde ich den Anfang: "bailaban en rueda y en folía" - "Sie tanzten im Kreis und in "folía".
Was mit letzterem gemeint ist, erklärt am besten das zeitgenössiche Wörterbuch Tesoro de la lengua castellana, o española (1611)
FOLIA, es vna cierta dança Portuguesa, de mucho ruido; porque vltra de ir muchas figuras a pie com sonajas y otros instrumentos, lleuan vnos ganapanes disfraçados sobre sus ombros vnos muchachos vestidos de donzellas, que con las mangas de punta van haziendo tornos, y a vezes bailan. Y también tañen sus sonajas: y es tan grande el ruido, y el son tan apresurado, que parecen estar los vnos y los otros fuera de juyzio: y assi le dieron a la dança el nombre de folia de la palabra Toscana, Folle, que vale vano, loco, sin seso, que tiene la cabeça vana.
Tesoro de la lengua castellana, o española : Covarrubias Orozco, Sebastián de, 1539-1613 : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive

Meine Übersetzung (@El Quijote möge mich ggf. korrigieren):
FOLIA ist ein gewisser portugiesischer Tanz mit viel Lärm, denn außer dass viele Figuren zu Fuß mit Schellenringen und anderen Instrumenten ausgeführt werden, tragen einige verkleidete Lastträger einige Knaben auf den Schultern, die als Mädchen verkleidet sind und mit ihren langen Ärmeln Drehbewegungen machen und manchmal tanzen. Und sie spielen ebenfalls ihre Schellenringe, und der Lärm ist so groß, und der Klang so hektisch, dass es scheint, als ob die einen wie die anderen außer Verstand sind. Und so hat man dem Tanz den Namen "folia" gegeben, vom toskanischen Wort "folle", das "leer", "verrückt", "hirnlos" bedeutet, d. h. "der leere Kopf".

Der eine Gewährsmann hat also Ähnlichkeiten mit französischen Tänzen festgestellt, der andere eine Ähnlichkeit mit einem portugiesischen Tanz. So viel zum Thema "Ähnlichkeiten von Tänzen im internationalen Vergleich"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Übersetzung (@El Quijote möge mich ggf. korrigieren):
Ich sehe keine Veranlassung zur Korrektur, gleichwohl ganapán und sonaja jetzt nicht gerade Bestandteile meines aktiven Wortschatzes sind. Bin aber überrascht, dass du Spanisch kannst, denn das Altspanische aus dem Covarrubias lässt sich ja sicher nicht mit Deepl übersetzen, oder doch?
 
Nicht nur einen... Es gibt wohl mehr Tänze auf der Welt, als Du Dir vorstellen kannst. Und da tauchen immer wieder dieselben Elemente auf: Man macht kleine Schritte, große Schritte, Sprünge, man stellt sich in zwei Reihen auf oder im Kreis, man hält sich an den Händen, man singt dazu oder trommelt dazu...
Wohl wahr.
Nicht anders wird es auf den kanarischen Inseln gewesen sein, wahrscheinlich wurde auf jeder Insel anders getanzt. Und nicht nur das: Es wird sogar innerhalb einer Region mehrere verschiedene Tänze gegeben haben.
Stimme zu.
Das wäre das hier:
La música en Canarias * Lothar Siemens Hernández - PDF
Hast Du Dir die Seite 27 überhaupt angesehen?
Da wird zwar der Tanz el canario erwähnt, aber eine Beschreibung wird nicht gegeben.
Ich habe es als sekundärquelle übernommen ("Die Guanchen,Ihr Überleben und ihre Nachkommen;Jose Luis Concepcion,Juli 2016,Tenerife ) ich ging davon aus das der Author es als Zitat von Hernandez übernommen hat.Eine Internetrecherche über La música en Canarias * Lothar Siemens Hernández - PDF habe ich auch getan aber nicht die besagte Stelle gelesen, ging davon aus das dort die Beschreibung zu finden ist.
Das steht da jedenfalls nicht auf S. 27.

Woher hast Du Deine Beschreibung eigentlich wirklich? Vielleicht aus "Nanito und seine Welt"?
Wer waren die Guanchen? Und woher kamen sie?
Ich denke das die Seite auch die oben genannte Quelle benutzt hat.
Wenn Du den Aufsatz von Siemens Hernandez gelesen hättest, wärst Du auf die Quellen gestoßen.
Unsere früheste Quelle ist Giovanni Boccaccio, De Canaria et insulis reliquis ultra Ispaniam in occeano noviter repertis, der einen Bericht des Seefahrers Niccoloso de Recco aus dem Jahr 1341 verarbeitet.
Giovanni Boccaccio Opera Omnia
Hier heißt es zur Tanzweise: "fere more gallico tripudiant" - "Sie tanzen nahezu nach französischem Brauch".
Ohne den Aufsatz von Hernandez gelesen zu haben, brauche jetzt eine wenig Erinnerungshilfe, die frühsten Berichte stammen doch Anfang des 15.Jahrhundert davor gab es nur wenige die die Kanaren besucht haben.Hat der Seefahrer längere Zeit auf den Insel verbracht oder wie kam er zu der Beobachtung?.
Und dann haben wir die - wohl 250 Jahre später entstandene - Historia de la conquista de las siete islas de Canaria, in der Fassung des Fray Juan de Abréu Galindo (1632). Die Beschreibung des Tanzes bezieht sich nicht auf die Kanarischen Inseln insgesamt, sondern nur auf die Insel El Hierro. Hier ist auch noch von anderen Merkmalen die Rede, vom Hände halten und von großen Sprüngen:

"bailaban en rueda y en folía yendo los unos contra los otros para delante y tornando para atrás asidos de las manos, dando grandes saltos para arriba juntos y parejos que parecen pegados unos con otros y muchos, y en estos bailes eran sus cantares, cantares, los cuales ni los bailes hasta hoy no los han dejado."
Besonders interessant finde ich den Anfang: "bailaban en rueda y en folía" - "Sie tanzten im Kreis und in "folía".
Was mit letzterem gemeint ist, erklärt am besten das zeitgenössiche Wörterbuch Tesoro de la lengua castellana, o española (1611)
FOLIA, es vna cierta dança Portuguesa, de mucho ruido; porque vltra de ir muchas figuras a pie com sonajas y otros instrumentos, lleuan vnos ganapanes disfraçados sobre sus ombros vnos muchachos vestidos de donzellas, que con las mangas de punta van haziendo tornos, y a vezes bailan. Y también tañen sus sonajas: y es tan grande el ruido, y el son tan apresurado, que parecen estar los vnos y los otros fuera de juyzio: y assi le dieron a la dança el nombre de folia de la palabra Toscana, Folle, que vale vano, loco, sin seso, que tiene la cabeça vana.Tesoro de la lengua castellana, o española : Covarrubias Orozco, Sebastián de, 1539-1613 : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive

Meine Übersetzung (@El Quijote möge mich ggf. korrigieren):
FOLIA ist ein gewisser portugiesischer Tanz mit viel Lärm, denn außer dass viele Figuren zu Fuß mit Schellenringen und anderen Instrumenten ausgeführt werden, tragen einige verkleidete Lastträger einige Knaben auf den Schultern, die als Mädchen verkleidet sind und mit ihren langen Ärmeln Drehbewegungen machen und manchmal tanzen. Und sie spielen ebenfalls ihre Schellenringe, und der Lärm ist so groß, und der Klang so hektisch, dass es scheint, als ob die einen wie die anderen außer Verstand sind. Und so hat man dem Tanz den Namen "folia" gegeben, vom toskanischen Wort "folle", das "leer", "verrückt", "hirnlos" bedeutet, d. h. "der leere Kopf".
Der eine Gewährsmann hat also Ähnlichkeiten mit französischen Tänzen festgestellt, der andere eine Ähnlichkeit mit einem portugiesischen Tanz. So viel zum Thema "Ähnlichkeiten von Tänzen im internationalen Vergleich"...
Eine objektive Betrachtung der Tänze ist nicht gegeben, denn wir wissen nicht ob die erwähnten Beobachter der Tänze auch mit den Tänzen der Nordafrikaner vertraut waren(was ein ungewöhnliches Unterfangen zu dieser Zeit wäre).
Die Feststellung das auf der Insel Hierro ein portugiesischähnlicher Stil getanzt wohingegen woanders ein französischer Stil getanzt wird(falls die Quelle glaubwürdig ist) und woanders eine Reihe Männer und Frau gegenüber stehend ….tanzen(Wenn Jose luis Concepsion sich das nicht ausgedacht hat) sollte näher untersucht werden und eine Besiedlung der einzelnen Kanaren Inseln durch verschiedene nordafrikanische Stamme in Betracht gezogen werden.
 
Hat der Seefahrer längere Zeit auf den Insel verbracht oder wie kam er zu der Beobachtung?
Das steht in dem verlinkten Bericht: Die Seefahrer verließen Lissabon am 1. Juli 1441 mit zwei Schiffen, erreichten die Kanarischen Inseln innerhalb von fünf Tagen und kehrten im November zurück. Sie zählten an bewohnten und unbewohnten Inseln insgesamt 13.


Eine objektive Betrachtung der Tänze ist nicht gegeben, denn wir wissen nicht ob die erwähnten Beobachter der Tänze auch mit den Tänzen der Nordafrikaner vertraut waren
Das behaupte ich ja nicht.
Was ich behaupte, ist, dass zumindest in Deinem Fall eine objektive Betrachtung der Tänze ausgeschlossen ist, denn Du hast ja keine Ahnung, was im 14., 15. oder 16. Jahrhundert in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal (und natürlich auch in Nordafrika) getanzt worden ist.
Und von nordafrikanischen Tänzen des 20./21. Jahrhunderts hast Du ja auch noch fast nichts gesehen. Du hattest ja noch nicht einmal die von Dir selbst verlinkten Videos angeschaut, bevor ich Dich darauf aufmerksam gemacht habe, was dort zu sehen ist.
 
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