Die ältesten Zeugnisse von Runenmagie und Heilszeichen gab es ca. Ende des 2. / zu Beginn des 3. Jhs. n. Chr. . Es sind kurze Inschriften, die Heil bringen bzw. Böses abwehren sollten und sich überwiegend auf der Rückseite der Gegenstände befinden. Es kommt also immer darauf an, wie die Gegenstände in einem Buch abgebildet sind.
Nie wurden die Runen mit Rohr oder Pinsel geschrieben, sondern grundsätzlich in Eisen oder Holz geritzt/gekerbt. Eine Schriftkultur wie z. B. die der Ägypter gab es unter Verwendung der Runenschrift nicht. Keine Verträge, keine Briefe wurden je mit Runen geschrieben.
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Da habe ich aber eine Anmerkung zu:
Als Runen werden 24Zeichen einer eigenen germanischen Schrift bezeichnet. Die ältere Runenreihe, die aus 6Runen besteht wird auch FUTHARK genannt. Die Runeninschriften entstanden in den Jahrzehnten um Christi Geburt und als Grundlage dienten südeuropäische Alphabete und der römische Kultureinfluß. Zwischen dem 1.-8.Jhd. gibt es mehr als 250 Runeninschriften.
Die meist kurzen Runeninschriften im älteren Futhark auf Schmuck, Knochen, Steinen und Waffen nennen den Besitzer, sprechen Weihungen und Wünsche aus, verfolgen magische Zwecke und werden auch zum Totengedenken verwandt.
Während auf späteren deutschen Gebiet mit gut 60Runeninschriften um 800 die Kirche die Runen verdrängt, geht die Entwicklung im anglofriesischen Gebiet auch in kirchlichen Dienst weiter. Die Runenschrift wird hier auf 28Zeichen erweitert und in Nordengland sogar auf 33. Dagegen verwenden die Wikinger in Skandinavien nur 16Zeichen. Aus der Zeit der Wikinger sind über 5.000Runeninschriften bekannt. So gibt es hier auch Runengedichte (Merkverse), die noch im 15.Jhd. auf Island geschrieben wurden.
Seit dem 8.Jhd. gibt es, außer der Runenschrift auf Holz, Metall, Knochen oder Stein, in England und Skandinavien (bis ins 15.Jhd. hinein) eine Handschrift. Diese besteht aus Runenreihen, -alphabeten und -einträgen verschiedenster Art. Bedeutet sind die Runen auf der ersten Seite einer Weißenburger Handschrift des 9.Jhd. (bekannt als "Pseudo-Hieronymus), die mit einem Griffel eingeritzt wurden. Eine Besonderheit besteht in diesem Fall, daß keine germanische Sprache in Runen umgesetzt wird, sondern Latein.
Der Satz lautet: "beatus uir kui non habiit in konsilio impiorum et in uia pekkatorum." (= "Glücklich der Mann, der sich nicht im Rat der Unfrommen und auf dem Weg der Sünder befindet").
In den mittelalterlichen Schriften wollten anscheinend die Schreiber mit ihren Kenntnissen prunken und so galt die Runeninschrift auch als Geheimschrift (z.B. "Wolfenbüttler Handschrift").