Keltisch-Etruskische Beziehungen

zaphodB.

Premiummitglied
kürzlich stieß ich auf eine Grafik,die die Verbreitung etruskischer Scnabelkannen zeigt und war erstaunt.
Die meisten Funde dieser Kannen und die größte flächendeckende Verbreitung findet sich nicht an ihrem Herstellungsort in Mittelitalien sondern im Bereich zwischen Mosel, Mittelrhein und Pfälzer Bergland-einer Gegend, die damals eindeutig keltisch besiedelt war
In den Randgebieten dieses Bereichs finden sich dann sogar einheimische Kopien dieser Kannen.

Das ganze deutet auf intensive keltisch-etruskische Handelsbeziehungen ,einen gewissen Technologietransfer und ein erhebliches wirtschaftliches Engagement der Etrusker im Mosel-Rhein-Gebiet hin.

Stellt sich die Frage,waum das so war , wieso ausgerechnet in diesem Gebiet und was das Äquivalent war, daß in umgekehrter Richtung gehandelt wurde. Keltische Funde bei den Etruskern sind m.W. eher selten .
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnabelkannen

Hallo

Möglich als Erklärung - Zwischenhandel, oder die Libe zum Moselwein;)

http://www.regionalgeschichte.net/h...swuerdigkeiten/keltische-fuerstengraeber.html

Aber auch Mode, bzw. Import-Geschirr als Status-Symbol, bzw als Übernahme einer 2höheren" Kultur könnte mitspielenm, dasselbe ist ja auch bei Haßlben-Leuna-gruppe zu beobachten, zwar andere Zeit, aber auch dort massenhaft Importgeschirr aus Gold, aber auch Nachahmungen aus Bronze und Holz.

mfg
schwedenmann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stellt sich die Frage,waum das so war , wieso ausgerechnet in diesem Gebiet und was das Äquivalent war, daß in umgekehrter Richtung gehandelt wurde. Keltische Funde bei den Etruskern sind m.W. eher selten .
Wäre Gold denkbar? Es soll doch diese sagenhaften Goldwaschstellen am Rhein gegeben haben und die keltischen Fürstengräber sind reich mit Goldschmuck ausgestattet.
Als Zwischenhändler für Zinn könnten sie außerdem fungiert haben, Bronze war für Prestigegegenstände weiter gefragt.
 
... Gold, Zinn... und Salz auch!

Warum die Kelten etruskisch kauften, die Etrusker aber nicht keltisch? Nun... die keltischen Herrschar mochten immerschon alles was südländisch und mediterran war... die Südländer hingegen hatten oft wenig Interesse und Respekt für die Nordlandbarbaren übrig... kultureller Chauvinismus?
 
Nein ich denke nur als Zwischenhändler...


Rhein und Mosel waren ja bestimmt als große Flüsse wichtige Handelsstraßen.
 
Nein ich denke nur als Zwischenhändler...


Rhein und Mosel waren ja bestimmt als große Flüsse wichtige Handelsstraßen.
Ja, irgendwo habe ich gelesen, dass sich von der Zinnstraße, Rhone/Saône und Seine/Loire der Handel nach Osten verlagert hätte, evtl. kamen andere Handelsgüter hinzu, fragt sich nur, welche.
Der Kontakt zu Etruskern und Griechen und damit die Kenntnis und das Bedürfnis nach Gütern wie den Schnabelkannen ist nicht so überraschend.
Reicht Zwischenhandel aus, um die Existenz der Kannen dort zu erklären?
Die Frage war ja, was das Rhein-Moselgebiet damals sonst zu bieten hatte.

Nachtrag: In Die Kelten im Nahetal und Hunsrück wird für den Hunsrück-Eifelraum von Erzhandel mit den Etruskern gegen u.a. Wein berichtet. Der Transport lief über Nahe, Mosel, Rhein.
Das überrascht mich, da ich bisher annahm, dass die Etrusker über nähergelegene Eisenerzvorkommen verfügten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wein kam erst mit den Römern in die Gegend,scheidet also als tauschobjekt aus.
Erzgruben gab es hier bereits in der Frühzeit und etwas anderes ist mir gerade eingefallen,nämlich Mineralien und Halbedelsteine. Um Idar-Oberstein und im Nahetal finden sich Schmucksteine wie Achat ,die jedenfalls bei römischen gemmen Verwendung fanden.Möglicherweise gb es ähnliche Schmuckstücke auch beiden Etruskern.Allerdings sind mir hier keine entsprechenden Funde bekannt.
 
Hat jemand unjüngst den Beitrag über die bronzezeitliche Bernstein-Handelsroute
von Ägypten über Mykene und das Voralpenland bis ins Baltikum gesehen ?
So ähnlich könnte es eine Achatroute von Mittelitalien ins Rhein-Mosel-Nahe-Gebiet gegeben haben.
Etruskische Skarabäen und Gemmen waren neben dem bevorzugten Karneol auch in Achat gearbeitet. italienische Fundstellen von Achat sind m.W. aber nicht bekannt.
 
Zurück
Oben