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Das stimmt so auch nicht, denn sie wurden alle entlohnt (Hofmarschall, Kammerjunker etc.pp), wenn auch oft schlechter, als in Privathaushalten, schließlich war es eine "Ehre" bei Hofe zu dienen .
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Aber um zum Thema "Kerzen und Feuer" zurückzukommen, im Schloß Weikersheim war der "Torwart" unter anderem für das Befeuern und Löschen der Feuer zuständig ...
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Dass sie entlohnt wurden, ist klar.
Das Gehalt war aber scheinbar unregelmäßig und gerade bei den höheren Hofchargen immer wieder mit, bisweilen fast regelmäßigen, Schenkungen aufgebessert worden. Zum Teil war der "Lohn" sogar höher oder gleich hoch wie bei Ministern.
Das ändert aber nichts daran, dass man ursprünglich zum Hofdienst eher die Creme des Adels heranziehen wollte.
Der Rest war ja auch nicht oder nur kaum gefährlich und brauchte nicht "gebändigt" und zum "Lakaien" degradiert werden.
So man denn hatte, bediente man sich auch weiterhin nur des "besten" Adels. Vorzugsweise nahm man eigenen Adel. Es kam aber auch vor, dass man mit solchen Posten ehemalige Freunde aus der Jugendzeit oder andere Familienanhängsel von geringerem Rang (als dem fürstlichen) abfand.
In Preußen bspw. war mehr als Freiherren und Grafen scheinbar für den Hofdienst nicht zu bekommen und unter den Kammerherren finden sich zur Zeit Friedrich II. sogar Neuadelige, wie der Baron von Müller, welche "zufällig" dem Herrscherhaus ans Herz gewachsen waren.
In Kurtrier konnte man durchweg auf Freiherren unter den Kammerherren zurückgreifen.
In Brandenburg-Bayreuth waren, wenn ich mich recht an einen Hofkalender entsinne, die Kammerherren unter Wilhelmine durchweg Bürgerliche. Scheinbar gab es dort nicht genug (auch willige) Adelige und man nobletierte nicht so rasch.
Auf jeden Fall versuchten alle Höfe für die Kammerherrenposten nur das Beste unter dem Adel zu nehmen und in die zweite oder dritte Reihe zurückzugreifen tat man eher aus einer Zwangslage - einem Mangel - oder aber aus Freundschaft/Verbundenheit.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass sich das Kammerherrenwesen erst im Laufe der Zeit allgemein durchsetzte und es wohl Teil einer Art Kopie der großen Höfe durch die kleineren war.
In Weikersheim finden sich statt Kammerherren immerhin adelige Kavaliere. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass Kammerherren im Grunde nur fürstlichen Personen zustanden (wenngleich sich die eine Gräfin als Fürstin sah).
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Das wäre meine nächste Anlaufstelle gewesen.