Kinder im Mittelalter?

Muck134

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

ich suche etwas zu mittelalterlichen Auffassungen über Kinder. Wie wurden Kinder im Mittelalter betrachtet? Welche Auffassungen hatten die Menschen zu dieser Zeit vom "Kind-sein"?

In meiner eher spärlichen Literatur zum Mittelalter :motz: habe ich nix gefunden :heul:

Ich danke euch und wünsche einen schönen Tag...

Muck :bussi:
 
Muck134 schrieb:
Hallo ihr Lieben,

ich suche etwas zu mittelalterlichen Auffassungen über Kinder. Wie wurden Kinder im Mittelalter betrachtet? Welche Auffassungen hatten die Menschen zu dieser Zeit vom "Kind-sein"?

In meiner eher spärlichen Literatur zum Mittelalter :motz: habe ich nix gefunden :heul:

Ich danke euch und wünsche einen schönen Tag...

Muck :bussi:
Guten Morgen Muck !

Hier was "schoenes" zum Thema Kind im Mittelalter :

http://www.sbg.ac.at/ges/people/janotta/sim/kindheit.html
 
Muck134 schrieb:
Wie wurden Kinder im Mittelalter betrachtet? Welche Auffassungen hatten die Menschen zu dieser Zeit vom "Kind-sein"?
Ein paar Teststellen aus dem ersten Kapitel von Neil Postman - Das Verschwinden der Kindheit :

Deshalb findet man in allen Quellen, daß die Kindheit mit sieben Jahren endet. Warum mit sieben? Weil die Kinder in diesem Alter die Sprache beherschen.

... es gab kein Wort zur Bezeichnung von Jungen zwischen 7 und 16 Jahren.

Mit Sicherheit kann man sagen, daß es in der mittelalterlichen Welt keine Vorstellung von kindlicher Entwicklung gab, ... , keine Vorstellung von Schulausbildung als Vorbereitung auf die Erwachsenenwelt.

... das Mittelalter hatte keine Vorstellung von Erziehung

Fehlen von Literalität, Fehlen einer Idee von Erziehung, Abwesenheit von Schamgefühl - dies sind die Gründe dafür, daß es in der Welt des Mittelalters keine Vorstellung von Kindern gab.

Die Druckerpresse brachte eine neue Definition von Erwachsenheit hervor, die auf dem Lesenkönnen gründete, und entsprechend eine Auffassung von Kindheit, die auf dem Nichtlesenkönnen breuhte. Bevor diese neue Umwelt entstand, endete die Kindheit mit 7 Jahren, und es schloß sich sogleich das Erwachsenenalter an.
 
Hallo Muck,

das Buch von Shulamith Shahar "Kindheit im Mittelalter" dürfte viele deiner Fragen beantworten.
Gibts als RoRoRo-Taschenbuch bei z.B. Amazon (aber auch in vielen Bibliotheken)

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3491691079/qid=1098871506/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-2750920-4929659

Nicht speziell nur für das Thema Kinder im Mittelalter, aber auch brauchbar sind:
Barbara Beuys, Familienleben in Deutschland. Neue Bilder aus der deutschen Vergangenheit.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3498004646/qid=1098871977/sr=1-9/ref=sr_1_9_9/302-2750920-4929659
und
Philippe Aries, Geschichte der Kindheit.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423301384/qid=1098872041/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/302-2750920-4929659.
 
Ich habe die Links jetzt nicht durchgelesen, weiß aber das in vielen Gegenden im Mittelalter erst nach der "Firmung" (mit 12 -14 Jahren) seinen Namen bekam, denn ab dem Zeitpunkt galt man als heiratsfähig und damit sozusagen als Erwachsen.
 
askan schrieb:
Ich habe die Links jetzt nicht durchgelesen, weiß aber das in vielen Gegenden im Mittelalter erst nach der "Firmung" (mit 12 -14 Jahren) seinen Namen bekam, denn ab dem Zeitpunkt galt man als heiratsfähig und damit sozusagen als Erwachsen.
Die Namensgebung fand während der Taufzeremonie statt, also wenige Tage - manchmal auch nur Stunden - nach der Geburt des Kindes.
Vielleicht bekamen die Kinder ja anläßlich der Firmung noch einen neuen zusätzlichen "Erwachsenennamen"?
 
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