Kinderbetreuung und Erziehung in der DDR

Also Barbarossa,

ein Hartz IV Empfänger braucht doch keine Ganztagskinderbetreuung, der/die ist doch den ganzen Tag zu Hause und kann seine/ihre Kinder selber betreuen oder :motz:

Gruß......
Da brauchst du gar nicht so böse gucken. :D
Auch als Hartz IV-Empfänger hat man hier Anspruch auf einen Kindergartenplatz, wenn auch nur für 4 Stunden oder so, denn man könnte ja einen Arbeitsplatz vermittelt bekommen (oder selbst einen finden), oder (meistens) einen 1-EURO-Job. Man kann ja dann nicht erst losrennen und sein Kind anmelden - das würde zu lange dauern.

Und dann gibt es ja auch diejenigen, die ihr Einkommen mit Hartz IV austocken müssen, weil man hier im Osten einfach zu wenig verdient. Ich gehöre seit Anfang des Jahres übrigens auch dazu und es werden immer mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da brauchst du gar nicht so böse gucken. :D
Auch als Hartz IV-Empfänger hat man hier Anspruch auf einen Kindergartenplatz, wenn auch nur für 4 Stunden oder so, denn man könnte ja einen Arbeitsplatz vermittelt bekommen (oder selbst einen finden), oder (meistens) einen 1-EURO-Job. Man kann ja dann nicht erst losrennen und sein Kind anmelden - das würde zu lange dauern.

Und dann gibt es ja auch diejenigen, die ihr Einkommen mit Hartz IV austocken müssen, weil man hier im Osten einfach zu wenig verdient. Ich gehöre seit Anfang des Jahres übrigens auch dazu und es werden immer mehr.


Hallo,

also der Anspruch auf einen Kindergartenplatz finde ich in Ordnung, ich finde alle Kinder sollten in den Kindergarten gehen, ich wehre mich nur gegen eine Ganztagskinderbetreuung.

Im übrigen ist mir das völlig neu, dass man Hartz IV bekommt, wenn man arbeiten geht, bei uns hier bekommen die Leute Hartz IV, arbeiten aber nicht, allenfalls den Ein-Euro-Job und das finde ich okay, aber Job und Hartz IV habe ich noch nicht gehört, tut mir leid.

Ich werde mich aber gleich morgen erkundigen.

Gruß....
 
Sehr interessant, wie sich das Erziehungs-System auch in der DDR seit den 50er Jahren entwickelt hat.

Mit Erziehungssystem meine ich immer das ganze Paket von der Krippe bis zum Abitur.
Ausgangspunkt war für beide Systeme doch das dreigliedrige Schulsystem der 30er und 40er Jahre und die Rollenverteilung aus der NS-Zeit, vielleicht auch ein Grund für den regulären Schultag bis Mittag.
http://www.geschichtsforum.de/f66/a...iedrige-geburtenraten-heute-22639/index5.html

Ich bin in den 50ern geboren, in den 60ern zur damaligen Volksschule gegangen, da entschied quasi der Elternwille / die Klassenzugehörigkeit der Kinder in der 4. Klasse, ob man zum Gymnasium, zur Mittelschule wechselte oder noch 5 Schuljahre ( mit 2 Kurzschuljahren) in der Volksschule blieb. Auf dem Dorf blieben die meisten Kinder auf der Volksschule. Wir hatten das Glück von diesen 9 Schuljahren 5 von einem Junglehrer unterrichtet zu werden, ab der 6. Klasse wurde sogar Englisch eingeführt.
Dieser Junglehrer sprach sogar Empfehlungen für die 3 Schultypen nach der 4. Klasse aus, wahrscheinlich war das schon Vorschrift, entscheidend war aber im Grunde der Wille der Eltern. Mit 10 Jahren kann ein Kind auch kaum etwas zu der Entscheidung beitragen. Da gab´s natürlich auch noch Kopfnoten.

Nach einer Lehre in einem Beruf, der von Anfang an nicht zu mir gepaßt hatte und nach 1968 als durch die SPD-Regierung eine größere Durchlässigkeit des Bildungssystems propagiert wurde, habe ich dann in der 70ern das Abitur nachgeholt und studiert.
In den 70ern war das relativ einfach, da wurden Fachoberschulen, Abendgymnasien, Bafög eingeführt, da erinnere ich mich an einen Bildungsaufbruch der "bildungsfernen Schichten", wie man die heute nennen würde.

Ich will damit sagen, in der DDR gab es diese theoretische Chanchengleichheit schon länger. In den 70ern haben wir manchmal gehört "Ja, wenn es euch hier nicht paßt, dann geht doch rüber in die DDR".

Über die Praxis habt ihr berichtet, über die Ideologie, die im Bildungssystem mitvermittelt wurde, müssen wir wohl nicht mehr diskutieren.
Warum wurde aber bei der Wiedervereinigung das dreigliedrige Schulsystem, das im Westen immer wieder kritisiert wurde auch im Osten eingeführt.
Hatte sich euer erst 10- dann 8- Jahre Eingliedriges-System zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung als nicht praxistauglich erwiesen?
 
Hatte sich euer erst 10- dann 8- Jahre Eingliedriges-System zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung als nicht praxistauglich erwiesen?
Umgedreht - erst 8, dann 10 Jahre.
Effektiv war das Schulsystem durchaus. Ein Schuldirektor, der damals noch unser Physik-Lehrer war, sagte auf einem Klassentreffen , zu dem wir Ex-schüler ihn eingeladen hatten, daß wir in der 10. Klasse damals mehr Wissen hatten, als die Schüler in der 12. Klasse heute. (Das sollte jeden, der in der Bildungspolitik was zu sagen hat, zutiefst erschrecken! - verdammt! Schon wieder Tagespoli... :still:)
[´tschuldigung...! :D]
 
Umgedreht - erst 8, dann 10 Jahre.
Effektiv war das Schulsystem durchaus. Ein Schuldirektor, der damals noch unser Physik-Lehrer war, sagte auf einem Klassentreffen , zu dem wir Ex-schüler ihn eingeladen hatten, daß wir in der 10. Klasse damals mehr Wissen hatten, als die Schüler in der 12. Klasse heute. (Das sollte jeden, der in der Bildungspolitik was zu sagen hat, zutiefst erschrecken! - verdammt! Schon wieder Tagespoli... :still:)
[´tschuldigung...! :D]

Gleichzeitig diskutiert Anne Will über das Thema, da kann man die Tagespolitik kaum ausklammern:winke:
 
Der größte Teil ging nach der 10. Klasse zur EOS zum Abitur.

Dann hast du in einer anderen Republik gewohnt.
Es war doch so, das wir, die das nachmachen mussten, viel Verständniss einbringen mussten.
Mir war das egal, da ich sowieso immer dachte, leckt micht doch am......
 
Zuletzt bearbeitet:
@rena8: Warum wurde aber bei der Wiedervereinigung das dreigliedrige Schulsystem, das im Westen immer wieder kritisiert wurde auch im Osten eingeführt.
Hatte sich euer erst 10- dann 8- Jahre Eingliedriges-System zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung als nicht praxistauglich erwiesen?
Das fragen sich alle hier. Sollte wohl so sein.
 
Gleichzeitig diskutiert Anne Will über das Thema, da kann man die Tagespolitik kaum ausklammern:winke:
Danke für den Programmtipp! :D --> :winke:

Edit:
Also wenn ich mir das da so anhöre, dann frage ich mich: Was bitte sind "Bildungsbürger"?
Der Begriff kommt mir schon ziemlich absurd vor.
:grübel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Programmtipp! :D --> :winke:

Edit:
Also wenn ich mir das da so anhöre, dann frage ich mich: Was bitte sind "Bildungsbürger"?
Der Begriff kommt mir schon ziemlich absurd vor.
:grübel:

Mmmh, absurd, ich denke die meisten werden wissen, wer damit gemeint ist, auf jeden Fall Frau Glasmacher? oder wie die Dame hieß, die Provisionen damit verdient, dass sie Kinder von Bildungsbürgern in ausländische Internate zur Halbbildung auf englisch vermittelt.
Den Begriff könnte man auch geschichtlich untersuchen......:hmpf:
 
Mmmh, absurd, ich denke die meisten werden wissen, wer damit gemeint ist, auf jeden Fall Frau Glasmacher? oder wie die Dame hieß, die Provisionen damit verdient, dass sie Kinder von Bildungsbürgern in ausländische Internate zur Halbbildung auf englisch vermittelt.
Den Begriff könnte man auch geschichtlich untersuchen......:hmpf:

Ganz falsch.
Bildungsbürger ist eine politische Sprache, die gewollt nicht verstanden werden muss.
Jetzt frage ich mal, was ist ein Bildungsbürger?

Das wird eh verschoben oder gelöscht.
 
Dann hast du in einer anderen Republik gewohnt.
Es war doch so, das wir, die das nachmachen mussten, viel Verständniss einbringen mussten.
Mir war das egal, da ich sowieso immer dachte, leckt micht doch am......

Gut, für dich schreib ich es auch ganz korrekt:
Der größte Teil der angehenden EOS-Schüler ging nach der 10. Klasse zur EOS zum Abitur.
 
1980 wurde die EOS auf 11.-12. Klasse reduziert. Vorher wurde nach der 8. Klasse gefiltert, also 4 Jahre bis zum Abitur. Das war sehr umstritten und galt als Schnapsidee von Margot Honecker, damals Bildungsministerin.
 
1980 wurde die EOS auf 11.-12. Klasse reduziert. Vorher wurde nach der 8. Klasse gefiltert, also 4 Jahre bis zum Abitur. Das war sehr umstritten und galt als Schnapsidee von Margot Honecker, damals Bildungsministerin.

Also war es von der Struktur und Einteilung so wie in England und vielen anderen Ländern, ich glaube, selbst im Pisa-Finnland ist es ähnlich, da kann es doch nicht die Schnapsidee von Margot Honecker gewesen sein?

Aber ihr seid die DDR-Spezialisten!
 
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