Knossos - Hauptstadt?

Naja,Knossos war vielleicht die beherschende Macht im westlichen und größten Teil Kretas, das schließe ich mal daraus das im Westen keine großartigen Paläste und so bisher gefunden wurden, es sind dort eben nur viele Städte sehr alt, Chania wird auf ca. 6000 jahre geschätzt,

Der Palast von Knossos war mit Abstand der größte auf Kreta, während die Paläste von Phaistos, Malia, Zakros und Archanes erheblich bescheidenere Ausmaße hatten und Hagia Triada oder Tylissos nur als Villen zu bezeichnen sind. Nach der Katastrophe im 15. Jh., deren Ursache umstritten ist, wurden alle Paläste zerstört und lediglich Knossos wieder aufgebaut.

Diese Sachlage hat zu der Vermutung geführt, dass Knossos und seine Herrscher eine Oberhoheit über die Insel ausgeübt haben. Beweisen lässt sich das nicht.

warum Kreta aber ne Mittelmeer beherschende Handels und /oder Flottenmacht gewesen sei, (zu minoischen zeiten )erschliesst sich mir immer noch nicht, es gibt einfach zu wenig Schriften, Zeichnungen und dererlei. Gibt es denn in anderen Ländern außerhalb Ägyptens noch Aufzeichnungen der überragenden Handelsmacht der Keftiu/Kreter?

Die so genannte Thalassokratrie, also die Seeherrschaft Kretas im östlichen Mittelmeer, ist in der tat nicht unumstritten. Man spricht dabei von einer kretischen Kolonisation und stützt sich auf den Streuungsbereich der Gefäße und Schmuckstücke kretischer Herkunft und auf die Berichte der Mythographen. Bewiesen ist in diesem Zusammenhang die Anwesenheit der Kreter auf einer Reihe von Inseln und ein reger Austausch zwischen Kreta und Griechenland auf den Gebieten der Kunst und des Handels. Gefäße aus der minoischen Blütezeit wurden auch in Milet und Iasos in Karien und in Trianda auf Rhodos gefunden. Belegt ist ferner ein Handelksverkehr mit Ägypten.

Der Sage zufolge hatte der kretische König Minos Athen in einem Krieg besiegt und die Athener mussten alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen als Tribut nach Kreta schicken, wo sie dem Stier Minotaurus geopfert wurden. - Auch auf solche Überlieferungen stützt sich die Behauptung einer Dominanz Kretas.

Ob allerdings Handelsbeziehungen der Minoer im östlichen Mittelmeer und ein Kulturaustausch mit Griechenland bereits auf eine Thalasssokratie, also eine Seeherrschaft, schließen lassen, ist umstritten. Der Archäologe Paul Faure verneint das:

Man begeht den Fehler, den Handel mit der Demographie und die Ereignisse des 15. Jh. mit denen späterer Jahrhunderte zu verwechseln ... Wir für unseren Teil glauben nicht an die an eine kretische Thalassokratie in der mittleren, noch selbst am Anfang der jüngeren Bronzezeit. Das ist eine nachträglich entstandene Legende, die dazu bestimmt war, scheinbar unerklärliche Tatsachen der Toponymie und der Sprachwissenschaft zu rechtfertigen.

Kulturgemeinschaft schließt nicht notwendigerweise Eroberungen und Kolonien ein. Die Annahme eines Imperialismus nach dem Muster der europäischen Kolonialmächte des 19. Jh. unserer Zeitrechnung ist ein Anachronismus. Wir müssen vielmehr die minoischen Seeleute als Abenteurer im vollen Wortsinn ansehen, die manchmal als Kaufleute, oft als Seeräuber, in jedem Falle aber Bindeglieder waren

(Paul Faure, Kreta. Das Leben im Reich des Minos, Stuttgart 1976, S. 306, 311)
 
Die so genannte Thalassokratrie, also die Seeherrschaft Kretas im östlichen Mittelmeer, ist in der tat nicht unumstritten. Man spricht dabei von einer kretischen Kolonisation und stützt sich auf den Streuungsbereich der Gefäße und Schmuckstücke kretischer Herkunft und auf die Berichte der Mythographen. Bewiesen ist in diesem Zusammenhang die Anwesenheit der Kreter auf einer Reihe von Inseln und ein reger Austausch zwischen Kreta und Griechenland auf den Gebieten der Kunst und des Handels. Gefäße aus der minoischen Blütezeit wurden auch in Milet und Iasos in Karien und in Trianda auf Rhodos gefunden. Belegt ist ferner ein Handelksverkehr mit Ägypten.

Der Sage zufolge hatte der kretische König Minos Athen in einem Krieg besiegt und die Athener mussten alle neun Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen als Tribut nach Kreta schicken, wo sie dem Stier Minotaurus geopfert wurden. - Auch auf solche Überlieferungen stützt sich die Behauptung einer Dominanz Kretas.
Das scheint auch mir der richtige Ansatz zu sein. Antike Autoren postulierten generell für verschiedene Zeiten die maritime Vorherrschaft eines bestimmten Volkes, so auch der Kreter unter Minos. Diese antike Deutung der einstigen Rolle Kretas scheint bis heute nachzuwirken.

Schon Herodot postulierte eine einstige Seeherrschaft des Minos, ebenso Thukydides. Diodor arbeitete gar eine (unseriöse) Liste aus, welche Völker/Länder in der Zeit zwischen dem Trojanischen Krieg und den Perserkriegen jeweils wie lange die Seeherrschaft innegehabt haben sollen. (Die Kreter sind da aber naturgemäß nicht enthalten.)
 
Zum Ende der Minoischen Großmacht

Hier ging's ja seit 3 Jahren nicht mehr weiter, Leute,
aber da gegen Schluss das Ende des größten Teils der minoischen Kultur (bis auf die wohl im Insel-Westen zu verortenden 'Eteokreter', Okeanios) im 15.Jhd BC erwähnt wurde, will ich einwerfen, dass es sich hierbei wohl um ein 'Schwarzes Loch' der Archäologie Kretas handelt, das mit einem 'Schwarzen Loch' in der Vulkanologie dieses geografischen Raumes korrespondieren könnte, wenn man dendrologische Datierungen des Thera/Santorin-Ausbruchs auf das frühe 17.Jhd BC und eine Verschiebung der Datierung der Brand- und letzten reinminoischen Besiedlungsspuren in Mittel- und Ostkreta um mindestens 100 Jahre rückwärts akzeptiert.
W.Sheppard Blair hat dazu eine Hypothese, die auf Beobachtung eines rezenten Ausbruchs eines Inselvulkans fußt, entwickelt. Diese mag eher vulkanologisch anmuten, mag aber ebenso wie damals auch heute von eminenter Evidenz für Besiedlungen in der Umgebung von Insel- und untermeerischen Vulkanen sein, was von der Vulkanologie noch nicht entsprechend beachtet bzw (auch experimentell) untersucht wird. Zu allen sonstigen Schrecken eines Ausbruchs käme nämlich noch der absolut tödliche eines sich überschallschnell ausbreitenden 'Feuerwinds' hinzu wie er auch in antiken Quellen erwähnt wird.
Auf Quellenangaben kann ich wohl verzichten, da diese im anschließend verlinkten (englischsprachigen) Exkurs enthalten sind. Im darin ebenfalls enthaltenen kurzen Video achte man auf den deutlich hörbaren Überschallknall, der mit dem sichtbaren Dampfausbruch zeitlich nicht unmittelbar zusammenfällt.
Da davon ausgegangen wird, dass der Vulkan auf/unter Thera noch aktiv ist, wäre das eine gewaltige Gefahr für die ganze Region.
The Minoan Downfall and Volcanology's Black Hole of Unknowns
Gruß, Lucius :-?
 
...
W.Sheppard Blair hat dazu eine Hypothese, ...

Der nächste Quark - der hochwichtige Mr Blair hat als wissenschaftlichen Ausstoß lediglich seinen Blog. Daneben hat er noch einen Roman - in Worten: *einen* **Roman** - geschrieben.... Also: dringlich an alle Vulkanologen, Geologen und sonstige doofe Fachwissenschaftler: ihr könnt einpacken, ihr Nichtskönner! :pfeif:

Ich erbleiche jetzt mal stellvertretend für die in ruhigem Schlafe liegenden User vor Ehrfurcht vor einer solchen - äh: Konifere!

Sherlock Holmes hätte vermutlich kommentiert: Konstatiere, mein lieber Watson, wir werden gehörig vereimert.

Zusatzfrage an Radio Eriwan: Sind wir hier noch in einem Sachboard des GF oder wurde hier inzwischen überall de Bütt aufjebaut und "Kamelle, de Zooch kütt"?
 
..dann käme man auf über 1.000 Schiffe und eine Streitmacht von mindestens 50.000 Mann, was für die späte Bronzezeit und einen Feldzug gegen eine einzelne Stadt einfach unrealistisch viel ist. (Zum Vergleich: Das gesamte ägyptische Feldheer des Neuen Reiches umfasste ca. 20.000 Fußsoldaten.)....
Ich weiß nicht ob man das vergleichen kann, die Beschränkung des ägyptischen Feldheeres, zu dem neben Infanterie ja auch noch einige Tausend Streitwagen gehört haben, ergibt sich in erster Linie daraus, dass es in dieser Umgebung nicht möglich gewesen ist, größere Mengen an Menschen und Tieren sicher zu versorgen, was bei einer Flotte nicht so das Problem darstellt.
 
... nennt sich inzwischen W. Sheppard Baird.

Zu allen sonstigen Schrecken eines Ausbruchs käme nämlich noch der absolut tödliche eines sich überschallschnell ausbreitenden 'Feuerwinds' hinzu wie er auch in antiken Quellen erwähnt wird.
Auf Quellenangaben kann ich wohl verzichten, da diese im anschließend verlinkten (englischsprachigen) Exkurs enthalten sind. Im darin ebenfalls enthaltenen kurzen Video achte man auf den deutlich hörbaren Überschallknall, der mit dem sichtbaren Dampfausbruch zeitlich nicht unmittelbar zusammenfällt.

Der Feuerwind hingegen hat sich nicht nur überschallschnell ausgebreitet, sondern sogar überlichtschnell, denn er ist auf dem Video nicht zu sehen.
 
Gern möchte ich meinen Senf hinzufügen:
Knossos war das Zentrum für die Entwicklung der minoischen Kultur. Angeblich war dieses Gebiet schon in der neolithischen Zeit besidelt (6000 - 5000 v. Czhr.)

Auf Kreta bildeten sich Königreiche. Knossos bildete den Kern, aus dem der erste griechische Staat, die ersten Glaubensvorstellungen und die erste Kunst griechischen Charakers hervorging.

Der Palast bedeckte eine Fläche von 22.000 qm. In der Stadt wohnten 80.000 - 100.000 Menschen. Knossos hatte keine Stadtmauer in dem Sinne, da zu dieser Zeit absolute Ruhe und Frieden herrschte. Die geprägten Münzen zeigten den Minotauros mit einem Stein in der Hand.

In den 30er Jahren begannen die Ausgrabungen einer 2000 jähr. Geschichte.
Die ursprüngliche Entdeckung machte ein wohlhabender kretischer Kaufmann, Jurist und Hobbyarchäologe Minos Kalokairinos im Jahr 1878. Er legte zwei Magazinräume mit den darin befindlichen Pithois und Kultgegenstände frei. Durch weitere Funde dieser Art wurde Heinrich Schliemann, der Entdecker Trojas, aufmerksam und begann seine Grabungen ebenfalls im Jahr 1878. Doch bald gelangte er zu der Überzeugung, nichts wertvolleres als nur diese Tongefäße vorzufinden und unterließ weitere Grabungen.

Sir Arthur Evans, der Engländer, kaufte das Gelände aus Überzeugung, noch weitere Funde ans Tageslicht bringen zu können und begann seine Grabungen im Jahr 1900. Seine Ideen bewahrheiteten sich tatsächlich – denn was er fand, war gewaltig!
Die Minoer haben schon mehrstöckig, bis zu fünf Stockwerken gebaut mit prächtigen Säulen und Hallen. Als Baumaterial verwendeten sie Steine, Holz und Lehm. Besonders Gipsstein wurde im Überfluss verwendet für Wände, Sockel, Treppen, Bodenplatten und für die Basen von Säulen oder Türwangen. Als Baumaterial verwendeten sie Steine, Holz und Lehm. Besonders Gipsstein wurde im Überfluss verwendet für Wände, Sockel, Treppen, Bodenplatten und für die Basen von Säulen oder Türwangen. die Minoer besaßen schon Warmwasserheizung, und in Badezimmern befanden sich Sitzbadewannen. Auch Klosetts mit Wasserspülung wurde schon genutzt.
Der Erbauer von Knossos war lt. der Sage nach Dädalos. Doch mit dem Vulkanausbruch von der Nachbarinsel Santorin wurde Knossos 1450 vor unserer Zeit vollkommen zerstört.

Viele Mythen ranken sich um Knossos und dem König Minos, der göttlicher Abstammung war, und zwar ein Sohn des Königs der Götter Zeus. In Phönizien begegnete Zeus der Europa, Tochter des Königs Agenor, als sie mit ihren Gespielinnen am Gestade Blumen pflückte. Er verliebte sich in sie und verwandelte sich in einem schönen, verspielten Stier. Die Prinzessin ließ sich täuschen und setzte sich auf seinen Rücken. Sogleich stürmte der Stier ins Meer und brachte sie nach Kreta. Dort vereinte sich Zeus mit Europa in Gortyn und sie gebar drei Söhne – Minos, Rhadamanthys und Serpedon. Später heiratete Europa Asterios, den König von Kreta. Nach dessen Tod regierte ihr Sohn Minos, in Kreta nach den Gesetzen, die ihm sein Vater Zeus alle neun Jahre gab.
Minos nahm Pasiphae, die Tochter des Sonnengottes Helios und der Nymphe Kreta, zur Frau und hatte mit ihr vier Söhne und vier Töchter. Er lebte in seinem Palast Knossos, in dem jedoch dramatische Ereignisse stattfanden. Durch später aufgeschriebene Gesänge des blinden Griechen Homer erlangte die Geschichte der Jungfrau Europe in der Antiken Welt derartige Berühmtheit, dass sie ihren Namen der Insel gab. Später übertrugen die weitgereisten Griechen diesen Namen auf den ganzen westlichen Kontinent.

Der Sage nach war Dädalos ein berühmter Erfinder, Baumeister, Künstler und Handwerker. Er war der Sohn von Iphionoe und Metion. Seine Schwester war die schöne Polykaste.


Als König Minos erfuhr, wie Dädalos seiner Frau Pasiphae, beigestanden hatte, sich mit dem weißen Stier zu vereinigen, warf er Dädalos und seinen Sohn Ikaros in das Labyrinth. Aber die Königin Pasiphae befreite die beiden. Daraufhin ließ Minos die Küste Kretas von seinen Schiffen bewachen, damit Dädalos nicht entkommen konnte. Doch Dädalos konstruierte für sich und Ikaros jeweils ein paar Flügel für die Flucht von der Insel Kreta. Während des Fluges bat Dädalos seinen Sohn, nicht der Sonne näher zu kommen. Ikaros gehorchte nicht und so schmolzen seine Flügel aus Wachs. Ikaros stürzte ins Meer und ertrank.
Dädalos fand auf Sizilien beim sikanischen König Kokalos Zuflucht. Aus Dankbarkeit ersann er für ihn noch viele Erfindungen. Minos aber versuchte mit seiner Flotte Dädalos zu finden, was ihm schließlich durch ein Rätsel gelang, das er den benachbarten Königen stellte. König Kokalos verriet sich und Minos verlangte Dädalos Auslieferung. Kokalos täuschte ihm Gastfreundschaft vor, nahm ihn freundlich auf, aber tötete ihn dann im Bad. Die kretischen Begleiter des Minos bestatteten ihren toten König und ließen sich der Sage nach dauerhaft auf Sizilien nieder.
480 v. u. Z. fand Theron, der Tyrann von Akagas das angebliche Grab des Minos und sandte die Gebeine nach Kreta zurück.
 
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