König Artus

Hallo Zusammen

Wann sind eigentlich die Sachsen das erste mal in größerer Anzahl an den Britschen Küsten aufgetaucht? Am Anfang sollen sie ja als Seeräuber agiert haben, so wie später die Wickinger.

Bis Neulich

Apvar

Der so genannte Litus Saxonicus in Britannien - die Organisation der befestigten Küstenforts - entstand um 280 nach Christus. Allerdings herrscht in der Forschung Streit über zwei Punkte - ob die dort als Sachsen bezeichneten Piraten wirklich dem Volk, wie es später deutlicher hervortritt, zuzuordnen sind. Zweitens die Frage, ob die mächtigen Kastelle an der britischen Ost- und Südküste nur vordergründig gegen die Sachsen gebaut wurden, in Wahrheit aber vom Usurpator Carausius zum Schutz gegen Angriffe aus Gallien entstanden.
 
Ja, Buch habe ich... irgendwo..
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Im wesentlichen beschreibt er seine eigene Detektivarbeit und verwirft Alternativerklärungen. Neu war seine neue Chronologie
Geoffrey Ashe's "The discovery of king Arthur"

Er setzt Arthur in der Überschneidung Leo I. (Byzanz) (401-474) und Papst Leo der Große (440–461) an. Seine Identifikation der Avalon-Schlacht und der Westgotenschlacht 470 ist davon die Konsequenz, ebenfalls, dass auch der Beginn der angelsächsischen Einwanderung deutlich vor 450 angesetzt werden muss. Der Abstand zu den Römern ist somit recht klein. Er kann deswegen auch die Artus-Ritter mit zurückgebliebenen römischen Kavallerie-Pferden in Beziehung bringen

Ich glaube nicht ,daß man Ashe als Pseudowissenschaft abtun muss...

Artus ist eine literarische Figur.Eine literarische Figur kann mehrere historische Vorbilder haben, deswegen ist sie jedoch nicht mit diesen identisch.

Ich fand Ashes Ideen teilweise ganz interessant...

als da wäre immerhin ein grosser britannischer oder bretonischer Feldherr
gewesen, der einen Namen oder Titel trug der einen (hoch-)König impliziert wie ihn die irische Sage kennt und wie er sich vielleicht auch im Namen des halbhistorischen Vortigern erhalten hat.Dieser besagte Herrscher lieferte sich Schlachten in Gallien, ganz wie es der Artus der Sage auch tut, eine Stadt Avallon wird erwähnt und selbst die Zeit kommt ungefähr hin.

Ich schätze Riothamus könnte durchaus EINE mögliche Quelle sein aus der die Artussage geschöpft hat, andere Quellen können andere Könige oder ältere mythologische Versatzstücke gewesen sein oder auch Neuschöpfungen eines begabten gallischen oder britannischen Dichters der verschollen ist und von und nicht mehr nachvollzogen werden kann.
 
Ein Mitarbeiter des schleswig-holsteinischen Landesamtes für Archäologie hat mir mal erzählt, dass nicht etwa einige Jüten und Angeln ausgewandert seien, sondern so ziemlich alle. Das Land soll für an die 100 Jahre ratzekahl leer gewesen sein, was Neddy dann doch erstaunlich findet.
Wenn ich mir die eher karge Sanddünen Jütlands mit der Geographie Englands vergleiche, fände ich eine so weitgehende Übersiedlung gar nicht erstaunlich.

Dagegen erstaunt mich die Fähigkeit der Archäologen, so genaue Volkszählungen für diese Zeit durchführen zu können ...

http://www.amazon.de/Isles-History-...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1256407949&sr=8-3
Ich meine, Davies schreibt noch, dass der Name Hengest (Hengst) möglicherweise eine nachträgliche Personifizierung irgendwelcher eingeschleppten Pferde oder der Bugverzierungen der (Piraten-)schiffe der ersten Neueinwanderer gewesen sein könnten
Na ja, daß Hengst und Horse für Pferd stehen, ist ja naheliegend. Aber in Unkenntnis der sonstigen sächsischen Sitten scheint es mir nicht unplausibel, wenn ein König seinen Nachwuchs "Hengst" benennt und dieser damit eine echte historische Figur gewesen wäre.
Das wäre dann die naheliegende Erklärung nach Ockham - und da es m. W. für die ganzen Personifizierungsideen nicht die Spur eines Belegs gibt, glaube ich erst einmal den Quellen und damit, daß es einen Führer namens "Hengist" gab.
 
Ich denke die alten Saxones hatten schlichtweg viel für Pferde übrig. Da kann man an ein Totemtier denken oder an Pferde-Opfer für Woden... oder auch nicht, jedenfalls taucht das Tier auch in der angelsächsischen Kunst oft genug auf.Bei Sachsen und Pferden denke ich jedenfalls erstmal an sutton hoo...

Wieso also sollte man nicht zwei Königssöhne auch Hengst und Pferd genannt haben? Sie könnten durchaus existiert haben... selbst wenn wir sie heute nur als halbhistorische oder sagenhafte Figuren fassen können.

Ich finde die Vermutung die beiden habe es tatsächlich gegeben jedenfalls nicht weiter hergeholt als z.B. die Theorie die beiden seien eigentlich mythologische "sächsische Dioskuren", eine weitere Variante des so beliebten göttlichen Brüderpaares gewesen.Obwohl sich auch das nicht schlecht anhört...

beweisen wird man beides wohl nicht endgültig können.
 
Beweisen nicht aber vermuten .
Denkt doch mal an heutige Zeitgenossen un deren Pferdestärken .
Ein schnelles Pferd war damals eben das gleiche wie heute der GTI , Porsche , Ferrari oder BMW.
Technisch haben wir uns in vilen Dingen ernorm weiter entwickelt aber der Mensch an sich hat sich in den letzten Jahrtausenden bemerkenswert wenig verändert .
 
Beweisen nicht aber vermuten .
Denkt doch mal an heutige Zeitgenossen un deren Pferdestärken .
Ein schnelles Pferd war damals eben das gleiche wie heute der GTI , Porsche , Ferrari oder BMW.
Technisch haben wir uns in vilen Dingen ernorm weiter entwickelt aber der Mensch an sich hat sich in den letzten Jahrtausenden bemerkenswert wenig verändert .

Die Sachsen müßen auf jeden Fall verrückt nach Pferden geweßen sein. Nicht umsonst ist ein Hengst im Staatswappen von Niedersachsen und NRW enthalten. Was mich wundert ist, das im Land der Angelsachsen zur Jahrtausendwende wohl schwere Kavallarie unbekannt wahr. Weder Stamford Bridge noch Hastings ist mir schwere Reiterei von Seiten der Angelsachsen bekannt.

Bis Neulich

Apvar
 
Was mich wundert ist, das im Land der Angelsachsen zur Jahrtausendwende wohl schwere Kavallarie unbekannt wahr. Weder Stamford Bridge noch Hastings ist mir schwere Reiterei von Seiten der Angelsachsen bekannt.

Unbekannt nicht; aber lediglich die Thegn saßen auf Pferden, und in der Schlacht kämpften sie nicht als Reiterei, sondern gewöhnlich abgesessen (es sei denn, die Zeit zum Absitzen war zu knapp).
Vgl. dazu Angelsachsen im Krieg - Beitrag #5 und Angelsachsen im Krieg - Beitrag #13

Bei Stamford Bridge waren berittene Thegn im Heer, bei Hastings - bekanntlich nur knapp drei Wochen später - verblieb Harald II./Harold Godwinson lediglich eine "geschwächte" Streitmacht von ca. 2000 Huscarlen und ca. 5000 Fyrd (und das waren in der Tat alles reine Fußkämpfer).
 
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