Hier wird aber inzwischen einiges vermischt, es ging um die Ausgangsfrage:
"..., dass in einzelnen Fällen ganze Dörfer Ukrainas nicht nur sich von der Wehrmacht evakuieren ließen, sondern im Kampf gegen die "Roten" mithalfen."
Die nun in unterschiedlicher Weise erfolgte Kollaboration mit der Besatzungsmacht ist davon zu trennen, ob Ukrainer an der Seite der Wehrmacht gegen die Rote Armee gekämpft haben sollen.
Ebenso ein anderes Thema sind die Übergriffe und Gewaltverbrechen, Morde und Progrome gegen Bevölkerungsteile nach der deutschen Besetzung. Hier entlud sich auch der aufgestaute Haß aufgrund der vorhergehenden Ereignisse in der Ukraine, speziell in den 30er Jahren. Die Gewalt richtete sich aber gegen vorwiegend gegen Minderheiten bzw. Volksgruppen (etwas ähnliches passierte auch in Moldawien/Bukowina in den vormals rumänischen Gebieten - Massaker von Jassy etc., vgl. Armin Heinen: Rumänien, der Holocaust und die Logik der Gewalt. 2007) und vereinzelt gegen Exponenten des sowjetischen Regimes. Hierzu ist anzufügen, dass die deutsche Besatzungsmacht völkerrechtswidrig dieses nicht verhindert, sondern sogar befördert bzw. unterstützt hat (Beispiele bei Angrick, Einsatzgruppe D).
Ein weiteres Thema ist die zT erzwungene, zT auch freiwillige Zusammenarbeit der Zivilbevölkerung im Rahmen der wirtschaftlichen Machtübernahme (Beispiele in der Industrie, im Bergbau in der Ostukraine etc.). Dass sodann die Bevölkerungsteile vor dem Anmarsch der Roten Armee flohen, die kollaboriert oder einfach für die Besatzungsmacht gearbeitet hatten, ist nachvollziehbar. Hierfür gibt es zahlreiche Beispiele für die jeweils erfolgenden "Säuberungen": wiederum Angrick, zur Krim 1941/42 mit zurück eroberten Städten. Fluchtwellen erfolgten im übrigen aber auch vor der Wehrmacht: bei Angrick sind auch in einigen Fällen die Fluchtwege der jüdischen Bevölkerung aus der Moldawien/Westukraine 1941 zT bis in den Kaukasus beschrieben; ebenso deutsche "Säuberungen" aus wieder eroberten ukrainischen Städten.
Ein anderes Thema sind die Waffen-SS-Divisionen:
"Aufgestellt im September 1943 als 14. Galizische SS-Freiwilligen-Division auf dem Truppenübungsplatz der SS Heidelager. Die Division bestand aus Volksdeutschen und Ukrainern aus der Gegend von Lemberg."
Lexikon der Wehrmacht - 14. SS-Grenadier-Regiment
30. Waffen-Grenadier-Division der SS (russisch Nr. 2), aus 1944:
Die Division bestand aus ukrainischen, russischen und weißrussischen Freiwilligen.
Als speziell die galizische SS-Divison (14.) aufgestellt wurde, befand sich an die Front noch am Dnjepr; als sie an die Front kam, gab es nur noch vereinzelte Gebiete in der Westukraine, die von deutschen Truppen gehalten wurden. Im übrigen paßt das Beispiel nicht zur Ausgangsfrage.