Kollaborationsvorwurf im 2. Weltkrieg berechtigt?

NKVD/Rote Armee, Frontstärken zu gewissen Zeitpunkten, wie z.B. 30.06 '42, 1.1.'43 oder ähnliches. Ich glaube nämlich nicht, dass die Rote Armee durch die NKVD im Zaum gehalten wurde.
 
Der Mord an 5 millionen Ukrainer die während der Kollektivierung der Landwirtschaft verhungerten war 1941 gerade mal 8 Jahre vergangen,das dieses kein gutes Verhältnis zum Sowjetstaat ergab,das müßte doch eigentlich logisch sein oder?

Und warum hat sich dann die Ukraine nach dem Einmarsch der Wehrmacht nicht gleich kollektiv mit derselben verbündet?

Ganz einfach,wie war denn das prozentuale Zahlenverhältnis bei dem Zerfall der Sowjetunion,und wenn man da noch etwas drauflegt,dann haben wir das prozentuale Verhältnis 1941.

Ist aber sehr einfach. Und auch noch schwer nachvollziehbar, da es auch heute noch in der Ukraine einen hohen Anteil von Leuten gibt, die der Meinung sind die Ukraine fährt mit Russland besser. Aber das ist schon Tagespolitik.
Aber lt. deiner Meinung war ja auch die gesamte Armee nur durch den Druck des NKWD in der Lage zu kämpfen. Wie soll denn das gehen? In jedem Panzer sitzt noch ein NKWD-Offizier und hält die Mannschaft mit vorgehaltener Pistole zum kämpfen an oder wie?
 
Waren ja nicht nur Ukrainer, die verhungerten. Und bei den 6 Millionen Menschen sind mindestens die Hälfte Russen und andere Bevölkerungsgruppen dabei.
Ein Punkt, der leider sehr oft verschwiegen wird, weil dann die ganze Argumentation nicht mehr hinhaut.
Da ist in der Sowjetunion bis 1941 vieles in Sachen Mord passiert,aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.
 
Muss mich an dieser Stelle für die etwas unpräzise Fragestellung entschuldigen.
Meine Frage bezieht sich wirklich nur auf die Ukrainedeutsche.

So habe ich z.B. in der Arbeit einer Studentin, Link kann ich gerne geben, gelesen, dass die Wehrmacht 1) am Anfang ohne Probleme Ukrainedeutsche für die Waffen-SS rekrutiert hat, 2) später mussten Menschen gezwungen werden.

Jetzt habe ich für die erste Aussage, welche mir die Kollaborationsmöglichkeit mehr oder weniger beweist, keine Belege im Internet gefunden.

Ich meine, wenn ich durch die Bolschewisten tyrranisiert werde, meine so geliebte Religion mir auch verboten wird, zumindest öffentlich, und auch noch fast alle Männer deportiert werden, liegt es doch auf der Hand, dass ich dem stalinistischem System Tod und Verderben wünsche.
Dann kommen die Deutschen, "befreien" einen Teilweise und rücken weiter gegen die Roten vor.
Wäre doch eine Chance, sich an Stalin zu rächen.
Natürlich kam dazu, dass die Nazis einem nichts anderes übrig ließen, als mitzuhelfen, aber ich weiß nur etwas über Mithelfen, nicht über Mitkämpfen.

Deswegen die Frage nach Hilfe.= )

Berkut
 
Hallo Berkut,

die Frage wäre jetzt: Wie viele deutschstämmige im wehrfähigem Alter gab es noch in der Ukraine. Wie du vieleicht hier Geschichte der Russlanddeutschen ? Wikipedia schon gelesen hast, wurden viele schon mit der Machtergreifung Hitlers als Volksfeinde verurteilt, verbannt und getötet.
Dazu kommen noch die, welche ab August 1941 deportiert wurden.
Übrig bleiben da nur noch jene, die gleich nach dem Überfall in Gefangenschaft gerieten oder sich auf schon besetzten Gebieten befanden.
Das einige dieser von der Wehrmacht als "Volksdeutsche" bezeichneten mit der Besatzungsmacht zusammenarbeiteten ist wahrscheinlich. Ob sie aber solche freiwiligen Kontingente wie die Kosaken bei der kämpfenden Truppe bildeten, wage ich zu bezweifeln.
Einzelne bzw. kleinere Einheiten wird es aber bestimmt gegeben haben.
 
Muss mich an dieser Stelle für die etwas unpräzise Fragestellung entschuldigen.
Meine Frage bezieht sich wirklich nur auf die Ukrainedeutsche.

So habe ich z.B. in der Arbeit einer Studentin, Link kann ich gerne geben, gelesen, dass die Wehrmacht 1) am Anfang ohne Probleme Ukrainedeutsche für die Waffen-SS rekrutiert hat, 2) später mussten Menschen gezwungen werden.

Jetzt habe ich für die erste Aussage, welche mir die Kollaborationsmöglichkeit mehr oder weniger beweist, keine Belege im Internet gefunden.

Ich meine, wenn ich durch die Bolschewisten tyrranisiert werde, meine so geliebte Religion mir auch verboten wird, zumindest öffentlich, und auch noch fast alle Männer deportiert werden, liegt es doch auf der Hand, dass ich dem stalinistischem System Tod und Verderben wünsche.
Dann kommen die Deutschen, "befreien" einen Teilweise und rücken weiter gegen die Roten vor.
Wäre doch eine Chance, sich an Stalin zu rächen.
Natürlich kam dazu, dass die Nazis einem nichts anderes übrig ließen, als mitzuhelfen, aber ich weiß nur etwas über Mithelfen, nicht über Mitkämpfen.

Deswegen die Frage nach Hilfe.= )

Berkut

Die Ukrainer hofften mit der deutschen Besatzung auf Freiheit von der Sowjetunion und einem eigenen Staat ähnlich der Slowakei unter dt. Gnaden. Hierzu hatte ich schon diesen Link gesetzt. Die wenigsten Ukrainer kannten allerdings die Ziele der Ostexpansion der Nazis. Die größtmögliche Dezimierung ostslawischer Völker bzw. umfangreiche Zwangsarbeiterpolitik ist ihnen erst bei Einmarsch der Deutschen offensichtlich geworden.
Eine 100-prozentige Umsetzung dieser Nazipolitik geht bei so einem zig-Millionenvolk nicht von heute auf morgen. Zudem brauchte man in der besetzten Ukraine ukrainische Hilfstruppen/Hilfspolizei, um der Sache auch Herr zu werden.
Mein Link zur Ukrainischen Aufstandsarmee, die gegen deutsche und sowjetische Staatsarmeen kämpfte, zeigte die Hoffnungslosigkeit der nationalen ukrainischen Idee.
In diversen sowjetischen Büchern und Filmen wird das Problem anti- und prosowjetischer Partisanen in der Ukraine auch leicht angerissen, weil die Rote Armee nicht immer gleich wusste, welcher Gattung Partisan sie in den ukrainischen Wäldern begegneten. Ebenso wurde in sowjetischen Partisanenfilmen gelegentlich der Kampf zwischen den Partisanen gezeigt (dabei werden die pro-ukrainischen Partisanen als Räuber und Banditen dargestellt).
Auch in den besetzten ostslawischen Gebieten wurden slawische Kleinkinder die blond, blauäugig und gesund waren ihren Eltern entzogen um im Lebensborn-Projekt zu verschwinden.
 
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