Kommunismus in China und der Sowjetunion

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Hallo alle zusammen :winke:

Ich habe ein paar Fragen zum Thema Kommunismus. Natürlich habe ich mir selbst auch Gedanken dazu gemacht.

1. Worin unterscheidet sich der chinesische vom sowjetischen Kommunismus? Berücksichtigen Sie jeweils die historischen Bedingungen.
Also da fällt mir nur ein, dass Mao die Bauern als das wichtigste Kraftpotenzial des Kommunismus hielt, während es bei den Sowjets die Arbeiterklassen waren. Außerdem, so habe ich gelesen, muss es in der Sowjetunion einen Zentralismus gegeben haben, wohingegen Mao in China die Errichtung vieler Volkskommunen veranlasste. Ich bin mir aber nicht sicher, was mit Zentralismus gemeint sein soll. Ich verstehe nicht ganz, ob das nun wirklich große Unterschiede sind.

2. Was bezweckte Mao mit der Politik der Gleichmacherei in der "Kulturrevolution"? Diskutieren Sie das Ideal sozialer Gleichheit.

Meine Überlegung: Mao wollte den Austausch von Kopf- und Handarbeitern garantieren, um eine Erstarrung in der Gesellschaft dringend zu vermeiden. Er kritiserte schließlich genau diese "staatsbürokratische Erstarrung" in der Sowjetunion. Es sollte keine hierarchische Verfestigungen geben; allen sollten die gleichen Optionen zur Verfügung stehen und somit Ordnung garantiert werden. Stimmt das so?
Zum Ideal sozialer Gleichheit: Das ist natürlich Unfug. Durch diesen Austausch von Hand-und Kopfarbeitern wurden die Intellektuellen gezwungen, manuelle Arbeit zu verrichten, anstatt sich weiterzubilden und somit Chinas Wirtschaft mittels technischem Know-How und Chinas Gesellschaftsstrukturen zu reformieren. Es gab keine Offenheit gegenüber anderen Ländern und das Kulturgut wurde von ungebildeten Rotgardisten zerstört. Da ist es doch klar, dass es keinen Fortschritt, sondern Rückschritt und Unordnung gibt.

3. Erörtern Sie die Gründe für das Scheitern der "permanenten Revolution" in China.

Dazu fällt mir nur ein, dass eine dauernde Revolution ja auch ständig die Fortschritte aus der jüngsten Vergangenheit eliminiert und es somit zu keiner Entwicklung kommen kann. Revolution bedeutet Umbruch und wenn die Menschen nun in ständiger Veränderung leben, kann keine Stabilität aufkommen. Fällt euch mehr ein?


Vielen Dank schonmal für die Mühe! Ich weiß, ist nicht gerade wenig, aber ich wollte auch was dazu schreiben. Das ist mir wichtig für meine mündliche Prüfung und ich kann ja eigentlich nur profitieren, wenn ich mir auch selbst Gedanken dazu mache.
Danke und liebe Grüße :winke:
 
1. Worin unterscheidet sich der chinesische vom sowjetischen Kommunismus? Berücksichtigen Sie jeweils die historischen Bedingungen.
Also da fällt mir nur ein, dass Mao die Bauern als das wichtigste Kraftpotenzial des Kommunismus hielt, während es bei den Sowjets die Arbeiterklassen waren. Außerdem, so habe ich gelesen, muss es in der Sowjetunion einen Zentralismus gegeben haben, wohingegen Mao in China die Errichtung vieler Volkskommunen veranlasste. Ich bin mir aber nicht sicher, was mit Zentralismus gemeint sein soll. Ich verstehe nicht ganz, ob das nun wirklich große Unterschiede sind.

"Historische Bedingungen" dürfte hier das Stichwort sein. Unter welchen historischen Vorbedingungen entwickelte sich die jeweilige KP zur beherrschenden Macht? Wie sah`s vorher in den Ländern aus, unter welchen umständen setzten sich die Kommunisten durch? Welche Widerstände und Gegner hatten sie dabei zu bekämpfen, und wie machten sie das? Du wirst feststellen, es gibt eine Menge Parallelen, aber auch wichtige Unterschiede.

Zum Zentralismus: Wichtige politische Entscheidungen werden zentral für das ganze Land getroffen und dann nach unten durchexekutiert.

Demokratischer Zentralismus ? Wikipedia

Wie das in China war bzw ist musst DU selbst rausfinden; ich vermute allerdings: Ähnlich (ausgenommen evtl die letzten Jahre), und das hier nicht der entscheidende Unterschied zu finden ist. ;)
2. Was bezweckte Mao mit der Politik der Gleichmacherei in der "Kulturrevolution"? Diskutieren Sie das Ideal sozialer Gleichheit.
Meine Überlegung: Mao wollte den Austausch von Kopf- und Handarbeitern garantieren, um eine Erstarrung in der Gesellschaft dringend zu vermeiden. Er kritiserte schließlich genau diese "staatsbürokratische Erstarrung" in der Sowjetunion. Es sollte keine hierarchische Verfestigungen geben; allen sollten die gleichen Optionen zur Verfügung stehen und somit Ordnung garantiert werden. Stimmt das so?

Zusätzlich hatte er sich mWn in den Kopf gesetzt, die gesamten alten Traditionen mit einem Schlag zu "überwinden"; von vorne herein nicht das realistischste aller Ziele...

Viel Glück. :winke:
 
Die Dreispaltung des Marxismus.
Ursprung und Entwicklung des Sowjetmarxismus, Maoismus und Reformkommunismus


von Wolfgang Leohard - antiquarisch preiswert zu bekommen!

Das Buch von Wolfgang Leonhard ist zwar jetzt schon über 30 Jahre alt, als die Sowjetunion noch existierte, aber dennoch ist das Buch noch hochaktuell, weil es sich weitesgehend mit den Theorien von Marx/Engels, Lenin, Stalin und Mao befasst, was ja heute weiterhin hoch interessant ist.

Leohnhard versteht es in seinem Buch unglaublich gut, den Kommunismus so zu beschreiben, wie ihn Marx und Engels wollten. Anschließend werden Lenins Umdeutungen des Marxismus dargelegt, wo sich im Grund schon zeigt, dass viele Kernpunkte des Kommunismus über Bord geworfen werden - ganz zu schweigen in den Kapiteln später über Stalin und Mao später.

Er arbeitet sehr klar die Unterschiede und Entwicklungen der Strömungen heraus. Für dein Anliegen sehr empfehlenswert!
 
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