Konnte man ohne eine Parteimitgliedschaft oder als Mitglied einer Blockpartei Karriere machen

Griffel

Mitglied
In der DDR hatte ja die SED qua Gesetz und Amt die Macht im Staate inne. Die Blockparteien sollten dies nach außen hin ja nur verschleiern. o_O Speziell im öffentlichen Dienst und dort vor allem bei den bewaffneten Organen, war ja Staatstreue unbedingte Voraussetzung.

Hatte man also Mitglied einer Blockpartei oder auch ohne irgendeine Parteimitgliedschaft, die Möglichkeit einer öffentlichen Karriere in der DDR?
 
Ja.

Aus meinem eigenen Tätigkeitsbereich fällt mir da z.B. als erstes der „Hauptbuchhalter“ ein.
Der war parteilos.
Hauptbuchhalter waren ja nicht direkt den Kombinats- bzw. Betriebsdirektor unterstellt, obwohl diese an den Leitungsbesprechungen eines Kombinats- bzw. Betriebsdirektors teilnahmen.
Sie unterstanden dem übergeordneten Organ. In diesen Fall bei mir dem Bezirksbauamt. Bezirksbauämter waren ein Bereich des Rates des Bezirkes.

Habe auch persönlich Parteilose bei der Staatsbank der DDR kennengelernt und auch bei der „staatlichen Finanzrevision“.
"Staatliche Finanzrevision" so was wie Wirtschaftsprüfer.

Und während meiner Ausbildung gabs auch viele Lehrer, Dozenten die parteilos waren.
 
Das freut mich für die Leute! Wenn, man im einem sozialistischen System, nicht aktiv sozialistisch ist bzw. war, konnte das unter Umständen Ärger bedeuten.

Danke.
 
Also so wie Du das formulierst habe ich das eigentlich nicht erlebt/kennengelernt.

Ärger ja, aber in den allermeisten Fällen wenn man gegen den Sozialismus usw. offen auftrat und das vielleicht noch organsiert.
 
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