Konservative Partei

Jules

Mitglied
Hi Geschichtler,

Ich würd gerne mal wissen, worin der Unterschied zwischen den Freikonservativen (gegründet 1866) und den Deutschkonservativen (1876) bestand. Ich hab gehört, aus heutiger Sicht wären sie kaum noch zu unterscheiden gewesen, aber irgendwo müssen sie ja Kontroverse gehabt haben, sonst hätten sie ja eine Partei bleiben können oder nicht. :grübel:

Ach so, wer hatte den Vorsitz von 1876-1892 bei den Deutschkonserv.? Heydebrandt oder Helldorf-Bedra (ich hab von beiden was vom Vorsitz gelesen, hat mich verwirrt :confused: ). Und wer waren die Neu-o Jungkonservativen?

Danke; Gruß Jules
 
Jules schrieb:
Hi Geschichtler,

Ich würd gerne mal wissen, worin der Unterschied zwischen den Freikonservativen (gegründet 1866) und den Deutschkonservativen (1876) bestand. Ich hab gehört, aus heutiger Sicht wären sie kaum noch zu unterscheiden gewesen, aber irgendwo müssen sie ja Kontroverse gehabt haben, sonst hätten sie ja eine Partei bleiben können oder nicht. :grübel:

Ach so, wer hatte den Vorsitz von 1876-1892 bei den Deutschkonserv.? Heydebrandt oder Helldorf-Bedra (ich hab von beiden was vom Vorsitz gelesen, hat mich verwirrt :confused: ). Und wer waren die Neu-o Jungkonservativen?

Danke; Gruß Jules

Die „Freikonservative Partei“ ,gegr. 1867 , als Reaktion auf die Überlegenheit der Liberalen im preuß. Landtag, unterstützte die bismarcksche Politik ohne Vorbehalt. Hierin unterschied sie sich von der „ Konservativen Partei“ , die vorallem Mißtrauen gegen die Reichspolitik Bismarcks mit seiner nationalen Einigungspolitik hegte.
Unterschide beider Parteien ergeben sich dadurch aus der jeweiligen Mitgliederzusammensetzung.
Bei den Freikonservativen sind dies ; Offiziere, Beamte, evang. Geistliche, Grundbesitzer und reiche Bauern Preußens.

Die „Konservative Partei“, gegr.1861 als „Preußischer Volksverein“, setzt sich aus adeligen Großgrundbesitzern und aus Großbürgertum aus dem Osten zusammen, die in ihrer partikularistischen Interessenlage großes Mißtrauen gegenüber der nationalen Politik Bismarcks pflegten, daher
Trennung 1867 von den „Freikonsevativen“. Man konnte sich erst 1876 mit der Reichsgründung abfinden.
1876 schließen sich altkonserv. Gegener Bismarcks und „Neukonservative“ in der
„Deutsch- Konservativen Partei“ zusammen. :)
 
Arcimboldo schrieb:
Die „Freikonservative Partei“ ,gegr. 1867 , als Reaktion auf die Überlegenheit der Liberalen im preuß. Landtag, unterstützte die bismarcksche Politik ohne Vorbehalt. Hierin unterschied sie sich von der „ Konservativen Partei“ , die vorallem Mißtrauen gegen die Reichspolitik Bismarcks mit seiner nationalen Einigungspolitik hegte.
Unterschide beider Parteien ergeben sich dadurch aus der jeweiligen Mitgliederzusammensetzung.
Bei den Freikonservativen sind dies ; Offiziere, Beamte, evang. Geistliche, Grundbesitzer und reiche Bauern Preußens.

Die „Konservative Partei“, gegr.1861 als „Preußischer Volksverein“, setzt sich aus adeligen Großgrundbesitzern und aus Großbürgertum aus dem Osten zusammen, die in ihrer partikularistischen Interessenlage großes Mißtrauen gegenüber der nationalen Politik Bismarcks pflegten, daher
Trennung 1867 von den „Freikonsevativen“. Man konnte sich erst 1876 mit der Reichsgründung abfinden.
1876 schließen sich altkonserv. Gegener Bismarcks und „Neukonservative“ in der
„Deutsch- Konservativen Partei“ zusammen. :)

Von den Neukonservativen hab ich auch schon gehört, konnte dienoch aber nicht richtig einordnen. Eine konservative Partei wurde dcoh schon nach der Märzrevolution 1848 gegründet oder? War das nicht die Kreuzzeitungspartei?
Arhhhh....bin verwirrt....die Deutsch-konservat. unterstützden B. später aber..... :still: :confused:
 
Jules schrieb:
Von den Neukonservativen hab ich auch schon gehört, konnte dienoch aber nicht richtig einordnen. Eine konservative Partei wurde dcoh schon nach der Märzrevolution 1848 gegründet oder? War das nicht die Kreuzzeitungspartei?
Arhhhh....bin verwirrt....die Deutsch-konservat. unterstützden B. später aber..... :still: :confused:

Wir müssen bei Deiner Fragestellung erst mal unterscheiden zwischen den von Dir angesprochenen Parteien in Preußen, im übrigen Reichsgebiet und speziell denen im Reichstags ab 1871. Da änderten sich s.o. Namen und Begriffe.

. Die ultrakonservative "Kreuzzeitungspartei" und die "Militärpartei." traten im Sommer 1848 in Preußen für die Wiederherstellung der Selbstständigkeit der Krone ein.
 
Okay noch mal von vorne :fs:
Es bildete sich im Jahre 1851 (nicht 1861) (www.wikipedia.de) eine konservative Partei, genannt "Kreuzzeitungspartei". Von dieser splittete sich 1866 (in manchen Büchern 1867) die Freikonservative Partei, ab, welche im Gegensatz zu den jetzt Altkonservativen eine regierungsnahe Politik betrieben. 1876 schließlich bildeten sich aus den Altkonservativen die Deutschkonservativen-sie akzeptierten die Reichsgründung und anerkannten die Verfassung, gingen mit Bismarcks Politik ab 1879 so ziemlich konform. Vorsitzender der DTK war von 1876-1892 Otto von Helldorff-Bedra, nicht Ernst von Heydebrandt und der Lasa (entgegen einer anscheinend gängigen Meinung). 1881 schlossen sich die Christlich-Sozialen unter Adolf Stoecker den Deutschkonservativen als eine eigenständige Partei an. Stoeckers gängiges Mittel um Wähler zu gewinnen, war dabei der Antisemitismus, den die Konservativen in ihr Tivoli-Programm 1892 einbauten (waren aber nie 100%ig antisemitisch eingestellt).

Ich hoffe, dass stimmt jetzt einigermaßen, wollte das nur noch mal als kurze Zusammenfassung geben.

Gruß Jules :winke:
 
Zurück
Oben