Konstruierte Nation

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"Deutschland den Deutschen!" - diese Parole durchzieht die berüchtigte "Bamberger Erklärung" des Alldeutschen Verbandes von 1919. In ihr war das Programm der 1890/91 gegründeten Organisation festgeschrieben worden, einer Gruppe von z. T. bizarren Figuren mit extremen Forderungen und Vorstellungen. Antiliberal, antisemitisch und radikal nationalistisch hatte sie sich zum Ziel gesetzt, das Deutsche Reich weit auszudehnen, nicht nur in Europa, sondern auch in Übersee, und zu einer "alldeutschen Nation" zusammenzuschmieden. Unter den rechten Organisationen nahm der Alldeutsche Verband eine zentrale Rolle ein. Sein Einfluss auf die Politik der Zeit ist nicht zu unterschätzen, rekrutierten sich doch die Mitglieder des Verbandes aus dem Besitz- und Bildungsbürgertum. Nicht selten nahmen sie gesellschaftliche Schlüsselpositionen ein. Die zweitgrößte Ortsgruppe des Reiches war die in Hamburg - ein zweifelhafter Rekord für die sonst als liberal und weltoffen bekannte Hansestadt.
Rainer Hering a rbeitet detailliert die politischen Konzepte des Alldeutschen Verbandes heraus und weist nach, in welcher Weise diese ihre Spuren in der deutschen Politik und Gesellschaft hinterlassen haben. Neben der Geschichte des Gesamtverbandes widmet sich die Studie insbesonders der Hamburger Gruppierung.

Rezension auf h-soz-kult
Rainer Hering • Konstruierte Nation. Der Alldeutsche Verband 1890 bis 1939 • Christians Verlag • 2003 • 600 Seiten
 

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