Kontinentalsperre

excideuil

unvergessen
In einem Artikel des Deutschen Waffen Journal [1] habe ich ein paar Aspekte zur Kontinentalsperre gefunden:

Bourienne war zwischen 1806 und 1810 Resident in der Hansestadt Hamburg und sollte die Sperre durchsetzen.

Seine Meinung war:
"Notwendig gewesen wäre kein Dekret, sondern Flotten. Ohne Flotten, ohne Marine war es lächerlich, für die britischen Inseln die Blockadesperre zu erklären, während de facto die englischen Flotten alle französischen Häfen sperrten."

Mit anderen Worten, Bourienne war der Meinung, dass sich die Sperre nur durchsetzen ließ, wenn die französische Flotte in der Lage gewesen wäre, die Häfen und Küsten der französisch besetzten Gebiete zu "schützen".

Ein interessanter Gedanke.

Hinzu kam, dass dem Schmuggel Tür und Tor geöffnet war, schliesslich ließ sich damit manches Stück Geld verdienen. Bourienne selbst wurde vorgeworfen, sich 8 Millionen Goldfranc durch sein "Nichthinsehen" "verdient zu haben. Und dies allein in Hamburg. Daran mag man die Höhe und Wertigkeit des Schmuggels ermessen.

Der Autor führt noch ein paar Beispiele an, wie das vonstatten ging, was aber nicht wesentlich für den Beitrag ist.

Zu den wirtschaftlichen Auswirkungen:
"Wie Dufraisse ermittlte, lag die Gesamtausfuhr deutscher Waren nach Großbritannien in den Jahren 1811 und 1812 67 % bzw. 97 % niedriger als im Vergleichsjahr 1809. Lag die Getreideausfuhr 1810 noch bei 2,7 Mio Tonnen, so fiel sie auf 455000 Tonnen 1811 und auf 59000 1812. Holzverkäufe gingen um 25,6 % zwischen 1801 und 1811 und noch einmal um 77 % zwischen 1811 und 1812 zurück, die Wollausfuhr kam 1812 ganz zum Erliegen. Aus der östlichen Hansestadt Wismar liefen im gesamten Jahr 1811 nurmehr fünf Schiffe aus, 1812 kein einziges mehr."

Nicht nur die Aus-, auch die Einfuhren waren betroffen:

"Schließlich befand sich Napoleon selbst in der misslichen Lage, über Bourienne den Ankauf von 50000 Ballen britischen Tuchs für Militäruniformen ebenso in die Wege zu leiten, wie die Einfuhr einer entsprechenden Stückzahl Schuhleders."

Konnte die Kontineltalsperre unter diesen Voraussetzungen überhaupt zum Erfolg führen?

Grüße
excideuil

[1] Dr. Josef Schmid: Hamburg 1805-1815, in Deutsches Waffen-Journal, Extra 3, Seite 67 (Bourienne, Memoires, 10 Bde, Paris 1829; R.Dufraisse, Art. "Blocus continental" in J.Favier (Hg.) Dictionaire Napoléon 2 Bde, Paris 1999, I., Seiten 231-251)
 
...Lag die Getreideausfuhr 1810 noch bei 2,7 Mio Tonnen, so fiel sie auf 455000 Tonnen 1811 und auf 59000 1812. .

Kann es sein, dass 1810 hier ein Umrechnungsfehler der "quarters" darstellt? Aber auch dann passt es nicht.
1811/1812 müßte mit einer Jahresverschiebung ungefähr stimmen. Allerdings sind das die gesamten Einfuhren nach England, wenn man die britische Wirtschaftsgeschichte heranzieht.

Ich verlinke mal:
http://www.geschichtsforum.de/f16/n...isschen-hilfe-ng-36742/index2.html#post556218
 
Kann es sein, dass 1810 hier ein Umrechnungsfehler der "quarters" darstellt? Aber auch dann passt es nicht.
1811/1812 müßte mit einer Jahresverschiebung ungefähr stimmen. Allerdings sind das die gesamten Einfuhren nach England, wenn man die britische Wirtschaftsgeschichte heranzieht.

Ich verlinke mal:
http://www.geschichtsforum.de/f16/n...isschen-hilfe-ng-36742/index2.html#post556218

Das vermag ich nicht zu sagen, da mir das Original von Dufraisse nicht vorliegt. Ich finde das Beispiel aber treffend, weil es nicht nur den faktischen Zusammenbruch des deutschen Getreidehandels mit den britischen Inseln zeigt sondern auch das Erfordernis für die Briten, für Ersatz zu sorgen.

Grüße
excideuil
 
Was schon in dem anderen Thema anklang, wird jetzt richtig interessant: die britische Seite (Importe) mal genauer zu untersuchen.

Mit dem Ersatz 1812 sah es schlecht aus: "wheat problem" bzw. "corn problem"
Das äußerte sich in rasanten Preissteigerungen (die vorher schon beachtlich waren, wegen der aufgeschlagenen Transportkosten).

1812 sah es mit potenziellen Lieferanten/alternativen Bezugsquellen wohl schlecht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was schon in dem anderen Thema anklang, wird jetzt richtig interessant: die britische Seite (Importe) mal genauer zu untersuchen.

Mit dem Ersatz 1812 sah es schlecht aus: "wheat problem" bzw. "corn problem"
Das äußerte sich in rasanten Preissteigerungen (die vorher schon beachtlich waren, wegen der aufgeschlagenen Transportkosten).

1812 sah es mit potenziellen Lieferanten/alternativen Bezugsquellen wohl schlecht aus.

Was die Importe angeht, da habe ich keine Zahlen :mad:

Nur ein paar allgemeine Zahlen:

"Die Überlegenheit der britischen Wirtschaft lässt sich vor allem an der Roheisenerzeugung verdeutlichen, die zwischen 1781 und 1830 von 69000 auf 700000 t stieg. Die Briten waren aber auch führend in der Erzeugung von Baumwollstoffen und Wolltuchen. Diese und Eisenwaren bildeten den größten Anteil am Exporthandel, wobei sich der Wert der ausgeführten Baumwollware zwischen 1784 und 1834 nahezu verdreißigfachte. Vor allem infolge der enormen Wertschöpfung in der britischen Wirtschaft war es möglich, die lange und schwere Auseinandersetzung mit dem napoleonischen Frankreich durchzuhalten, ..." [1]

Wie diese Wertschöpfung aussah, zeigt sich wohl auch an der gewaltigen Summe an Subsidien, die England zahlte:
"Alles in allem wurden von London zwischen 1793 und 1816 über 66 Millionen Pfund (entspricht nach Goldvergleich der Währungen 1791 Millionen Franc, Anm. exci) ... aufgebracht." (In den Jahren 1813 6,6 Mio, 1814 10 Mio und 1815 8,65 Mio)[2]

Das ist schon beeindruckend.

Grüße
excideuil

[1] Erbe, Michael: Revolutionäre Erschütterung und erneuertes Gleichgewicht – Internationale Beziehungen 1785 – 1830, Ferdinand Schöningh, Paderborn – München – Wien – Zürich, 2004, Seite 95
[2] [1] Seite 81
 
Was die Importe angeht, da habe ich keine Zahlen :mad:

Ich habe etwas gesucht:
The farmer's magazine - Google Bücher

Zahlungskräftig dürfte die Wirtschaft in diesem Zeitraum auch unter Kriegsbedingungen gewesen sein. Das Problem waren für die Bevölkerung die Preissteigerungen, das war wiederum ein politischen Problem für die Fortsetzung des Krieges. Die Preise für Nahrungsmittel, Weizen an der Spitze, vervielfachten sich 1805-1812.

Den Erbe hattest Du nmE schon mal zitiert, als es um die Verbindung von Industrialisierung und Kriegszeit ging. Muss ich mir bei Gelegenheit mal beschaffen.:winke:
 
Ich habe etwas gesucht:
The farmer's magazine - Google Bücher

Zahlungskräftig dürfte die Wirtschaft in diesem Zeitraum auch unter Kriegsbedingungen gewesen sein. Das Problem waren für die Bevölkerung die Preissteigerungen, das war wiederum ein politischen Problem für die Fortsetzung des Krieges. Die Preise für Nahrungsmittel, Weizen an der Spitze, vervielfachten sich 1805-1812.

Den Erbe hattest Du nmE schon mal zitiert, als es um die Verbindung von Industrialisierung und Kriegszeit ging. Muss ich mir bei Gelegenheit mal beschaffen.:winke:

Vielen Dank für den Link; es ist schon erstaunlich, was es aus der Zeit für Zahlen und Erkenntnisse gibt.

In der Summe ergibt sich wohl, dass:

"Indien war nicht das einige Land, das England mit der linken Hand einstrich, während es mit der Rechten gegen Napoleon kämpfte. Wie auf englischen Wunsch schloss Frankreich Bündnisse mit Holland und Spanien, womit es England eine Handhabe dafür verschaffte, eine Reihe von Kolonien zu besetzen ... "[1]

nur die halbe Wahrheit darstellt. Der Handel ausserhalb Europas konnte wohl nicht das Wegbrechen des Handels mit Europa wettmachen:

"Seine Millionen aber macht der clevere deutsche Kaufmann - wenn überhaupt - mit dem Schmuggel. Trotz der rigerosen Abschottungsversuche durch Militär und Zoll findet der illigale Handel Hunderte von Kanälen, auf denen verbotene Waren ins Land geschleust werden. Ein schier unendlicher Strom britischer Produkte wandert über die Türkei und den Balkan nach Wien und verbreitet sich von dort aus zu den Mässeplätzen in Leipzig und Frankfurt am Main, wo sich diskrete Zwischenhändler finden. Kaffee, Zucker, Kakao, Zitronen, Baumwolle, Pfeffer, Indigo, Chinin: Damit kann man auf dem riesigen schwarzen Markt ein Vermögen verdienen - allerdings auch sein Leben verlieren. Auf Schmuggel steht vielfach die Todesstrafe. Sie droht allerdings nur den unmittelbar an der Küste Schmuggelnden; der Kaufmann muss nur damit rechnen, die bei ihm konfiszierten englischen Waren öffentlich verbrannt zu sehen." [2]

Der "Industriezweig" Schmuggel hat wohl wesentlich dazu beigetragen, dass England nicht kapitulieren musste.

@silesia
Erbes Buch ist schon gut, aber als Überblick als Handbuch zu verstehen, nimmt es doch auf knapp 400 Seiten nicht nur auf Europa Bezug, sondern reißt auch Amerika und Asien an. Einige Karten und Tabellen und eine Fülle von Literaturhinweisen ergänzen das 2004 als Band 5 der Reihe: "Handbuch der Geschichte der internationalen Beziehungen" erschienene Werk, das mit 96 € nicht eben billig ist.

Grüße
excideuil

[1] Herold, Christopher: Der korsische Degen – Napoleon und seine Zeit, Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin, Darmstadt, Wien, 1968 (1966), Seiten 307-308
[2] Klessmann, Eckhart: Die Franzosen sind da, in Die Zeit Geschichte, 2/2006, Seite 32
 
Eigentlich habe ich nur ein wenig nach dem (angeblichen) Napoleon-Zitat "Geografie ist Schicksal" zu einem anderen Thread recherchiert, gefunden habe ich etwas für mich völlig Neues:

Die Ideen zur Landung in England und zur Kontinentalsperre stammen nicht von Napoleon, sondern sind wie Fournier schreibt "im Schoß der revolutionären Regierung von Frankreich entstanden, als der junge General Bonaparte eben erst in Italien seine Lorbeeren zu pflücken begann."

In den Anmerkungen dazu heißt es:
"In einem Brief vom 22. Juli 1796 schrieb Mallet du Pan an Thugut: "Der Hass gegen England hat neue Kraft gewonnen; die Vorbereitungen zu einer Landung daselbst werden fortgesetzt, und es ist ein Plan gefasst und zum Teil auch schon durchgeführt, England die Häfen des Kontinents zu verschließen" Eine Woche später: "Man wird England, soweit man dies vermag, den Markt des Kontinents versperren, damit seine Einkünfte, seine Fabriken, kurz, seine wichtigsten Hilfsquellen angreifen, hierdurch den Widerspruch der brit. Nation hervorrufen und auf solche Weise die Regierung zwingen, um Frieden zu bitten."

"Das Gesetz vom 10. Brumaire V (31. Oktober 1796) verbot die Einfuhr aller engl. Produkte und Handelswaren und überdies aller Artikel, die vorzugsweise in England erzeugt wurden, wie Baumwollsamte, Musseline, Wirkwaren, Shawls, Kristallwaren, Zuckerraffinade usw."

"Der Motivenbericht dazu erklärte es als eines der wirksamsten Mittel, die heimischen Manufakturen wieder emporzubringen, "den Verkauf und den Konsum engl. Waren in der ganzen Ausdehnung der Republik zu verhindern"."

"Die Einfuhr engl. Artikel nach Frankreich hatte übrigens auch schon der Konvent - in Dekreten vom 1. März und 9. Oktober 1793 - streng verboten." [1/Bd. III, Seiten 15-16]

Der für mich eigentliche "Kracher" ist dieser:

"Dass auch das Direktorium schon "Lizenzen" verkaufte, erfährt man aus einem Brief Mallet du Pans vom 28. Jänner 1798." [1/Bd. III, Seite 19]

Da stellt sich mir doch glatt die Frage, hat Napoleon die Revolution tatsächlich beendet oder sie doch eher - durch die Umsetzung der Ideen der Revolution - weitergeführt?
Fournier verneint das Ende:
"Nein die Revolution war nicht zu Ende. Napoleon konnte eine diktatorische Gewalt ohne Grenzen über Frankreich gewinnen, er konnte aus den Nationalvertretungen seinen Wünschen willenlos zustimmende Organe machen, er konnte die Republik schließlich zerstören und sein Selbstherrschertum, zu dem die neue Verfassung den Keim gelegt hatte, an ihre Stelle setzen - die Revolution war doch nicht zu Ende. Sie wird noch anderthalb Jahrzehnte währen."
Als Zeugen in den Anmerkungen ruft Fournier Talleyrand auf:
"Ende 1814 sagte Talleyrand auf dem Wiener Kongress: "Der Zweck des Kongresses ist die Revolution zu schließen"." [1/Bd. I, Seite 231]

Wie auch immer, die Wirtschaftspolitik Napoleons unterschied sich nicht von der der Revolution, sie war im Grunde aggressiv und destruktiv ausgerichtet und dies ohne Aussicht auf Erfolg, wie die Vergabe von Lizenzen durch das Direktorium andeutet.

Auch stellt sich mir die Frage, welche staatsgestalterische politische oder wirtschaftliche Idee stammt denn tatsächlich von Napoleon.

Grüße
excideuil

[1] Fournier, August: „Napoleon I., Emil Vollmer (Phaidon Verlag), Essen, 1996, Nachdruck der Ausgabe Wien 1922
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte das für etwas weit hergeholt, die Kontinentalsperre schon zehn Jahre vorher anzusetzen. Sicher, Frankreich sollte für englische Produkte gesperrt sein, aber die Kontinentalsperre ging ja viel weiter. Das war ein Wirtschaftskrieg, dessen Voraussetzungen aber darin bestanden, dass Frankreich Europa von der Meerenge von Gibraltar über Lissabon, Hamburg und Kopenhagen etc. kontrollierte und/oder in der Lage war, die entsprechenden Regierungen in seine antienglische Politik mit einzubeziehen.
1796 war ja überhaupt noch nicht vorauszusehen, wie erfolgreich Frankreich sein würde: Bis 1795 hatte Frankreich mit Spanien um das Roussillon Krieg geführt, August 1796 wurde erst der Vertrag von San Ildefonso unterzeichnet (dieser Vertrag war allerdings in seinem 18. Artikel gegen England gerichtet, indem es Spanien bei den Kriegen "der Republik" Neutralität auferlegte, aber im besonderen Fall des Krieges gegen England den Beistand).
Die spezifische Situation 1796 war, dass sich ein aus französischer Sicht erfolgreiches Ende des ersten Koalitionskrieges abzeichnete und lediglich England noch als Bedrohung wahrgenommen werden musste. Insofern gibt es natürlich eine Kontinuität in der Haltung Frankreichs gegen England, aber trotz des Erfolgs im ersten Koalitionskrieg, in dem es Frankreich ja gelang, einen Zwei-(oder mehr)-Fronten-Krieg erfolgreich zu führen, hatte Frankreich zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht die Macht, über ein solches Projekt ernsthaft nachzudenken, selbst wenn die Stimmung in Paris äußerst euphorisch gewesen sein dürfte und das Selbstbewusstsein auf dem Höhepunkt.
 
Ich halte das für etwas weit hergeholt, die Kontinentalsperre schon zehn Jahre vorher anzusetzen.
Mein Beitrag legt lediglich dar, dass die Ideen zum Wirtschaftskrieg gegen GB bereits vor dem Herrschaftsantritt Bonapartes existierten. Zudem zeigt die Vergabe von Lizenzen durch das Direktorium, dass das Mittel der - sicherlich nur auf Frankreich begrenzten - Sperrung wenig erfolgreich war.

Grüße
excideuil
 
Ich habe das auch weniger als deine Ideen verstanden, als als die von Fournier.

Was hatte es eigentlich mit diesen Lizenzen auf sich?
 
Ich habe das auch weniger als deine Ideen verstanden, als die von Fournier.
Was soll dein Satz?
Fournier listet akribisch seine Quellen auf:
In den Anmerkungen dazu heißt es:
(1)"In einem Brief vom 22. Juli 1796 schrieb Mallet du Pan an Thugut: "Der Hass gegen England hat neue Kraft gewonnen; die Vorbereitungen zu einer Landung daselbst werden fortgesetzt, und es ist ein Plan gefasst und zum Teil auch schon durchgeführt, England die Häfen des Kontinents zu verschließen" Eine Woche später: "Man wird England, soweit man dies vermag, den Markt des Kontinents versperren, damit seine Einkünfte, seine Fabriken, kurz, seine wichtigsten Hilfsquellen angreifen, hierdurch den Widerspruch der brit. Nation hervorrufen und auf solche Weise die Regierung zwingen, um Frieden zu bitten."

(2)"Das Gesetz vom 10. Brumaire V (31. Oktober 1796) verbot die Einfuhr aller engl. Produkte und Handelswaren und überdies aller Artikel, die vorzugsweise in England erzeugt wurden, wie Baumwollsamte, Musseline, Wirkwaren, Shawls, Kristallwaren, Zuckerraffinade usw."

(3)"Der Motivenbericht dazu erklärte es als eines der wirksamsten Mittel, die heimischen Manufakturen wieder emporzubringen, "den Verkauf und den Konsum engl. Waren in der ganzen Ausdehnung der Republik zu verhindern"."
(1) Correspondance inédite, II. 118.120
(2) Aus dem "Recueil des lois concernant les douanes", Par. 1876 abgedruckt bei Lumbroso, p.49 ff.
(3) Moniteur vom 29. Vendémiare V

Anzudeuten, dass diese Ideen von Fournier stammen, greift daher nicht!
Was hatte es eigentlich mit diesen Lizenzen auf sich?
Da muss ich leider passen. Fournier gibt lediglich die Quelle Correspondance inédite, II. 398, ohne ins Detail zu gehen an.

Dafür gern noch ein Detail zur Behandlung der Neutralen:
"Auch die Maßregel gegen die Neutralen ist schon vom Direktorium vorgedacht gewesen: Anfang Januar 1798 empfahl es den gesetzgebenden Körperschaften, alle neutralen Schiffe, die engl. Ware führten, wer immer die Eigentümer wären, in Beschlag zu nehmen und jedem neutralen Fahrzeug, das in England angelegt habe, die franz. Häfen zu verschließen." [1/Bd. III, Seite 17] (Sybel, Geschichte der Revolutionszeit, V. 36) Der Zweck war, wie man angab, die Freiheit der Meere zu schirmen (Mallet du Pan, II. 390)." [1/Bd. III, Seite 17]

Grüße
excideuil

[1] Fournier, August: „Napoleon I., Emil Vollmer (Phaidon Verlag), Essen, 1996, Nachdruck der Ausgabe Wien 1922
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hatte es eigentlich mit diesen Lizenzen auf sich?

Lizenzen waren die Møglichkeit, bestimmte Waren trotz grundsætzlichem Verbot trotzdem einzufuehren, gegen Entgelt natuerlich.
Der besonders in den spæten Jahren immer mehr exzessive Gebrauch dieses Systems fuellte zwar die Staatskasse auf, fuehrte aber die Kontinentalsperre immer mehr ad absurdum.
Man kønnte fast vermuten, dass im Laufe der Jahre der Kaiser selbst nicht mehr an den Erfolg der Sperre glaubte.

Gruss, muheijo
 
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