KREBSDIAGNOSE in der Vorkriegszeit

reco406

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Liebe Forenfreunde,

... aus dem Bekanntenkreis wird immer wieder behauptet dass bereits vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges KREBS als Krankheit weitgehend bekannt war. Auf dieses Ausgangspunktes basiert dieser Beitrag:

a) Ich nehme an dass dies weitgehend zutrifft. Das setzt jedoch voraus, dass Ärzte bereits in der Weimarer Republik in der Lage waren ein Blutbild professionell lesen zu können.
Ich bin mir etwas unsicher: aber meines Wissens war das in der Wilhelmischen Zeit noch nicht möglich.
> Was wusste man tatsächlich über KREBS ? Ich nehme an recht
wenig, aber man müsste doch Abweichungen von anderen klassichen
Erkrankungen wie die Tuberkulose schon damals feststellen können.

b) Trotz der genialen Erfindung des Roentgenbildes wurden derartige Diagnosehilfe bei Patienten meines Wissens noch weitgehend selten eingesetzt. Für mich stellt sich die Frage bei welchen medizinischen
Indikatoren Roentgenbilder außer bei Knochenbrüchen noch verwendet wurden ? Immerhin war ein Roentgenbild doch in der Weimarer Zeit
noch recht teuer. Tumoren als Fremdkörper wären dann mutmaßlich
schon erkennbar sein können aber die Schlußfolgerungen waren andere ...
 
b) Trotz der genialen Erfindung des Roentgenbildes wurden derartige Diagnosehilfe bei Patienten meines Wissens noch weitgehend selten eingesetzt. Für mich stellt sich die Frage bei welchen medizinischen
z.B. bei der Diagnose von Tuberkulose: berühmt ist die Szene mit den Roentgenaufnahmen in Thomas Manns Zauberberg (das Kapitel "ich sehe") - der Roman spielt von 1907-14, wurde 1924 geschrieben; Mann verarbeitet hier Eindrücke eines Aufenthalts in einer mondänen Klinik (seine Frau war dort zeitweilig in Behandlung) --- zwar ist nicht restlos alles in diesem Roman medizinisch-wissenschaftlich korrekt (was erzählerisch-motivische Gründe hat) aber das meiste ist ungefähr ok so; so auch die Roentgenszene.

bzgl. roentgen und Krebs fällt mir aus der Lit.Gesch. nur Solschenyzins Krebsstation ein, dieser Roman spielt allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg.
 
Krebs

Hallo

Bekannt ist der Krebs schon in der Antike, Leukämie ab Mitte 19.Jh.
Bei oberflächlichen karzinomen (w.B. Brustkrebs) war die einzig bekannte Therapie die Entfernung der Geschwulst.
Bei ähnlichen Erkrankungen (Tuberkulose, Lunkenkrebs) war die Diagnose bestimmt schwer, da man ja heutige methoden nicht kannte, Röntgendiagnosen waren zwar grundsätzlcih möglich, aber das Gnaze steckte ja vor dem 2.Weltkrieg in den Kinderschuhen (Röntgenapparate, die richtige Dosis für ein Bild, etc - damals war für den Patienten die Röntgendiagnose gefährlicher, als die Krankheit selbst, weswegen er geröngt wurde.).
Außerdem verstand man von der Krebsentstehung und Therapie so gut wie nichts.

mfg
schwedenmann
 
These : Mikroskop als technische Schlüsselerfindung

Im Prinzip müsste eine faktische Feststellung von Krebs als Krankheitsbild bereits mit den 1. Mikroskopen eingesetzt haben. Da Robert Koch diese Linse nicht erfunden hat dürfte der Ursprung früher anzusetzen sein. Leider ist mir kein Buch bekannt das zufriedenstellend Auskunft gibt über die ersten herausragenden Erfindungen der Medizintechnik. Das Roentgenbild
bildet hierzu nur einen Mosaikstein.

Allerdings hatte man meines Wissens
seitens der Fachmediziner zunächst einmal das Mikroskop dazu genutzt um
überhaupt die Welt der Bakertien und Viren zu verstehen. Das ist natürlich nur eine wage
These von mir. Ich lasse mich jedoch gerne korrigieren, sollte ich hier falsch liegen !!!
 
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