Bezug auf Ashigaru;post 17 v. 12.05.05 u. Dieter, post 19 v. 13.05.05
Ich möchte nochmals auf die "Rondelanlage von Quenstett" zurück kommen, die wir heute sicher als Kreisgrabenanlage ansprechen würden. Was ist in "Archäologie in der DDR " (S. 416 bis 419) dazu mitgeteilt worden:
1. Es sind zwei bzw. drei Siedlungsperioden identifiziert worden - stichbandkeramische Einzelfunde, Bernburger Kultur und jüngere Bronzezeit.
2. Gräbergruppen aus Baalberger Kultur, schurkeramische Kultur und Aunjetizer Kultur.
3. Der stratigraphisch älteste Horizont der Rondelanlage
ist mit den stichbandkeramischen Scherben in Verbindung
zu bringen.
4. Aus dem verkohlten Getreide gewonnenen C14-Daten liegen zwischen 2330 und 2470 v.u.Z.
Aus der in Teil I an den Einbandseiten innen aufgeführten Kulturperioden sind
- Stichbandkeramik bei ca. -5000 aufgeführt
- Baalberger Kultur nahe -3500 (in besonderer zeitlicher Nähe befindet sich die Salzmünder Kultur mit dem Steinbeil von Radewell auf welchem sich ein Venusperioden-"Kalender" befinden soll; M. Kerner 2007)
- Schnurkeramik bei etwa -2800
- -Aunjetizer Kultur bei ca. -1800
Gesamtbesiedlungszeit einschließlich "Rondel" demnach ca. 3000 bis 3500 Jahre??!!
Die Datierung des ältesten Rondels in Kombination mit Stichbandkeramik scheint nicht abgesichert, sonst hätte man eine andere Formulierung (von mir hervorgehoben) bevorzugt. Dass Neolithikum und Bronzezeit deutlich dichter beeinander liegen, als bisher postuliert, zeigt schon der Befund des Leubinger Fürstengrabes, wo neben Metallwerkzeug und -schmuck auch ein Schuhleistenkeil des Neolithikums gemeinsam vorkommen. Bei den C14-Daten ist unklar, ob es sich um kalibrierte Daten handelt. Sollte das der Fall sein, ist mit einer "Veraltung" gegenüber nicht kalibrierten Daten von 600 bis 800 Jahren zu rechnen. Meinen Standpunkt zu C14-Datierungen hatte ich schon dargelegt. Da ich persönlich nicht an eine Nutzung von 3000 bis 3500 Jahre
glaube, könnten Kreisgrabenanlagen durchaus in die Bronzezeit datiert werden. Über deren Dauer könnte im Thema "Geschichte der Eisenherstellung" weiter diskutiert werden.
P.S. Daß wir bis heute keine einzige schnurkeramische Siedlung kennen und deshalb diese Kultur nomadisch apostrophieren, könnte vielleicht daran liegen, daß schurkeramische Erzeugnisse vielleicht nur für Gräber angefertigt worden sind und keine Gebrauchsgegenstände waren!?