Aquino
Mitglied
Ich grüße alle Forumiten!
Es exisitiert eine sehr verbreitete Geschichte, die heute quasi jedem bekannt ist und überall in den Medien regelmäßig rezitiert wird. Nahezu keine populärwissenschaftliche Berichterstattung oder pop.wiss. Artikel im Netz kommt ohne diese Geschichte aus. Sie wird in vielen Varianten erzählt der Grundstock ist immer derselbe:
1). Überlegenheit der orientalischen Metallurgie
Hier kann man sich kurz fassen; laut archäometallurgischen Untersuchungen von Manfred Sachse, J.D. Verhoeven, Herbert Westphal und Richard Furrer waren die Stähle des mittelalterlichen Orients im Schnitt kaum besser als ihre europäischen Gegenstücke.
Insbesondere Untersuchungen von J.D. Verhoeven (LINK) belegen dass sich bei Wootz-Klingen zwar um guten Stahl gehandelt hat, von "Superstahl" kann jedoch keine Rede sein. Es ist gerade umgekehrt - aus der Zeit des Früh- und Hochmittelalters gibt es Berichte von Al-Kindi, Nasir ad Din ad-Tusi, Ibn-Miskawaiah, al-Biruni, die unter anderem berichten dass Anfang 13 Jh. ein fränkisches Schwert im Nahost um 1000 ägyptische Dinare wert war (Al-Tusi, in Hilda Roderick Ellis Davidson: The Sword in Anglo-Saxon England: Its Archaeology and Literature. Boydell & Brewer Inc; Reprint © 1998 (page 114-118). Es gibt eine ganze Reihe von europäischen Klingen um 14-15 Jh. im Arsenal von Alexandria die mit arabischen Inschriften versehen wurden. Was an der Stelle eindeutig die Wertschätzung der europäischen Stahlerzeugnisse belegt, und nicht umgekehrt.
Dasselbe kann über europäische Rüstungen gesagt werden; der Biograf des Salah ad-Din erwähnt in seinen Schriften die Qualität der fränkischen Kettenpanzer, in welchen die Pfeile stecken geblieben sind ohne die Reiter ernsthaft zu verletzen (Quelle: Bahā'al-Dīn, "The Life of Saladin" (Ch. CXVII), in What Befell Sultan Yusuf, by Abu el-Mehasan Yusef ibn-Rafi ibn-Temun el-Asadi). Schneiden durch Rüstungen oder andere Schwerter "wie durch Butter" ist schon an sich physikalisch unmöglich, und das wir das heute oft ernsthaft annehmen ist nur dem Hollywood zu verdanken. Tests von A. Williams in seinen Hauptwerk "The Knight and the Blast Furnace" beweisen das ausführlich.
Laut zahlreichen archäometallurgischen Befunden (siehe Liste der archäometallurgischen Literatur im Anhang) gab es in Europa seit der Antike ein hochentwickeltes Metallurgiewissen, und unter Brücksichtigung der gleichwertigen orientalischen Verfahren gab es kaum etwas Neues was "der erleuchtete Osten" dem "dummen Westen" erzählen könnte. Laut Verhoeven war die Produktion des Wootz an spezielle Erze und Rohstoffe gebunden, und nicht an "supergeheimes Ultrawissen", wie es gern dargestellt wird.
Bleibt noch zu sagen dass Demonstrationen ultrascharfer Klingen und der Trick mit dem Seidenband ist in Europa selbst in vergangenen Jahrhunderten schon x-mal mit einheimischen Klingen nachgemacht worden, und gehörten zu dem Standardrepertoire der Schmiede um gute Werbung für seine Ware zu machen. Außer dem "exotischen Bonus" ist das kein Beweis für irgendwelchen "Superstahl".
2). Kreuzfahrer importierten orientalische Waffen
Dafür fehlt bis heute jeglicher Beleg. Es gibt keine erhaltenen Originale orientalischer Schwerter, hergestellt zwischen 11 und 14 Jh., und um diesselbe Zeit auf europäischen Boden gebacht. Auch die Behauptung dass Damaskus mit der Produktion hochwertiger Klingen etwas zu tun hatte gilt heute als widerlegt - man geht davon aus dass das arabische Wort "damas" (= Wasser, gewässert) dafür ausschlaggebend war, und primär das spezielle Muster der Wootz-Klingen beschrieb. Wootz wurde nachweislich in Indien und Persien produziert, mit Arabien hat er gar nichts zu tun.
Es gibt eine Reihe von europäischen Klingen welche von Säbeln inspiriert wurden, z.B. der Falchion, die Behauptung dass Europäer überhaupt die Notwendigkeit hatten orientalische Metallurgie zu importieren steht völlig isoliert im Raum und wird durch keine historischen Belege gestützt. Die Mode für orientalische (arabische, persische und japanische Blankwaffen), wie wir sie heute kennen, entstand hauptsächlich im Verlauf des 19Jh. mit dem Niedergang der klassischen europäischen Schmiedekunst und deren Ersatz durch industrielle Massenproduktion und Preisdumping durch gestanzte Billigware.
3). Kreuzfahrer mit Schwert VS Sarazene mit Krummsäbel
Diese Begegnung, oft als historisch betrachtet, entsprang in Wirklichkeit der Feder von Walter Scott und seiner romantischen Novelle "Talisman, oder Richard Löwenherz in Palästina". Darin beschreibt er ein fiktives Treffen Richard I mit Saladin, und die Demonstation eines damaszener Säbels mit dem wohlbekannten Seidenschleier-Trick.
Dabei gibt es zwei schwerwiegende Probleme. Die beschriebenen Schwerter sind Anachronismen, denn um 1190 gab es in Europa keine Zweihänder und im Nahen Osten benutzte man genau wie in Europa zweischneidige gerade Schwertklingen (BSP.1 und BSP.2). Der "Scimitar" (= Kilij, Shamshir) entstand erst im 16 Jh. - so kann man sagen dass Scott dafür verantwortlich ist dass man den Scimitar heute irrtümlicherweise ständig ins Mittelalter verschiebt, wo er gar nicht hingehört.
Und das zweite Problem - Richard und Saladin haben sich nie persönlich getroffen, zumindest scheinen keine historischen belege dafür zu existieren.
Walter Scott als Begründer des "damaszener Mythos" wird sehr eingehend in diesem Artikel abgehandelt: ? Scott´s "Talisman", Damastsalat und Nanodraht ? Seite 1 ? [Archäologie Online] ? ?
* * *
Zusammenfassend kann man sagen, dass der schöne Mythos von Kreuzfahrern als Geißeln der überlegenen Waffentechnik der Sarazenen hauptsächlich auf der Novelle von Walter Scott gründet, denn nichts davon kann zur Zeit durch historische Quellen belegt werden!
- der "Schock" der Kreuzfahrer
- das Zerschneiden der Kettenrüstung "wie Butter"
- damaszener Superschwerter und der Erwerb jener durch Europäer
- Schwerttests zwischen Kreuzfahrern und Sarazenen
... sind historisch, achäologisch, archäometallurisch oder ikonografisch NICHT GREIFBAR!
Das große Problem der ganzen Geschichte ist, dass offenbar seit mehr als 150 Jahren eine augenscheinliche romantische Erfindung durch die Köpfe geistert, ähnlich der "flachen Erde" oder dem "Keuschheitsgürtel", und als historische Begebenheit deklariert wird, ohne je nachzuforschen ob sich das so wirklich zugetragen hat! Und wenn romantische Fantasy als "historischer Fakt" dargeboten wird, ist es die Pflicht jedes Historikers sie zu belegen oder zu widerlegen. Schon mal aus professionellen Gründen.
Deswegen möchte ich die Leser dieser Seiten auffordern alle euch bekannte Belege für die Untermauerung dieses Mythos zu bringen! Es tauchen ja ab und zu mal neue Dokumente oder Quellen aus Archiven, so dass man nie mit Sicherheit sagen kann "das gab's nie".
Der gegenwärtige Stand der Forschung ist jedoch; diese tolle Geschichte von Kreuzfahrern und damastzener Stahl ist ein romantischer Mythos des viktorianischen Zeitalters, der durch Hollywood und Japan-Schwert-Boom zusätzlich angeheizt wurde.
Aquino
ANHANG
Liste archäometallurgischer Literatur:
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/146/146
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/viewFile/218/222
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/50/51
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/141/141
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/88/89
Biborski
http://www.jstage.jst.go.jp/article/isijinternational/47/7/1050/_pdf
https://www.jstage.jst.go.jp/article/isijinternational/45/9/45_9_1358/_pdf
Metallurgy and Production of European Armor
myArmoury.com: Sword Blade Hardness: the current research
http://steellibrary.com/BookContents/PB-VDEH-027%204%20Sample%20page.pdf
* Alan Williams: The Knight and the Blast Furnace. Brill (с) 2003
* Janet Lang: Study of the Metallography of some Roman Swords (с) 1988
* Stefan Mäder: Stähle, Steine, Schlangen: Ein neuer Blick auf alte Schwerter. In: Karfunkel Combat Nr. 1. Karfunkel-Verlag, Wals-Michelbach (c) 2005
* J. Lang u. B. Ager, Swords of the Anglo-Saxon and Viking Periods in the the British Museum. A Radiographic Study (с) 1989
* Radomir Pleiner: The Celtic Sword (с) 1993
* Herbert Westphal: Untersuchungen an Langsaxen aus niederländischen Sammlungen. Bd. 42 (с) 1996/97
* R.F. Tylecote u. B.J.J. Gilmour: The Metallography of Early Ferrous Edge Tools and Edged Weapons. British Archaeological Reports, British Series 155 (с) 1986
* A. Pothmann (Hrg.): Das Zeremonialschwert der Essener Domschatzkammer. Quellen und Studien. Veröffentlichungen des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen, Band 4 (с) 1995
* Anstee, J. W. & Biek, L.:A Study in Pattern Welding, Medieval Archaeology (с) 1961
* Salter, C and Ehrenreich, R M 1984. Iron Age metallurgy in central southern Britain, in Cunliffe and Miles (с) 1984
* Joachim Emmerling: Technologische Untersuchungen an dem Schwert von Horrweiler. Forschungen und Berichte Bd. 8, Archäologische Beiträge (1967), pp. 120-123+T39-T40
Es exisitiert eine sehr verbreitete Geschichte, die heute quasi jedem bekannt ist und überall in den Medien regelmäßig rezitiert wird. Nahezu keine populärwissenschaftliche Berichterstattung oder pop.wiss. Artikel im Netz kommt ohne diese Geschichte aus. Sie wird in vielen Varianten erzählt der Grundstock ist immer derselbe:
Es gibt dabei ein Problem mit diesen "historischen Fakten"; obwohl sie überall und von allen (auch Historikern) immer wieder rezitiert werden, sind bis heute keine einzigen historischen Belege für jeden einzelnen Punkt dieses "historischen Berichtes" bekannt!Die Ritter kamen ins Heilige Land und waren schockiert über die überlegenen Damaszenerklingen die ihre Kettenrüstungen wie Butter zerschnitten haben.
Ein Sarazene und ein Kreuzfahrer haben ihre Schwerter getestet und der Sarazene konnte ein Seidenband in der Luft zerschneiden und der Kreuzfahrer nur ein Stück Stahl mit brutaler Kraft entzwei hauen. Eine Damaszenerklinge war überscharf im Vergleich zu europäischen Waffen.
Deswegen haben Kreuzfahrer die Kreuzzüge verloren, obwohl sie überall wo sie konnten die damaszener Schwerter für tonnenweise Gold erworben haben.
Der positive Aspekt - Europäer haben bei den Sarazenen das Schmieden gelernt und Kultur nach Europa gebracht die bisher ungebildet und barbarisch war.
1). Überlegenheit der orientalischen Metallurgie
Hier kann man sich kurz fassen; laut archäometallurgischen Untersuchungen von Manfred Sachse, J.D. Verhoeven, Herbert Westphal und Richard Furrer waren die Stähle des mittelalterlichen Orients im Schnitt kaum besser als ihre europäischen Gegenstücke.
Insbesondere Untersuchungen von J.D. Verhoeven (LINK) belegen dass sich bei Wootz-Klingen zwar um guten Stahl gehandelt hat, von "Superstahl" kann jedoch keine Rede sein. Es ist gerade umgekehrt - aus der Zeit des Früh- und Hochmittelalters gibt es Berichte von Al-Kindi, Nasir ad Din ad-Tusi, Ibn-Miskawaiah, al-Biruni, die unter anderem berichten dass Anfang 13 Jh. ein fränkisches Schwert im Nahost um 1000 ägyptische Dinare wert war (Al-Tusi, in Hilda Roderick Ellis Davidson: The Sword in Anglo-Saxon England: Its Archaeology and Literature. Boydell & Brewer Inc; Reprint © 1998 (page 114-118). Es gibt eine ganze Reihe von europäischen Klingen um 14-15 Jh. im Arsenal von Alexandria die mit arabischen Inschriften versehen wurden. Was an der Stelle eindeutig die Wertschätzung der europäischen Stahlerzeugnisse belegt, und nicht umgekehrt.
Dasselbe kann über europäische Rüstungen gesagt werden; der Biograf des Salah ad-Din erwähnt in seinen Schriften die Qualität der fränkischen Kettenpanzer, in welchen die Pfeile stecken geblieben sind ohne die Reiter ernsthaft zu verletzen (Quelle: Bahā'al-Dīn, "The Life of Saladin" (Ch. CXVII), in What Befell Sultan Yusuf, by Abu el-Mehasan Yusef ibn-Rafi ibn-Temun el-Asadi). Schneiden durch Rüstungen oder andere Schwerter "wie durch Butter" ist schon an sich physikalisch unmöglich, und das wir das heute oft ernsthaft annehmen ist nur dem Hollywood zu verdanken. Tests von A. Williams in seinen Hauptwerk "The Knight and the Blast Furnace" beweisen das ausführlich.
Laut zahlreichen archäometallurgischen Befunden (siehe Liste der archäometallurgischen Literatur im Anhang) gab es in Europa seit der Antike ein hochentwickeltes Metallurgiewissen, und unter Brücksichtigung der gleichwertigen orientalischen Verfahren gab es kaum etwas Neues was "der erleuchtete Osten" dem "dummen Westen" erzählen könnte. Laut Verhoeven war die Produktion des Wootz an spezielle Erze und Rohstoffe gebunden, und nicht an "supergeheimes Ultrawissen", wie es gern dargestellt wird.
Bleibt noch zu sagen dass Demonstrationen ultrascharfer Klingen und der Trick mit dem Seidenband ist in Europa selbst in vergangenen Jahrhunderten schon x-mal mit einheimischen Klingen nachgemacht worden, und gehörten zu dem Standardrepertoire der Schmiede um gute Werbung für seine Ware zu machen. Außer dem "exotischen Bonus" ist das kein Beweis für irgendwelchen "Superstahl".
2). Kreuzfahrer importierten orientalische Waffen
Dafür fehlt bis heute jeglicher Beleg. Es gibt keine erhaltenen Originale orientalischer Schwerter, hergestellt zwischen 11 und 14 Jh., und um diesselbe Zeit auf europäischen Boden gebacht. Auch die Behauptung dass Damaskus mit der Produktion hochwertiger Klingen etwas zu tun hatte gilt heute als widerlegt - man geht davon aus dass das arabische Wort "damas" (= Wasser, gewässert) dafür ausschlaggebend war, und primär das spezielle Muster der Wootz-Klingen beschrieb. Wootz wurde nachweislich in Indien und Persien produziert, mit Arabien hat er gar nichts zu tun.
Es gibt eine Reihe von europäischen Klingen welche von Säbeln inspiriert wurden, z.B. der Falchion, die Behauptung dass Europäer überhaupt die Notwendigkeit hatten orientalische Metallurgie zu importieren steht völlig isoliert im Raum und wird durch keine historischen Belege gestützt. Die Mode für orientalische (arabische, persische und japanische Blankwaffen), wie wir sie heute kennen, entstand hauptsächlich im Verlauf des 19Jh. mit dem Niedergang der klassischen europäischen Schmiedekunst und deren Ersatz durch industrielle Massenproduktion und Preisdumping durch gestanzte Billigware.
3). Kreuzfahrer mit Schwert VS Sarazene mit Krummsäbel
Diese Begegnung, oft als historisch betrachtet, entsprang in Wirklichkeit der Feder von Walter Scott und seiner romantischen Novelle "Talisman, oder Richard Löwenherz in Palästina". Darin beschreibt er ein fiktives Treffen Richard I mit Saladin, und die Demonstation eines damaszener Säbels mit dem wohlbekannten Seidenschleier-Trick.
Dabei gibt es zwei schwerwiegende Probleme. Die beschriebenen Schwerter sind Anachronismen, denn um 1190 gab es in Europa keine Zweihänder und im Nahen Osten benutzte man genau wie in Europa zweischneidige gerade Schwertklingen (BSP.1 und BSP.2). Der "Scimitar" (= Kilij, Shamshir) entstand erst im 16 Jh. - so kann man sagen dass Scott dafür verantwortlich ist dass man den Scimitar heute irrtümlicherweise ständig ins Mittelalter verschiebt, wo er gar nicht hingehört.
Und das zweite Problem - Richard und Saladin haben sich nie persönlich getroffen, zumindest scheinen keine historischen belege dafür zu existieren.
Walter Scott als Begründer des "damaszener Mythos" wird sehr eingehend in diesem Artikel abgehandelt: ? Scott´s "Talisman", Damastsalat und Nanodraht ? Seite 1 ? [Archäologie Online] ? ?
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Zusammenfassend kann man sagen, dass der schöne Mythos von Kreuzfahrern als Geißeln der überlegenen Waffentechnik der Sarazenen hauptsächlich auf der Novelle von Walter Scott gründet, denn nichts davon kann zur Zeit durch historische Quellen belegt werden!
- der "Schock" der Kreuzfahrer
- das Zerschneiden der Kettenrüstung "wie Butter"
- damaszener Superschwerter und der Erwerb jener durch Europäer
- Schwerttests zwischen Kreuzfahrern und Sarazenen
... sind historisch, achäologisch, archäometallurisch oder ikonografisch NICHT GREIFBAR!
Das große Problem der ganzen Geschichte ist, dass offenbar seit mehr als 150 Jahren eine augenscheinliche romantische Erfindung durch die Köpfe geistert, ähnlich der "flachen Erde" oder dem "Keuschheitsgürtel", und als historische Begebenheit deklariert wird, ohne je nachzuforschen ob sich das so wirklich zugetragen hat! Und wenn romantische Fantasy als "historischer Fakt" dargeboten wird, ist es die Pflicht jedes Historikers sie zu belegen oder zu widerlegen. Schon mal aus professionellen Gründen.
Deswegen möchte ich die Leser dieser Seiten auffordern alle euch bekannte Belege für die Untermauerung dieses Mythos zu bringen! Es tauchen ja ab und zu mal neue Dokumente oder Quellen aus Archiven, so dass man nie mit Sicherheit sagen kann "das gab's nie".
Der gegenwärtige Stand der Forschung ist jedoch; diese tolle Geschichte von Kreuzfahrern und damastzener Stahl ist ein romantischer Mythos des viktorianischen Zeitalters, der durch Hollywood und Japan-Schwert-Boom zusätzlich angeheizt wurde.
Aquino
ANHANG
Liste archäometallurgischer Literatur:
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/146/146
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/viewFile/218/222
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/50/51
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/141/141
http://gladius.revistas.csic.es/index.php/gladius/article/download/88/89
Biborski
http://www.jstage.jst.go.jp/article/isijinternational/47/7/1050/_pdf
https://www.jstage.jst.go.jp/article/isijinternational/45/9/45_9_1358/_pdf
Metallurgy and Production of European Armor
myArmoury.com: Sword Blade Hardness: the current research
http://steellibrary.com/BookContents/PB-VDEH-027%204%20Sample%20page.pdf
* Alan Williams: The Knight and the Blast Furnace. Brill (с) 2003
* Janet Lang: Study of the Metallography of some Roman Swords (с) 1988
* Stefan Mäder: Stähle, Steine, Schlangen: Ein neuer Blick auf alte Schwerter. In: Karfunkel Combat Nr. 1. Karfunkel-Verlag, Wals-Michelbach (c) 2005
* J. Lang u. B. Ager, Swords of the Anglo-Saxon and Viking Periods in the the British Museum. A Radiographic Study (с) 1989
* Radomir Pleiner: The Celtic Sword (с) 1993
* Herbert Westphal: Untersuchungen an Langsaxen aus niederländischen Sammlungen. Bd. 42 (с) 1996/97
* R.F. Tylecote u. B.J.J. Gilmour: The Metallography of Early Ferrous Edge Tools and Edged Weapons. British Archaeological Reports, British Series 155 (с) 1986
* A. Pothmann (Hrg.): Das Zeremonialschwert der Essener Domschatzkammer. Quellen und Studien. Veröffentlichungen des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen, Band 4 (с) 1995
* Anstee, J. W. & Biek, L.:A Study in Pattern Welding, Medieval Archaeology (с) 1961
* Salter, C and Ehrenreich, R M 1984. Iron Age metallurgy in central southern Britain, in Cunliffe and Miles (с) 1984
* Joachim Emmerling: Technologische Untersuchungen an dem Schwert von Horrweiler. Forschungen und Berichte Bd. 8, Archäologische Beiträge (1967), pp. 120-123+T39-T40
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