Krieg England - USA ??

Hallo Forumskollegen,

beim surfen bin ich auf diese Doku gestoßen:
America's Planned War on Britain documentary (Channel 5)

War Ende der zwanziger / Anfang der dreißiger Jahre tatsächlich ein Krieg zwischen England und den USA im Bereich des Möglichen?

Gruß,

Andreas
 
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Nach dem ersten Weltkrieg waren beide Nationen de facto die Weltmächte, es wäre also - wie auch in der Doku angeführt - ein Machtkampf um die Vorherrschaft gewesen. Hinzu kommt auch das maritime Wettrüsten zwischen beiden nach dem ersten Weltkrieg, welches ja durch die Washingtoner Verträge beendet wurde.

Und es wäre - nach 1776-1783 und 1812-1814 - ja nicht das erste mal, dass sich beide Länder bekriegen würden. Die USA schielten ja auch schon länger auf Kanada.
 
War Ende der zwanziger / Anfang der dreißiger Jahre tatsächlich ein Krieg zwischen England und den USA im Bereich des Möglichen?
Nein, was nicht gewisse Planspiele ausschließen soll.

Denn weder die USA noch die Briten hätten bei einem Krieg gegeneinander etwas gewinnen können. Die USA waren mit sich selbst beschäftigt und hatten in Europa praktisch nur noch kommerzielle Interessen. Und die Briten waren noch immer dabei die Kriegsfolgen zu beheben und haben das militärische Potential der USA ziemlich gut verfolgen können.
 
Nach dem ersten Weltkrieg waren beide Nationen de facto die Weltmächte, es wäre also - wie auch in der Doku angeführt - ein Machtkampf um die Vorherrschaft gewesen. Hinzu kommt auch das maritime Wettrüsten zwischen beiden nach dem ersten Weltkrieg, welches ja durch die Washingtoner Verträge beendet wurde.

Nein, zwischen der USN und der RN gab es de facto kein Wettrüsten. Zwar konnte sich die USN über den Zeitraum ohne Krieg bis 1917 ohne Probleme weitere Neubauten leisten, doch selbst hier stieß man mit Bauprogrammen nach 1916 an seine finanzielle Grenzen. Bei der RN wurde durch den Krieg ein planmäßiger Flottenbau gestoppt bzw. versuchte man auf Ereignisse mit Sonderbauten zu reagieren. Dabei wurde der Schlachtkreuzer bis 1916 überbewertet, was sich auch in dem Bauprogramm der USN niederschlug.
Einzig ein Wettrüsten fand auf dem Interessengebiet des Pazifik statt und wurde von Japan forciert, aber der Konflikt steht hier ja nicht zur Frage.

Der WV von 1921 hat allerdings nicht nur den Rüstungsstopp als Charakter, sondern auch die Gleichstellung der USN zur RN als folge gehabt, aber darauf einen Konflikt zu konstruieren wäre extrem an den Haaren herbeigezogen.
 
Welches Konfliktpotential hätte zwischen beiden Staaten für einen Krieg ausgereicht?

Wenn z.B. die USA ein Auge auf Kanada oder andere Britische Besitztümer geworfen hätten, wie sie 1898 das niedergehende Kolonialreich Spaniens gefleddert haben.

Wie bereits "ganz der alte" bemerkt hat, hatten die USA und GB zwei Kriege und mehrere Krisen hinter sichdarunter eine sehr ernste um die Grenzziehung in British Columbia, während die USA mit Spanien vor 1898 nie ein Konflikt gehabt hatten und dieses Land, zusammen mit Frankreich ihnen maßgeblich zur Unabhängigkeit verholfen hatte.

Ich denke jedoch auch, dass die USA nach 1920 erst einmal zu beschäftigt mit sich selbst war. Die Schwäche GBs hätte dagegen ein Ansporn sein können.
 
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Wenn z.B. die USA ein Auge auf Kanada oder andere Britische Besitztümer geworfen hätten, wie sie bereits 1898 das niedergehende Kolonialreich Spaniens gefleddert haben.

Wie bereits "ganz der alte" bemerkt hat, hatten die USA und GB zwei Kriege und mehrere Krisen hinter sich, während die USA mit Spanien vor 1898 nie ein Konflikt hatten.

Das ist richtig, daß es auch schon Konflikte gab, aber die Situation direkt nach dem 1. WK und auch Einigungen in der maritimen Rüstung, geben da keine Anzeichen einer geopolitischen Auseinandersetzung.
 
Das ist richtig, daß es auch schon Konflikte gab, aber die Situation direkt nach dem 1. WK und auch Einigungen in der maritimen Rüstung, geben da keine Anzeichen einer geopolitischen Auseinandersetzung.

Direkt nach dem Krieg denke ich auch nicht, aber es liegt schon im Bereich des Möglichen, dass sich ein solches Szenario hätte entwickeln können. Zwischen Ländern gibt es keine Freundschaften, nur Interessengemeinsamkeiten und die können sich schnell ändern.
 
Direkt nach dem Krieg denke ich auch nicht, aber es liegt schon im Bereich des Möglichen, dass sich ein solches Szenario hätte entwickeln können. Zwischen Ländern gibt es keine Freundschaften, nur Interessengemeinsamkeiten und die können sich schnell ändern.
Im Prinzip sicher richtig, aber die USA waren mit sich selbst beschäftigt, weite Teile der politischen Elite eher pazifistisch eingestellt (im großen Stil, kleinere Sachen waren für einige deshalb nicht ausgeschlossen - ähnlich ein paar Jahre vorher Panama) und zudem wurde ein Teil der Energie Richtung Pazifik gerichtet.
 
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