thanepower
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Als Vorbereitung von Kriegen, während der Kriege und nach Beendigung von Kriegen ergibt sich ein harter Kampf um die öffentliche Meinung. Zum einen, um den Krieg zu rechtfertigen und zum anderen um ihn zu kritisieren.
Die Härte des Konflikts erklärt sich u.a. auch dadurch, dass mit dem Ereignis eines Krieges das Schicksal von Dynastien, Staaten, Parteien und Politikern zusammen hängen. Und nicht selten geht es natürlich um Macht, Einfluss und sozialen Auf- bzw. Abstieg.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage, dass das erste Opfer eines Krieges die Wahrheit sei, wohl zutreffend.
Es gibt dabei wohl kaum ein Krieg in den letzten hundert Jahren bei dem Großmächte beteiligt waren, bei dem nicht intensiv versucht wurde, den jeweilige Gegner massiv ins Unrecht zu setzen und ihn moralisch zu dikreditieren.
Die Prinzipien der Kriegspropaganda – Wikipedia
Am gravierendsten ist wohl die Zunahme der Bedeutung der Kontrolle des medialen Narrativs nach dem WW2. Und betrifft exemplarisch die Veränderung der Rolle von Massenmedien seit dem Vietnam Krieg.
Im Prinzip kann man in Anlehnung an Balabanova (vgl. auch Pena) konstatieren, dass die Rolle der Medien in zweifacher Hinsicht wirksam ist, als "manufatured consent" oder als "CNN-Effekt".
Zum einen ist es die These zum "Manufaturing Consent", die Chomsky und Herman in Anlehnung an Lipmann formulieren. Aus dieser Sicht versucht die politische Administration die öffentliche Meinung durch die Massenmedien bzw. eine manipulative Berichterstattung zu beeinflussen.
Demgegenüber wird von den Vertretern der "CNN-These" geltend gemacht, dass die Politik sich stark durch die mediale Berichtertattung beeinflussen läßt. Und die Politikformulierung entweder durch eine Verstärkung oder durch eine Abschwächung beeinflusst wird. Diese gängige These wird u.a. von Precht und Welzer aufgegriffen.
Man kann wohl beide Prozesse erkennen, da die Bedeutung von "embedded missions" im Rahmen von Kriegsberichterstattung deutlich zugenommen hat und somit ein zentrales Instrument zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung aus der Sicht der Regierung stärker kontrolliert wird.
Aber gleichzeitig hat die CNN-These deutlich an Gewicht gewonnen, da Politik in westlichen Demokratien in einem deutlich höheren Maße direkt in den Massenmedien verhandelt wird und sie als Informationsquelle noch immer einen sehr hohen Stellenwert haben (vgl. Mermin)
Balabanova, Ekaterina (2018): Media, wars and politics. Comparing the incomparable in Western and Eastern Europe. London, New York: Routledge.
Becker, Jörg (2016): Medien im Krieg -- Krieg in den Medien.: Springer Science and Business Media.
Butter, Michael (2018): "Nichts ist, wie es scheint". Über Verschwörungstheorien. Berlin: Suhrkamp.
Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von; Metze-Mangold, Verena (Hg.) (2004): Der Krieg in den Medien. Frankfurt am Main, New York: Campus (Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Sonderband).
Chomsky, Noam; Herman, Edward S.(1994): Manufacturing consent. The political economy of the mass media. London: Vintage Books.
Gilly, Pierre (2020): The Art of Selling War. Propaganda from Cato to Nato. Stockholm: I.A. Bergman.
Hanitzsch, Thomas (Hg.) (2004): Krieg als Medienereignis II. Krisenkommuniktion im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaft
Krüger, Uwe (2016): Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen. München: C.H. Beck
Lipmann, Walter (2018): Public opinion. How people decide ; the role of news, propaganda and manufactured consent in modern democracy and political elections. Adansonia publishing.
Löffelholz, Martin (1993): Krieg als Medienereignis. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Mermin, Jonathan (1999): Debating war and peace. Media coverage of U.S. intervention in the post-Vietnam era. Princeton: Princeton University Press.
Morelli, Anne (2014): Die Prinzipien der Kriegspropaganda. 2. Aufl. Springe: Zu Klampen.
Noelle-Neumann, Elisabeth (1982): Die Schweigespirale. Öffentliche Meinung - unsere soziale Haut. Frankfurt am Main: Ullstein
Pena, Monica (2003): News media and the foreign policy decision-making process, CNN or Washington? Razon y Palabra (32).
Precht, Richard David; Welzer, Harald (2022): Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist. Frankfurt am Main: S. Fischer.
Wehling, Elisabeth (2016): Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht. Köln: Herbert von Halem Verlag
Die Härte des Konflikts erklärt sich u.a. auch dadurch, dass mit dem Ereignis eines Krieges das Schicksal von Dynastien, Staaten, Parteien und Politikern zusammen hängen. Und nicht selten geht es natürlich um Macht, Einfluss und sozialen Auf- bzw. Abstieg.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage, dass das erste Opfer eines Krieges die Wahrheit sei, wohl zutreffend.
Es gibt dabei wohl kaum ein Krieg in den letzten hundert Jahren bei dem Großmächte beteiligt waren, bei dem nicht intensiv versucht wurde, den jeweilige Gegner massiv ins Unrecht zu setzen und ihn moralisch zu dikreditieren.
Die Prinzipien der Kriegspropaganda – Wikipedia
Am gravierendsten ist wohl die Zunahme der Bedeutung der Kontrolle des medialen Narrativs nach dem WW2. Und betrifft exemplarisch die Veränderung der Rolle von Massenmedien seit dem Vietnam Krieg.
Im Prinzip kann man in Anlehnung an Balabanova (vgl. auch Pena) konstatieren, dass die Rolle der Medien in zweifacher Hinsicht wirksam ist, als "manufatured consent" oder als "CNN-Effekt".
Zum einen ist es die These zum "Manufaturing Consent", die Chomsky und Herman in Anlehnung an Lipmann formulieren. Aus dieser Sicht versucht die politische Administration die öffentliche Meinung durch die Massenmedien bzw. eine manipulative Berichterstattung zu beeinflussen.
Demgegenüber wird von den Vertretern der "CNN-These" geltend gemacht, dass die Politik sich stark durch die mediale Berichtertattung beeinflussen läßt. Und die Politikformulierung entweder durch eine Verstärkung oder durch eine Abschwächung beeinflusst wird. Diese gängige These wird u.a. von Precht und Welzer aufgegriffen.
Man kann wohl beide Prozesse erkennen, da die Bedeutung von "embedded missions" im Rahmen von Kriegsberichterstattung deutlich zugenommen hat und somit ein zentrales Instrument zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung aus der Sicht der Regierung stärker kontrolliert wird.
Aber gleichzeitig hat die CNN-These deutlich an Gewicht gewonnen, da Politik in westlichen Demokratien in einem deutlich höheren Maße direkt in den Massenmedien verhandelt wird und sie als Informationsquelle noch immer einen sehr hohen Stellenwert haben (vgl. Mermin)
Balabanova, Ekaterina (2018): Media, wars and politics. Comparing the incomparable in Western and Eastern Europe. London, New York: Routledge.
Becker, Jörg (2016): Medien im Krieg -- Krieg in den Medien.: Springer Science and Business Media.
Butter, Michael (2018): "Nichts ist, wie es scheint". Über Verschwörungstheorien. Berlin: Suhrkamp.
Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von; Metze-Mangold, Verena (Hg.) (2004): Der Krieg in den Medien. Frankfurt am Main, New York: Campus (Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Sonderband).
Chomsky, Noam; Herman, Edward S.(1994): Manufacturing consent. The political economy of the mass media. London: Vintage Books.
Gilly, Pierre (2020): The Art of Selling War. Propaganda from Cato to Nato. Stockholm: I.A. Bergman.
Hanitzsch, Thomas (Hg.) (2004): Krieg als Medienereignis II. Krisenkommuniktion im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaft
Krüger, Uwe (2016): Mainstream. Warum wir den Medien nicht mehr trauen. München: C.H. Beck
Lipmann, Walter (2018): Public opinion. How people decide ; the role of news, propaganda and manufactured consent in modern democracy and political elections. Adansonia publishing.
Löffelholz, Martin (1993): Krieg als Medienereignis. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Mermin, Jonathan (1999): Debating war and peace. Media coverage of U.S. intervention in the post-Vietnam era. Princeton: Princeton University Press.
Morelli, Anne (2014): Die Prinzipien der Kriegspropaganda. 2. Aufl. Springe: Zu Klampen.
Noelle-Neumann, Elisabeth (1982): Die Schweigespirale. Öffentliche Meinung - unsere soziale Haut. Frankfurt am Main: Ullstein
Pena, Monica (2003): News media and the foreign policy decision-making process, CNN or Washington? Razon y Palabra (32).
Precht, Richard David; Welzer, Harald (2022): Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist. Frankfurt am Main: S. Fischer.
Wehling, Elisabeth (2016): Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht. Köln: Herbert von Halem Verlag