Kriegsgeschichte: Sowjetunion ließ zwei Chancen, Hitler zu ermorden, ungenutzt

Die sowjetischen wie russischen Offiziere sind berühmte Märchenerzähler, wenn sie im Ruhestand sind.

Eine derartige pauschale Aussage ist aus einer Reihe von Gründen nicht zutreffend.

1. Es werden neben der Behauptung keinerlei Argumente angeführt und es wird auch keine quellenkritische Beweisführung durchgeführt, die eine derartige Behauptung unterstützt.

Eine derartige Analyse sollte wenigstens auf der Ebene der sowjetischen Generäle erfolgen, besser einen komparativen Ansatz verfolgen, um den besonderen Grad der von Matrjoschka unterstellten Verlogenheit noch deutlicher zu machen.

2. Die Behauptung abstrahiert von der generellen Erkenntnis, dass Militärs dazu neigen, Militärgeschichte aus ihrem Blickwinkel zu schreiben. Teils, weil sie die entsprechenden Fakten nicht kennen (da sie noch einer Gehimhaltung unterliegen etc.) und teils, weil sie die Darstellung nicht selten als Instrument der eigenen Legitimation bzw. der kollektiven Klasse der Militärs (wie im Fall der UdSSR: Stalin vs. Spitzenmilitärs) nutzen.

Die Behauptung wird auch dadurch nicht richtig, dass die Memoirenliteratur von Generälen der RKKA durchaus bei einzelnen Fakten die Qualität einer "Geschichtsfälschung"aufweisen. Die Darstellungen von Schaposchnikow, Merezkow, Wassilewski, Schukow oder von Grigorenko, um nur ein paar autobiographische Darstellungen zu nennen bemühen sich andererseits, im Rahmen des typischen Stils dieses Genres, um eine angemessen neutrale Darstellung der historischen Ereignisse. Und das bedeutet natürlich, wie bei deutschen, amerikanischen oder britischen pensionierten Generalen primär aus der Sicht des eigenen nationalen Standpunkts.

Ansonsten sind es natürlich auch punktuelle Darstellungen einzelner historsicher Ereignisse und lediglich bei Schukow tritt der Anspruch einer umfassenderen Darstellung deutlicher in den Vordergrund.

Dieser punktuellen, politisch oktroierten, Legendenbildung stehen andererseits Darstellungen von Ereignissen gegenüber, die sich durch die Dokumentenlage als durchaus zutreffend erwiesen haben.

Wie man sehr gut an der Darstellung von Schukow zu den politisch sehr brisanten Ereignissen zwischen Dezember 1940 und Juni 1941 darstellen kann.

Es wäre schön, wenn in Zukunft, ein etwas differenzierteres Urteil zu derartigen, noch heute brisanten, Themen kommt.
 
2. Die Behauptung abstrahiert von der generellen Erkenntnis, dass Militärs dazu neigen, Militärgeschichte aus ihrem Blickwinkel zu schreiben. Teils, weil sie die entsprechenden Fakten nicht kennen (da sie noch einer Gehimhaltung unterliegen etc.) und teils, weil sie die Darstellung nicht selten als Instrument der eigenen Legitimation bzw. der kollektiven Klasse der Militärs (wie im Fall der UdSSR: Stalin vs. Spitzenmilitärs) nutzen.

Wenn General Anatoli Kulikow die entsprechenden Fakten nicht kennt, was will seine öffentliche Aussage mitteilen?
Und wenn die Aussage als Instrument für eigene Zwecke dienen soll, ist diese dann Wahrheit?
 
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