Kriegsopfer in der Sowjetunion

Iris Birgit

Neues Mitglied
Ich habe gehört, dass während des 2. Weltkrieges sehr viele Russen von den Deutschen vernichtet wurden, weiß jemand eine annähernd genaue Zahl?
 
Aus älteren Beiträgen von mir:

Im Gebhardt, Handbuch der Deutschen Geschichte, Band Zweiter Weltkrieg, wird die Opferzahl der Russen auf 27 Mio geschätzt. Sie sind aber kaum zu ermitteln.

Zwischen Juni 1941 und April 1942 wurden durch die SS ca. 500 000 Menschen erschossen.

Von den am 22. Juni 1941 5 Millionen russischen Juden starben 2,8 Mio. durch den NS-Terror (nach den neusten Quellen).

Innerhalb eines Monats wurden in Russland 10 940 Partisanen erschossen oder gehängt.

Leningrad 1,1 Mio. Opfer

Stalingrad 1 Mio. russische Opfer, hier vor allem Zivilisten da die Stadt nicht evakuiert wurde.

http://www.geschichtsforum.de/f68/wieviele-russen-starben-im-2-weltkrieg-5330/


Zu Leningrad:

http://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Blockade

http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/zweiter-weltkrieg/ueberfall-auf-die-sowjetunion/414.html

http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/zweiter-weltkrieg/ueberfall-auf-die-sowjetunion/340.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei erwähnt werden muss, dass bei weitem nicht alle Opfer den Deutschen zuzurechnen sind.

Stalin selbst ließ Feinde, potentielle Feinde und ganze Völkerschaften deportieren und töten.

Zudem gab es vermeidbare Zivilverluste durch den Partisanenkrieg. Die Bevölkerung lag da zwischen den Fronten und litt massiv unter beiden Parteien.

Weiterhin zerstörte die Rote Armee bei ihrem Rückzug alles was zerstört werden konnte. Sie vernichten also oft die Existenzgrundlage der Zivilbevölkerung, was zusätzliche vermeidbare Verluste hervorrief. Gleiches gilt dann für die Wehrmacht auf ihrem Rückzug.

Es ist auch unklar, wieviele der Verluste kurz nach Kriegsende als Kollaborateure oder ähnliches getötet wurden und Einzug in die Statistik fanden.

Insgesamt muss man also feststellen: Weder die genauen Opferzahlen sind bekannt, noch lassen sich diese wirklich exakt zuordnen. Die vielen toten Soldaten zumindest resultierten großteils aus der sowjetischen Kampftaktik.
 
Wobei erwähnt werden muss, dass bei weitem nicht alle Opfer den Deutschen zuzurechnen sind.

Stalin selbst ließ Feinde, potentielle Feinde und ganze Völkerschaften deportieren und töten.

Zudem gab es vermeidbare Zivilverluste durch den Partisanenkrieg. Die Bevölkerung lag da zwischen den Fronten und litt massiv unter beiden Parteien.

Weiterhin zerstörte die Rote Armee bei ihrem Rückzug alles was zerstört werden konnte. Sie vernichten also oft die Existenzgrundlage der Zivilbevölkerung, was zusätzliche vermeidbare Verluste hervorrief. Gleiches gilt dann für die Wehrmacht auf ihrem Rückzug.

Es ist auch unklar, wieviele der Verluste kurz nach Kriegsende als Kollaborateure oder ähnliches getötet wurden und Einzug in die Statistik fanden.

Insgesamt muss man also feststellen: Weder die genauen Opferzahlen sind bekannt, noch lassen sich diese wirklich exakt zuordnen. Die vielen toten Soldaten zumindest resultierten großteils aus der sowjetischen Kampftaktik.

Aus: http://www.geschichtsforum.de/f68/wieviele-russen-starben-im-2-weltkrieg-5330/

ursi schrieb:
Wenn wir hier schon von den russischen Opfern des Zweiten Weltkrieges sprechen, dann kann man diese Zahl auch noch dazu nehmen:

Opfer des Stalinismus zwischen 1941 und 1946 mindestens 10 Mio. Darunter fallen die Wolga-Deutschen, Kalmychen, Tschetschenen, Inguschen, Krimtataren, Karatschajewer und andere kleinere Gruppen die nicht erfasst wurden. Diese Gruppen wurden deportiert oder umgesiedelt. Insgesamt wurden drei Millionen Menschen deportiert, davon starben eine Million Kinder, Greise und Frauen weil sie der Belastung der Ausssiedlung und den ersten Jahren in den neuen Regionen nicht gewachsen waren. Die Wolga-Deutschen wurden in Lager gebracht wo sie mangels schlechter Versorgung starben (hier fehlte eine Zahl). Zwei bis drei Millionen Kriegsgefange und Zwangsarbeiter und ca. 2 Mio. Personen die 45/46 Repressionen ausgesetzt waren wurden Opfer von Stalin. Die befreiten Kriegsgefangenen und Zwangsabeiter mussten in ein sogenanntes Filterlager. Die meisten wurden dann gleich in die Lager von Kolyma, Kasachstan udn Norils gebracht. Darunter waren auch die Verteidiger von Brest, Sewastopol, Odessa, Stalingrad und Moskau.

Quelle: Roy Medwedew aus Moskau News, Deutschprachige Ausgabe, Nr. 1 Januar 1989. Nach zu lesen in Information zur politischen Bildung, Die Sowjetunion 1917 bis 1953 S. 43

Und dann sollten wir nicht vergessen, das die sowjetischen Soldaten die in Kriegsgefangenschaft der Nazis kamen, in den Lagern und KZ's ermordert wurden. 5 Millionen gerieten in deutsche Gefangenschaft, davon kamen 3,2 Millionen um. Von den 1,8 Millionen die nachdem Krieg in die Sowjetunion zurückkehrten kamen ca. 16% in Strafkolonien und etwa die gleiche Zahl in die Gulags.
 
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Wobei erwähnt werden muss, dass bei weitem nicht alle Opfer den Deutschen zuzurechnen sind.

Stalin selbst ließ Feinde, potentielle Feinde und ganze Völkerschaften deportieren und töten.

Dass Stalin neben Hitler zu den größten Massenmördern aller Zeiten gehört, ist unbestritten.
Aber hier nicht Thema.

Der Umgang zB mit den sowjetischen Kriegsgefangenen ist jedenfalls unter aller Beschreibung gewesen, einem Kulturvolk unwürdig.
Kalt berechnet und ausgeführt.
Nur ein kleines Beispiel:
Im April 1945 sollten in einem kleinen KZ-Außenlager noch über 20 russische Offiziere erschossen werden. Sie wurden nicht, das einzig hervorstechende daran. Ein Vorgang der sich vermutlich zu Dutzenden in diesen Tagen noch im Nazi-Machtbereich abspielte.
 
Die vielen toten Soldaten zumindest resultierten großteils aus der sowjetischen Kampftaktik.

Eine derartige Aussage ist nur vordergründig richtig und verweist eher auf die geringe taktische und operative Ausbildung in Kombination mit einer dysfunktionalen Indoktrination des Offizier-Korps der RKKA.

Und belegt in diesem Sinne wie gering die Fähigkeit zur Kriegsführung der RKKA im Jahre 1941 war.

Die eigentliche Ursache für den Tod der Soldaten der RKKA ist in dem Angriff Hitlers auf die SU zu sehen. Und somit auch kausal verantwortlich für alle Folgen.

Einfach nur um die Kausalität ein wenig zurecht zu rücken!
 
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Stalingrad

"Stalingrad glich einem Trümmerfeld. Etwa 150.000 deutsche Soldaten waren im Kessel den Kämpfen, der Kälte oder dem Hunger zum Opfer gefallen. Rund 91.000 Mann gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der nur 6.000 Überlebende bis 1956 nach Deutschland zurückkehrten."
 
Stalingrad

"Stalingrad glich einem Trümmerfeld. Etwa 150.000 deutsche Soldaten waren im Kessel den Kämpfen, der Kälte oder dem Hunger zum Opfer gefallen. Rund 91.000 Mann gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der nur 6.000 Überlebende bis 1956 nach Deutschland zurückkehrten."

Die eigentliche Fragestellung war aber eine andere. :winke:
 
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