Kultstein?

Mirtos

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Hallo, könnte dieser Stein zu kultischen Zwecken genutzt worden sein?

Er geistert bei uns in der Gegend als sogenannter Mittelstein durch die Wohnzimmer.
 

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Also dieser Stein schaut ungefähr einen halben Meter aus dem Erdboden und ist ungefähr ( aus dem Kopf ) 60-70 cm auf der Oberfläche groß.

Glaubt mir, natürlich sieht der wirklich nicht aus. Er soll wohl als Mittelpunkt direkter Linien zwischen sogenannter Kultstätten gedient haben.

Auf dem Berg, wo er herstammt, gab es bis zum WW2, Sonnenwendfeiern.

Der Stein wurde aber, soviel ich weiß vor ca 140 Jahren auf Grund von Gleisbauarbeiten verschoben, er liegt jetzt am Hang einer Eisenbahntrasse.
 
Nunja im 3. Reich wurden viele Teile der germanischen Mythologie modifziziert und an die eigene Ideologie angepasst. Fälschung von Kultsteinen wäre hie rnichts neues wobei ich aus dem Stehgreif keine Beschreibung von Kultsteinen aus glaubwürdigen antiken Quellen kenne. Das komtm natürlich auch immer auf die Region an um die es geht.

Was sagt denn das zuständige Landesamt für Denkmalpflege hierzu? Die sollten als befugte der erste Ansprechpartner sein und haben, sofern der Stein bereits erfasst ist, sicherlich mehr Informationen.
 
Die Gegend liegt im Harz , wenn man auf einer Landkarte verschiedene Kultorte gegenüberliegend, miteinander verbindet,( hab ich mal versucht), war oder ist dieser Stein der Mittelpunkt der Verbindungslinien gewesen, er wurde inzwischen nur etwas verrückt, der Berg auf dem er lag, wird heute Weinberg genannt ( Weihenberg ? ), Wein wächst da wirklich nicht.

Der Stein wurde , nach meiner Kenntniss erst dieses Jahr freigeschnitten, ringsrum war alles zu gewuchert.
 
Die Gegend liegt im Harz , wenn man auf einer Landkarte verschiedene Kultorte gegenüberliegend, miteinander verbindet,( hab ich mal versucht), war oder ist dieser Stein der Mittelpunkt der Verbindungslinien gewesen, er wurde inzwischen nur etwas verrückt, der Berg auf dem er lag, wird heute Weinberg genannt ( Weihenberg ? ), Wein wächst da wirklich nicht.

Der Stein wurde , nach meiner Kenntniss erst dieses Jahr freigeschnitten, ringsrum war alles zu gewuchert.

Dann müßte der Stein ja bis letztes Jahr vergessen gewesen sein.
Woher kommt denn die Bezeichnung Mittelstein und warum wurde er freigeschnitten?
 
Weiß nicht genau, vergessen war er sicher nicht, sonst wäre er ja jetzt nicht freigeschnitten worden. Mittelstein kommt wohl daher, das dieser besagte Stein mal der Mittelpunkt zwischen einem halben Dutzend direkt verlaufender Linien zwischen steinzeitlicher Kultstätten, war.
 
Weiß nicht genau, vergessen war er sicher nicht, sonst wäre er ja jetzt nicht freigeschnitten worden. Mittelstein kommt wohl daher, das dieser besagte Stein mal der Mittelpunkt zwischen einem halben Dutzend direkt verlaufender Linien zwischen steinzeitlicher Kultstätten, war.

Bei direkt verlaufenden Linien denke ich meist an esoterischen Humbug. Sowas hatten wir schon öfter. Die direkte Verbindung zwischen 2 Punkten ist nun mal die gerade Linie.
 
Bei direkt verlaufenden Linien denke ich meist an esoterischen Humbug. Sowas hatten wir schon öfter. Die direkte Verbindung zwischen 2 Punkten ist nun mal die gerade Linie.

Naja, die Sache ist ja die, weshalb mich das ganze auch interessiert, das es stimmt. Ich kann das hier im Forum nicht nachstellen. Ich habs ja selbst schon auf Landkarten geprüft. Das einzige Manko ist, das der Stein nicht mehr da liegt, wo er sollte. Aber Linien gegenüberliegender ( wahrscheinlicher ) Interessanter ehemaliger Kultorte kreuzen sich exakt über besagtem Weinberg, auf dem der Stein seinen ehemaligen Standort hatte.
 
Das einzige Manko ist, das der Stein nicht mehr da liegt, wo er sollte. Aber Linien gegenüberliegender ( wahrscheinlicher ) Interessanter ehemaliger Kultorte kreuzen sich exakt über besagtem Weinberg, auf dem der Stein seinen ehemaligen Standort hatte.

Wenn das, das einzige Manko ist?
Vielleicht findest du in http://www.geschichtsforum.de/f55/t...grenzwissenschaftlichen-landvermessung-38381/ weitere Mängel, der durch die heimischen Wohnzimmer kreisenden Thesen.
 
Danke, aber ich denke, das führt bei dieser Sache am Ursprung vorbei. Wie gesagt, ich habs selber mal an Landkarten geprüft.

Ich versuche es heute noch etwas zu verdeutlichen.

Bitte etwas Geduld.
 
Auf dem Berg, wo er herstammt, gab es bis zum WW2 Sonnenwendfeiern.

Dazu hat Afkpu schon das notwendige gesagt. Es gibt Dinge, die althergebracht und altüberliefert wirken, es aber nicht sind. So sollte Himmler in den Dreißigern mal der Darbietung eines altgermanischen Tanzes beiwohnen, wurde aber "rechtzeitig" von einem der Mitarbeiter seines SS-Ahnenerbes darüber aufgeklärt, dass dieser "altgermanische" Tanz 1919 uraufgeführt wurde.


Bei aller Skepsis, dass der Stein irgendeine Bedeutung hat:
Außer dem Amt für Denkmalpflege würde ich vielleicht mal in den örtlichen Archiven nachforschen (Eisenbahnarbeiten) oder recherchieren, welche Eisenbahngesellschaft die Strecke einrichtete, für die der Stein verlegt worden sein soll und wo deren Archivalien lagern. Denn wenn man damals an eine kultische Bedeutung des Steines glaubte und diesen deshalb vor der Zerstörung retten wollte - das ist ja so in etwa die Geschichte, die du uns schilderst - dann sollte in den entsprechenden Archivalien eine entsprechende Weisung zu finden sein. Auch in der regionalen Presse dieser Zeit sollte dann etwas zu finden sein.
Örtliche Geschichtsvereine können dir bestimmt die Arbeit erleichtern.
 
Neulich las ich einen Bericht in unserer Tageszeitung über die Grenzsteine, die Zeugen und die teils grausamen Strafen bei "Grenzverletzungen". Grenzsteine wurden ja von damit extra beauftragten und befugten Personen verlegt und mit sogenannten Zeugen versteckt markiert, damit eine illegale Verlegung des Steins nachgewiesen werden konnte. Die Grenzsteine selbst hatten eine Art Hierarchie. Besonders bedeutend waren die Grenzsteine immer dann, wenn sie das Hoheitsgebiet des Fürsten fixierten. Auf jede Manipulation dieser besonders wichtigen Steine gab es drakonische Strafen. Diesen Steinen wurde aber häufig auch eine besondere Schutzmacht zugesprochen. So soll ein Splitter des Grenzsteines im Hause aufbewahrt, die Familie vor Überfällen und Unglücke schützen.

Man findet in unserer Region sehr viele Grenzsteine, einige davon sind ähnlich abgerundet, wie der gezeigte. Über sie wird erzählt, die Leute aus den umliegenden Dörfern und Siedlungen hätten Nachts gerne ein Stückchen abgeklopft um es als Schutz mit nach Hause zu nehmen. In mehreren Ortschroniken wird auch davon berichtet, dass dieser "Steinraub" vorzugsweise zu Vollmond erfolgte, da dann dem Stein besondere Kräfte innewohnten. Vermutlich war aber bei Vollmond das Licht im Wald einfach nur besser.

Manche dieser Grenzsteine sind bei uns bis auf das Bodenniveau abgeklopft worden.
 
Sollte es sich dabei um die Selketalbahn, der wohl ältesten Schmalspurbahn im Harz handeln, die von der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft betrieben wurde, dann wende dich doch mal an diesen Verein:
Freundeskreis Selketalbahn e.V.
Die können dir bestimmt Näheres mitteilen. Oder lies dich mal durch Fontanes Cécile, Fontane lässt seine Figuren ja immer wandern und dabei an geschichtsträchtigen Orten vorbeikommen. Cécile beginnt mit einer Harzreise, bei der auch die Eisenbahn genutzt wird (aber vielleicht doch eher die Brockenbahn?).
 
Bevor wir die Geschichte des Harzer Eisenbahnbaus aufarbeiten, was durchaus interessant wäre, würde ich gern den genauen Ort hinterfragen.
Nach Mirtos Ausführungen lag der Stein ursprünglich auf dem Weinberg und wurde im Zuge der Bahnarbeiten an den Hang verlegt.
In G earth komme ich mit Weinberg + Harz nicht weiter.
Führt denn eine der Harzer Schmalspurbahnen über einen Weinberggipfel, El Q?
 
Bevor wir die Geschichte des Harzer Eisenbahnbaus aufarbeiten, was durchaus interessant wäre, würde ich gern den genauen Ort hinterfragen.
Nach Mirtos Ausführungen lag der Stein ursprünglich auf dem Weinberg und wurde im Zuge der Bahnarbeiten an den Hang verlegt.
In G earth komme ich mit Weinberg + Harz nicht weiter.
Die Liste der Berge im Harz kennt keinen Weinberg. (Liste von Bergen im Harz ? Wikipedia)

Führt denn eine der Harzer Schmalspurbahnen über einen Weinberggipfel, El Q?
Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich wollte Mirtos nur einen Tipp geben, wie er herausfinden kann, ob der Stein tatsächlich verlegt wurde, oder ob man ihm einen Bären aufgebunden hat.
Auf der verlinkten Seite gibt es weiterführende Links zu anderen Harzbahnen und Lokalgeschichtlern, die sich offensichtlich sehr in ihr Sujet hineingekniet haben. Solche Leute freuen sich eigentlich immer, wenn man ihre Arbeit wertschätzt und sie anspricht.
 
Die Liste der Berge im Harz kennt keinen Weinberg. (Liste von Bergen im Harz ? Wikipedia)

Gut, ich habe nur eine Strasse gefunden, in Thale. Und bei Thale und alten Geschichten denke ich leider an Tourismusförderung, ohne Mirtos irgendwas unterstellen zu wollen.


Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.

Ich weiß:winke:

OT:Ich hätte nichts dagegen, Harzgeschichten unter die Lupe zu nehmen.
 
Hallo, könnte dieser Stein zu kultischen Zwecken genutzt worden sein?

Nein, sehr wahrscheinlich nicht, außer für den Unsinn den heutige Neuheiden veranstalten.
Ohne einen gesicherten Fundkontext und entsprechende Befunde und weiter Beifunde, lässt sich deine Frage nicht klären.
Mach mal ein paar Detailaufnahmen, mit Maßstab, und eine Großaufnahme mit Maßstab.
Bearbeitungsspuren kann ich nicht erkennen, die "Strukturen" sind der natürlichen Verwitterung geschuldet.
 

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