Landwirtschaftliche Hochkultur der Kelten

Battlefrog

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Ich habe vor kurzem gelesen, dass die Kelten, Skandinavier und Slawen bereits gleichzeitig mit den Mesopotamiern die Landwirtschaft und Metallverarbeitung erfunden hatten. Das bedeutet lange vor allen anderen Zivilisationen (ausgeschlossen die Mesopotamier natürlich). Es führte allerdings nicht zur Entwicklung einer Zivilisation, da die Ägypter und Sumerer etc. alle hart zusammenarbeiten mussten um den Boden zu bearbeiten. So entwickelte sich die Zivilisation.
In Mitteleuropa konnten einzelne Familien alleine den Boden bestellen und sich selbst versorgen. Keine Grundlagen einer Zivilisation bis zum Ende der Römer.

Habt ihr da noch mehr Infos?
 
Kelten

Ist zwar nicht mein Fachgebiet, aber ich versuche es einfach mal: Ich würde die Kelten schon als Zivilisation beschreiben, schon alleine weil sich aus den Fürstengräber der hohe zivilisatorische Status erkennen lässt.
Auch war die keltische Gesellschaft wie folgt gegliedert:
- die aristrokratische Führungsschicht
- freie Bauern und Krieger
- das halbfreie Volk
- Unfreien
Die Druiden standen neben bzw. über dem Adel.
In der Frühzeit gab es in vielen Stämmen ein Königtum (meist Doppelkönige), das in späterer Zeit wohl durch eine oligarchische Herrschaftsform abgelöst wurde. Großfamilien waren wohl die soziale Grundeinheit der keltischen Gesellschaft, die in einem Klientelverhältnis zu einem Adligen standen, der seinerseits Klient eines höheren Adligen war.
 
Battlefrog schrieb:
Ich habe vor kurzem gelesen, dass die Kelten, Skandinavier und Slawen bereits gleichzeitig mit den Mesopotamiern die Landwirtschaft und Metallverarbeitung erfunden hatten.
Das kann kaum sein, denn Kelten und Slawen sind erst Jahrtausende nach den ersten mesopotamischen Hochkulturen identifizierbar.
 
1. LOL

2. Zwischen 4.500 und 3.500 v.Chr. - als sich im Nahen Osten die ersten städtischen Gesellschaften herausbildeten - lag Mesopotamien an der Schwelle zur Bronzeverarbeitung, der Balkan mitten in der Kupferzeit und alles nördlich und westlich davon im tiefen Neolithikum. Skandinavien wird in jener Zeit gar dem "Subneolithikum" zugerechnet.

Die Kelten trauchen - soweit ich weiss - erst nach 1.000 v.Chr. in Europa auf (Hallstatt-Eisenzeit).

Ebenso sind Töpferei und Landwirtschaft nach und nach aus dem Osten nach Europa eingesickert.

3. Wenn wir von diesen Unstimmigkeiten mal absehen wollen und uns der Frage widmen, warum gerade Mesopotamien zur "Wiege der Zivilisation" gekürt wurde, dann stellen wir fest, dass wir uns leider im falschen Strang befinden ....
 
Zu meiner Verteidigung

Ich habe diese Daten aus dem Buch: Knaurs illustrierte Weltgeschichte von John M. Roberts. Demnach finden sich in Frankreich beweise für Landwirtschaft aus dem Jahre 4000 v. Chr.

Mit der Metallverarbeitung gebe ich zu mich verlesen zu haben, dass kam etwas später.
 
Battlefrog schrieb:
Ich habe diese Daten aus dem Buch: Knaurs illustrierte Weltgeschichte von John M. Roberts. Demnach finden sich in Frankreich beweise für Landwirtschaft aus dem Jahre 4000 v. Chr.
Das ist ja auch völlig korrekt, nur gibt es aus dieser Zeit keine Hinweise auf Kelten.
 
Landwirtschaft hat viele Aspekte. Die Anfänge werden wir sicherlich sehr weit zurückverlegen müssen.
Ich will gar nicht darauf rumreiten, das die 1. Steinsichel 135000 Jahre alt ist. Aus dem ernten der natürlichen Pflanzen entwickelt sich das gezielte stehenlassen von Obstbäumen und irgendwann auch die gezielte Aussaat von Nutzpflanzen.
Die Haustierhaltung muß auch immer weiter zurückverlegt werden.
 
Landwirschaftliche Hochkultur der Kelten

Kann mir jemand sagen, ob es in dieser Zeit schon Rettiche gegeben hat?
 
Ellimu schrieb:
Kann mir jemand sagen, ob es in dieser Zeit schon Rettiche gegeben hat?

äh ...

In welcher Zeit?

Also die Kelten und der Rettich?

Spannende Frage, wie auch ob man ultrafrühkeltisches Pilzesammeln vor 135.000 Jahren als Landwirtschaft bezeichnen kann.
 
Pope schrieb:
äh ...

In welcher Zeit?

Also die Kelten und der Rettich?

Spannende Frage, wie auch ob man ultrafrühkeltisches Pilzesammeln vor 135.000 Jahren als Landwirtschaft bezeichnen kann.
Hallo Pope, guten Morgen,

ich meine damit die Zeit von 900 - 5o vor Chr. Also nochmal, kannten die Kelten in dieser Zeit die Rettiche schon?

Danke im Voraus Ellimu
 
Ellimu schrieb:
Hallo Pope, guten Morgen,

ich meine damit die Zeit von 900 - 5o vor Chr. Also nochmal, kannten die Kelten in dieser Zeit die Rettiche schon?

Danke im Voraus Ellimu
Vielleicht bekommst Du eher eine Antwort, wenn Du sagst, was an dieser Frage so interessant und wichtig ist.
 
manganite schrieb:
Vielleicht bekommst Du eher eine Antwort, wenn Du sagst, was an dieser Frage so interessant und wichtig ist.
Hallo, ja das erzähle ich gerne:

ich mache Führungen in einem kleinen Keltendorf im Bayerwald. Da gibt es auch ein Gemüse- und Kräutergärtchen nach Keltenart. Jetzt stellt sich die Frage, was angebaut werden soll. Es sollten natürlich nur Pflanzen sein, die es damals schon gab. Dieses Jahr soll der Rettich dazu kommen. Daher meine Frage, ob die Kelten schon Rettiche gegessen haben. Vielleicht weiss jemand zu den Planzen noch mehr zu sagen. Ich könnte das dann in meinen Führungen verwenden. Herzliche Grüsse Ellimu
 
Paul schrieb:
Ich will gar nicht darauf rumreiten, das die 1. Steinsichel 135000 Jahre alt ist. Aus dem ernten der natürlichen Pflanzen entwickelt sich das gezielte stehenlassen von Obstbäumen ...
richtig! -sicher werden sie trotz ihrer guten sicheln den ein oder anderen stamm, zb. bei der kirschernte, verschont haben. :yes: :p
 
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