Lausitzer Kultur

Dieter

Premiummitglied
Seit einiger Zeit versuche ich, näheres über die Lausitzer Kultur zu erfahren; vor allem auch, welche Völker wohl aus ihr hervorgegangen sein könnten. Aber meine Bibliothek und auch das Internet verraten nur wenig darüber.

Wer weiß mehr? :grübel:
 
Seit einiger Zeit versuche ich, näheres über die Lausitzer Kultur zu erfahren; vor allem auch, welche Völker wohl aus ihr hervorgegangen sein könnten. Aber meine Bibliothek und auch das Internet verraten nur wenig darüber.

Wer weiß mehr? :grübel:

"Krabat" als Ossi ist mit ein Begriff.
Sagen - Lausitz Wiki
Und Zuchthaus Bautzen II (stand 1982 vor seinen Mauern).

Lusizen und Milzener sollen die ersten Besiedler der Nieder- und Oberlausitz sein. Also westslawische Stämme. Wird ja allgemein angenommen, dass zwischen Elbe und Oder die Wälder weitestgehend leer gewesen sein sollen.
Über den Suchbegriff "Lusizen/Lusitzen" oder "Milzener" bei Google kommst den Ursprünglern der Lausitz näher.
Ein gewisser Gotthold Ephraim Lessing war geborener und aufgewachsener Lausitzer.

Sorben sollen angeblich der Germanisierung standgehalten haben, die Lusitzen und Milzener nicht. Andere sprechen davon, dass die Sorben die Nachfahren der Lusitzen und Milzener sein sollen.
 
Unter "Lausitzer Kultur" versteht man eine eisenzeitliche Kultur, die etwa von 1400-800 v. Chr. währte, und in Osteuropa verbreitet war. Manche vermuten, dass die Proto-Illyrer aus ihr hervorgingen, die dann von Osteuropa in ihre späteren Sitze auf dem Balkan zogen. Andere sehen auch die späteren Slawen damit verbunden.

Wikipedia sagt einige Worte dazu, aber sehr erschöpfend fand ich das nicht. Daher meine Frage an die vorgeschichtlichen Spezialisten dieses Forums!
 
Manche vermuten, dass die Proto-Illyrer aus ihr hervorgingen


Das hört sich stark nach dem "Panillyrismus" an, der einst halb Europa von "Illyrern" oder "Protoillyrern" besiedelt sah. Derartige Thesen waren noch in den 1950ern und 60er Jahren in wissenschaftlichen Publikationen zu finden, sind aber m. W. seither ad acta gelegt. (Bekanntlich feiern ja alle ad acta gelegten Hypothesen früherer Generationen im Internet fröhliche Urständ.)


Andere sehen auch die späteren Slawen damit verbunden.


Man ist ja heute im allgemeinen viel vorsichtiger mit Spekulationen, die archäologische Kulturen mit Ethnien verbinden sollen, die erst 1000 Jahre oder gar später faßbar werden.

Um zu diesen Thesen eventuell Konkreteres sagen zu können, müßte ich allerdings in Bücher schauen, die ich gerade nicht greifbar habe.

Vielleicht weiß Bartek etwas Neues; vor einiger Zeit hat er sich (wenn auch in etwas anderem Zusammenhang) wie folgt geäußert:

die ganze Diskussion, wer die Vorfahrer der Slawen war oder woraus stammen sie ist heute noch ganz sinnlos.
 
Hier ein paar Referenzen:

W. Hensel, Ur- und Frühgeschichte Polens, Berlin (1974).
M. Gedl, Stand und Aufgaben der Urnenfelderforschung in Polen. In: Beiträge zur Urnenfelderzeit in nördlich und südlich der Alpen. Kolloqium Mainz. Römisch Germanisches Zentralmuseum Monographien 35 (Bonn 1995) 413-427.
M. Gedl, Die Anfänge der Lausitzer Kultur. In: Prace Archeologiczne 18 (Warschau-Krakau 1974).
M. Gedl, Stufengliederung und Chronologie des Gräberfeldes der Lausitzer Kultur in Kietrz. In: Prace Archeologiczne 27 (Warschau-Krakau 1985).
D.-W. R. Buck, Bemerkungen zum Terminus "Lausitzer Kultur" und zu ihrer inneren Gliederung. In: Forschungen zur Problematik der Lausitzer Kultur, 1988, 47-59.
A. Gardawski, Lauitzer Kultur oder "Lausitzer Stil"? Arbeits- und Forschungsber. sächs. Bodendenkmalpfl. 20/21, 1976, 131-149.
M. Gedl, Bemerkungen über die sogenannte westliche Lausitzer Kultur. In: Forschungen zur Problematik der Lausitzer Kultur, 1988, 63-83.
J. Dabrowski, Über die Unterscheidungsprinzipien der östlichen Zone der Lausitzer Kultur. In: Forschungen zur Problematik der Lausitzer Kultur, 1988, 85-104.
M. Cabalska, Wehrsidlung und Burg der Lausitzer Kultur in Maszkowice, In: Studien zu südpolnischen Wehranlagen. Prace Archeologiczne 23, 1976, 41-62.
M. Gedl, Burgen und Höhensiedlungen der Lausitzer Kleinpolens. In: Studien zu südpolnischen Wehranlagen. Prace Archeologiczne 23, 1976.
J. Chochorowski, Burgen der Lausitzer Kultur in Oberschlesien, Studien zu südpolnischen Wehranlagen Prace Archeologiczne 23, 1976.
Z. Bukowski, Wehsiedlungen der Lausitzer Kultur in Polen im Lichte neuer Forschung. In: Antike Welt 5, 1974, 43-54.

Ich bitte ungenauigkeiten zu entschuldigen, da diese aus einem Referat stammen, dass ich nicht selber gehalten habe, daher sind alle Angaben ohne Gewähr auf Genauigkeit oder Richtigkeit.
Hoffe aber trotzdem es hilft dir etwas weiter.
 
Hier noch ein paar Referenzen zur "Vorlausitzer Kultur":

Czebreszuk, J. et al. The Trzciniec Area of the early Bronze Age Civilisation: 1950-1200 BC, Baltic-Pontic Studies Vol. 6, 1998.
Czopek, S., Aus den neuesten Forschungen über die Trzciniec-Kultur in Südostpolen. In: A Turning of Ages, Krakau 2000.
Gedl, M., Archeologia Pierwotna I Wczesnośredniowieczna, Jagielloński.
Gedl, M., Die Vorlausitzer Kultur, Prähistorische Bronzefunde Abteilung XXI Bd.2, Stuttgart 1992.
Gimbutas, M., Bronze Age Cultures in Central and Eastern Europe, London 1965.
Hensel, W., Ur- und Frühgeschichte Polens, Berlin (1974).
Jażdżewski, K., Ancient Peoples ans Places Poland, London.
Jażdżewski, K., Die Urgeschichte Mitteuropas, Krakau 1984.
Müller-Karpe, H., Handbuch der Vor- und Frühgeschichte, Bd. IV.
 
"Krabat" als Ossi ist mir ein Begriff.


Mir auch oder besser Juri Brezan, dessen Bücher ich in meiner Jugend verschlungen habe (und die fast alle in meinem Bücherschrank stehen):

Jurij Brezan - Startseite


"Am Freitag, dem 17. März 2006 wurde im obersorbischen Chrostwitz der Dichter Jurij Brezan zu Grabe getragen. Fünf Tage zuvor war er verstorben. Der „bekannteste Unbekannte“ der zeitgenössischen Literatur in Deutschland ist nicht mehr – der wunderbare Fabulierer fehlt, der zweisprachige poetische Mittler zwischen 80 Millionen Deutschen und 80.000 slawischen Sorben ist dahin gegangen. Die Feder ist ihm für immer aus der Hand geglitten. Er war philosophischer Deuter slawischer Sagengestalten, nachdenklicher Zeitzeuge langer Jahrzehnte sorbischer Präsenz in Deutschland, ironisch-tiefsinniger Porträtist politischer Umbrüche im 20. Jahrhundert. Ein selbstbewusster, nie berechenbarer Schriftsteller, souveräner Anti-Ideologe, mutiger Kämpfer für die erkannte Wahrheit und ein nie langweiliger Autor. Das kleine Sorbenvolk („Vom großen Stamm der Slawen/ sind wir der kleinste Zweig“ sang Brezan vor langen Jahrzehnten), die slawischen Nachbarn Deutschlands, die gesamte Literatur in Deutschland – alle und alles haben einen Verlust erlitten, dessen künstlerische und menschliche Dimension man kaum zu ermessen mag... "
Quelle
 
Das hört sich stark nach dem "Panillyrismus" an, der einst halb Europa von "Illyrern" oder "Protoillyrern" besiedelt sah. Derartige Thesen waren noch in den 1950ern und 60er Jahren in wissenschaftlichen Publikationen zu finden, sind aber m. W. seither ad acta gelegt. (Bekanntlich feiern ja alle ad acta gelegten Hypothesen früherer Generationen im Internet fröhliche Urständ.)





Man ist ja heute im allgemeinen viel vorsichtiger mit Spekulationen, die archäologische Kulturen mit Ethnien verbinden sollen, die erst 1000 Jahre oder gar später faßbar werden.

Um zu diesen Thesen eventuell Konkreteres sagen zu können, müßte ich allerdings in Bücher schauen, die ich gerade nicht greifbar habe.

Vielleicht weiß Bartek etwas Neues; vor einiger Zeit hat er sich (wenn auch in etwas anderem Zusammenhang) wie folgt geäußert:



Und Bartek sagt... :

Die Literatur-Liste, die Mark77 hier gibt, ist genug gut, mache bitte Aufmerksam auf die Bucher von Gedl und Gardawski auf.
Dazu kann ich noch zugeben:
"Prahistoryczny gród w Biskupinie. Problematyka osiedli obronnych kultury łużyckiej. Materiały z konferencji" J. Jaskanis [red.], Warschau 1991. (es gibt Zusammenfassungen in englisch).


Warum Illyrern? Da am Anfand des XX Jhds. fur Deutschen LK selbststandich, ohne Disskussion, urgermanisch war und die Polen versuchten heroich zu beweissen, dass sie urslawisch war.
Wenn wir uns erinneren werden, dass die haupten Helden dieses Konfliktes Kossina und Kostrzewski waren, konnen wir uns sofort vorstellen was fur ein Niveau diese Disskussion hatte. Die Schullern von Kossina haben als die ersten verstanden, dass es einfach unmoglich ist, um die Ethnie der Lausitzer Kultur nur auf dem Grund der Ausgrabung-Materiall festzustellen. Kossina ist in 1931 gestorben und in diesem Momment sind sofort die Illyrern auf die Buhne eingekommen. Die Lausitez Kultur mit ihren Proto-Stadte (Biskupin, Wicina u.a.) wunderbar technologisch entwieckelte Keramik und Metalurgie, intensive Kontakte mit haupten Zivilisations-Mitteln Europas (Kreta, Alpenraum, Etrurien) war die erste richtige Zivilisation auf diesem Gebiet. Und die Illyrern waren die guten Kandidaten fur ihren Trager, als ein Volk, das schon die Note des zivilisierten Volkes (,das also solche so hoch entwieckelte Kultur geschafft konnte) gehabt hat... und politisch ganz ungefahrlich war.
Im Polen war die Situation mehr komplieziert. Weil Kostrzewski noch gelebt hat :) Fur ihm war Lausitzer Kultur naturlich in 100% urslawisch. Weil sie sein soll :) Sein haupter Argument war die selbe Bau-Technik der Holzburge bei Lausitzer-Kultur und bei fruhmittelalterlichen Slawen - so gennante "Hack-Technik", die bei den Wallen-Fundamente genutzt wurde.

Dass diese Technik wahrscheinlich nur von dem Charakter des Bau-Materiales determiniert wurde und dass es die 1000-jahrige Pause bei Holzburge-Anwesenheit im Polen gab - keine Rolle gespielt hat. Die Schuller von Kostrzewski haben naturlich am haufigsten ganz andere Meinung auf dem rein wissenschaftlichen Grund gehabt. Als Kostrzewski gestorben ist, hat zB sein Schuller Konrad Jażdżewski in 1973 sofort uber den Germannen in Kaiserzeit westlich Weichsel geschrieben hat :)

Das alles hatte aber sehr personliche Kontekste. Gustav Kossina war ein Kaschube, seine Eltern haben aus Kaschubei gekommen und sie mussten sehr oft in Preussen, auf sehr bittere Weise erfahren, dass sie die "Wenden" sind. Kossina hat auf diesem Grund starke personliche Komplexe gehabt und wollte so "deutsch" zu sein, was es nur moglich ist, was Kostrzewski in seinem Tagebuch beschrieben hat.
Kostrzewski erzahlt, dass Kossina personlich sehr nett und hilfbar war. Er hat aber die Slawen gehasst und hat mit ihnen alles schleschste verbunden. Interessant, dass die Studenten Kossinas keine Probleme damit haben, zB Dieter Bohnsack. Kostrzewski war der beste Student Kossinas. Kostrzewski hat bei ihm seine Dissertation "Die Ostgermanische Kultur..." in 1919 geschrieben, die Kossina auch als sein teilweise personliches Werk gefunden hat. Kossina hat aber gleichzeitich die Polen gehasst und verachten, was Kostrzewski taglich erfahren musste. Warum hat also Kossina den junge Pole so favorisiert ? Niemand weisst. Als das Polen Unabhangigkeit zuruckbekommt hat, hat Kostrzewski in 1919 sofort Universitat in Posen, wo er gewohnt hat, organisiert.

Und er hat sofort sehr klar gezeugt, was er nach Urgermannen, germanische Kultur etc., etc. denkt... :rofl:Und das war Anfang des richtigen Krieges unter beiden Archeologen.

In 1939 war Kostrzewski von Gestapo gesucht, wahrscheinlich dank Informationen aus Kossinas Korespondenz, sein alter Sohn wurde gehaftet und in 1941 in Auschwitz gemordet, der jungere wurde AK-Soldat. Kostrzewski hat Deutschen gehasst. Er hat eine richtige krankliche Fobia. Seine Theorien wurden am Ende seines Lebens in dem Millieu am haufigsten mit der schweigende Mitleidenschaft als die Ideen des alten Manns gefunden, der die grosse personliche Tragedie erlebt hat.

Nach seinem Todt wurde Thema der Lausitzer-Kultur-Ethnie praktisch ohne Kontinuitat gelassen. Niemand schreibt daruber seit Dekaden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach seinem Todt wurde Thema der Lausitzer-Kultur-Ethnie praktisch ohne Kontinuitat gelassen. Niemand schreibt daruber seit Dekaden.


Wie immer ein schöner Beitrag, der einmal die persönlichen Hintergründe und Bedingtheiten unserer verflossenen wissenschaftlichen Elite zeigt.

Leider vermisse ich in deinem Beitrag konkrete Ausführungen zur Lausitzer Kultur: typische Eigenheiten, zeitlicher Rahmen, Einflüsse und Ausstrahlung.

Kannst du darüber noch etwas berichten, Bartek? :winke:
 
Seit einiger Zeit versuche ich, näheres über die Lausitzer Kultur zu erfahren; vor allem auch, welche Völker wohl aus ihr hervorgegangen sein könnten. Aber meine Bibliothek und auch das Internet verraten nur wenig darüber.

Wer weiß mehr? :grübel:
@Dieter, dann kann ich dir empfehlen, beispielsweise Bautzen in der Oberlausitz zu besuchen! Dort erfährst du heute noch viel über die Geschichte aber auch Sprache der Sorben!

Des Weiteren haben sich in und um Bautzen noch viele Bräuche der Sorben erhalten, beispielsweise das Osterreiten!
Bautzen - Wikipedia

Sorben - Wikipedia

;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit einiger Zeit versuche ich, näheres über die Lausitzer Kultur zu erfahren; vor allem auch, welche Völker wohl aus ihr hervorgegangen sein könnten. Aber meine Bibliothek und auch das Internet verraten nur wenig darüber.
@Dieter, dann kann ich dir empfehlen, beispielsweise Bautzen in der Oberlausitz zu besuchen! Dort erfährst du heute noch viel über die Geschichte aber auch Sprache der Sorben!
Ich hingegen empfehle dringlichst eine Differenzierung!!! Dieter fragte nach der Lausitzer Kultur, die rein garnichts (!) mit den Sorben zu tun hat!
 
Ausstellung Band "Bronzezeit, Die Lausitz vor 3000 Jahren"
Begleitband zur Ausstellung, Museum der Westlausitz.
Vielleicht hilfts ja weiter. Ist vor allem zu Einstieg und zwecks Literatur nützlich wobei wohl einiges an Literatur schon weiter oben angegeben wurde.
Seit einiger Zeit versuche ich, näheres über die Lausitzer Kultur zu erfahren; vor allem auch, welche Völker wohl aus ihr hervorgegangen sein könnten. Aber meine Bibliothek und auch das Internet verraten nur wenig darüber
@ Dieter das mit den Völkern ist schwierig zu beurteilen. Der Begriff impliziert eigentlich eine Zusammengehörigkeitsgefühl einer großen Gemeinschaft, aber eigentlich findet man dieses Verständiss von Zusammengehörigkeit erst wirklich ab dem (Früh?) Mittelalter. Ich meine das Volksbezeichnung/zuschreibungen einfach nichts in der Mitteleuropäischen Vorgeschichte zu suchen haben.
 
Einen Literaturhinweis könnte ich auch noch beisteuern:

Michaela Reichel, Die archäologischen Funde der Lausitzer Kultur im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg 2000 (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 16)

Aber Spekulationen über prähistorische "Völker" sind dort ebensowenig ein Thema wie in der sonstigen seriösen Literatur der letzten Jahrzehnte.
 
In den siebziger Jahren erschien in der DDR ein Taschenbuch der akzent-Reihe. Darin vertrat ein Greifswalder Professor Kehnscherper die These, dass die Seevölker, die in der Bronzezeit den ostmediterranen Raum beunruhigten, ihre ursprüngliche Wurzel in der Lausitzer Kultur bzw. Urnenfelderkultur haben könnten. Vielleicht ein bisschen sehr spekulativ, aber m.Mn. plausibel und nicht so weit hergeholt wie die Thesen eines verstorbenen nordfriesischen Pastors Spanuth.
 
Die Lausitzerkultur die etwa zwischen 3000 und 2000 v. Chr. bestand kennzeichnete sich vorallem durch Seßhaftigkeit, feste Häuser und Knüppeldammstraßen, Ackerbau und Viehzucht. Ein kennzeichnendes Merkmal sollen die Ringwälle sein, die von jenenen Historikern die in der Lausitzerkultur den Ursprung der Slawen sahen, auch als "altslawische Wallanlage" bezeichnet wurden. Nach einem langen Streit ob die alten Lausitzer Vorfahren der Germanen oder Slawen seien ist man heute wohl weitgehend der Meinung, dass es sich hierbei um Protoillyrer handelt.
 
Nach einem langen Streit ob die alten Lausitzer Vorfahren der Germanen oder Slawen seien ist man heute wohl weitgehend der Meinung, dass es sich hierbei um Protoillyrer handelt.
Wie schon gesagt wurde, eine Verknüpfung von archäologischen Kulturen mit ethnischen Völkern ist immer zum Scheitern verurteilt. Es sind einfach zwei unterschiedliche Sachen, die miteinander verbunden werden sollen.
 
Nach einem langen Streit ob die alten Lausitzer Vorfahren der Germanen oder Slawen seien ist man heute wohl weitgehend der Meinung, dass es sich hierbei um Protoillyrer handelt.


Auch das mit den "Protoillyrern" ist doch wohl Schnee von vorgestern.
Siehe meinen Beitrag vom 15.09.2007...
 
ja stimmt wohl, mea culpa

Im Endeffekt ist zumindest keine Kontinuum-Linie zwischen Lausitzer und Illyrer aufzubauen, wahrscheinlich haben die Lausitzer aber wohl eine Rolle gespielt in der Ethnogenese von Germanen, Slawen und Illyrer... zumindest wenn man nicht davon ausgehen möchte, dass sie mit Pauken und Trompeten untergegangen sind.
 
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