Literatur zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg

Moni1980

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich hoffe, meine Frage steht hier richtig. Denn für gewöhnlich lese ich hier nur mit.
Ich bin auf der Suche nach Literatur, die sich mit dem Schlachtgeschehen des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs auseinandersetzt, werde aber nicht recht fündig. Wenn möglich, soll es ein Buch sein, in dem auf den Verlauf der einzelnen Schlachten eingegangen wird. Welches Material und welche Taktiken kamen zum Einsatz, wie war die Reaktion des Gegners während und nach der Schlacht?
Mit Handkuss nehme ich auch Bücher, die auf die Techniken der Kriegsführung zu dieser Zeit im Allgemeinen eingehen.
Es geht mir darum, ein Feingespür für die üblichen Abläufe und Möglichkeiten im dortigen Kriegsgeschehen zu bekommen.
Da ihr hier so einiges an Schätzen in euren Regalen stehen habt, habe ich gehofft, ihr könnt mir etwas empfehlen.
Alles, was ihr darüber wisst, könnt ihr natürlich auch direkt schreiben. Ich bin für jede Information dankbar.
Ganz lieben Dank im Voraus für eure Zeit und Hilfe.
 
Zumindest an englischsprachiger Literatur herrscht eigentlich kein Mangel. Der Bürgerkrieg ist in den USA immer noch sehr präsent, die Schlachtfelder werden gepflegt und von ex-Militärs beführt.

Als Standardwerk für eine Überblicksdarstellung (inklusive der technisch-logistischen Vorteile bzw. Mängel der kriegführenden Parteien), detailliert und für meinen Geschmack sehr gut zu lesen:
McPherson, James, Battle Cry of Freedom [dt.:Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges]

Der andere "große" Historiker des Bürgerkrieges ist Shelby Foote
Foote, Shelby, The Civil War. A Narrative

Foote und McPherson sind zugegebenermaßen schon etwas angestaubt und eine neuere Generation von Historikern ist am Zuge - ich müsste nun aber selber auch googeln.

Gerade gefunden - ich kenne das Buch nicht, das scheint aber Deiner Anfrage zu entsprechen und ist immerhin durch ein Vorwort von McPherson geadelt:
Bearss, Edwin C., Fields of Honor. Pivotal Battles of the Civil War

Junkelmann, Marcus, Morgenröte am Potomac
könnte auch durchaus militärlastig sein.
 
Wichtig aus militärischer Sicht:
1. Was industrielle Basis und Rekrutierungspotential anging, war der Norden haushoch überlegen.
2. Der Munitionsbedarf stieg (wie in jedem Krieg) in zuvor ungeahnte Höhen. Diesen für den Süden auch nur näherungsweise zu decken, war eine organisatorische Meisterleistung.
3. In der zweiten Hälfte des Krieges spielte die Ausrüstung großer Teile der Streitkräfte des Nordens mit Repetiergewehren eine große Rolle. (Sinngemäß aus dem Süden: Die ollen Yankees können am Sonntag volladen und damit die ganze Woche lang schießen.)
4. Das Ingenieurkorps (und die Eisenbahn) spielten z. T. eine große Rolle (Sinngemäß aus dem Süden: Jedes Mal, wenn wir eine Brücke / einen Tunnel sprengen, holen die ollen Yankees sofort eine Ersatzbrücke / - tunnel aus dem Troß.)
5. Shermans Atlanta-Feldzug hatte zum Ziel, den Willen der Zivilbevölkerung der Konföderation zur Weiterführung des Krieges zu brechen. - Das war politisch ziemlich neu.
6. Auf beiden Seiten spielten politische Generale, insbesondere Anfangs eine große Rolle: Laien wurden Generale, weil sie einerseits durch Kriegsteilnahme ihre Position bei ihren Wählern stärken konnten, andererseits in ihrer Wählerschaft dadurch auch erhebliche Freiwilligenpotentiale mobilisieren konnten.
7. Der Trend über den Konflikt ging mit wachsender Kampfentfernung und Feuerwirkung von der offenen Feldschlacht von Gentlemen unter sich im Laufe des Krieges in den Stellungskrieg eingegrabener Kontrahenten über, die sich allerhand einfallen lassen mussten, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Frontalangriffe über die große grüne Wiese in der Regele kaum mehr Aussicht auf Erfolg hatten, sondern vielmehr in einem Blutbad liegenblieben.

Zusammengefasst:
Der Bürgerkrieg bedeutete und erzeugte
- einen technologischen Modernisierungsschub (Minen, Panzerschiffe, Repetiergewehre, Eisenbahn, Telegraphie);
- einen politischen Modernisierungsschub / Demokratisierungsschub (Freiwillige, Wehrpflicht, "totaler Krieg", Krieg an der zivilen Front, Politiker als Generale, Befreiung und teilweise Emanzipation der ex-Sklaven inkl. der Öffnung des Militärs für Schwarze);
- einen militärischen Modernisierungsschub (von der offenen Feldschlacht mit säbelschwingender Kavallerie zum Belagerungs- und Grabenkrieg (Vicksburg, Richmond) mit all dem daran hängenden Elend.

Zum Leidwesen der beteiligten Soldaten war das ganze m. W. nicht wirklich von einem medizinischen Modernisierungsschub begleitet. Die schrecklichen Verletzungen, die die damaligen Waffen den Kombattanten zufügten, die Lagerseuchen und z. T. die Mangelversorgung machten das Leben und Sterben für die Beteiligten zu einer Hölle, die wir uns heute kaum mehr ausmalen können.
 
Gegen staubige und englische Literatur ist nichts einzuwenden. Ich finde meinen Weg da durch. :)
Ich weiß inzwischen einiges über die Kolonien und so passen deine Ausführungen entsprechend ins Bild. Gemeint war allerdings der amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Nicht der Bürgerkrieg. Dort komme ich noch hin. Deine Literaturtipps sind daher gespeichert.
Kannst du auch Werke zum Unabhängigkeitskrieg empfehlen? Oder kann ich auch die Werke des Bürgerkriegs (zumindest in der Anfangszeit) hier 1:1 übertragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin etwas verwundert über diese Fragestellung.
Das Netz enthält m.E. viel Literatur zu/über den -> Unabhängigkeitskrieg.

Literatur darüber getraue ich mir gar nicht aufzuschreiben.

Einen ersten Einblick um was es da geht -> googel -> „Militärgeschichte der Vereinigten Staaten“.
Des Weiteren, auch zur Einordnung -> googel -> Liste der Militäroperationen der Vereinigten Staaten.

Dann wikipedia -> eine sehr umfassende! Darstellung zum Begriff -> Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg.

Im Text eine Vielzahl von Links.
Die im Text genannte Galerie mit Kupferstichen führt beim Anklicken zu Ereignissen des Unabhängigkeitskrieges.

Am Schluss noch Titel von 9 Bücher und auch einige Weblinks zum Thema „Söldner“ -> „Hessische Briefe aus Amerika“, „Soldatenhandel“ und „Das Regiment Royal Deux Ponts …“ .

Des Weiteren -> Wikipedia: Bücher/Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg.

Man wird n.m.M. im Netz regelrecht erschlagen mit vielerlei Literatur zum Thema.

Eine Buchempfehlung von mir persönlich: „Lion Feuchtwanger und sein großer Roman „Die Füchse im Weinberg“.

Sein Leitmotiv für diesen Roman u.a. seiner vielen Romane fand er wohl bei Aristoteles

„Die künstlerische Darstellung der Geschichte ist wissenschaftlicher und ernsthafter als die exakte Geschichtsschreibung. Die Dichtkunst nämlich geht auf Kern und Wissen, während der exakte Bericht nur Einzelheiten aneinanderreiht“.

Meine Ausgabe ist aus der DDR vom „Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1972“ und enthält am Schluss ab Seite 899 bis 914 noch ein wissenswertes Nachwort.
 
Au, ich sollte nicht mehr mit zugequollenen Augen lesen oder gar schreiben. Aus irgendeinem Grund hat mein krankes Hirn aus dem Eingangspost den Bürgerkrieg gemacht, nicht den gefragten Unabhängigkeitskrieg. *seufz* Damit sind meine beiden Antworten oben am Thema vorbei - ich setze mich...:oops:


[Zum Unabhängigkeitskrieg las sich sehr interessant und flüssig:
Ferling, John, Almost a miracle: The American Victory in the War of Indepencence]
 
Lieben Dank. Dann sehe ich mir das auch mal an.

An Ralf M.: Ich hätte diese Frage kaum gestellt, wäre ich im Internet fündig geworden. Literatur gibt es zu Hauf. Nur leider war bislang nicht das dabei, wonach ich suchte. Daher interessierten mich eure versteckten Schätze.
 
Au, ich sollte nicht mehr mit zugequollenen Augen lesen oder gar schreiben. Aus irgendeinem Grund hat mein krankes Hirn aus dem Eingangspost den Bürgerkrieg gemacht, nicht den gefragten Unabhängigkeitskrieg. *seufz* Damit sind meine beiden Antworten oben am Thema vorbei - ich setze mich...:oops:


[Zum Unabhängigkeitskrieg las sich sehr interessant und flüssig:
Ferling, John, Almost a miracle: The American Victory in the War of Indepencence]
Ging mir genauso.
Zwei Buecher ,die zum Thema 'Unabhängigkeitskrieg' passen, sind Biographien der ersten beiden Praesidenten:
  • WASHINGTON, a Life; RON CHERNOW
  • John Adams. , DAVID McCullough
 
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