Schlüsselgrößen des Output in Mengengerüsten
Die geben natürlich wichtige Orientierungsgrößen.
Aber für die Gesamtsicht fehlen zwei wichtige Faktoren: Die Qualität der Waren und die Dienstleistungen.
Typischerweise gibt es hier in einer Kriegswirtschaft dramatische Einbußen.
Gewinnlage der Unternehmen
Die ist nun angesichts der weitgehenden staatlichen Preis- und Lohnfestsetzung kein Maßstab.
gegebene Produktivitätsverluste wurden in den Unternehmensbilanzen durch die Preissteigerungen (siehe unten) kompensiert
Jetzt kommen wir ins Philosophische: Bedeutet es wirtschaftlichen Aufschwung, wenn die Unternehmer mehr Gewinne machen?
Würde ich verneinen.
Im Prinzip konnten die Firmen wegen der kriegsbedingten Verknappungen auch minderwertige Produkte zu hohen Preisen an den Mann bringen. Schön für sie, schlecht für die Verbraucher.
Eine gesamtwirtschaftliche Erholung würde sich normalerweise am BSP festmachen lassen.
Aber eben das ist nicht seriös ermittelbar.
Haben wir hier ein Mißverständnis?
Das BSP ist letztlich die Summe aller Waren und Dienstleistungen - aufaddiert mit dem jeweiligen Verkaufspreis.
Genau deshalb ist die Indexierung 1940/Preisbereinigung vorgenommen worden
Damit werden aber zwei Probleme nicht beseitigt.
Zum Einen ist der Wert der Kriegsproduktion völlig gegriffen, weil es dafür keine Marktpreise gibt - dieser Teil des BSP ist letztlich willkürlich.
Zum Anderen berücksichtigt die Indexierung nicht die Qualitätsunterschiede.
Ein Verbraucherprodukt in Kriegszeiten ist in vielen Fällen deutlich minderwertig, eben weil an Material und Arbeit gespart wurde. Verglichen mit dem Vorkriegsprodukt ist es minderwertiger Ramsch, das nur einen Bruchteil des Preises bringen würde.
Aber in der BSP-Statistik geht es zum vollen Vorkriegspreis ein und täuscht damit ein nicht vorhandenes Wirtschaftsvolumen vor.