Los Millares

schwedenmann

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Hallo
Beinahe erstaunlich empfinde ich die allerdings nicht frühneolithische sondern bereits chalkolithische (kupfersteinzeitliche) Siedlung von Los Millares. Abgesehen davon, dass diese über mehrere Mauerringe und ich will mal sagen eine Art Akropolis verfügt (keine Verwechslung mit der Nekropole, für die Los Millares eigentlich bekannt ist), ist der fortifikatorische Fortschritt, den Los Millares zeigt schon bemerkenswert: Eine begehbare Mauer mit bastionsartigen Ausbauten:

Anhang anzeigen 15841

Die Befestigungen von Los Millares sind, was die fortifikatorische Evolution anbelangt, m.E. erstaunlich weit fortgeschritten.

Was war/ist den so besonderes an dem Ort/Gebiet, das so eine Befestigung rechtfertigt?



mfg
schwedenmann
 
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Was war, ist den so besonderes an dem Ort, Gebiet, das so eine Befestigung rechtfertigt ?
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Ohne näheres darüber zu wissen, ich tippe auf für die Region der iberischen Halbinsel relativ frühen Kupferabbau, evtl. auch noch anderen Bergbau. Die hatten da womöglich zumindest in der Region eine Art Monopolstellung inne was eine Sicherung derselben durch derartigen Festungsbau nötig machte, diesen zudem aufgrund einträglicher Gewinne vielleicht auch erst ermöglichte.
Darüberhinaus dürften die klimatischen Bedingungen für kupferzeitliche Landwirtschaft um einiges "freundlicher" gewesen sein als es die Halbwüsten die heutzutage hinter Almeria liegen bieten können.

Edit: Gerade gefunden, Wikipedia führt im Artikel "Bergbau" unter frühem Kupfer-Bergbau Los Millares auf.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bergbau#Erzbergwerke
 
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Reich war Los Millares sicher. Immerhin ist so etwas wie Fernhandel nachweisbar: Straußeneierschalen. Die nächsten Straueßnpopulationen lagen auch damals südlich der Sahara. Ob die "Andalusier" allerdings Riesenspiegelei zum Frühstück genossen, ist wohl eher zu bezweifeln.
 
Reich war Los Millares sicher. Immerhin ist so etwas wie Fernhandel nachweisbar: Straußeneierschalen. Die nächsten Straueßnpopulationen lagen auch damals südlich der Sahara. Ob die "Andalusier" allerdings Riesenspiegelei zum Frühstück genossen, ist wohl eher zu bezweifeln.

Fliegt, nein, läuft jetzt zwar in paläozoologisches OT, doch ich dachte immer die alten Ägypter hätten mit Begeisterung Strauße gejagt. Haben die sich Jagdvergnügen importiert und gezüchtet? :grübel:
Hier werden für die fragliche Zeit und auch noch später mögliche Straußenpopulationen in Mesopotamien und Arabien erörtert:

Der Vogel Strauß in den Kulturen Altvorderasiens | Michael Herles - Academia.edu

Das hätte rein räumlich für chalkolithische "Andalusier" zwar nicht näher gelegen als die Savannen südlich einer einst kleineren Sahara, es wäre aber evtl. eine Routen-Option fürs Verhandeln von Straußeneiern, ob nun fürs opulente Spiegelei oder als Kunstobjekt.
 
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Das ist natürlich auch nicht unmöglich. In punischer Zeit - also "etwas" später - bestanden zwischen der Levante und Andalusien recht intensive Kontakte. Die historische Tradition meint ab 1100 v. Chr., archäologisch lässt sich ein intensiver Kontakt etwa ab Mitte des 8. Jhdts. nachweisen.
 
Reich war Los Millares sicher. Immerhin ist so etwas wie Fernhandel nachweisbar: Straußeneierschalen. Die nächsten Straueßnpopulationen lagen auch damals südlich der Sahara. Ob die "Andalusier" allerdings Riesenspiegelei zum Frühstück genossen, ist wohl eher zu bezweifeln.

Strauße sind im Maghreb erst vor recht kurzer Zeit ausgerottet worden. Bis dahin gab es dort die Unterart Struthio camelus rothschildi. Die Andalusier hätten also nur mal eben "rüber" gemüsst.
 
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