Ludwig II. von Bayern

In der Ausgabe des MAgazins PM History von März 2004 gab es eienn Bericht über den Mordfall Ludwig II. Die "Gugelmänner seiner Majestät König Ludwig II." behaupten, daß er mit einer Windbüchse erschossen worden sei. Ich glaub, so wirklich wird sich der Fall nie aufklären. Vielleicht bekommst Du das HEft noch irgendwoe und kansnt Dir den Artikela uahc mal durchlesen...

LG Sissi
 
Du kannst zu den diversen Mordtheorien auch mal auf der Website der Guglmänner schauen:
www.guglmann.de
Ich persönlich tendiere eher zu Mord mit dem Begünstigten Luitpold, bin aber nicht hundertprozentig davon überzeugt...
 
Ich persönlich tendiere zu Selbstmord.

Die Verschwörung gegen ihn, infolge dessen er für nervenkrank erklärt wurde, wurde zwar meiner Meinung nach schon von Luitpold angezettelt, da er wusste, dass Ludwigs Bruder Otto auch nicht regierungsfähig sein würde, mit dem Ertrinken, hatte er aber glaub ich nichts zu tun.

Ludwig starb ja zusammen mit dem Nervenarzt von Gudden.

Hätte man wirklich beabsichtigt, Ludwig zu töten, hätte man nicht eine so hochrangige Person wie den Obermedizinalrat Gudden geopfert.

Ich denke, Ludwig hat seine Situation schlichtweg erkannt, (Er war in meinen Augen nicht verrückt, sondern nur ein Visionär) wollte nicht als Irrer angesehen werden und hat sich in den Starnberger See gestürtzt.

Von Gudden ist hinterher, (er kann doch nicht eine königliche Hoheit ertrinken lassen) es kam zum Kampf, wobei beide starben.

Aber wie man in Bayern so schön sagt:
"wos genaus woas ma ned."
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Ich denke, Ludwig hat seine Situation schlichtweg erkannt, (Er war in meinen Augen nicht verrückt, sondern nur ein Visionär) wollte nicht als Irrer angesehen werden und hat sich in den Starnberger See gestürtzt.

Für verrückt halte ich Ludwig II. ebenfalls nicht, höchstens für überspannt in seinen letzten Lebensjahren. Auf die Idee, ihn als Visionär zu sehen, bin ich allerdings auch noch nie gekommen. Es würde mich ernsthaft interessieren, welche "Visionen" du ihm denn zutraust.
 
Er wollte eine Rückbesinnung auf alte Tugenden.

Für ihn war es glaub ich schön, sich in seine Traumwelt, vollgestopft mit Helden, die Wagner für ihn Opern aufbereitete, zu flüchten.

Auch hatte er den Bau eines vierten Schlosses geplant. Falkenstein wollte er es nennen und es sollte eine "Raubritterburg" werden. Dies finde ich zeigt, dass er das Mittelalter nicht nur bewunderte, sondern es für sich selbst neu schaffen wollte.

Für mich persönlich besteht von der Bedeutung her kein grosser Unterschied zwischen Träumer und Visionär. Denn beide hängen einem Ideal hinterher, das sie gerne verwirklichen möchten.

Aber wenn du willst, kannst du das Wort "Visonär" in deinen Gedanken einfach durch "Träumer" ersetzen. :thx:
 
Mir gefällt in diesem Zusammenhang der Begriff "Träumer" besser. Mit Visionären verbinde ich doch etwas anderes.
Ludwig II. lebte halt in der falschen Zeit. Ich denke, allein im Zeitalter des Absolutismus schon wäre er glücklicher geworden; erst recht im Mittelalter. Seine Bauwerke als Hinterlassenschaft möchte ich jedenfalls nicht missen (wenn nur nicht die ganzen Amis und Japaner das auch so sehen würden... :p ). Mir gefällt Herrenchiemsee am besten...

Übrigens ist m.E. nicht zu verkennen, dass dieser König auch ein Realist gewesen ist. Ich denke v.a. an den Kaiserbrief, zu dem er sich von Bismarck überreden ließ und der ihm und seinem Staat Unsummen einbrachte. Sicher hat er diesen Brief aber nicht nur aus pekuniären Gründen geschrieben.
 
Zitat Kirlon

....zu dem er sich von Bismarck überreden ließ und der ihm und seinem Staat Unsummen einbrachte. Sicher hat er diesen Brief aber nicht nur aus pekuniären Gründen geschrieben.

----------------------------------------------------------------

Die Unsummen sind natürlich heute noch zu bestaunen in all den schönen Schlössern
und.... nicht unerheblich viel ist an Richard Wagner geflossen..... na ja , wer kann da schon böse sein. Unterhaltsam ist da der Briefwechsel zwischen dem Meister und Ludwig.
Immer zwischen devot, gerissen und unverschämt zeigt sich da der Tonsetzer. Aber was solls, ohne Ludwig kein Wagner in Deutschland. Der wäre nach Japan und die Japaner müßten nicht mehr nach Bayreuth. Neuschwanstein haben sie ehe schon nachgebaut....

:king:
 
Ich hab da irgendwo im Kopf, dass Ludwig seine Schlösser nach seinem Tod abreissen lassen wollte.

Er hat sie nur für sich gebaut.

Mach mich heute abend dann noch auf die Suche nach der Quelle...
 
Wenn der arme König wüsste, wie schnell Prinzregent Luitpold die Schlösser dann nach Ludwigs Tod für die Allgemeinheit zur Besichtigung freigegeben hat... Damit wäre er wohl nie einverstanden gewesen. ;)
 
Grade noch rechtzeitig - heute ist der 159 Geburtstag des Kinis - ob verückt oder nicht, als Wagnerianer (Wagalaweia) ist man ihm zu Dank verpflichtet!
Der Bayrische Rundfunk hat dem bayrischen Märchenkönig deshalb eine gute Übersichtseite gewidmet.

Die größte Skurrilität im Zusammenhang mit Ludwig ist aber sicher der heute noch agierende Geheimbund der Guglmänner, diese Seite sollte man sich anschauen, man kann das ja gar nicht glauben!
 
SirElsa schrieb:
Der letzte Wahre König Bayerns.

Na ja, das würde ich so nicht sagen.
Wenn Du den verrückten Otto I. (1886-1913) nicht als "echten" König zählst, kann ich das noch verstehen, aber ich sehe keinen Grund, Ludwig III. (1913-1918) nicht als wahren König zu bezeichnen.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Ich hab da irgendwo im Kopf, dass Ludwig seine Schlösser nach seinem Tod abreissen lassen wollte.

Er hat sie nur für sich gebaut.

Mach mich heute abend dann noch auf die Suche nach der Quelle...


Ich hatte die Suche nach der Quelle schon aufgegeben und fing an, an meinem Verstand zu zweifeln. Hier die Quelle:

Steber Christoph, München und seine Fürsten.

"Große Angst hatte Ludwig, dass seine Schlösser beschlagnahmt werden könnten. Ihm war es schon zuwider, wenn sich jemand nur kurz zu Besuch dort aufhielt. Die Schlösser würden dadurch entehrt, meinte er. Daher verfügte er, dass nach seinem Tod alle Schlösser gesprengt werden sollten."
 
König Ludwig II und eine kleine Diskussion

Es steht oft die Behauptung im Raum, dieser verehrte Herr sei geisterkrank gewesen.
Stimmt das? Nein.
Die Gutachter die den König 1886 für seelengestört erklärt haben, hatten ihn in Wirklichkeit nie untersucht.
Sie sollten mit ihrem Attest lediglich der REgierung den Rücken stärken, die den unliebsamen König loswerden wollten.
Ludwig II wurde tatsächlich am 11.Juni 1886 für entmündigt erklärt und damit verlor er seine Macht und wurde auf SCloss Berg am Starnberger See untergebracht. Zwei Tage später fand man ihn tot am Seeufer.

So da haben wie wieder so eine Geschichte die nicht ganz stimmt.

Ihr fragt euch warscheinlich; was will er damit erzeugen?
Ganz einfach, jetzt meine Frage an euch.

Wie kann so eine Geschichte über Jahrhunderte lang überleben?
Wieso wird sowas nicht schon viel früher an die Öffentlichkeit gebracht?

PS: Soll so eine Art Diskussionsrundenstart sein. ;-)
 
Ich würde sagen, das ganze war so eine Art Putsch. Die Königsgegner wollten die Monarchie für immer loswerden, und da König Ludwig II. keine Kinder hatte musste er möglichst schnell weg. Das geht am besten, wenn er entmündigt wird oder stirbt. Einen Mord auszuüben wäre zu riskant, also erklärte man ihn für verrückt. Zugegeben, etwas komisch war der König schon. Seine vielen Märchenschlösser, mit denen er Versaille konkurenz machen kann und seine künstliche Höhe in Neuschwanstein. Nachdem er auf das Schloss Berg "verbannt" wurde, war er verzweifelt und war am Ende.
Da er keinen Ausweg wusste, stürze er sich in den See (Laut einem Bericht konnte Ludwig II. nicht schwimmen) und ertrank.

So könnte es sich meiner Meinung nach abgespielt haben.
 
Ben I. schrieb:
Die Königsgegner wollten die Monarchie für immer loswerden, und da König Ludwig II. keine Kinder hatte musste er möglichst schnell weg.
Nö, die Königsgegner wollten viel lieber selbst König werden, wurden aber nach der Entmündigung zumindestens Prinzregent.....

Ben I. schrieb:
(Laut einem Bericht konnte Ludwig II. nicht schwimmen)
Laut historischer Quellen war er ein sehr guter Schwimmer und zudem sehr groß (dort wo er ertrank hätte er auch stehend den Kopf über Wasser halten können), weshalb auch die Mordtheorien nie abreißen.
 
Lili schrieb:
Nö, die Königsgegner wollten viel lieber selbst König werden, wurden aber nach der Entmündigung zumindestens Prinzregent.....


Laut historischer Quellen war er ein sehr guter Schwimmer und zudem sehr groß (dort wo er ertrank hätte er auch stehend den Kopf über Wasser halten können), weshalb auch die Mordtheorien nie abreißen.

Denn noch lebte ja Otto des Königs Ludwig Bruder und damit neuer König, aber wohl nicht so ganz Herr seiner selbst.

An jener Stelle im Starnberger See sind ja zwei umgekommen, der König und sein Arzt, also hat entweder der König den Arzt, oder der Arzt den König abgemurkst. Zeugen gibt es keine (soviel ich weiß)

Also lässt sich fröhlich spekulieren.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Denn noch lebte ja Otto des Königs Ludwig Bruder und damit neuer König, aber wohl nicht so ganz Herr seiner selbst.
Dennoch war Ludwig II. bis zu seinem Tod der offizielle König Bayerns. Nachdem er aber entmündigt wurde, übernahm Luitpold als Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Theoretisch hätte auch Otto als Prinzregent regieren können, wenn er nicht ebenfalls vom gleichen Arzt wie später auch sein Bruder, Dr. von Gudden für geisteskrank erklärt wurden wäre. Nach Ludwigs Tod war Otto König und Luitpold führte weiter als Prinzregent die Regierungsgeschäfte. Nach dessen Tod gab es dann für Bayern kurzzeitig das Phänomen gleichzeitig zwei Könige zu haben, den regierungsunfähigen Otto und Luitpolds Sohn Ludwig III., der sich nach einem kurzen Zwischenspiel als Prinzregent zum König krönen ließ.

Repo schrieb:
An jener Stelle im Starnberger See sind ja zwei umgekommen, der König und sein Arzt, ...
Ich würde eher sagen "und der Arzt", nämlich Dr. Gudden. Ludwigs eigentlicher Leibarzt durfte nicht mit auf Schloss Berg, da er nicht die Meinung des Dr. Gudden über Ludwigs Geisteszustand teilte und somit bei der Behandlung auch nicht hilfreich gewesen wäre.

Repo schrieb:
...also hat entweder der König den Arzt, oder der Arzt den König abgemurkst.
Und wie ist dann der jeweils andere dabei gestorben?
 
Lili schrieb:
Dennoch war Ludwig II. bis zu seinem Tod der offizielle König

Und wie ist dann der jeweils andere dabei gestorben?

Wieviel Tage war Ludwig nach seiner Entmündigung "offizieller" König?:grübel:

Und den jeweils anderen haben die kleinen grünen Männchen gemeuchelt.:D

Spass beiseite, dass beide tot waren ist ja das Hauptargument derjenigen die in Ludwig den Mörder des Arztes sehen.

Inwieweit Ludwig tatsächlich Geisteskrank war und entmündigt werden musste, weiß ich nicht. Fakt ist aber, dass er den Staat mit seinen Schloßbauten, die er als absolutes Privateigentum behandelte, ruiniert hat.
Eine Handlungsweise die im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht mehr hingenommen werden konnte, wollte man nicht überhaupt die Monarchie in Bayern riskieren.

Grüße Repo
 
Zurück
Oben