Luftbildarchäologie und Google Earth

Schützengräben?

Könnte ein Schützengraben sein. Die hat man in Zickzacklinien gebaut, um die Wirkung von Granatsplittern zu minimieren.

Aha! Danke! Hatte zwar fast schon auf was älteres gehofft, aber ich gebe mich gern mit Schützengräben zufrieden ;-)

Hier nochmal ein größerer Ausschnitt.

Hat jemand evtl. noch Deutungen für die runden Formen oberhalb der Linie? Oder für die "Gräben" im oberen Bereich?

Danke!
 

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Scheint mir ein Übungsgelände der NVA gewesen zu sein, jedenfalls sind in der Umgebung Schießstände zu sehen und der Flugplatz dürfte zum Junkerskonzern gehört haben.
 
Na doll. Dachte zuerst an den 1. WK :D
Aber kommt drauf an wie alt die Gräben und Stellungen dort wirklich sind.
 
Scheint mir ein Übungsgelände der NVA gewesen zu sein, jedenfalls sind in der Umgebung Schießstände zu sehen und der Flugplatz dürfte zum Junkerskonzern gehört haben.

Eher sowjet. Armee. Man sieht noch etwas südlich und östlich auch Fahrzeugstellungen. In Dessau-Kochstedt in der ehemaligen Flak-Kaserne war ein Panzer-Regiment stationiert. Ich glaube aber auch, das das mehr nach etwas aus den letzten 40 Jahren aussieht. Wobei davor auch reichlich Militär in Dessau war:
Garnison Dessau - Lexikon der Wehrmacht
 
Wen es interssiert:
Auf den Seelower Höhen sieht man noch massenweiße Gräben und Krater.
Muss die Hölle auf Erden dort gewesen sein.
Koordinaten: " 52°33'6.05"N 14°26'40.13"E "

Nebenbei, wenn man Berlin "anfliegt" kann man Luftbilder von März '45 bzw. Dez. '53 ansehen. (Über die Uhr oben in der Leiste) Ziemlich übel.
 
Moin,

sehr angenehme Angelegenheit dieses Forum. Testweise versuche ich mich mal an einem sehr eindeutigen Bild. Es kam bereits die Frage auf, ob auch Grabhügel aus der Luft zu erkennen sind - ich ergänze die erfolgte Antwort. Es handelt sich um das Gräberfeld von Pestrup, dass mehr als 500 bronzezeitliche Gräbhügel vereint.

Da ich zu ungeschickt bin was Bildbearbeitung angeht gibts den Eindruck so:

pestrup wildeshausen - Google Maps

Nordwestlich des Dörfleins Pestrup im Wald gelegen.
 
Du meinst die braune Fläche, wo der Wald weg ist?

Ich bin mir recht sicher, dass diese Fläche gemeint ist. Selbst zu faul, per Google Earth die genauen Koordinaten rauszusuchen, gebe ich eine kurze Wegbeschreibung:

Von Pestrup aus der Pestruper Straße in nördlicher Richtung folgen. Das Feld befindet sich dann westlich des Abzweigs des nach Osten laufenden, ebenfalls Pestruper Straße genannten, Stichweges.

Interessant vielleicht noch:

Knappe 200 Meter westlich der Abzweigung findet sich in dem Feld - an einer Art Trampelpfad (?) gelegen - eine Birkengruppe:

An der Stelle, an der heute die Birkenbäume stehen, stürzte Ende April 1944 ein amerikanischer Bomber ab, der durch ein Flak-Geschütz aus Endel (bei Vechta) getroffen worden war. Der Einschlag vernichtete das Heidekraut rundherum, so dass (durch Flugsamen) inmitten des Feldes Birkenbäume wachsen konnten, die den Absturzort des Bombers noch heute genau markieren.

Gräberfeld von Pestrup ? Wikipedia


Wiki wie immer ohne Gewähr. Es wäre aber interessant, mehr zu erfahren!
 
Hoi Likedeeler

Du meinst die braune Fläche, wo der Wald weg ist?

Gruss Pelzer

.

In der Tat, die mein ich. Bei näherer Betrachtung sind die Hügel sichtbar. Sicherlich, der Pflug hat jahrhundertelang "gewütet", dennoch sind es immer noch erkennbare Hügel. Die Fläche ist nicht bewaldet, man hat auf diesem Areal eine Heide-kulturlandschaft geschaffen. Der Wiki-Artikel ist im Übrigen gelungen.
 
Im Hochdorfer Keltenmuseum (Keltenfürst von Hochdorf) sind Methoden der Luftbildarchäologie sehr schön und informativ dokumentiert bzw. vorgestellt - da lohnt sich ein Besuch, sofern man in die Gegend kommt.
 
Frage zu Luftbildern

Guten Abend,

würde gerne Meinungen zu zwei Orten mit Bildern aus Google Earth hören, bevor ich damit die Zeit der LWL-Archäologen verplempere.

Die ersten beiden Bilder betreffen eine potentielle Wallburg, die etwa 300 Meter (25 Höhenmeter) unterhalb der Kuppe (Pfeil im zweiten Bild) einer Anhöhe oberhalb des Ruhrtales liegt. Von dort aus ist kilometerweit das Ruhrtal einzusehen. Die Kuppe ist heute bewaldet, bietet theoretisch aber in alle Himmelsrichtungen mehrere Kilometer Fernsicht. Der Durchmesser des Ringes ist 70 bis 80 Meter.

Das dritte Bild betrifft eine potentielles römisches Militärlager. (Ich kann den Verdacht leider nicht näher begründen, ohne Sondengängern handfeste Hinweise zu liefern.)
Ich erkenne auf dem Bild zwei, evtl. auch drei Strukturen: Links vom Weg ein Gitter von etwa 30 mal 40 Meter, rechts ein Rechteck mit Seitenlängen von ca. 185 und 123 Metern sowie eine Parallele zur linken Seite. Oben links im Bild habe ich markiert, was ich zu erkennen glaube. Eventuell befindet sich mittig am linken Bildrand eine weitere Struktur.

Hat jemand mit Erfahrung in dem Bereich dazu eine Meinung?
 

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Hallo,

das sieht schon recht interessant aus!

Eine Anfrage beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe würde ich auf jeden Fall stellen. Zum einen können sie dir ganz konkret sagen, um welche Objekte es sich handelt (falls schon bekannt) und zum anderen sind sie recht dankbar über Hinweise.

Hatte denen letztes Jahr auch Infos zu einer bislang unbekannten Wallanlage liefern können, die nur in alten Kriegsluftbildern sichtbar war. http://www.geschichtsforum.de/f54/historische-luftbilder-der-arch-ologie-38574/
Also keine Scheu!

Konkret kann ich zu den beiden Objekten nicht sagen, was es sein könnte. Kann lediglich zwei Entstehungsszenarien mit relativer Sicherheit ausschließen:
- militärische Anlagen des 2. Weltkrieges
- landwirtschaftliche Tätigkeiten

Gruß
Andreas
 
Das erste Bild scheint mir eher im Winter, bei schwachem Bewuchs gemacht zu sein. Normalerweise ist es so, dass man auf Feldern im Sommer anhand des Bewuchses unterirdische Strukturen sieht, also durch das unterschiedliche Grün des Getreides, welches an der entsprechenden Stelle wächst. Gräben zeichnen sich z.B. durch saftigeres Getreide ab, Mauern durch weniger saftiges.
Die Gitterstruktur des dritten Bildes - obwohl auch dieses eher im Winter aufgenommen zu sein scheint - ist zumindest interessant.
Ab einschließlich Essen westwärts ist im Übrigen nicht der LWL sondern der LVR zuständig.
 
Allerdings koennen im Winter durchaus "Frost bzw. Feuchtigkeitsmerkmale auftreten wenn ich mich nicht irre. Andere Zusammensetzung des Bodens, dadurch resultierend abweichende Temperatur et voilà.

Also schließt der Winter Luftbildarchäologie nicht unbedingt aus, Bewuchsmerkmale durch Höhe, Wuchsgeschwindigkeit und Färbung von Getreide sind zwar wichtig aber es gibt noch mehr. Meine auch irgendwann was von Flutmerkmalen gehört zu haben (auch durch Absenkung des Bodens oder andere Zusammensetzung die wasserdurchlässiger oder undurchlässiger ist), aber nunja Aufzeichnungen des ersten Semesters, RiP, irgendwo in den untiefen meiner Ordner^^
 
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