Dachte ich mache mal ein neues Thema draus, ist ja durchaus interessant.
Die Nachtangriffe auf England ab Spätherbst 1940, da weiß ich doch irgendwas von einem "Leitstrahl".
Die Kommandogeräte für die Schwere Flak kann man doch eigentlich schon in die Schublade "EDV" schieben.
Könnte man doch hier diskutieren.
Zitat:
balticbirdy
@Loudon meinte, dass über den Volksempfänger die Bevölkerung frühzeitig gewarnt wurde. Sirenen wurden erst kurz vor dem Angriff ausgelöst, wenn das genaue Ziel feststand.
Pardon,
ich habe(hatte) 2 ältere Geschwister die Blitzmädel/Flakhelfer waren, wie Papa vom Kessel hinter "Waschlavoir" erzählte, erzählten die vom "Kommandogerät XYZ" usw. usf, und vom Drahtfunk erzählt, der Volksempfänger war ans Telefonnetz angeschlossen, bei irgendeiner Stufe des Luftalarms wurden die Rundfunksender abgeschalten und die Telefonbesitzer im Land haben den Volksempfänger auf Drahtfunk umgeschalten.
Zitat:
Schutzbauten Stuttgart e.V. - Drahtfunk
gabs natürlich nicht nur im Gau Württemberg,
hier noch ein Link aus Emden
Zitat:
http://www.bunkermuseum.de/luftschutz/alarm_1945.pdf
Zitat:
balticbirdy
Das mag ja technisch zwischen den Zentralen und Kommandoständen so gewesen sein. Aber Otto Normalverbraucher warnen? Wer hatte damals denn schon Telefon? Eine Goebbelsgeige stand dagegen in fast jedem Haushalt. Meinst du, das die Sender via Drahtfunk angeleitet wurden? Das letzte Stück zu den Apparaten musste auf jeden Fall als Radiowelle.
Nein, ernsthaft nicht.
Klar, wer kein Telefon hatte, bekam die Infos nicht.
Aber jeder Telefonbesitzer (so wenige waren das damals auch nicht, zumindest das 1939er Telefonbuch meines Lebensmittelpunkts hat schon ganz schön Einträge, waren schon vierstellige Nr.) konnte sein Radiogerät an den Drahtfunk anschließen.
Dann natürlich Polizei, Technische Nothilfe, Rathäuser, Behörden, Feuerwehr, örtlicher Luftschutz, Krankenhäuser, Ärzte, kommt schon ganz schön was zusammen.
Wenn Ihr immer die Links nicht lest.....
Zitat:
Im Januar 1944 ordnete Gauleiter Murr in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommisar an, das alle Bürger Stuttgarts, die über einen Fernsprechanschluß verfügten an den Drahtfunk angeschlossen werden sollen.
Die Luftlagemeldungen wurden von Stund an auf Langwelle 1935m = 135khz auf Drahtfunk ab Luftgefahr 20 gesendet. In den Sprechpausen ertönte ein Pausezeichen in Form eines Summtones.Bei Ausfall des Drahtfunknetzes wurden die Luftlagemeldungen auf Mittelwelle 527khz ausgestrahlt.
werden die Beiträge halt immer länger.
balticbirdy
Das widerspricht allem, was ich bisher gehört habe. Es wurde Voralarm gegeben, sobald Bomberströme einflogen - das war FÜR ALLE das Zeichen, das Radio einzuschalten.
Du musst Dich eben nicht auf das "Hörensagen" irgendwelcher Leute verlassenfeif:
Frag einfach immer nur mich:scheinheilig:
Ich sag ja, bei irgendeiner Stufe des Alarms wurden dann die Rundfunksender abgestellt, die konnten ja zur Orientierung von den Bombern angepeilt werden.
Keine Ahnung habe ich inwieweit dies Flächendeckend vorhanden war, habe dies eigentlich für "Allgemeinwissen" gehalten. Bei uns gab es jedenfalls den Drahtfunk.
Das Kästchen neben dem Telefon, an das ich mich noch erinnere, hat man vermutlich erst Ende der 50er abgebaut. War natürlich längst funktionslos.
Es gab ja verschiedene Alarmstufen. Können wir nicht so zusammenkommen, lieber @Repo:
Einflug über die Reichsgrenze - Voralarm - Radio sendet Luftlage
Bomber kurz vorm Ziel (ca. 50 km) - nächste Alarmstufe - nahe Sender schalten ab
(Sender für Volksempfänger hatten eine extrem kurze Reichweite)
Man wird ja nicht bei jedem Einflug ganz Deutschland abgekoppelt haben, sonst hätte man ab 1943 den Apparat gleich weg werfen können.
nochmal meinen Vater gefragt. Besagte Warnungen kamen immer Vormittags, viertelstündlich vom Soldatensender in Belgrad, normaler Rundfunk. Kurz darauf gab's den Voralarm dann und wenn die Angriffsrichtung feststand, den "richtigen" Luftalarm. Er konnte sich erinnern, relativ oft "Massenverbände im Anflug auf Rumänien" gehört zu haben, dann meist mit Ziel Ploiesti, oder seltener, komischerweise Veszprem in Ungarn.
Zitat:
balticbirdy
Es gab ja verschiedene Alarmstufen. Können wir nicht so zusammenkommen, lieber @Repo:
Einflug über die Reichsgrenze - Voralarm - Radio sendet Luftlage
Bomber kurz vorm Ziel (ca. 50 km) - nächste Alarmstufe - nahe Sender schalten ab
(Sender für Volksempfänger hatten eine extrem kurze Reichweite)
Man wird ja nicht bei jedem Einflug ganz Deutschland abgekoppelt haben, sonst hätte man ab 1943 den Apparat gleich weg werfen können.
Natürlich.
Steht doch auch im Link, ab "Luftgefahr 20" was immer das hieß.
Nur mal schnell nebenbei wegen der Navigation über Radiosender:
Die Sowjets verlängerten auf Bitte von Gen. Hans-Jürgen Stumpff das Programm des Senders Minsk für zwei Stunden, um den Kampfverbänden der deutschen Luftwaffe bei ihren Angriffen 1939 auf Warschau Navigationshilfe zu geben.
Die Nachtangriffe auf England ab Spätherbst 1940, da weiß ich doch irgendwas von einem "Leitstrahl".
Die Kommandogeräte für die Schwere Flak kann man doch eigentlich schon in die Schublade "EDV" schieben.
Könnte man doch hier diskutieren.