Guten Morgen,
ich kann dir nur Ansätze geben, keine Quellen. Ich erzähle dir einfach ein paar Dinge, die ich mal gelesen habe, so als Denkanstoß.
So erinnere ich mich da z.B. an eine Unterhaltung, die Janina David
Amazon.de: Ein Stück Himmel.: Bücher: Janina David im Kloster mit ihren Mitschülerinnen führt. Es geht darum, ob man schon einmal eine Orange gegessen hat. Janina schreibt, dass es bei ihnen zu Hause regelmäßig Orangen gegeben hatte, und einmal sogar eine Ananas, "aber das würde mir hier sowieso niemand glauben".
Mit anderen Worten: Es gab damals Dinge, die man zwar vielleicht gerne gegessen hätte, sich aber nicht leisten konnte. So etwas gibt es ja heute kaum noch. Ok, vielleicht Hummer oder so etwas, aber wenn man sich unbedingt einbildet, einmal Hummer essen zu müssen, dann kann man das tun und es wird einen nicht in den Ruin stürzen.
Dann denke ich an die Hausarbeit. Waschmaschine, Staubsauger, gar eine Spülmaschine? Die war, soviel ich weiß, noch nicht einmal erfunden. Mit anderen Worten: Da war Handarbeit angesagt. ... Wobei ich es allerdings heute nicht als Luxus empfinde, eine Waschmaschine nutzen zu können, sondern als Notwendigkeit. Da hat sich also ein Luxusbedürfnis offenbar zu einem Existenzbedürfnis gewandelt.
Was die Kleidung angeht, ist überhaupt einiges passiert. Wusstest du, dass man noch bis in die 50er Jahre Hemdkrägen "gewendet" hat? Das bedeutet, man hat den Kragen bzw. die Ärmelmanschette aufgetrennt und andersherum wieder zusammengenäht, weil er innen ja noch gut, außen aber schon abgetragen war.
Ich kann mir keinen Arbeitnehmer vorstellen, der heute ein Hemd mit gewendetem Kragen trägt. Wenn man nicht gerade ein Programmierergenie oder ähnliches ist, würde ich sagen, dass man mit geflickter Kleidung auf Dauer seinen Arbeitsplatz riskiert.
So, das waren jetzt nur mal ein paar Denkansätze.
Schöne Grüße
Petra