Macht der Niedertracht

heinz schrieb:
es ist besser, dass alle etwas weniger zum Beißen haben, als das viele den Hungertod sterben müssen.

Die Frage war umgekehrt zu verstehen, nämlich, dass Neid die Produktivität der gesamten Gesellschaft herabsetzen kann.

"Wenn Du das Mammut erlegst, darfst Du nur 1 Ohr davon behalten, den Rest musst Du abgeben"
"Okay, dann bleib' ich eben am Lagerfeuer sitzen und warte, bis jemand anders eins fängt."
Klaus schrieb:
Am gerechtesten geht es zu, wenn alle nichts haben.
 
Nein, es funktionierte anders, wenn man sich heutige Gesellschaften auf selben Entwicklungniveau (z.b:Buschleute) betrachtet, da läufts so: wer nicht von vornherein teilen will, darf beim nächsten Mal nicht auf Hilfe oder Unterstützung rechnen. Also ist es effektiver, sich gleich mit nur einem Ohr zufrieden zu geben.
 
askan schrieb:
Nein, es funktionierte anders, wenn man sich heutige Gesellschaften auf selben Entwicklungniveau (z.b:Buschleute) betrachtet.

Genau. Wie ich bereits oben ausgeführt habe, hängt die gesellschaftliche Wirkung der Motivation eines Individuums (z.B. Neid) von der jeweiligen Struktur dieser Gesellschaft ab, und die ist anders, ob man Europäer oder San (=Buschleute) betrachtet.

Klaus schrieb:
"Bei den Jagdscharen der San ist Gegenseitigkeit ein Hauptmerkmal.... In der egalitären !Xu-Gemeinschaft zögern die Menschen, in der sozialen Rangordnung aufzusteigen, weil sie den Neid der übrigen Mitgliedern der Jagdschar fürchten."
 
Also der Nährwert von Mammutohren ist doch eher gering, nur Haut und Knorpel.

Aber mal im Ernst: Viel wichtiger ist doch, dass die Nahrungsbeschaffung eine auf Arbeitsteilung basierende Gemeinschaftsproduktion ist, einige Sammeln Früchte, Wurzelwerk etc. andere gehen auf die Jagd. Hier bedarf es vor allem einem: Zusammenarbeit. Wer sich also weigert, sich in die Gruppe einzufügen, wird es schwer gehabt haben, egal, ob man von einem 'Urkommunismus' ausgeht oder einer hierarchisch organisierten Gruppe.

Dass aber auch unsere Vorfahren und Verwandten (etwa der Neandertaler) schon solidarisch miteinander waren, selbst mit denen, die nicht mehr zum Nahrungserwerb und Überleben der Gruppe beitrugen, kann man an Knochenfunden sehen, die auf schwere Unfälle hinweisen - so berichtete mir wenigstens mal ein Archäologe.
 
Sogar Ratten und Wölfe kümmern sich um ihre verletzten oder schwächeren Rudelmitglieder.
 
Klaus schrieb:
Die Frage war umgekehrt zu verstehen, nämlich, dass Neid die Produktivität der gesamten Gesellschaft herabsetzen kann.

"Wenn Du das Mammut erlegst, darfst Du nur 1 Ohr davon behalten, den Rest musst Du abgeben"
"Okay, dann bleib' ich eben am Lagerfeuer sitzen und warte, bis jemand anders eins fängt."


Lieber Klaus,

das Mammut wird nicht von einem Einzelnen erlegt sondern gemeinsam von einer Jagdgruppe. Für den Einzelnen ist dann ein Ohr des Mammuts schon ein ziemlich großes Sück Fleisch an dem er lange zu kauen hat. :D
 
heinz schrieb:
Lieber Klaus,

das Mammut wird nicht von einem Einzelnen erlegt sondern gemeinsam von einer Jagdgruppe.
Ach? Dabei gewesen?:rolleyes:

heinz schrieb:
Für den Einzelnen ist dann ein Ohr des Mammuts schon ein ziemlich großes Sück Fleisch an dem er lange zu kauen hat. :D
Obwohl in der Eiszeit ja durchaus natürliche einfrier-Möglichkeiten vorhanden gewesen sein müssten.....:grübel:
 
heinz schrieb:
Lieber Klaus,

das Mammut wird nicht von einem Einzelnen erlegt sondern gemeinsam von einer Jagdgruppe. Für den Einzelnen ist dann ein Ohr des Mammuts schon ein ziemlich großes Sück Fleisch an dem er lange zu kauen hat. :D

Womit Heinz beweist, dass er sich zufrieden gibt und unser Wolfsrudel hier bestens funktioniert! :friends: :cool:

Klaus' Analyse stimmt doch, oder will die jemand ernsthaft widerlegen? Der Neid der Mittelschicht, oder nennen wir sie "Sandwich-Wölfe", müsste noch genauer untersucht werden ;)
 
ning schrieb:
Der Neid der Mittelschicht, oder nennen wir sie "Sandwich-Wölfe", müsste noch genauer untersucht werden ;)

Haben wir während des Soziologie- Studiums getan, Stichwort Status.
Danach orientiert sich der Einzelne bei der Bewertung seiner sozialen Situation an der über ihm stehenden Schicht, was ihn natürlich, das eigene Manko sehend, dazu anregt, sozial aufsteigen zu wollen. Das kann man wohl auch als Neid interpretieren.:winke:
 
Penseo schrieb:
Danach orientiert sich der Einzelne bei der Bewertung seiner sozialen Situation an der über ihm stehenden Schicht...

... und muss zugleich den unmittelbar unter ihm stehenden in Schach halten.
Gehen wir von einer Jagdgruppe von sechs Personen aus, so haben es nr. 1 (Alpha) und Nr. 6 (Omega) bedeutend einfacher als Nr. 2, 3, 4, und 5, da die beide Endpunkte nur in eine Gefahrenrichtung schauen müssen.

Womit leicht zu beweisen ist, dass den meisten sozial-historischen Ärger die Mittelschicht ausgelöst hat bzw. auslösen musste.
 
Wie schon in meiner unschuldigeren Zeit hier erwähnt, konnte mein Bruder dumme Rehe mittels Nachlaufen zum Aufgeben zwingen. Ich würde so ein motorisches Gruppenmitglied diesbezüglich motivieren während die anderen Heinz an seinen Ohren ziehen könnten... :bussi:
Ich würde inzwischen die neue (italienische) Gefriertruhe spielerisch in Augenschein nehmen.
 
In seiner Gedankenwelt lebte er für zehn Minuten ohne Beine, danach zehn Minuten ohne Arme. Irgendwann, während er auf sein Urteil wartete, verließ er die reale Welt und lebte in seiner inneren Welt ohne Arme und ohne Beine.
Der arme Neander.
 
ning schrieb:
Ich würde so ein motorisches Gruppenmitglied diesbezüglich motivieren während die anderen Heinz an seinen Ohren ziehen könnten... :bussi:

Lieber Ning,
das muß Du mir noch erklären, warum soll man mich an den Ohren ziehen?:confused:
 
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