Macht der Niedertracht

heinz schrieb:
Lieber Ning,
das muß Du mir noch erklären, warum soll man mich an den Ohren ziehen?:confused:

Lieber Heinz!
DU hast dich doch mit dem Ohr zufrieden gegeben! ;) (Knorpel soll man außerdem wegen konzentriertem Nährwert nicht unterschätzen!)
Ich hab das so bildlich gesehen - verzeih mir einmal mehr meine ausufernde Vorstellungskraft - dass du dem Rudel listig das Mammutohr zum dran ziehen hinhältst, damit man sich nicht an den Deinen schadlos hält.. :pfeif:

Im Übrigen hat penseo eine dramatisch wichtige und rückführende Frage gestellt, die nicht nur meine Antwortversion beinhaltet:

Wenn die Gruppe derart mit seinem (Futter-)neid und seinen Positionskämpfen beschäftigt ist, wird halt die nachbarliche Jagdgruppe "sich um das Nashorn kümmern" (PS: pardon,natürlich um das MAMMUT!)

Und was wird unsere Jagdgesellschaft dann machen?

genau: sie wird keine dummen Fragen mehr stellen und sich gemeinsam stark aufspielen :cool:
 
Und damit schliesst sich auch der Kreis zur Aussage von Klaus, dass dann alle weniger zu beissen hätten.
In diesem Zusammenhang sei auf einen berühmten Wirtschaftswissenschaftler hingewiesen, der sich mit eben jenen Problemen des kollektiven Handelns und der Verteilungskämpfe beschäftigt hat, die zu gesellschaftlicher Ineffizienz führen:
Mancur Olson.
Wen es interessiert, hier ist ein wenig über ihn nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mancur_Olson

Allerdings ist er kein Historiker, aber die kollektiven Prozesse dürften in der Natur des Menschen verankert sein, somit heute wie damals gültig gewesen sein.....:winke:
 
ning schrieb:
Lieber Heinz!
DU hast dich doch mit dem Ohr zufrieden gegeben! ;) (Knorpel soll man außerdem wegen konzentriertem Nährwert nicht unterschätzen!)
Ich hab das so bildlich gesehen - verzeih mir einmal mehr meine ausufernde Vorstellungskraft - dass du dem Rudel listig das Mammutohr zum dran ziehen hinhältst, damit man sich nicht an den Deinen schadlos hält.. :pfeif:

Wenn die Gruppe derart mit seinem (Futter-)neid und seinen Positionskämpfen beschäftigt ist, wird halt die nachbarliche Jagdgruppe "sich um das Nashorn kümmern" (PS: pardon,natürlich um das MAMMUT!)

Und was wird unsere Jagdgesellschaft dann machen?

genau: sie wird keine dummen Fragen mehr stellen und sich gemeinsam stark aufspielen :cool:

Lieber Ning,

ich hoffe, das sie nicht Menschenfresser sind und mein Ohr verspeisen.
Eine nachbarliche Jagdgruppe wird in dieser Zeit nicht so schnell dagewesen sein. Ein Mammut war so ein großes Tier, ich weiß überhaupt nicht, ob eine Gruppe zu deren Erlegung ausreicht.:confused:
Futterneid gibt es auch bei allen Tierarten, ich sehe gern die Sendungen über die Zootiere im Fernsehen. :D
 
askan schrieb:
ei Tieren wird der arteigene Futterneid meist durch die strenge Hierachie geregelt.

Und (um den Kreis zu schließen): nicht viel anders war es wohl bei den Neanders.


Wüssten wir's genau, gäbe es unser liebes Forum nicht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
Und (um den Kreis zu schließen): nicht viel anders war es wohl bei den Neanders.


Wüssten wir's genau, gäbe es unser liebes Forum nicht. ;)

Allerdings dürft ihr nicht vergessen, dass im Tierreich schwach gewordene Führer schnell "abgesetzt" werden, die Hierarchie Wandlungen unterliegt, der Alpha-Posten nie unumstritten ist.
 
Penseo schrieb:
Allerdings dürft ihr nicht vergessen, dass im Tierreich schwach gewordene Führer schnell "abgesetzt" werden, die Hierarchie Wandlungen unterliegt, der Alpha-Posten nie unumstritten ist.
was für die gruppe auch überlebenswichtig ist. bei gefahr stehen diese 'führer' auch ganz vorne um die anderen zu schützen.

askan schrieb:
Ja! genau wie in der geschäftswelt!
nur, wenn es ernst wird, sind sie ganz schnell weg und die 'kleinen' baden den mist aus und bilden das kanonenfutter!
 
ning schrieb:
Und (um den Kreis zu schließen): nicht viel anders war es wohl bei den Neanders.


Wüssten wir's genau, gäbe es unser liebes Forum nicht. ;)

ja, hier darf jeder neanderl leben und überlerleben, damit ihr verhalten studiert werden kann! :rofl: :pfeif:




...hmm.....:grübel: ......clemens scheint ein sehr alter name zu sein....:rotwerd: :pfeif:


:cool:
 
clemens schrieb:
ja, hier darf jeder neanderl leben und überlerleben, damit ihr verhalten studiert werden kann! :rofl: :pfeif:

...hmm.....:grübel: ......clemens scheint ein sehr alter name zu sein....:rotwerd: :pfeif:


:cool:

jetzt kriegst ein Sternderl vor den Augerln. ;)
(auch altes Liedgut: Mariandl-andl-andl
Aus dem Neanderlandl-landl!)


Mich interessiert noch, weil wir uns ja unbedingt hier fortentwickeln sollten: Warum hat die Selbstkritik, ergo die Akzeptanz der eigenen Stellung, sich als oberstes Prinzip nie halten bzw. durchsetzen können?
 
clemens schrieb:
ja, hier darf jeder neanderl leben und überlerleben, damit ihr verhalten studiert werden kann! :rofl: :pfeif:


:cool:

Wieso eigentlich Neander? Im Artikel geht es doch um HSS (bzw die Unterart "Homo Oeconomicus").
 
clemens schrieb:
nur, wenn es ernst wird, sind sie ganz schnell weg und die 'kleinen' baden den mist aus und bilden das kanonenfutter!

Hervorgerufen wird dieser Umstand durch das moderne Auswahlkriterium für die Besetzung des Alpha-Postens. Ging es früher um den harten Überlebenskampf gegen reale Feinde, geht es heute beim Vorstellungsspielchen um das Erringen der richtigen Anzahl Fenster im Büro.
 
ning schrieb:
Mich interessiert noch, weil wir uns ja unbedingt hier fortentwickeln sollten: Warum hat die Selbstkritik, ergo die Akzeptanz der eigenen Stellung, sich als oberstes Prinzip nie halten bzw. durchsetzen können?

Dafür gibt es sicher mehrere Gründe.
Meines Erachtens handelt es sich vor allem um eine Mischung aus verzerrter Selbstwahrnehmung und versuchter Erhöhung der Fortpflanzungschancen durch sozialen Aufstieg, wobei das eine das andere einschliessen könnte.:cool:
 
ning schrieb:
Warum hat die Selbstkritik, ergo die Akzeptanz der eigenen Stellung, sich als oberstes Prinzip nie halten bzw. durchsetzen können?
Weil bei realistischer (oder gar selbstkritischer) Selbsteinschätzung der Kandidaten die meisten Spitzenjobs unbesetzt blieben.
 
Die Macht der Niedertracht

Die Diskussion dreht sich seit geraumer Zeit um den Begriff "Neid", nicht aber um sie Macht der Niedertracht. Kein Wunder, dass kein Fortschritt zustande kommt.

Wenn ich meinen Nachbarn um seinen Erfolg beneide und versuche ihm nachzueifern, hat das mit Niedertracht nichts zu tun.

Erst wenn ich meinem Nachbarn den Erfolg missgönne und versuche ihn aus Missgunst zu schädigen wäre das "Neid" und das wäre dann auch niederträchtig.

Wenn ich aber dem Chef der "Deutschen Bank" seine Gehaltserhöhung missgönne, die er sich auf "seinen" Erfolg genehmigt hat und der dann trotzdem tausend "Mitarbeiter" rausschmeisst, dann berufe ich mich auf meinen Sinn für Fairness und Gerechtigkeit und wäre auch bereit künftigen Aktivitäten dieser Bank kritisch entgegenzutreten,... wenn ich denn eine Möglichkeit hätte,... das aber, würde nicht aus Niedertracht geschehen.

mfG Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
askan schrieb:
ei Tieren wird der arteigene Futterneid meist durch die strenge Hierachie geregelt.

Lieber Askan,
das ist bei den verschiedenen Tierarten verschieden. Bei den Löwen darf zuerst der Pascha fressen, trotzdem er nicht gejagt hatte. Bei den Elefanten ist das anders wnigstens im Zoo, da schnappt sich jeder mit dem Rüssel seinen Anteil, den er von den Wärtern bekommt und geht damit in seine Ecke.
Anscheinend muß man zwische Tieren, die Fleisch fressen und denen die Pflanzen fressen unterscheiden und dann sicherlich noch zwischen Tieren in zoohaltung und freier Wildbahn.:grübel:
 
heinz schrieb:
Lieber Askan,
das ist bei den verschiedenen Tierarten verschieden. Bei den Löwen darf zuerst der Pascha fressen, trotzdem er nicht gejagt hatte. Bei den Elefanten ist das anders wnigstens im Zoo, da schnappt sich jeder mit dem Rüssel seinen Anteil, den er von den Wärtern bekommt und geht damit in seine Ecke.
Anscheinend muß man zwische Tieren, die Fleisch fressen und denen die Pflanzen fressen unterscheiden und dann sicherlich noch zwischen Tieren in zoohaltung und freier Wildbahn.:grübel:

richtig, das verhalten der tiere in zoohaltung unterscheidet sich sehr von dem in der freien wildbahn. aber wer zuerst und das beste futter fressen darf, hat nichts mit fleisch- oder pflanzenfresser zu tun. auch elefanten drängen den schwächeren von dem futtertrog weg, wenn sie können (darum werden sie auch bei der fütterung oftmals angekettet oder man gibt ihnen genug platz zum zurück ziehen). das bei löwen der 'pascha' zuerst fressen darf hat den grund, wie oben schon angesprochen, weil je stärker und gesünder das leittier ist, je sicherer ist die gruppe (und es werden auch weniger jungtiere des löwenrudels von einem neuen 'pascha' gekillt).
 
Ich habe vor einiger Zeit mal etwas gutes gelesen...

Missgunst ist destruktiv, weil dem anderen etwas nicht gegönnt wird - und er es verlieren soll.
Neid ist konstruktiv, weil ich das haben will, das der andere schon hat - und mich darum bemühe.
 
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