Märtyrerverehrung und moderner Totenkult

Hipokampus

Mitglied
Seit langem beschäftige ich mit dem Thema: Märtyrerverehrung und moderner Totenkult. Auf die Frage Welche Verbindungen kann man herausfinden kann ich zurzeit nicht ganz genau antworten. Vielleicht kann mir jemand dabei helfen.

Danke im voraus
 
Ein interessantes Thema, beschränkt sich deine Frage auf das 20.Jhdt?

Ein frühmoderner Totenkult wurde/wird im Lenin-Mausoleum ? Wikipedia zelebriert.
Wollte man am Beispiel Lenin eine Verbindung von modernem Totenkult und Märtyrerverehrung untersuchen, wäre zunächst die schwierige Frage zu stellen, wie man wo und wann Märtyrer definiert Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin :: Forschung :: Europäische Kulturgeschichte :: Märtyrer

Nach meinem Verständnis müssen die irdischen Monumente, Grab- und Denkmale für von ihren Mitmenschen und Nachkommen verehrte Märtyrer um so imposanter sein, je schwächer eine Jenseitsvorstellung verankert ist.
Denn das Monument hat auch die Funktion der Belohnung für den Märtyrer, man ehrt seine Taten und schützt ihn vor dem Vergessen.
 
Mir fallen da eine ganze Reihe von Beispielen ein:

Yasukuni-Schrein in Tokio, Valle de los Caidos in Spanien, Der Tempel den die Nazis für die erschossenen bei der Feldherrnhalle, das Grabmal D'Annunzios und seiner "Kampfgefährten", Die Burgartigen Friedhöfe für die Gefallenen in Nordafrika, Arlington, das Ossar bei Verdun, die Sowjetische Ehrenmale..... die Liste ist eigentlich unendlich.
 
Dass Märtyrerverehrung oft an "Monumente, Grab- und Denkmäler" geknüpft ist, ist sicher richtig - aber nicht immer der Fall. Man müsste sicher noch "Ikonen" in all ihren möglichen Formen hinzunehmen. Ich persönlich habe da z. B. Che Guevara vor Augen.
 

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Mir fallen da eine ganze Reihe von Beispielen ein:

Yasukuni-Schrein in Tokio, Valle de los Caidos in Spanien, Der Tempel den die Nazis für die erschossenen bei der Feldherrnhalle, das Grabmal D'Annunzios und seiner "Kampfgefährten", Die Burgartigen Friedhöfe für die Gefallenen in Nordafrika, Arlington, das Ossar bei Verdun, die Sowjetische Ehrenmale..... die Liste ist eigentlich unendlich.

Mmh, könnte man jedes Kriegerdenkmal als Verbindung von Totenkult und Märtyrerverehrung sehen????

Die wechselhaften Widmungen des Volkstrauertag ? Wikipedia sprechen eher für eine kritische Sicht des Volkes, schon nach dem 1. Weltkrieg.
 
Mmh, könnte man jedes Kriegerdenkmal als Verbindung von Totenkult und Märtyrerverehrung sehen????

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Im weitesten Sinne vielleicht. Ich habe jedoch absichtlich die Beispiele verherrlichender und heroisierender Darstellungen aufgeführt.

Ein besonders extremes Beispiel ist vielleicht noch der Martyrer-Brunnen in Teheran in dem rot gefärbtes Wasser fliesst (bzw. floss, ich weiss nicht, ob er noch in Betrieb ist).

Yasukuni ist insbesonderes ein konkreter Fall von ausdrücklichen Totenkult der sich innerhalb der Traditionen des Shintoismus bewegt. Die Besuche führender Japanischer Politiker dort führten in den letzten Jahrzenten immer wieder zu Spannungen mit den Nachbarn.
 
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