Mätressenherrschaft

m.a.l.t.e.91

Neues Mitglied
Guten Tag allerseits,
ich hab im Moment ein kleines Problem, ich muss morgen ein Referat in Werte und Normen über die Pornokratie halten. Es muss ja kein langer Vortrag werden, deswegen hab ich gedacht, es reicht auf den letzten Drücker. Dann habe ich, eigentlich schon vor ein paar Tagen, mit der Stoffsammlung angefangen, habe im Internet allerdings nur sehr kompakte oder ziemlich unseriöse Artikel gefunden. Weiß einer von euch eine Seite wo ich einen vernünftigen Bericht dazu finde oder hat jemand eine Idee,mit was für einem anderen Begriff ich etwas gutes finden könnte (z.B. Name eines Papstes, einer Großfamilie,...) womit ich das Thema aber nicht aus den Augen verliere.
Schoneinmal Danke für die Antworten.
MfG Malte
 
Es muss ja kein langer Vortrag werden, deswegen hab ich gedacht, es reicht auf den letzten Drücker.

Beste Voraussetzungen. ;)

Du hast zwar keine konkrete Angaben zum Thema gemacht, aber da Du diesen Pfad unter "Papsttum" eröffnest, nehme ich an, dass Du was zu diesem Themenbereich referieren möchtest.

Weiß einer von euch eine Seite wo ich einen vernünftigen Bericht dazu finde oder hat jemand eine Idee,mit was für einem anderen Begriff ich etwas gutes finden könnte (z.B. Name eines Papstes, einer Großfamilie,...) womit ich das Thema aber nicht aus den Augen verliere.

Versuch es doch mal bei den Borigas oder bei Marozia und teile uns mit, was Du gefunden hast. Hierzu ungefilterten Informationen aus dem Internet zu trauen, halte ich für gewagt.
 
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Also bei den päpsten des 10. Jahrhunderts dürfest du nicht fehlgehen. Zu dieser Zeit war die Mätressenherrschaft bei den Päpsten besonders ausgeprägt. Ein Beispiel:Julia Farnese. (Die war allerdings später) Wenn du einzelne Beispiele brauchst, dann könntest du dich mit Madame de Montespan beschäftigen, der Mätresse vpn Ludwig XIV. Für den Orinet gibt es dieses Beispiel: Roxelana war eine Mätresse von Süleyman und übte auch einen großen Einfluss auf ihn aus.
 
Guten Tag allerseits,
ich hab im Moment ein kleines Problem, ich muss morgen ein Referat in Werte und Normen über die Pornokratie halten. Es muss ja kein langer Vortrag werden, deswegen hab ich gedacht, es reicht auf den letzten Drücker. Dann habe ich, eigentlich schon vor ein paar Tagen, mit der Stoffsammlung angefangen, habe im Internet allerdings nur sehr kompakte oder ziemlich unseriöse Artikel gefunden. Weiß einer von euch eine Seite wo ich einen vernünftigen Bericht dazu finde oder hat jemand eine Idee,mit was für einem anderen Begriff ich etwas gutes finden könnte (z.B. Name eines Papstes, einer Großfamilie,...) womit ich das Thema aber nicht aus den Augen verliere.
Schoneinmal Danke für die Antworten.
MfG Malte


Deine Ehrlichkeit (oder auch Unverfrorenheit) mag manchem Forianer das Messer in der Tasche aufspringen lassen, zumal du nicht der Einzige bist, der ein "kleines Problem" hat und das Geschichtsforum um Rat ersucht. Zum Glück hast du ja bis morgen noch eine Menge Zeit und nur ein kleines Problem.

Ich persönlich finde deine Ehrlichkeit durchaus erfrischend.


Zunächst einmal ist der Begriff Pornokratie kein neutraler, Pornokratie bedeutet soviel wie die Herrschaft der Huren und wird historisch vor allem auf das Mätressenwesen der Päpste des 10. Jahrhunderts angewendet. Genauer gesagt für den Zeitraum von 903- 963. Der Artikel "Pornokratie" in der Wikipedia ist durchaus fundiert.

Was als Pornokratie kritisiert wurde, war weniger die Tatsache, dass Kirchenfürsten Mätressen und mit ihnen Kinder hatten, als dass einige dieser Damen, die meist aus dem italienischen Hochadel stammten, großen Einfluss auf die Politik der Päpste gewannen, so dass sie geradezu als Statisten erschienen. Die Wahrheit und Wahrscheinlichkeit der Anschuldigungen, die vor allem von Liutbrand von Cremona, einem starken Kritiker der römischen Zustände überliefert wurden, darf durchaus angezweifelt werden.



Ähnliches berichtete später Burghardus, der Zeremonienmeister von Kardinal Rodrigo Borgia, der als Alexander VI. als skandalträchtigster Papst in die Geschichte einging, der aber teilweise auch Opfer einer damnatio memoriae wurde. Wie gesagt, es war nichts ungewöhnliches, wenn Päpste Kinder und Geliebte hatten, die Borgias waren allerdings Spanier und brachten Heerscharen von Verwandten nach Rom, die die fettesten Pfründen untereinander aufteilten.

Eine Mätresse Alexanders VI., Julia Farnese, war übrigens die Schwester des späteren Papstes Paul IV., der als Papst der Gegenreformation das Andenken seiner Schwester versuchte, auszutilgen, so dass bis heute im Vatikan kaum von ihr gesprochen wird.


Im Petersdom hat sich eine Statue von ihr erhalten.
 
Ich weiss nicht, inwieweit man das als Mätressenherrschaft gelten lassen kann, denn sie war eine Nebenfrau... aber informier dich über die chinesische "Kaiserin" Cixi. Sie war Regentin für ihren Sohn (allerdingt, meines Wissens nicht offiziell). Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege...
Kaiserinwitwe Cixi ? Wikipedia
 
Für die Mätressenwirtschaft finde ich auch die Mitte des 19. Jahrhunderts interessant.
Da begann eine Phase, wo so etwas langsam Ärger erregte und die Untertanen die Mätressenwirtschaft moralisch und finanziell nicht mehr so einfach hinnahmen.
Beispiele: Ludwig I. von Bayern mit Lola Montez, der auch 1848 abdanken musste; oder auch Kurfürst Wilhelm II.von Hessen, der mit der im Volk extrem unpopulären Geliebten Emilie Ortlöpp zusammenlebte und sie in den Grafenstand erhob, was als sehr skandalös empfunden wurde.
 
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Für die Mätressenwirtschaft finde ich auch die Mitte des 19. Jahrhunderts interessant.
Da begann eine Phase, wo so etwas langsam Ärger erregte und die Untertanen die Mätressenwirtschaft moralisch und finanziell nicht mehr so einfach hinnahmen.
Beispiele: Ludwig I. von Bayern mit Lola Montez, der auch 1848 abdanken musste; oder auch Kurfürst Wilhelm II., der mit der im Volk extrem unpopulären Geliebten Emilie Ortlöpp zusammenlebte und sie in den Grafenstand erhob, was als sehr skandalös empfunden wurde.


Ein guter Verweis! An Lola Montez erinnern heute noch einige gebäude und Straßen im bayrischen Staatsbad Brückenau in der fränkischen Rhön.

der Vater Wilhelms II. hatte seine Mätressen Karoline von Schlotheim und Dorothea Ritter als Gräfin von Hessenstein und Baronesse von Lindenthal nobilitieren lassen, ohne dass jemals Protest laut geworden wäre. Für Karoline von Schlotheim hatte Wilhelm I. eine Ritterburg als Liebesnest im Park von Hanau Wilhelmsbad ausbauen lassen, wo er sich ungestört von der Dienerschaft mit Karoline treffen konnte, und in seiner Residenz Kassel, wo er seit 1785 als Landgraf regierte, ließ er eigens für die Gräfin Hessenstein die Löwenburg im Bergpark Wilhelmshöhe erbauen.
 
Also bei den päpsten des 10. Jahrhunderts dürfest du nicht fehlgehen. Zu dieser Zeit war die Mätressenherrschaft bei den Päpsten besonders ausgeprägt. Ein Beispiel:Julia Farnese. (Die war allerdings später) Wenn du einzelne Beispiele brauchst, dann könntest du dich mit Madame de Montespan beschäftigen, der Mätresse vpn Ludwig XIV. Für den Orinet gibt es dieses Beispiel: Roxelana war eine Mätresse von Süleyman und übte auch einen großen Einfluss auf ihn aus.

Die rothaartige Roxelana übte nicht nur einen großen Einfluss auf Süleyman aus, sie beherrschte ihn so, dass er - trotz seines großen Harems - monogam mit ihr lebte (sie war regelrecht zur Hauptfrau avanciert). Sie beeinflusste ihn sogar dahingehend - um das Leben ihrer Kinder zu schützen - dass er seinen Erben ermorden ließ. (Sie gilt übrigens heute noch in der Türkei, als die "Hexe", die die Initialzündung für den "Untergang" des Osmanischen Reichs war).

Gruß Ri :winke:
 
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Sorry, Du hast vollkommen Recht. Nur die "Roxelane" hat mich halt een bisken gereizt, sorry:huh:
 
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