Makedonische und persische/indische Verluste

Ulrik

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Guten Morgen,

V. D. Hanson sagt in "Der Krieg in der griechischen Antike" auf S. 177 über die Verluste der Perser bei Issos "Es fielen...acht Stunden lang jede Minute mehr als 300" Perser. Auf S. 215 gibt er die Gefallenenrate bei Gaugamela mit "ca. 500" für die Makedonen und "50.000+" für die Perser an. Meine Fragen dazu:

1.) Wie hoch waren die Verluste auf beiden Seiten am Granikos und am Hydaspes?
2,) Wie hoch waren die Verluste der Makedonen bei Issos?

Danke im Voraus für eure Mühen,

Ulrik
 
Ulrik schrieb:
Guten Morgen,

V. D. Hanson sagt in "Der Krieg in der griechischen Antike" auf S. 177 über die Verluste der Perser bei Issos "Es fielen...acht Stunden lang jede Minute mehr als 300" Perser. Auf S. 215 gibt er die Gefallenenrate bei Gaugamela mit "ca. 500" für die Makedonen und "50.000+" für die Perser an. Meine Fragen dazu:

1.) Wie hoch waren die Verluste auf beiden Seiten am Granikos und am Hydaspes?
2,) Wie hoch waren die Verluste der Makedonen bei Issos?

Danke im Voraus für eure Mühen,

Ulrik


Weder die erste, noch die zweite Frage sind zuverlässig zu beantworten. Ich glaube nicht, dass Herr Hanson bei Gaugamela dabei war und mitgezählt hat. Selbst wenn Arrian schreibt, dass auf seiten der Perser bei Issos etwa 100 000 Mann (10 Myriaden) gefallen seien, unter ihnen 10 000 Reiter, so sind diese Verlustzahlen nur als phantastisch zu bezeichnen. Andererseits sind die 120 gefallenen Makedonen natürlich viel zu wenig. Es ist also unmöglich heute genaue Zahlen zu nennen.
 
Danke für die schnelle Antwort!

Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, daß die von Herrn Hanson gemachten Angaben nicht zuverlässig sind (zu welcher antiken Schlacht sind die das schon?:D )

Auf http://www.gottwein.de/grep/his_0336.htm heißt es über die Schlacht bei Gaugamela:

Alexander dringt in das Innere des Perserreiches vor und schlägt Dareios noch einmal bei Gaugamela (Arr.3,6-15; Diod.17,52-61; Curt.4,8-16; Plut.Alex.29-33). Alexander bricht im Frühjahr aus Ägypten auf, biegt bei Tyros nach Osten ab und erreicht Mitte des Jahres den Euphrat und überschreitet ihn bei Thapsakos (Arr.3,6-7).
Er durchzieht zuerst das nördliche Mesopotamien, überschreitet auch den Tigris, marschiert vier Tage an seinem linken Ufer entlang und trifft bei Gaugamela zum ersten Mal auf Feinde (Arr.3,7).
Die Schlacht fand im September statt. Von einer Million Perser fielen angeblich 300000, von den Makedonen nur 10 (nach Diod.17,61 immerhin 500 Makedonen und nur 90000 Perser).
Dareios flieht nach Medien (Arr.3,16,1-2; Diod.17,64; Curt.5,1; Plut.Alex.38) und sucht in Ekbatana für neue Rüstungen Zeit zu gewinnen.
(Ich nehme an, der oben erwähnte "Arr." ist der von dir genannte Arrian?) Es geht mir darum, Zahlenangaben zu den Verlusten zu haben, die genauso (un)zuverlässig sind, wie dir mir vorliegenden
 
Issos :
Auf makedonischer Seite ca.450 Gefallene und 2000-4000 Verwundete
Auf persicher Seite Tausende Gefallene und Anzahl der Verwundeten ist unbekannt.

Granikos :
Der Legende nach keine makedon. Gefallenen (oder verwechsel ich da was?); Zahl der Verwundeten (mir) unbekannt
Die Perser traten mit 35000 Mann an,davon 20000 griech. Söldner. Etwa 15000 Tote,wobei die persischen Einheiten flohen,somit 15000 Tote "nicht-Perser".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lass mal das die Makedonischen Verluste am Hydaspes höher waren als in den anderen Schlachten, genaue Zahlen wüsste ich auch nicht.
 
Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Hydaspes
sagen sie, dass Alexander 310-1000 Männer verlor.

Das erscheint mir äußerst unglaubwürdig.

Makedonische Verluste

Granikos: 115
Issos: 450
Gaugamela: 500

Und jetzt sollen am Hydapses nur 310 oder ein bisschen mehr umgekommen sein.

Unmöglich!

Die Truppen von Alexander waren, als es zur Schlacht kam, garantiert erschöpft und abgekämpft. Höchstwahrscheinlich auch noch Unlustig.
Mit einem Wort: Verletzlich!

Dass dann nur so wenige getöte wurden kann nicht sein!

Außerdem sahen die Inder in Poros wahrscheinlich so etwas wie eine Gottheit, die sie bis zum Letzten verteidigen mussten. Insofern werden sie verbissen gekämpft haben.

Die Makedondn haben bestimmt mehr verloren.

P.S: Dieser gesamte Beitrag (Verlustzahlen) stützen sich auf Wikipedia. Ich bin von der
Seite ausgegangen, um meine Theorie zu begründen.
 
Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben! So z.B. beim Sieg gegen Poros. Hier die Angaben des Arrian:

Indisches Fußvolk: 20 000
Reiter: 3000
Streitwagen: alle 300
2 Söhne des Poros
Die Führer der Elefanten und Streitwagen
Die Reiterobersten und sämtliche Heerführer des Poros


80 Männer und 230 Reiter auf makedonischer Seite.
 
Die Verlustzahlen auf makedonischer Seite sind faktisch unmöglich. Das sieht man schon daran dass Alexander ständig Verstärkung aus Makedonien erhielt und später zusätzlich persische Soldaten anwarb ohne dass sein Heer groß anwuchs. Zwar musste er hier und da Garnisonen zurück lassen aber diese werden wohl nicht zu groß sein.

Also wozu brauchte er neue Krieger wenn er doch keine Verluste hatte.
 
Wulfnoth schrieb:
Die Verlustzahlen auf makedonischer Seite sind faktisch unmöglich. Das sieht man schon daran dass Alexander ständig Verstärkung aus Makedonien erhielt und später zusätzlich persische Soldaten anwarb ohne dass sein Heer groß anwuchs. Zwar musste er hier und da Garnisonen zurück lassen aber diese werden wohl nicht zu groß sein.

Also wozu brauchte er neue Krieger wenn er doch keine Verluste hatte.

Er gründete eine Menge Städte und siedelte dort viele Veteranen an. Des weiteren tauschte er eine Menge Soldaten, die kriegsmüde waren, mit frischen Soldaten aus Hellas, Makedonien, aus.

Ich denke die persischen und indischen Truppen erlitten die meisten Verluste erst nach der eigentlichen Schlacht. Sprich bei der Verfolgung durch die Makedonen und weniger im eigentlichen Handgemenge.

Man sollte bedenken, dass der persische Großkönig bei allen kritischen Momenten der Schlachten Reisaus nahm und seine Leute im Stich ließ UND eigentlich dadurch die Schlachten verlor. Seine Soldaten verloren die Nerven, nach dem sie mitbekamen, dass ihr König floh und wurden eben zu tausenden niedergemacht. Dies könnte die sehr hohen Verluste bei den Persern erklären.

Dennoch denke ich, dass die Verlustzahlen der Griechen zu niedrig sind. Geschichte wird eben vom Sieger geschrieben und Alexander war sicherlich gut im propagieren seiner Erfolge.

Grüße,
Mike
 
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