Marxistische Religionskritik

tile

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Hallo Zusammen,
ich werde einen Präsentation über die Marxistische Religionskritik halten und würde diese gerne auf ihre Aktualität in der heutigen Gesellschaft prüfen. Doch dieser Aspekt bereitet mir ein wenig Probleme. Marx geht ja davon aus, dass Religion vom Menschen erschaffen sei und nur eine Projektion des wirklichen Lebens bzw. des Leides der unteren Bevölkerungsschichten darstelle. Deshalb diene es nur zur Betäubung und Vertröstung für das Proletariat ("Opium des Volkes"). Seiner Meinung nach konnte diese Situation nur durch eine Revolution verändert werden.
Mir ist klar, dass ich sobald ich seine Kritik auf ihre Aktualität überprüfe bedenken muss welche veränderte Rolle die (christliche) Kirche heute einnimmt (im Vergleich zur Zeit als Marx lebte). Außerdem muss ich die gesellschaftliche Veränderung berücksichtigen, dennoch fällt es mir sehr schwer Argumente zu diesem Aspekt zu finden und hoffe ihr könnt mir dabei etwas weiterhelfen (besonders Punkte die aktuell noch zutreffen)

Gruß
 
Marx geht noch einen schritt weiter, als du es beschrieben hast. Marx sieht die Religion nicht als vom Menschen geschaffen (wie viele Philosophen vor ihm es taten) sondern als von der herrschenden Klasse geschaffen an. Somit reiht sich die Religion in den Überbau, also die Strukturen ein, die der herrschenden Klasse dienen um die unterdrückte Klasse auszunutzen. Was dieser Unterschied bedeutet, hast du ja bereits angerissen.
Man könnte nun zwei Wege gehen. Entweder könnte man untersuchen, warum Marx scheinbar unrecht hat, da Einfluss und Mitgliederzahl der Kirche massiv zurückgehen und ihre wirkung im Überbau verloren geht, oder aber welcher "Kult" an die Stelle der christlichen Kirchen im Überbau unserer Gesellschaft getreten sind. Man kann natürlich auch zum Schluss kommen, dass die Kirche eine unabhängige Institution ist und in der Befreiungstheologie, die Liborius erwähnt hat, einen entsprechende Gegenbeweis zu dem sehen, was Marx über die Kirche dachte.
 
Das Opium fürs Volk Zitat von Marx ist IMHO verkürzt.

Marx betrachtete die Religion auch als Ware.Religion wird im Kapitalismus Warenförmig und erwerbbar und dient u.a. zur persönlichen Erbauung, erfüllt also einen Zweck.

Daß Religion nach Marx von der Herrschenden Klasse GESCHAFFEN wurde ist SO auch unrichtig.Richtig ist vielmehr ,daß die Religion die Klassenverhältnisse ihrer Entstehungszeit reflektiert.Die Entstehung der Religion gehört in die präkapitalistische Phase... innerhalb des Kapitalismus wird die Religion allerdings durchaus genutzt um herrschende Verhältnisse und Klassenunterschiede aufrechtzuerhalten bzw. KANN diesen Zweck erfüllen.
 
.......die Religion .......da Einfluss und Mitgliederzahl der Kirche massiv zurückgehen ..

Ich denke, dass mit dem Zurückgehung des Mitgliederzahl im Kirche der Glaube selbst nicht notwendigeweise verschwunden ist.

Beispiel: ich bin nicht sehr religiös, kann man das auch ruhig sagen zu dürfen, dass ich eine lausige Gläubigerin bin, aber ich bedanke mich oft für etwas an Gott, oder hadere ich mit Ihm, oder...

Hier sollte vielleicht eine Unterschied machen zwischen den Glaube und Kirche/usw. wie Institution. (Fast jede Glaubensrichtung hat auch eine Institution auch, denke ich.) Zur Glaube gehört nach mir auch der Hoffnung. Solche "unfassbaren" Dinge eigentlich auch fast bei jeder Religion vorkommen in dem Lehre. Ich denke ohne Hoffnung, oder ohne eine "unerklärbaren" Ding wäre der menschliche Seelenleben sehr arm.
War eigentlich Marx eine gläubige Mensch? Oder hat er Gotts Existenz verneint?
 
Ich denke, dass mit dem Zurückgehung des Mitgliederzahl im Kirche der Glaube selbst nicht notwendigeweise verschwunden ist.

Beispiel: ich bin nicht sehr religiös, kann man das auch ruhig sagen zu dürfen, dass ich eine lausige Gläubigerin bin, aber ich bedanke mich oft für etwas an Gott, oder hadere ich mit Ihm, oder...

Hier sollte vielleicht eine Unterschied machen zwischen den Glaube und Kirche/usw. wie Institution. (Fast jede Glaubensrichtung hat auch eine Institution auch, denke ich.) Zur Glaube gehört nach mir auch der Hoffnung. Solche "unfassbaren" Dinge eigentlich auch fast bei jeder Religion vorkommen in dem Lehre. Ich denke ohne Hoffnung, oder ohne eine "unerklärbaren" Ding wäre der menschliche Seelenleben sehr arm.
War eigentlich Marx eine gläubige Mensch? Oder hat er Gotts Existenz verneint?

Naa, ich denke, die Intention des Beitragsverfassers war mehr, auszudrücken, dass man ruhig sagen kann, wenn massiv die Gottesdienstbesucherzahlen zurückgehen, ein Verlust an Glaubenden offensichtlich ist. Natürlich geht nicht jeder Gläubige in die Kirche und nicht jeder Kirchgänger glaubt (das meintest du ja). Aber wenn plötzlich abertausende der Kirche fern bleiben, ist das bestimmt kein Indiz dafür, dass die Leute lieber für sich in ihrem Kämmerlein glauben, sondern eher dafür, dass sie vielmehr keinen Glauben mehr haben.

Karl Marx war übrigens Atheist (soweit ich weiß), der eine eigene Religionskritik verfasst hat (also ein Manifest contra den Glauben und Gott).
 
....Zur Glaube gehört nach mir auch der Hoffnung. Solche "unfassbaren" Dinge eigentlich auch fast bei jeder Religion vorkommen in dem Lehre. Ich denke ohne Hoffnung, oder ohne eine "unerklärbaren" Ding wäre der menschliche Seelenleben sehr arm.
War eigentlich Marx eine gläubige Mensch? Oder hat er Gotts Existenz verneint?

Der Marxismus hat doch selbst einige religioese Zuege. Und Religion ist nicht auf einen Gott angewiesen. Das geht auch ohne. Wo Marxisten an der Macht waren wurde vieles Politische ritualisiert. Vieles in der Propaganda hat schon einen religioesen Character:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/34/Poster14.jpg/250px-Poster14.jpg
 
Bitte bleibt bei den historischen Themen. Aktuelles zu Religion oder Kirche ist nicht Gegenstand des Geschichtsforums.

http://www.geschichtsforum.de/regeln.php

Ich wollte nur auf oglokeas Frage antworten bzw. ihr helfen. Durch das Verständnis einzelner Probleme kann man auch ganze Geschichtsfelder erschließen. Also ist das Verständnis eines bestimmten Sachverhaltes essentiell für das Verständnis von darauf aufbauenden historischen Begebenheiten.

Der Marxismus hat doch selbst einige religioese Zuege. Und Religion ist nicht auf einen Gott angewiesen. Das geht auch ohne. Wo Marxisten an der Macht waren wurde vieles Politische ritualisiert. Vieles in der Propaganda hat schon einen religioesen Character:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/34/Poster14.jpg/250px-Poster14.jpg

So hat zum Beispiel auch der Nationalsozialismus religiöse bzw. kultische Elemente (z. B. beim Nürnberger Reichsparteitag drei Standarten hinter dem "Führer"). Nur als Beispiel, dass religiöse Motive auch in anderen Ideologien zu finden sind.
 
War eigentlich Marx eine gläubige Mensch? Oder hat er Gotts Existenz verneint?

Marx war sicher ein gläubiger Mensch, allerdings nicht im Sinne von gottgläubig.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /><o:p></o:p>
1837 (19 jährig) schrieb er an seinem Vater.<o:p></o:p>
Zitat aus Brief: „Fühlte er vor allem Drang, mit der Philosophie zu ringen“.<o:p></o:p>
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Die Frage stand, aber mit welcher Philosophie?<o:p></o:p>
Er studierte Kant und Fichte, er las die Werke von Voltaire und Rousseau und vieler anderer.<o:p></o:p>
Dabei erkannte er die Unwissenschaftlichkeit des subjektiven Idealismus.<o:p></o:p>
Für K. Marx war der subjektive Idealismus die philosophische Richtung, für die die Welt nicht objektiv, sondern nur als Schöpfung des eigenen Bewusstseins existiert.<o:p></o:p>
Und damit war er überhaupt nicht einverstanden.<o:p></o:p>
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Sein Freund F. Engels stellte die Frage so:<o:p></o:p>
„Hat Gott die Welt geschaffen, oder ist die Welt von Ewigkeit da?“ <o:p></o:p>
F. Engels: „L. Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie“, Abschnitt II.<o:p></o:p>
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Noch einen paar wenige Bemerkungen zum Thread:<o:p></o:p>
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Der Titel des Threads wurde ja inzwischen geändert.<o:p></o:p>
Hatte mich schon gewundert.<o:p></o:p>
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Wenn man eine Weltanschauung schafft, muss man logischer Weise auch Aussagen zur Religion treffen.<o:p></o:p>
Und genau das haben Karl Marx und Friedrich Engels auch getan.<o:p></o:p>
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Ich habe ein Buch, wo in zusammengefasster Form die Aussagen dazu enthalten sind.<o:p></o:p>
Titel: „Karl Marx und Friedrich Engels über die Religion“. Herausgeber: Institut für Marxismus Leninismus beim ZK der SED. <o:p></o:p>
Verleger: Dietz Verlag Berlin 1958.<o:p></o:p>
27. Abschnitte enthält dieses Buch, wobei die meisten Aussagen zur Religion von Friedrich Engels stammen. <o:p></o:p>
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Noch ein Satz von Karl Marx aus, „Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei“, erstmalig veröffentlicht in: „Die Neue Zeit“, IX. Jahrgang (1890/1891). Band 1.<o:p></o:p>
Im Abschnitt IV, B 1 steht:<o:p></o:p>
„Aber die Arbeiterpartei musste doch bei dieser Gelegenheit ihr Bewusstsein darüber aussprechen, dass die bürgerliche „Gewissensfreiheit“ nichts ist außer der Duldung aller möglichen Sorten religiöser Gewissensfreiheit, und dass sie (die Arbeiterpartei) vielmehr die Gewissen vom religiösen Spuck zu befreien strebt.“<o:p></o:p>
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Hallo Zusammen,
ich werde einen Präsentation über die Marxistische Religionskritik halten und würde diese gerne auf ihre Aktualität in der heutigen Gesellschaft prüfen. Doch dieser Aspekt bereitet mir ein wenig Probleme. Marx geht ja davon aus, dass Religion vom Menschen erschaffen sei und nur eine Projektion des wirklichen Lebens bzw. des Leides der unteren Bevölkerungsschichten darstelle. Deshalb diene es nur zur Betäubung und Vertröstung für das Proletariat ("Opium des Volkes"). Seiner Meinung nach konnte diese Situation nur durch eine Revolution verändert werden.
Mir ist klar, dass ich sobald ich seine Kritik auf ihre Aktualität überprüfe bedenken muss welche veränderte Rolle die (christliche) Kirche heute einnimmt (im Vergleich zur Zeit als Marx lebte). Außerdem muss ich die gesellschaftliche Veränderung berücksichtigen, dennoch fällt es mir sehr schwer Argumente zu diesem Aspekt zu finden und hoffe ihr könnt mir dabei etwas weiterhelfen (besonders Punkte die aktuell noch zutreffen)

Gruß

@silesia: ich glaube, Du hast hier (bleib bei historischen Thema, aktuelles zu Religion der Kirche ist nicht Gegenstand....) etwas missverstanden (obwohl ich habe für mich über mir eine einzige private Satzt wie zur Thema gehörende Beispiel erlaubt, im#6, aber ich habe jetzt der Forumsregel gründlich durchgelesen , und ich sollte/dürfte es nicht tun. Also: in diese Sinn meine diesbezügliche Satz war fehl am Platz. Sorry dafür.):

-im #1 Beitrag ist der Rede -unter anderem- über eine "volksbetäubende" Rolle spielende Religion und über eine Revolution. Wenn wir das prüfen, wie hatte es nach eine "Revolution" (Systemweckseln) dann die Religion/-dessen Institutionen ausgeschaut im neue Gesellschaftsordnung, dann muss es festgestellt sein, dass die Mitgliederzahlen im Kirche zurückgegangen haben. Es ist Tatsache: zB. in dem SU sehr viele Menschen wurden eine Ateist, oder neben der Glaubenbeibehaltung (Anm.: darauf !! bezog meine Postsargumentation, dass der Glaube muss zB. in diese Fall nicht notwendigeweise verschwunden sein) trotzdem nicht im Kirche gegangen haben -aus welche Grund auch immer. (Nicht immer hat der Religion, zB. wie in Cuba- so gut mit dem Staat "ausgekommen". ZB. in Ungarn unerwünscht war, dass eine vorherige katholischen Pedagoge im Kirche geht, oder auch im Kirche heiraten wird. )

Und im diese Sinn ist es schon relevant hier, dass ich, und der User vorher mir- auf dessen Beitrag ich geantwortet habe; so: neben der Zurückgehung des Kirchemitgliederzahl im Volgezeit des "Revolution"-s, der Glaube im Menschen selbst nicht notwendigeweise verschwunden war/ist. (Siehe dazu zB. in dem damaligen Tschehoslowakei, unter dem Zeit des Sozialismus-s: im Prag/Hradschin auf dem Ostern eine sehr schöne, traditionelle Feier gab. Mit viele Gläubiger, trotz der Sozialismus.)

Der erste Beitragschreiber/in hatte der gesellschaftliche Änderungen -ich habe es wegen der Wortes der "Revolution" auf dem ehem. kommunistische/sozialistische Staaten verstanden habe, wo der Rückgang die Kirchenmitglieder zur >vor der "revolutionäre" Zeit< ist eine Wirklichkeit war.
In diese Sinn/Kontext sehe ich schon eine existierende Berechtigung beim Erwähnung der Rückgang des Kirchenmitgliedern. Und der dazu gebundene Postinhalt (Ausnahme ist vielleicht diese kurze private Satzsteil im meine Post) von mir.

Und wenn der Rede im erste Beitrag über den "Opium des Volkes" ist, dann dazu gehört auch der "Hoffnung" Wort, wie eine Bestandteil des Religions (zB.: hofft jemand darauf, dass nach dem Tod im Jenseits kommt).

Aber wenn ich selbe trotz der obige Argumentation etwas im erste Beitragsinhalt missverstanden habe, dann bitte entschuldige für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn plötzlich abertausende der Kirche fern bleiben, ist das bestimmt kein Indiz dafür, dass die Leute lieber für sich in ihrem Kämmerlein glauben, sondern eher dafür, dass sie vielmehr keinen Glauben mehr haben.

Aber kann das auch auf eine Systemsänderung zurückzuführen sein, wo es einfach unerwünscht war der Kirchengang .
Oder kann das auch sein, dass trotz der Sozialismus/Marxismus die Menschen weiterhin sehr religiös geblieben, und im Kirche auch gegangen haben zu Gottesdienst, wie es in Polen der Fall war. Z.B. in Czestochowa -nach meine Kenntnisse- unter dem Sozialismus der "Mariakult" weiterhin aufrecht geblieben. Und nach meine Kenntnisse selbe W. Jaruselski religiös war.
 
Marx war sicher ein gläubiger Mensch, allerdings nicht im Sinne von gottgläubig.<!--?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:eek:ffice:eek:ffice" /--><o:p></o:p>
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Noch ein Satz von Karl Marx aus, ..

„Aber die Arbeiterpartei musste doch bei dieser Gelegenheit ihr Bewusstsein darüber aussprechen, dass die bürgerliche „Gewissensfreiheit“ nichts ist außer der Duldung aller möglichen Sorten religiöser Gewissensfreiheit, und dass sie (die Arbeiterpartei) vielmehr die Gewissen vom religiösen Spuck zu befreien strebt.“<o:p></o:p>
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(Ja, ich habe auch so Marxs Gläubigkeit so ähnlich aufgefasst, nach dem Inhalten seine Werke, welche ich kenne .)

Könntest Du bitte die Zitatsinhalt: "Aber.......strebt." ein wenig konkret erläutern? Mehr auszuführen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Marxismus hat doch selbst einige religioese Zuege. Und Religion ist nicht auf einen Gott angewiesen. Das geht auch ohne. Wo Marxisten an der Macht waren wurde vieles Politische ritualisiert. Vieles in der Propaganda hat schon einen religioesen Character:
Die Lehre von Marx trägt selbst noch keine religiösen Züge. Erst die kommunistischen Regieme begannen damit seine Bücher zu unfehlbaren, heiligen Schriften und die Verkünder der Lehre zu Übermenschen hochzustilisieren.
 
(Ja, ich habe auch so Marxs Gläubigkeit so ähnlich aufgefasst, nach dem Inhalten seine Werke, welche ich kenne .)

Könntest Du bitte die Zitatsinhalt: "Aber.......strebt." ein wenig konkret erlätern? Mehr auszuführen?

Nun, soweit ich dieses Zitat vestanden habe, weist es auf Marx' Ansicht Religion als determinierende (unterdrückende) Institution hin. Die Religion, die von der Bourgeoisie und der großbürgerlichen/adligen Oberschicht verkündet wird, unterdrückt den armen Arbeiter und zwingt ihm gewisse Verhaltensmuster und Gedanken auf, beeinflusst das Gewissen der Menschen und dient letztendlich doch nur als "Opium des Volkes" (die Formel "Opium für das Volk" entstand erst später) in ihrer betäubenden Funktion.
Marx wollte nun, dass man (die Arbeiter) sich aus dieser Unmündigkeit befreiten und die Ungerechtigkeit der Welt nicht in Religion "ertränkten", sondern sich gegen diese Missstände aktiv wehrten, indem sie die Religion als mächtigstes und stärkstes Mittel der Unterdrückung abschafften.

Man könnte es so sagen: Die Oberschicht unterdrückt die Arbeiter und sagt: Das ist der Wille Gottes. Die Arbeiter nehmen diese Haltung an und lassen alles mit sich machen, lassen sich ausbeuten.
Marx will nun, dass die Arbeiter diese Haltung nicht länger annehmen und die Oberschicht kein Mittel mehr zur Untedrückung der Arbeiter hat.
 
...
So hat zum Beispiel auch der Nationalsozialismus religiöse bzw. kultische Elemente (z. B. beim Nürnberger Reichsparteitag drei Standarten hinter dem "Führer"). Nur als Beispiel, dass religiöse Motive auch in anderen Ideologien zu finden sind.
Das wuerde ich auch gar nicht ausschliessen.

Beim NS wuerde ich spontan an das "Segnen" der Fahnen denken:
http://www.historynotes.info/wp-content/uploads/2012/03/blutfahne-2.jpg

Die Lehre von Marx trägt selbst noch keine religiösen Züge. Erst die kommunistischen Regieme begannen damit seine Bücher zu unfehlbaren, heiligen Schriften und die Verkünder der Lehre zu Übermenschen hochzustilisieren.
Das sehe ich ein wenig anders. Der "Historische Materialismus" als Erklaerung der Weltgeschichte hat ganz sicherlich solche Zuege.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht zuletzt hat der historische Materialismus deutlich Züge einer weltlichen Heilsgeschichte die mit dem Ende der Geschichte abgeschlossen ist. Da kommt doch deutlich zum Vorschein, wie tief christliches Gedankengut in unserer Kultur verpflanzt ist.

Gibts ja immer wieder Beispiele sei es die Idee der Ende der Geschichte, ähnliches schreibt ja ein heutiger Religionskritiker wie Richard Darwkings, dass bald das Ende von Religionen und Aberglauben wird und alle Kriege und Konflikte verschwinden werden. Das ist eigentlich typisch christliches (auch natürlich jüdisches wie islamisches) Denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lehre von Marx trägt selbst noch keine religiösen Züge. Erst die kommunistischen Regieme begannen damit seine Bücher zu unfehlbaren, heiligen Schriften und die Verkünder der Lehre zu Übermenschen hochzustilisieren.

Marxistische Religionskritik und Religion in dem sozialistischen(demokratischen) Staaten in Afrika: um den 1970-1980-er Jahren in Afrika einige Staaten sgn. sozialistische Staaten wurden, wie zB. ein Teil Jemens. Abdul Fattah Ismail war vor dem Jahr 1985 für mehrere Jahre in Moskau. Nach seine Rückkehr wurde er der jemenischen kommunistischen(?)/sozialistische(?) Partei-Führer. ((Nach meine Kenntnisse unter dem Einparteisysteme diese Partei eher zur "radikaler Marxismus verbunden war" (Wikipedia). Darüber habe nirgendwo gelesen, dass A.F. Ismail seine Religion irgendwann abgelegt hatte. In Jemen sind der Bevölkerung ung. im 90% Anteils Muslim.))

Der jetztige jemenische Sozialistische Partei befürwortet -nach meine Kenntnisse- der sgn. "arabische Sozialismus". (Aber es ist noch immer eine "Sozialismus".)
(nach Wikipedia) Nach Erscheinen von Ahmad Sa'ids Buch: Der arabische Sozialismus (1959) diente der Begriff zur Abgrenzung von radikalen kommunistischen oder Staatsozialismus Osteuropas.
(Was ich hier fragen möchte: wo ist der Wurzel der Wort "Sozialismus"? Nach meine Kenntnisse hat Marx der Wort "Kommunismus" in dem damaligen politischen Debatte eingeführt.)
Der "arabische Sozialismus" kann sehr wohl nach meine Kenntnisse mit dem "naturhistorischen Eigenschaften im Orient und den Islam" zurechtzukommen.
Der Antwort liegt schon daran in diesem Fall: beim "Abgrenzung von..."-? Ich glaub schon. Aber Beispiel auch in Korea waren nach dem 2.WK viele zB. katholische, evangelische, buddhistische..usw. Religionen vorhanden.
Und dort haben auch die Religionen mit dem Kommunismus/Sozialismus ganz gut sich arrangierten.
Hast Du dies, oder ähnliches gemeint mit dem zweite Satzsinhalt?
 
Nicht zuletzt hat der historische Materialismus deutlich Züge einer weltlichen Heilsgeschichte die mit dem Ende der Geschichte abgeschlossen ist. Da kommt doch deutlich zum Vorschein, wie tief christliches Gedankengut in unserer Kultur verpflanzt ist.
Das ist eine wirklich neckische Pointe!
Aber es fragt sich: ist das eine inhaltliche oder eine nur strukturelle scheinbare Ähnlichkeit? (anders gefragt: was haben außer der Utopie eines positiven Endes der scheinbar dahin strebenden Geschichte die christliche Heilsgeschichte und der historische Materialismus gemeinsam? eigentlich eher wenig, da das eine auf religiösem Glauben, das andere aber nicht auf diesem basiert: und da ergeben sich unterwegs doch einige Diskrepanzen)
 
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