Megalithkultur

Racousa

Neues Mitglied
Ich habe mich kürzlich mit der frage auseinader gesetzt, wo sind die Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen.

Dolmen Hühnen oder ganggräber gibt es ja

von Portugal, bis zu irland und Polen so wie Nordafrika... Südrussland Indien Korea oder in Indunesien.

Immer wieder stiess ich auf aussagen, dass die verschiedenen Völker und Kulturen nich gemeinsames haben. Unabhägig voneinder entstanden.

Denn die verschiedenen Kulturen, haben keinen nachweisbaren Bezug zueinander.

Gut sie stammen ja auch au unterschiedlichen Epochen.


Wenn dem so ist, wiso sind dann alle bauten ähnlich.

Gemeinsames ist zum Beispiel die Ausrichtung nach Sternen, Sonnen oder Mondaufgang.
Planetenlaufbahnen, Sonnenwende und Mond waren in allen Kulturen bedeutend.

So frage ich mich:
Wie konnte das Wissen weiter gegeben werden, wie man solche Bauten zustandebringt?
Gibt es noch mehr Gemeinsamkeiten?
Nur weil es Wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, heisst das nicht, dass keine verbidungen existieren.

So weit mal meine gedanken. grüsse Racousa
 
Wenn dem so ist, wieso sind dann alle bauten ähnlich? Gemeinsames ist zum Beispiel die Ausrichtung nach Sternen, Sonnen oder Mondaufgang. Planetenlaufbahnen, Sonnenwende und Mond waren in allen Kulturen bedeutend.

Das ist leicht zu erklären. Astronomen sprechen, wenn sie sich über unsere heutige Kultur ärgern über "Lichtverschmutzung". "Lichtverschmutzung" ist der Umstand, dass unsere menschliche Zivilisation den Nachthimmel erleuchtet, was wiederum die Beobachtung von Sternen und Planeten erschwert. Deshalb werden Observatorien auch bevorzugt entfernt von jeder Zivilisation errichtet. Ergo: Bis ins 19. Jahrhundert sah der Nachthimmel für den Durchschnittsmenschen anders aus, als für den Otto-Normal-Verbraucher heute (abgesehen davon konnte man in der Dunkelheit nicht lesen, nicht fernsehen... man konnte also ins Bett gehen oder im Freien Tätigkeiten nachgehen, die sich mit der Dunkelheit vereinbaren ließen). Das bedeutete, dass der Himmel eine viel größere Bedeutung für die Menschen hatte, als für uns heute. Schon allein wegen des bisschen Licht, welches Mond und Sterne spenden. Ausrichtungen nach bestimmten Himmelspunkten (so überhaupt feststellbar) sind also nur verständlich.

Wie konnte das Wissen weiter gegeben werden, wie man solche Bauten zustandebringt?

Megalithbauten sind nicht gerade ein Beispiel einer sehr komplexen Architektur.
 
Ich habe mich kürzlich mit der frage auseinader gesetzt, wo sind die Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen.
Dolmen Hühnen oder ganggräber gibt es ja von Portugal, bis zu irland und Polen so wie Nordafrika... Südrussland Indien Korea oder in Indunesien.

Zumindest im europäischen Raum geht man heute davon aus, dass die "Megalithidee" durch kulturelle Kontakte weitergegeben wurde. Ob und in welchem Umfang interkontinentale Zusammenhänge bestanden, ist umstritten.

Vermutet wird, dass sich die auf dem Megalithgedanken basierenden Vorstellungen von Westspanien und der französischen Atlantikküste aus über Südskandinavien, Norddeutschland und die Britischen Inseln verbreiteten. Während früher angenommen wurde, Ägypten sei wegen der Pyramiden Ausgangspunkt der Megalithkultur, zählen nach neueren Radiokarbondaten die Atlantikküste mit der Bretagne und Westpanien zu den Ursprungsregionen.

Wenn dem so ist, wiso sind dann alle bauten ähnlich.

Wenn man Gebäude errichten will, die den Göttern nahe sind, kommt man vielfachautomatisch zu gleichen Ergebnissen.
 
Guten Abend!

Danke erst mal für eure Antworten und Gedanken.
El Quijote, nun das mit der Lichtverschmutzung ist wohl in der tat ein Problem der heutigen Zivilisation.

Hm, unlogisch ist es nicht, mit dem nächtlichen Himmel der früheren Zeiten. Wobei ich denke, dass wohl auch alles was nicht greifbar ist, verehrt worden ist. Mag sein, dass vielleicht sogar deshalb die Menschen der Frühzeit den Drang hatten solche Steinpflöcke aufzustellen.

Sind Megalithenbauten wirklich keine Komplexe bauten? Sicher im vergleich zu späteren Bauten schon. Doch wenn wir die Zeit anschauen wo die ersten Megalithen oder Hünengräber entstanden, finde ich sind sie schon Komplex. Alleine das Wissen, Tonnenschwere Steine aufzustellen und übereinander zu hieven.

Na ja in einer Internetseite schnappte ich schmunzelnd die Erklärung auf: zu den Gründen, warum sie diese Bauten machen.... (Weil sie es konnten und nicht wussten wie man Kirchen baut!") Auch eine Möglichkeit zugegeben.

Es muss aber in der Tat zu der frühen Steinzeit etwas im Menschen gewesen sein, dass ihn veranlasste Tonnenschwere Steine aufzustellen.
Denn wenn ich nun mal über den Tellerrand gucke, komme ich zu der ältesten heute bekannten Tempelanlage in der Türkei. Vor 12 000 Jahren sollen die riesigen Steinen auf der Anhöhe des Göbekli Tepe im Südosten der Türkei erschaffen worden sein.
Oder sogar Caral ebenfalls aus der Steinzeit wo am Eingang der größten Erdpyramide zwei Monolithen aus Granit stehen. Wo es nicht mal Granit gibt in der Gegend.

Gut das hat natürlich nichts mehr mit Megalithen zu tun.... Es lediglich einige persönlichen Gedanken dazu.

Racousa
 
Sind Megalithenbauten wirklich keine Komplexe bauten? Sicher im vergleich zu späteren Bauten schon. Doch wenn wir die Zeit anschauen wo die ersten Megalithen oder Hünengräber entstanden, finde ich sind sie schon Komplex. Alleine das Wissen, Tonnenschwere Steine aufzustellen und übereinander zu hieven.

Ich bin kein Freund davon, unsere vorgeschichtlichen Ahnen dümmer zu machen, als sie sind. Es mag ihnen vielleicht die physikalische Erklärung gefehlt haben, aber Hebel und ähnliches konnten sie auch ohne die anwenden. Man muss nur heute Kindern beim Spielen zusehen. Auch die können viele Techniken, die sie anwenden nicht erklären (und selbst Erwachsene), aber sie wenden sie an.
 
Die üblichen Megalithbauten fallen in die Zeit der Landwirtschaft, und in das Gebiet der abgeschmolzenen Gletscher. Hier in Deutschland gab es früher VIELE "Findlinge", von denen die meisten inzwischen zu Kies verarbeitet worden sind... Wenn man auf so ein Monster stößt dann MUSS man einfach dazu Stellung nehmen: Entweder mann fällt auf die Knie und verehrt es, oder man zückt sein Faustkeil und behaut es, oder man beschiert es mit Farbe (auch heutzutage noch ein Problem), oder man rückt es beiseite vom Acker, wenn's nicht so groß ist, oder man ordnet mehrere geschmackvoll an.

Was ich sagen will: Man macht irgendwas damit und keineswegs überall das Gleiche. Multiple Alignements sind z.B. eine Spezialität der Bretagne...
 
Das ist leicht zu erklären. Astronomen sprechen, wenn sie sich über unsere heutige Kultur ärgern über "Lichtverschmutzung".

In der Berliner Innenstadt sieht man heute bei besten Bedingungen keine 100 Sterne mehr, zumindest mit bloßem Auge...

Megalithbauten sind nicht gerade ein Beispiel einer sehr komplexen Architektur.

Die Technik, diese riesige Steindinge aus dem Berg zu kloppen, durch die Gegend zubewegen, aufzurichten und übereinander zu stapeln, war für die damaligen Verhältnisse eine enorme Leistung. Das hat nichts mit der Vorstellung der damaligen Menschen als tumben Höhlenbewohnern zu tun, die sie sicher nicht waren; aber viel mit dem Fehlen sämtlicher Hilfsmittel, die wir heute kennen, z.B. Flaschenzüge (na gut, Seile und Hebel gabs schon).

P.S.:Ich hab des häufigeren gelesen, die Ausrichtung nach Gestirnen, Sonnenaufgängen u.ä. seien das Zeichen einer Ackerbauern-Kultur, die mehr auf die korrekte Bestimmung der Jahreszeiten angewiesen waren als Jäger und Sammler. Da es sich dabei aber um eher populärwissenschaftliche Texte handelte die Frage: Weiß da jemand was drüber?

Aber weil ich's so lustig fand eine Persiflage auf diese Idee von Stonehenge als "Wettercomputer" bei T. Pratchett: "Aha, mit diesem Steinkreis kann man die Jahreszeiten bestimmen? Wie das? Wenn Schnee drauf liegt ist es Winter?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Reinecke schrieb:
Die Technik, diese riesige Steindinge aus dem Berg zu kloppen, durch die Gegend zubewegen, aufzurichten und übereinander zu stapeln, war für die damaligen Verhältnisse eine enorme Leistung.

Ich sag es mal so: Logistisch sind es oft beeindruckende Leistungen, weil wesentlich kleinere Gemeinschaften als in späteren Zeiten monumentale Bauten a la "Newgrange" oder "Silbury Hill" schufen, und zwar ohne metallische Hilfsmittel.
Dennoch ist die Architektur auch nicht als komplex zu bezeichnen. Ein recht gutes Gefühl müssen die damaligen Menschen bereits für Gewicht und Tragfähigkeit von Steinen gehabt haben, wie oft die auf nur wenigen Ansatzpunkten liegenden Deckplatten von Dolmen gezeigt haben. Dennoch handelt es sich bei der jungsteinzeitlichen Baukunst um sehr grundsätzliche, archaische Formen des Baus: Wall und Graben, dann der Pfeiler, dann einfache Deckkonstruktionen, unvermörtelte Mauern etc... Die Anlage von Stonehenge stellte schon eine architektonische Revolution dar....
 
Ich hab des häufigeren gelesen, die Ausrichtung nach Gestirnen, Sonnenaufgängen u.ä. seien das Zeichen einer Ackerbauern-Kultur, die mehr auf die korrekte Bestimmung der Jahreszeiten angewiesen waren als Jäger und Sammler. Da es sich dabei aber um eher populärwissenschaftliche Texte handelte die Frage: Weiß da jemand was drüber?

Ich habe solche Deutungen bisher immer abgelehnt, muss aber zugeben, dass ich vor wenigen Wochen, als ich Ulrich Fellmeth las (Pecunia non olet. die Wirtschaft der antiken Welt) über folgende Stelle stolperte:
Fellmeth zitiert Hesiod, der seinen Bruder Perses in dem Gedicht Werke und Tage dazu auffordert, den ochsen und Knechten im Winter nur die halbe Futterration zuzuteilen, weil im Winter weniger gearbeitet wird. Dann heißt es weiter:
"Hier taucht, erstmals in der Literatur ein sehr nüchternes, fast hartherziges Verhältnis des Hausherren eines landwirtschaftlichen Betriebes zu seinem Personal auf. [... ] Doch sollte zumindest bei Hesiod im Auge behalten werden, dass hier ein Kleinbauer versuchte, durch rationale Steuerung seines Betriebes das nackte Überleben zu sichern. Dieselbe im Grunde ökonomische Rationalität wird deutlich, wenn Hesiod - gestützt auf den astronomischen Wissensstand seiner Zeit - anhand von auf- und abnehmenden Sternbildern und den diesen Jahreszeiten entsprechenden Witterungsverhältnissen kalenderartig die Abläufe auf dem Hof (Pflügen, Säen, Ernten, Dreschen, Reparatur des Geräts, Anfertigung von Kleidung und Werkzeugen, ja sogar Handelsschiffahrt) organisiert."
 
El Quijote! Einverstanden, unsere Frühzeitmenschen stelle ich auch nicht dümmer hin... im Gegenteil, sie wussten sich sehr genau zu helfen für die damaligen Möglichkeiten.

Der Vrgleich mit den spielenden Kindern hat was. Ich erinnere mich gerade an meine Tochter, der es zu langweilig war die Legobahn gerade auszulegen. Sie legte Bücher und alles mägliche darunter und probierte aus wie steil es sein darf, dass der zug die Steigung bewältigt. So nebenbei die Anlage lief durch die ganze Wohnung. Raumnutzung.....

Ok aber bleiben wir bei den Megalithen. Gut möglich dass es auch der Drang des Ausprobierens, Forschen was ist machbar und Kräftemessung war. Der mensch hat immer was erfunden seit anbeginn der Zeit. Der Mensch baute auch immer Kult und Ritualplätze um die Naturgeiser ihre Götter zu ehern.
 
P.S.:Ich hab des häufigeren gelesen, die Ausrichtung nach Gestirnen, Sonnenaufgängen u.ä. seien das Zeichen einer Ackerbauern-Kultur, die mehr auf die korrekte Bestimmung der Jahreszeiten angewiesen waren als Jäger und Sammler. Da es sich dabei aber um eher populärwissenschaftliche Texte handelte die Frage: Weiß da jemand was drüber?
Alles was jemand darüber schreibt, ist nach Definition populärwissenschaftlich, weil sich entweder ein Astronom über Religon, Geschichte und Landwirtschaft äußern müsste, oder ein Landwirt über Astronomie, Religion und Geschichte, oder ....

Ziemlich unbestritten ist, dass Termine für die Feldarbeit um so kritischer werden je weiter man nach Norden kommt. Zu früh ist gefährlich und zulange auf gutes Wetter zu warten lässt dem Getreide möglicherweise nicht mehr genug Zeit für die Reife. Es gibt auch Jahre, da möchte man am liebsten die ganze Zeit über im Bett bleiben.
Die "Natur" holt nach, wenn sie mal in einem Jahr zu spät loslegen konnte, nicht aber der Bauer. Die Beobachtung der Botanik ("Frühblüher") ist für die Landwirtschaft kein sehr zuverlässiger Indikator.
Hesiod gibt die bekanntesten solcher frühen Hinweise für die Landwirtschaft ("Plejadenregel").

In Gegenden mit ordentlichem Wetterverhältnisen muss man nur morgens früh aufstehen. Ich habe das nie selbst erlebt, aber nach Schilderungen muss es ein gewaltiges Erlebnis sein, wenn in der Wüste nach einer sternenklaren eiskalten Nacht die Sonne aufgeht: Dann versteht man, was es heißt: "Die Sonne steht in der Jungfrau". Die Monate sind also in südlichen Gegenden für jeden am Himmel ablesbar gewesen; das Geheimwissen der Priester bezog sich eher auf die "Wandelsterne".

In Mitteleuropa (schäge Sonenbahn, feuchte Nächte=Fühnebel, Wolken sowieso) hatte man eher verloren, ob mit oder ohne Lichtverschmutzung ;) Da braucht man schon viel Glück um kurz vor Sonnenaufgang noch die Sterne zu sehen...
Der Gedanke, die Sonne mit Visierlinien "einzufangen" ist jedoch für jemanden, der die Sumerische Planetenbeobachtung gelernt hat, naheliegend. Die Frage wäre: Wann ist der 1. März? ("Im Märzen er Bauer die Röslein einspannt..") 21 Tage vor Frühlangsanfang ist zwar richtig, aber nicht wirklich zielfühernd; 2 Mondumläufe nach Wintersonnenwende ist eine bedeutend bessere Antwort. Nun ist die Wintersonnenwende allerdings ein technisch nicht so leicht zu bestimmender Tag, vor allem wenn es dann auch noch schneit (Gruß an Terry!). Man muss sich auf jeden Fall erst mal einen "künstlichen Horizont" schaffen, wenn man nicht zufälliger einen Meereshorizont in der Nähe hat, also am besten einen Wall aufschütten... u.s.w. u.s.w.

Ich habe oben nicht von ungefähr "..die Sonne einsperrren.." geschrieben; ich kann mr vorstellen, dass in magischer Denkweise diese Information, die man vo der Sonne bekommt, "abgezwungen" oder auch "bezahlt" (durch ein Opfer!) werden muss.

Verstehst Du, warum man da nicht mehr als "Populärwissenschaft" draus machen kann? :S

Edit:
Hier noch ein Hinweis auf die sog. Kreisgrabenanlagen http://www.geschichtsforum.de/f22/kreisgrabenanlagen-2649/, die bis ins 5. Jts. zurückdatiert werden können, und nicht megalithisch sind (mangels Material?), die aber ähnlichen Agro-Astronomischen Zwecken gedient haben mögen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok aber bleiben wir bei den Megalithen. Gut möglich dass es auch der Drang des Ausprobierens, Forschen was ist machbar und Kräftemessung war. Der mensch hat immer was erfunden seit anbeginn der Zeit. Der Mensch baute auch immer Kult und Ritualplätze um die Naturgeister ihre Götter zu ehern.

Sicher ist, dass wir zur ursprünglichen Bedeutung der Megalithmonumente heute keinen Zugang mehr haben und ihre Funktion uns heute verborgen bleibt. Das gilt auch für andere prähistorische Hinterlassenschaften wie z.B. die Höhlenmalerei oder steinzeitliche Statuen und Figuren. Nichts hindert uns jedoch daran, Hypothesen und Vermutungen anzustellen, was Legionen von Fachwissenschaftlern ebenfalls getan haben.

Bei den Großsteingräbern - den so genannten Hünengräbern - ist die Deutung noch relativ einfach. Die im Innern aufgefundenen Skelettreste legen es nahe, hier an "Erbbegräbnisse" ganzer Bauerndynastien zu denken. Die Megalithgräber liegen meist auf Anhöhen, an Kreuzwegen oder besonders gut sichtbaren Plätzen, und nahmen vermutlich die Gebeine vornehmer Familiern auf. Daneben finden sich nämlich auch schlichte Erdgräber, wo das Fußvolk eine letzte Ruhestätte fand.

Die Funktion der Menhire in Kreisen und Stelen ist hingegen weit schwieriger zu deuten. Markierten Stelenreihen wie in der Bretagne oder Äthiopien Gedenkstätten oder Territorien? Stehen sie mit einem Phalluskult in Zusammenhang, wie Roger Joussaume in "Die ersten Europäer" (Zürich 1995, S. 60 f.) vermutet? Oder mit einem Sonnen- und Mondkult? Einige stehen klar in Zusammenhang mit einem Dolmen oder Tumulus, andere stehen in der Mitte von Kreisen, die von Gräben und Gräbern umgeben sind. Einige Esoteriker glauben sogar, die Menhire stünden an der Kreuzung elektromagnetischer Ströme.

Tatsache ist vermutlich, dass nicht alle Menhire die gleiche Funktuion hatten und viele sind möglicherweise Überreste viel größerer Komplexe.

Stonehenge war mit großer Sicherheit ein Tempel, dessen Lage mit dem Aufgang der Sonne bei Sonnen- und Wintersonnenwende in Zusammenhang steht. Ob man allerdings so weit gehen kann, von einem steinzeitlichen "astronomischen Observatorium" zu sprechen, sei dahingestellt. Ich denke, hier schießen einige über das Ziel hinaus.
 
Oder sogar Caral ebenfalls aus der Steinzeit wo am Eingang der größten Erdpyramide zwei Monolithen aus Granit stehen. Wo es nicht mal Granit gibt in der Gegend. Racousa

Caral ist mir unbekannt, wo ist das?

Hesiod gibt die bekanntesten solcher frühen Hinweise für die Landwirtschaft ("Plejadenregel").
In Gegenden mit ordentlichem Wetterverhältnisen muss man nur morgens früh aufstehen. Ich habe das nie selbst erlebt, aber nach Schilderungen muss es ein gewaltiges Erlebnis sein, wenn in der Wüste nach einer sternenklaren eiskalten Nacht die Sonne aufgeht: Dann versteht man, was es heißt: "Die Sonne steht in der Jungfrau". Die Monate sind also in südlichen Gegenden für jeden am Himmel ablesbar gewesen; das Geheimwissen der Priester bezog sich eher auf die "Wandelsterne".

In Mitteleuropa (schäge Sonenbahn, feuchte Nächte=Fühnebel, Wolken sowieso) hatte man eher verloren, ob mit oder ohne Lichtverschmutzung ;) Da braucht man schon viel Glück um kurz vor Sonnenaufgang noch die Sterne zu sehen...
Der Gedanke, die Sonne mit Visierlinien "einzufangen" ist jedoch für jemanden, der die Sumerische Planetenbeobachtung gelernt hat, naheliegend. Die Frage wäre: Wann ist der 1. März? ("Im Märzen er Bauer die Röslein einspannt..") 21 Tage vor Frühlangsanfang ist zwar richtig, aber nicht wirklich zielfühernd; 2 Mondumläufe nach Wintersonnenwende ist eine bedeutend bessere Antwort. Nun ist die Wintersonnenwende allerdings ein technisch nicht so leicht zu bestimmender Tag, vor allem wenn es dann auch noch schneit (Gruß an Terry!). Man muss sich auf jeden Fall erst mal einen "künstlichen Horizont" schaffen, wenn man nicht zufälliger einen Meereshorizont in der Nähe hat, also am besten einen Wall aufschütten... u.s.w. u.s.w.
...

Vielleicht klingt das jetzt naiv, aber ich habe selber schon daran gedacht mir zu Hause unter Zuhilfenahme des gegenüberliegenden Daches die Sonnenstände zu markieren. Ich müßte dazu nur auf das Dach steigen um Markierungen/Stangen anzubringen, woran es dann scheitert. Als Hilfsgröße dienen die Schornsteine.
 
Wisst ihr worüber ich persönlich immer wieder den Kopf schüttle. Wenn ich so die Entsehungsgeschichte der früheren Kulturen durchlese.

Dass es in späteren Zeiten immer wieder Menschen gab die das alte nicht akzeptieren können. In der chrisalisierung wollten viele diese alten Bauten zerstören, und taten es auch. Mancherorts gar verleugnen. Teilweise wurden sie auch zerstört und an mancherort wo sie es nicht schafften pflanzte man ein Kreuz hin.

Nun ja den alten Zeitzeugen wird es Egal sein.

Racousa
 
Bei Durchsicht der Superseite hat mich besonders erfreut, dass hier eine zeitliche Einordnung 1500 -3000 BC vorgenommen wird, d.h. es gibt fast überall auf der Erde Funde aus der entwickelten Ackerbauzeit und die Ausprägung ist gar nicht so unterschiedlich. Wenn ich das richtig verstehe, läßt sich Supe durchaus mit den ungefähr zeitgleichen Sumer/Mesopotamien, Harappa, Ägypten, Malta und auch mit den Megalith-Kulturen vergleichen, jedenfalls zeitlich und wohl auch von der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung. Die Landwirtschaft/Viehzucht ist über die primitiven, sehr anstrengenden Anfänge hinausgewachsen, es gibt BEvölkerungswachstum und Freiräume für Arbeitsteilung, Tauschhandel und damit differenzierte Einkommensverteilung und Hierarchien. Ich warte gespannt auf zeitgleiche Funde in Subsahara-Afrika oder gibt es die schon und ich habe noch nichts davon gehört, wie mir Supe/Caral bisher entgangen war?
 
Im Sub-Sahara Raum kann man die Ausbreitung der Landwirtschaft mit der Ausbreitung der Niger-Kongo Sprachen in Verbindung bringen. Das Ursprungsgsgebiet wäre dann Westafrika, etwa im 2 Jahrtausend BC. Zuerst Ausbreitung nach Osten, Einfluss ägyptischer Produkte, dann nach Süden.
 
Als Ursprungsgebiet der eisenzeitlichen Bantu, die fast ganz Schwarzafrika "überrollten", gilt das heutige Nigeria/Kamerun. Ob es spürbaren ägyptischen Einfluss gab, glaube ich nicht. Der reichte allenfalls bis in den Sudan.
 
Dass es in späteren Zeiten immer wieder Menschen gab die das alte nicht akzeptieren können. In der chrisalisierung wollten viele diese alten Bauten zerstören, und taten es auch. Mancherorts gar verleugnen. Teilweise wurden sie auch zerstört und an mancherort wo sie es nicht schafften pflanzte man ein Kreuz hin.

Neue Religionen, Dynastien oder Mächte hatten stets die Tendenz, das Erbe ihrer Vorgänger ideell oder materiell auszulöschen und durch eigene Präsenz zu ersetzen. So war das auch beim Siegeszug des Christentums, als die heidnischen Tempel im Römischen Reich entweder zerstört, oder bestenfalls in Kirchen umgewandelt wurden. So wurde aus dem römischen Pantheon die Kirche "Santa Maria Rotonda" und nur so blieb uns das Pantheon überhaupt erhalten.

Man muss aber bei allem auch die damalige Zeit berücksichtigen, in der man nicht so "denkmalpflegerisch" dachte wie in unserer aufgeklärten Epoche. Dass barbarische Vernichtung von Kunstdenkmälern auch heute noch möglich ist, zeigt die Zerstörung der berühmten Buddha-Statuen in Afghanistan im Jahrc 2001 durch die Taliban.
 
Zurück
Oben