Mensch und Säbelzahnkatzen

Ich denke ihr habt mehr Angst vor diesen Tieren als die Menschen die täglich mit denen zu tun haben.

Ich denke, da hast Du recht! Trotzdem hängt doch der Grad der Gefährlichkeit und Unerschrockenheit solcher Raubtiere wie großer Raubkatzen oder Bären wenigstens zum Teil davon ab, ob sie vom Menschen überrascht werden und keine Zeit zum Ausweichen hatten, ob sie gerade Junge haben, die sie meinen verteidigen zu müssen, und bei Bären vermutlich auch davon, ob sie vor ihrer Begegnung mit dem Menschen regelmäßig Beute machen konnten oder ob sie schon seit Wochen kein ordentliches Stück Fleisch mehr zwischen die Zähne bekommen haben usw. Ich sage das allerdings als einer, der sich im Alltag nicht mit Raubtieren herumzuschlagen hat (außer massenhaft mit Forellen - sind ja auch Raubtiere, aber mich haben sie bisher noch nicht angefallen).
 
... Trotzdem ist der Mensch das weitaus erfolgreichere Raubtier.

Das ist offensichtlich.
Die Frage ist seit wann.
Und die Frage ist beim Thema "Frühzeit des Menschen", wie wohl die Rolle des Frühmenschen als Beutetier aussah.
Es ist darüber, so wie ich es verstehe, wenig bekannt.

Immerhin gibt es Hinweise auf Leoparden als Fressfeinde.
Eine Diskussion mit Donald Johanson und Fachkollegen streift das Thema.
BOB BRAIN: Perhaps the most spectacular example of that is this skull of a child from the cave and in the back of the skull are two puncture marks. And when we look on the inside of that skull, we find that the bone has been pushed inwards in a very characteristic way, suggesting that it was fresh and pliable at the time that the damage was done.

DON JOHANSON: What kind of an animal do you think was responsible for marks like that?

BOB BRAIN: Well, interestingly enough, the spacing of those two holes is matched almost exactly by the spacing of the lower canines of a fossil leopard from the same part of the cave.
 
Ich denke ihr habt mehr Angst vor diesen Tieren als die Menschen die täglich mit denen zu tun haben. Die Inuit verstecken sich nicht im Bunker. Unfälle kann es geben. Trotzdem ist der Mensch das weitaus erfolgreichere Raubtier.

Blödsinn. In Norden Kanadas, in Teilen Alaskas und auf Spitzbergen geht niemand ohne Gewehr ins Freie wenn Eisbären in der Nähe sind. Die haben ein gehörigen Respekt vor diesen Tieren.
 
Blödsinn. In Norden Kanadas, in Teilen Alaskas und auf Spitzbergen geht niemand ohne Gewehr ins Freie wenn Eisbären in der Nähe sind. Die haben ein gehörigen Respekt vor diesen Tieren.

Tja, warum geht der Bär nicht mit dem Gewehr raus? Weil er zu dumm ist Werkzeuge zu nutzen, somit evoluionären Nachteil hat und auf die hinteren Ränge verbannt wird.
 
Tja, warum geht der Bär nicht mit dem Gewehr raus? Weil er zu dumm ist Werkzeuge zu nutzen, somit evoluionären Nachteil hat und auf die hinteren Ränge verbannt wird.
Aber bis er völlig ausgerottet wird, frisst er noch einige arrogante Menschen, die denken, dass man Raubtiere nur durch forsches Auftreten in die Flucht schlagen kann. Was für eine 50 kg-Miezekatze gilt, gilt noch lange nicht für einen 150 kg Löwen oder einen 500 Kg Grizzly.
 
Aber bis er völlig ausgerottet wird, frisst er noch einige arrogante Menschen, die denken, dass man Raubtiere nur durch forsches Auftreten in die Flucht schlagen kann. Was für eine 50 kg-Miezekatze gilt, gilt noch lange nicht für einen 150 kg Löwen oder einen 500 Kg Grizzly.

Grizzly gab es früher auch in Guatemala. Die wurden aber ausgerottet. Schon vor hunderten Jahren. Im Norden Mexico konnten sie sich etwas länger halten. So erschreckend können sie also nicht auf meine Vorfahren gewirkt haben. ;)
 
Grizzly gab es früher auch in Guatemala. Die wurden aber ausgerottet. Schon vor hunderten Jahren. Im Norden Mexico konnten sie sich etwas länger halten. So erschreckend können sie also nicht auf meine Vorfahren gewirkt haben. ;)
Da gab es höchstens Schwarzbären oder Kragenbären, die beide deutlich kleiner und ungefährlicher sind. Der Grizzly war nie so weit nach Süden verbreitet.
 
Auch die mexikanische Unterart des Grizzly war nicht bis nach Guatemala verbreitet. Er kam wohl vor allem in den Pinienwäldern der nordmexikanischen Wüsten und Halbwüsten vor, nicht aber in den Regenwäldern des Südens, nach Guatemala hin.
Aber sein Habitat hin oder her: Es besagt nichts darüber, ob die Menschen vor ihm Angst hatten oder nicht. Raben und Wölfe sind in Europa fast ausgerottet worden, gerade weil der Mensch Angst vor ihnen hatte.
 

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Tja, warum geht der Bär nicht mit dem Gewehr raus?
das ist eine sehr scharfsinnige Frage :rofl::rofl: vielleicht mangelt es ihm an Schulreife, an Selbstdisziplin oder gar an den nötigen geistigen Gaben? Man möchte den Bären beinahe für ein wildes Tier halten, wenn man bedenkt, dass er obendrein auch keine Tempel baut, keine Glühbirne erfindet und nichtmal einen in den Tropen spielenden Abenteuerroman schreibt...

...difficile est... ...... :pfeif::rofl:
 
Bei uns waren aber definitiv Bären bekannt. Wenn sie bis in Norden Mexico gab gehe ich davon aus. dass sie bei meinem Volk auch bekannt waren, da es Handel mit den dortigen Völkern gab. Kann aber auch Brillenbär gewesen sein. Heute gibt es bei uns gar keine Bären mehr. Nur Coati. Und vor denen muss niemand Angst haben. ^^
 
..
der stolze Hirsch, der treue Hund, die emsige Ameise, die feige Raubkatze, das sture Nashorn usw usw - es ist falsch, Tieren menschliche Wertmaßstäbe anzudichten.
...

Das ist dann nicht falsch, wenn sich der Mensch darin selbst als Teil der Natur bespiegelt.:pfeif:

Zur 'feigen Raubkatze':
natürlich ist der Begriff "feige" eine Projektion menschlicher Wertung auf eine andere Spezies.
Diese Wertung ist aber dennoch bildlich zutreffend.
Denn Raubtiere ernähren sich mit hohem Verletzungsrisiko bei der Nahrungsgewinnung.
Deshalb müssen sie sehr vorsichtig sein,
während es selten vorkommt, dass ein Pflanzenfresser bei der Nahrungsaufnahme auf unmittelbare Gegenwehr stößt. :grübel:

Liegt denn nicht der Mut beim Schwachen?
Und ist denn die Feigheit nicht stets dem Starken gegeben, weil er des Mutes nicht bedarf?
Kann der Fleis der emsigen Ameise bestritten werden?

Spässli halt..

Wie wäre es, wenn man sich als Vater fragen müsste, ob das Kind auf dem Schulweg von einem Säbelzahntiger gerissen wurde?

Na gut, das mit dem Schulweg war ja in der Frühzeit des Menschen eher weniger gegeben...

Man darf aber vermuten, dass der Frühmensch auch Beutetier war und dies einen Einfluss auf seine weitere Entwicklung hatte.
 
Den Großkatzen ging es gut - bis sie ausstarben,

lautet die Überschrift eines Artikel, in dem über die Studie von Larissa DeSantis berichtet wird. Sie hat die Bissspuren des amerikanischen Löwens und der Säbelzahnkatzen der Fundstelle La Brea erneut untersucht. Das Ergebnis:
1.In dem ausgewerteten Zeitraum von 35.000 - 11.500 Jahren gibt es keine Anzeichen für einen höheren Verschleiß an den Gebissen auf Grund abnehmender Beutetierzahlen.
2. Das Bissmuster der Säbelzahnkatzen ähnelt dem des afrikanischen Löwen, was die häufige These vom ausschließlichen Verzehr von Weichteilen widerlegt. Interessanterweise zeigt der wesentlich größere amerikanische Löwe ein Beißverhalten ähnlich dem Geparden, d. h. Vermeiden von Knochen.
3. Zahnverluste werden nach DeSantis eher durch die Jagd, als durch das Beißen auf Knochen verursacht.
 
Warum sind sie dann alle ausgestorben? Und warum soll man Angst haben? Das hat noch keiner erklärt. Wenn ich in einer Gegend mit Raubtier lebe hane ich Respekt aber keine Angst. Denn Angst lähmt.
 
Angst oder Respekt ist wohl kaum eine Entscheidung des freien Willens, wie du zu glauben scheinst. Respekt hat man dann, wenn man die Gefahr einschätzen kann, und weiß, wie man die Gefahr mittels richtigem Verhalten abwenden kann; Angst dann, wenn man entweder weiß, dass die Gefahr unkalkulierbar ist oder wenn man die Gefahr zwar nicht kennt aber unterstellt.
Wie gesagt: Angst kann auch ein großer Motivator für Ausrottung sein, egal, ob sie begründet ist, oder nicht.
 
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Es tät mich interessieren was über den Frühmenschen als Beutetier bekannt ist.

Vielleicht hilft dieser Link zum Homotherium, der früher auch in Dtschl. und der heutigen Nordsee vorkommenden Säbelzahnkatze weiter.

Auf Seite 73 wird vermutl. das von Nergal im Eröffnungsbeitrag erwähnte Bild beschrieben. Bis vor rund 400.000 Jahren waren der Frühmensch mangels Waffen wohl schlicht Futter. Funde von bis zu 2,5m langen Speeren datieren auf ca. 400.000 - 300.000.
 
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