Minirock im alten Germanien?

Absolut beginer

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Moin allerseits

Da momentan keine Hochkonjuktur in Germanenspalte herrscht, traue ich mich nach langer Zeit, zur Erheiterung, wieder ein Thread zu öffnen (auch diesmal 'ne beknackte Frage aber die werdet ihr schon verkraften).

Ist da was wahres dran oder hat man zuviel in die aus dem Moor gezogenen Stofffetzen hineininterpretiert? Kann man aus dem Alltag der germanischen Frau Schlüsse (Vermutungen sind mir auch recht) ziehen, die für Mini oder gegen sprechen? Sitte, Sexualität, Zweckmäßigkeit...

Grüße :friends:
 
Absolut beginer schrieb:
Moin allerseits

Da momentan keine Hochkonjuktur in Germanenspalte herrscht, traue ich mich nach langer Zeit, zur Erheiterung, wieder ein Thread zu öffnen (auch diesmal 'ne beknackte Frage aber die werdet ihr schon verkraften).

Ist da was wahres dran oder hat man zuviel in die aus dem Moor gezogenen Stofffetzen hineininterpretiert? Kann man aus dem Alltag der germanischen Frau Schlüsse (Vermutungen sind mir auch recht) ziehen, die für Mini oder gegen sprechen? Sitte, Sexualität, Zweckmäßigkeit...

Grüße :friends:

Mini gab's als Wickelrock aus Schnüren, aber nicht als Frauenbekleidung, sondern als Mädchenkleidung. - Da wird schon gelegentlich mal der Hintern herausgeblitzt haben.

Aber den Jungs ging es auch nicht viel anders. Sie liefen mit dem herum, was man erübrigen konnte. Wenn sie Glück hatten mit einer Art Tunika (röm. Untergewand), wenn sie Pech hatten, liess man sie nackt laufen.

Was Sitte u. Sexualität angeht, so wurde Ehebruch wohl streng bestraft. Meiner Ansicht nach wurde hier aber nicht die Sexualität, sondern der Bruch der Treue bestraft. Dies berührte aber keine Ledigen oder Heranwachsenden, weil diese ja nicht verheiratet waren.

Gruß

Jürgen
 

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Hi Jürgen

Die Schöne auf dem Bild kenne ich bereits. Steht bei mir in 'nem Buch.

Mini gab's als Wickelrock aus Schnüren
Du meinst wohl Wickel-Stofbahn mit Schnüren.

aber nicht als Frauenbekleidung, sondern als Mädchenkleidung.
Ja, ich habe das auch mal so gelesen - Mini für Mädchen, kein Mini für Vergebene. Gut, es leuchtet mir ein, dass sich für Ehefrauen aufgrund der Sitte, Anständigkeit ein Mini nicht ziemte (sollte man Tacitus wörtlich nehmen), ein Wieso drängt sich bei mir aber trotzdem auf. Ein Mini könnte die tägliche Arbeit der Frau deutlich erleichtern, im Gegensatz zu schwerfälligem, bodenlangem Kleid. Außerdem hatte der lange Kleid einen tiefen Ausschnitt und keine Ärmel. Da musste schon eine oder andere Brust öfters auf die Helle. Deswegen hätten die Männer doch eher Grund gehabt sich aufzuregen, als knochigen Knien wegen.

Da wird schon gelegentlich mal der Hintern herausgeblitzt haben
Was soll´s. Da die Brüste schon den halben Tag herauspurzeln, kommt es auf eine Pobacke auch nicht mehr an. :still:
 
Absolut beginer schrieb:
... Mini gab's als Wickelrock aus Schnüren
Du meinst wohl Wickel-Stofbahn mit Schnüren.

aber nicht als Frauenbekleidung, sondern als Mädchenkleidung.
Ja, ich habe das auch mal so gelesen - Mini für Mädchen, kein Mini für Vergebene. Gut, es leuchtet mir ein, dass sich für Ehefrauen aufgrund der Sitte, Anständigkeit ein Mini nicht ziemte (sollte man Tacitus wörtlich nehmen), ein Wieso drängt sich bei mir aber trotzdem auf. Ein Mini könnte die tägliche Arbeit der Frau deutlich erleichtern, im Gegensatz zu schwerfälligem, bodenlangem Kleid. Außerdem hatte der lange Kleid einen tiefen Ausschnitt und keine Ärmel. Da musste schon eine oder andere Brust öfters auf die Helle. Deswegen hätten die Männer doch eher Grund gehabt sich aufzuregen, als knochigen Knien wegen.

Da wird schon gelegentlich mal der Hintern herausgeblitzt haben
Was soll´s. Da die Brüste schon den halben Tag herauspurzeln, kommt es auf eine Pobacke auch nicht mehr an. :still:

Welch frivoles Thema...

(... Mini gab's als Wickelrock aus Schnüren
Du meinst wohl Wickel-Stofbahn mit Schnüren.)

Hmm... ich habe das noch als Wickelrock aus Schnüren in Erinnerung, aber... sicher bin ich mir da nicht. Ich muss wohl gelegentlich ein paar Ausgrabungen am Bücherregal vornehmen.

Aber... die Mode kannte schon Blusen mit Ärmeln, die auch entsprechend getragen wurden.

Es gab zwar noch keinen BH, aber es gab einen schmalen Brustgurt, zur Sicherung absturzgefährdeter Teile. Wie unten zu sehen.

Entscheidend jedoch war, wie diese Kleidungsstücke drapiert und anschliessend verzurrt worden waren, denn es gab noch keine Knöpfe, sondern nur Gurte und Sicherheitsnadeln (Fibeln).

Die wichtigste Fibel war die runde Scheibe auf dem Bauch. Die hielt in Grunde alles zusammen.

Gruß

Jürgen
 

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Hallo Jürgen

War nicht meine Absicht die Variationen der altgermanischen Mode in Frage zu stellen oder behaupten, Germaninnen liefen mitten im Winter ärmellos herum.

Das zweite Bild ist mir zwar auch bekannt, aber schön dass du es hochgeladen hast. Die Aufmachung der Frau scheint mir eher festlich als alltagtauglich zu sein. An heißen Tagen beim Heu einfahren, wird sie wohl was luftigeres getragen haben.

Mein Anliegen richtet sich primär nicht an die Beschreibung der germanischen Kleidungstücke (was dies aber keinesfalls ausschließt), sondern mehr an die entscheidende Frage, warum, wenn schon als Minirock identifiziert, nur dem Mädchen, und nicht auch der Ehefrau zugeschrieben wird.

Apropos Wickelrock: Muss ich dir recht geben, bei mir steht es auch so, verstehe ich jedoch dieses Aus-Einzelnen-Schnüren nicht. Wie werden die denn zusammengehalten? Falls gewebt - doch Stoffbahn.

Welch frivoles Thema... Wie wahr, wie wahr. Was da ein uralter Mini, ein knochiges Knie, ein praller Busen in unsrer heilen Welt so auslösen...

Gruß
 
Absolut beginer schrieb:
Ist da was wahres dran oder hat man zuviel in die aus dem Moor gezogenen Stofffetzen hineininterpretiert? Kann man aus dem Alltag der germanischen Frau Schlüsse (Vermutungen sind mir auch recht) ziehen, die für Mini oder gegen sprechen? Sitte, Sexualität, Zweckmäßigkeit...

Grüße :friends:

Lieber Beginer,
den Minirock gab es in Sakandinavien vor 1200 V. Chr., da es vor dem Klimasturz eine ausgesprochene Warmzeit gab.Er dürfte von jungen Mädchen getragen worden sein.
 
heinz schrieb:
Lieber Beginer,
den Minirock gab es in Sakandinavien vor 1200 V. Chr., da es vor dem Klimasturz eine ausgesprochene Warmzeit gab.Er dürfte von jungen Mädchen getragen worden sein.

Den Minirock gab es in Sakandinavien auch um 1972 n. Chr.

Er wurde von jungen Mädchen während der ausgesprochenen Warmzeit (jedes Jahr vor dem Klimasturz im Herbst) getragen:
 

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Prächtiges Beispiel, Herr Hyokrokusai!
2000 Jahre: eine Mini(male)- Fortentwicklung (gleicher Schnitt, kürzeres Wickelschnurband).
Überlege auf (den ättätschten) Katzen-Avatar umzusteigen ... :fs:

Aber die Modeentwicklung bei den germanischen Männern! Björn ist wirklich kess angezogen! Beim Hemdchen kann man nachvollziehen, dass er zu den unglücklichen Buben gehörte, die die Sachen von den Schwestern auftragen mussten ...
Wann verschwand eigentlich das Bärenfellchen vor der Brust?
 
heinz schrieb:
Lieber Beginer,
den Minirock gab es in Sakandinavien vor 1200 V. Chr., da es vor dem Klimasturz eine ausgesprochene Warmzeit gab.Er dürfte von jungen Mädchen getragen worden sein.
Moin Heinz

Pro Mini also. Aber nur junge Mädchen? Wäre dankbar, falls du vielleicht eine Begründung dieser Annahme ausfindig machst oder dir was einfällt. Ich finde zum Thema nirgends was.

Gruß
 
hyokkose schrieb:
Den Minirock gab es in Sakandinavien auch um 1972 n. Chr.

Er wurde von jungen Mädchen während der ausgesprochenen Warmzeit (jedes Jahr vor dem Klimasturz im Herbst) getragen:
Moin Hyokkose

:D Ja, deine zwei Mädels sind jung - abba veeerheeeiraaateeet !

Und als solche im Mini ! Ne.

Möchte mit dem Skandal nichts zu tun haben.

Gruß
 
Absolut beginer schrieb:
... An heißen Tagen beim Heu einfahren, wird sie wohl was luftigeres getragen haben....Gruß

Nun ja, der Halsschmuck lässt wirklich bezweifeln, dass sie gerade zum Heu machen gehen will.

Aber ... beim Heu machen wird sie wohl den Männern zugeschaut haben.

Denn bei den Germanen haben die Frauen nicht alles erledigen müssen was Arbeit war. Für die körperlich schweren Arbeiten, wie z.B. die Feldarbeit, waren die Männer zuständig.

Aber mal realistisch gesehen, der Minirock wird wohl als kindesgemäße Bekleidung betrachtet worden sein. Eine erwachsene Frau, die auch von Anderen so gesehen werden wollte, wird keinen Minirock mehr getragen haben. (Außer vielleicht zu bestimmten Gelegenheiten, dann aber sicher nicht für Jeden.)
 

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Absolut beginer schrieb:
Moin Heinz
Pro Mini also. Aber nur junge Mädchen? Wäre dankbar, falls du vielleicht eine Begründung dieser Annahme ausfindig machst oder dir was einfällt. Ich finde zum Thema nirgends was.
Gruß

Lieber Beginer,
mir liegt in dem Buch von Pörtner "Bevor die Römer kamen" ein Bild über die Tracht eines jungen Mädchens aus dem brozezeitlichen Baumsarg von Egtved in Dänemark vor. In der zeit von 1600 bis 1200 v.Chr.muß es eine Warmzeit gegeben haben. Es wurden in der Bronzezeit Luren (Fanfaren) geschaffen, wie die aus Brudevaelte in Dänemark oder den berühmten Sonnenwagen von Trundholm, welche als Opfergaben im moor versenkt wurden.
Ich nehme an, dass unverheiratete Frauen, zwecks Partnersuche, sich etwas freizügiger zeigen durften.:D
 
Aber ... beim Heu machen wird sie wohl den Männern zugeschaut haben.

Denn bei den Germanen haben die Frauen nicht alles erledigen müssen was Arbeit war. Für die körperlich schweren Arbeiten, wie z.B. die Feldarbeit, waren die Männer zuständig.
Sicher. Der harte Alltag verlangte ja, dass Männer kräftig zupacken mussten.
An Aufgaben, die Physis der Frau zu viel forderte, fehlte es gewiss nicht. Bei Heu einfahren bin ich dennoch der Meinung, jede verfügbare Hand war gerne
zu Hilfe genommen worden, schließlich brauchte man 'ne Menge Raufutter, um
das Vieh durch den langen Winter zu bringen.

erwachsene Frau, die auch von Anderen so gesehen werden wollte, wird keinen Minirock mehr getragen haben.
Klarer Standpunkt.

(Außer vielleicht zu bestimmten Gelegenheiten, dann aber sicher nicht für Jeden.)
Bei diesen Gelegenheiten tipp ich noch auf Evas Kostüm.
 
heinz
Ich nehme an, dass unverheiratete Frauen, zwecks Partnersuche, sich etwas freizügiger zeigen durften.
Demnach durften sich verheiratete Frauen nicht so freizügig zeigen. Warum?
Schämten sie sich zweier Knie, haten sie Angst vor Männerbegierde, dem Ehemännern Verbot gefügt...?
 
Absolut beginer schrieb:
Demnach durften sich verheiratete Frauen nicht so freizügig zeigen. Warum?
Schämten sie sich zweier Knie, haten sie Angst vor Männerbegierde, dem Ehemännern Verbot gefügt...?

Lieber Beginer,
die Treue wurde bei den Germanen sehr hoch gehalten, so berichtete es wenigstens Tacitus. Moorleichen von Ehebrecherinnen und Ehebrechern im Moor bestätigen dies.
Nach der Heirat war es mit der Freiheit für die Frauen zu Ende. Ehebrecherinnen wurden kahlgeschoren mit Rutenzweigen geschlagen durchs Dorf gejagt.:rotwerd:
 
Lieber Beginer,
die Treue wurde bei den Germanen sehr hoch gehalten,
Lieber Heinz. Ob Treue vor 2000 Jahren so verstanden wurde, wie wir sie heute verstehen, wage ich nicht zu behauten, anderseits weiß ich nicht, weshalb den alten Germanen in punkto Ehebruch anders ergehen sollte als uns. Nicht bei allen, nicht immer ist Bedürfnis nach (unerfüllten) Liebe oder bloß Fleischeslust mit Verstand zu bekämpfen, so heute wie damals. Germaniens Seen, Moore, Sümpfe wären zu wenige, hätte man all die ertappten Sünderinnen einfach so hineingeworfen.
so berichtete es wenigstens Tacitus.
Ja, der alte Pfiffikus ist mir auch ans Herz gewachsen. Gut dass wir ihn haben
Nach der Heirat war es mit der Freiheit für die Frauen zu Ende.
Uuha. Aber atmen durften die noch, oder?
Ehebrecherinnen wurden kahlgeschoren mit Rutenzweigen geschlagen durchs Dorf gejagt.
Und als beide aus dem Dorf waren, kroch ihr der Mann, Rutegesteuert hinterher.
Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jede Ehebrecherin derart Strafe erlitt. Falls dem Gehörnten die Möglichkeit blieb, die Angelegenheit unter vier Wänden zu regeln, zog er sie wahrscheinlich vor.
 
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