tejason: schrieb:
@Polynesier:
Hmm ich weis nicht was ich von dem Hinweis auf Polynesien halten soll...
...Bei der Alternative: Auswandern ins Unbekannte oder Untergang jedenfalls dürfte die Wahrscheinlichkeit größer gewesen sein, sich einem Unternehmen mit unsicherem Ausgang anzuschließen. Diese Hypothese sticht aber nicht im Kontext mit den Minoern in der Nordsee.
Das ist völlig richtig, denn von Auswanderung war bisher nirgendwo die Rede und polynesische Schiffe haben in der Nordsee nichts zu suchen.
Wir haben jedoch hier schon sehr viele Seitenlinien und Nebenargumente eingebracht, die allesamt nichts oder nur wenig mit der Kernfrage dieses Threads zu tun haben. Trotzdem waren sie alle sehr interessant und jede für sich nachdenkenswert.
Sehr viele Diskussionsteilmehmer hatten sich mit alternativen Handelswegen beschäftigt, aber eine direkte Atlantikroute ausgeschlossen. Köbis hatte das Beispiel mit der "Abora" gebracht, ich hatte Thor Heyerdahl, seine "Kon-Tiki" und "Rah II", sowie den seetüchtigen Nachbau der kretischen "Minoa" erwähnt. Ostragotha hat den Schiffsarchäologen A. W. Brøgger genannt.
Alle letztgenannten Aspekte zusammen sollten eigentlich nur besagen, dass eine Hochseeschiffahrt in vorgeschichtlicher Zeit durchaus möglich war. Ob man daraus die Anwesenheit minoischer Seefahrer im Norden Europas ableiten kann, das ist eine ganz andere Frage. Nach den bisherigen Erkenntnissen wohl eher nicht.
Da bisher keine chemischen Materialuntersuchungen minoischer Bronze bekannt sind, wissen wir nicht einmal, ob zu dieser Zeit (17. - 15. Jh v.u.Z.) überhaupt ein Bedarf für Zinn aus Cornwall vorhanden war. Es ist aber anzunehmen.
Leider konnte damit auch eine der Kernfragen dieses Threads nicht geklärt werden, nämlich, auf welchen Wege minoische
Gebrauchskeramik aus dem 13. Jh v.u.Z. in den Norden Europas gelangen konnte. Ein Handelsweg über Zwischenhändler ist bei solcher Ware sicher auszuschließen.
immer noch ziemlich unschlüssige Grüße vom Mino. :grübel: