Monarchismus in der Weimarer Republik

Monarchist

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Moin, moin.

Nachdem mein letzter Beitrag wegen Übertretung der Forenregeln gesperrt wurde, will ich meine Fragen die ich hatte umformulieren um so dennoch eine Diskussion zu beleben an deren Verlaufe sich ALLE beteiligen sollten wenn DIESE auch wirklich eine qualifizierte Meinung dazu haben.

Bis in die späten zwanziger Jahre hindurch war in Deutschland immernoch nicht die Frage beantwortet ob es je in Deutschland wieder ein Monarchie geben wird. Auch die Politiker der Weimarer Republik haben sich noch bis in diese Zeit mit der Frage beschäftigt ob und wer das erbe weitertragen soll. MIch würde interessieren in welcher Form dies vonsta´tten gehen sollte da ich leider nur wenig Literatur darüber gefunden. Aufschluß über dieses Thema gibt Sigurt von Ilsemann der letzte Flügeladjutant des Kaisers. Demnach ließ auch Hitler zur Bindung des Adels und der Monarchisten die Frage offen (Erst später hat er die Monarchie ausgeschlossen und als Nachfolge für sich selber ein Reichspräsidialamt bestimmt).

Klar war zwar das weder Kaiser noch Kronprinz gewollt waren. Die Wittelsbacher hingegen haben sich selber zr Verfügung gestellt obwohl das Haus Hohenzollern- Preußen die Thronprätendantur bis heute an den Chef des Hauses vererbt. Wie würde für Euch also Deutschland aussehen wenn wir die Monarchie wiedereingeführt hätten?
 
Auch die Politiker der Weimarer Republik haben sich noch bis in diese Zeit mit der Frage beschäftigt ob und wer das erbe weitertragen soll. MIch würde interessieren in welcher Form dies vonsta´tten gehen sollte da ich leider nur wenig Literatur darüber gefunden.

Soweit handelt es sich um eine historische Frage, diese kann unter dem Thema "Monarchismus in der Weimarer Republik" behandelt werden.

Sie gehört jedoch nicht in die Rubrik "Mittelalter", daher wird das Thema entsprechend verschoben.


Wie würde für Euch also Deutschland aussehen wenn wir die Monarchie wiedereingeführt hätten?

Das ist keine geschichtliche Frage, sondern ein Spekulieren in Utopien.
 
Moin, moin.
Nachdem mein letzter Beitrag wegen Übertretung der Forenregeln gesperrt wurde, will ich meine Fragen die ich hatte umformulieren um so dennoch eine Diskussion zu beleben an deren Verlaufe sich ALLE beteiligen sollten wenn DIESE auch wirklich eine qualifizierte Meinung dazu haben.
Bis in die späten zwanziger Jahre hindurch war in Deutschland immernoch nicht die Frage beantwortet ob es je in Deutschland wieder ein Monarchie geben wird. Auch die Politiker der Weimarer Republik haben sich noch bis in diese Zeit mit der Frage beschäftigt ob und wer das erbe weitertragen soll. MIch würde interessieren in welcher Form dies vonsta´tten gehen sollte da ich leider nur wenig Literatur darüber gefunden. Aufschluß über dieses Thema gibt Sigurt von Ilsemann der letzte Flügeladjutant des Kaisers. Demnach ließ auch Hitler zur Bindung des Adels und der Monarchisten die Frage offen (Erst später hat er die Monarchie ausgeschlossen und als Nachfolge für sich selber ein Reichspräsidialamt bestimmt).
Klar war zwar das weder Kaiser noch Kronprinz gewollt waren. Die Wittelsbacher hingegen haben sich selber zr Verfügung gestellt obwohl das Haus Hohenzollern- Preußen die Thronprätendantur bis heute an den Chef des Hauses vererbt. Wie würde für Euch also Deutschland aussehen wenn wir die Monarchie wiedereingeführt hätten?
In einem gebe ich dir Recht, die Deutschen waren Auf den Zusammenbruch der Monarchie ideell nicht vorbereitet - viele waren auch Anhänger der Monarchie - man kannte nichts anderes. Ich weiß das jedoch auch nur aus Dokumentationen im Fernsehen. Es gab im Reichstag vor allem im Bürgerlichen Block noch viele Monarchisten, meines Wissens gehörte der Vorsitzende der Zentrumspartei v. Papen auch dazu ( bitte mich zu korrigieren, falls ich falsch liege ). Er war es auch, der maßgeblich mithalf, Hitler 1933 im Reichstag eine regierungsfähige Mehrheit zu verschaffen.
Es ist jedoch reine Spekulation, wie die Geschichte weiterverlaufen wäre, oder wie Deutschland heute aussehen würde, wenn der Kaiser nicht abgedankt hätte, oder die Monarchie wieder eingeführt worden wäre.
 

In einem gebe ich dir Recht, die Deutschen waren Auf den Zusammenbruch der Monarchie ideell nicht vorbereitet -


Wie auch;
der Zusammenbruch kam für die bürgerl. Schichten und die breite Masse der Bevölkerung aus unheiterem Himmel. Sie wurden von Anfang an über den Kriegsverlauf, dessen Ziele und die herannahende Katastrophe im Unklaren gelassen worden ,sind über die Folgen, die sie allein zu tragen hatten belogen worden. Die OHL und die Reichsregierung samt Kaiser hatte sich freilich bis zuletzt an ihrem Volk vergangen, indem sie letzten materiellen Einsatz forderten, Kriegsanleihen konnten nach dem Krieg nicht mehr zurückgezahlt werden, Pensionen, Lebensversicherungen etc. für den breiten Mittelstand,die Bürger, den Beamten.....alles futsch !
Aus diesen Reihen rekrutiert sich nachvollziehbarerweise das Potenzial der aufkommenden braunen Herrschaft. Und wer hats eingebrockt ? Die militaristisch orientierten Kreise aus Wirtschaft , Militär-und kolonialen Abenteurern seit den 1890 Tagen als Wilhelm auf Alleinregierung gesetzt hatte. Auch er als verbaler Brandstifter hat seinen Anteil an den kommenden Katastrophen...daher Friede seiner Asche und der ganzen Monarchie. Diese hat sich doch selbst ad absurdum geführt und umgebracht .
Wer angesichts der dt. Geschichte nach Bismarcks Ende seine unbegabten und stümperhaften Erben betrachtet, kann allen Ernstes nicht irgendeine Form der Monarchie zurückwünschen. Es wäre vorallem ein Zurück .....:(
 
Es gab im Reichstag vor allem im Bürgerlichen Block noch viele Monarchisten, meines Wissens gehörte der Vorsitzende der Zentrumspartei v. Papen auch dazu ( bitte mich zu korrigieren, falls ich falsch liege ).

Papen war Monarchist, aber Vorsitzender der Zentrumspartei? Er war Mitglied des Zentrums, spielte dort aber als Vertreter des monarchistischen "Randes" keine große Rolle. Vielmehr eckte er dort immer wieder an und kam schließlich dem Parteiausschluß durch seinen Austritt zuvor:

1921-1932
Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für die Zentrumspartei. Er ist ein Vertreter des rechten, monarchistischen Flügels seiner Partei.

[...]

1925
Im Gegensatz zu seiner Parteiführung, die den Zentrumspolitiker Wilhelm Marx nominiert hat, tritt er für die Wahl Paul von Hindenburgs zum Reichspräsidenten ein. Er hat daraufhin in seiner Partei nur noch eine Randstellung.

1932
[...]
3. Juni: Papen tritt aus der Zentrumspartei aus und kommt so einem Parteiausschluß wegen seiner Koalitionsbildung und seiner Illoyalität gegenüber Brüning zuvor.
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/PapenFranz/index.html
 
Es gab nach dem Kapp-Putsch, dessen monarchistischer Hintergund mindestens fraglich ist, nie wieder einen ernsthaften Versuch in richtung Monarchie.

Das Haus Hohenzollern hat keinerlei Versuche gemacht in Richtung "Wiedereinsetzung", ganz im Gegensatz zu Habsburg-Lothringen die bis 1938 etliches unternommen haben.
Vermutlich lebt es sich mit einer ordentlichen Apanage im Kreuz so unangenehm nicht. Auch hört man aus dem Umkreis der zuletzt regierenden "Häuser" immer mal wieder den Ausspruch, dass man 1918/24 etliches schlechter weggekommen sei als die, die schon 1805/15 ent"thront" wurden.

Sind wir froh, dass wir die los sind!

Grüße Repo
 
Es gab nach dem Kapp-Putsch, dessen monarchistischer Hintergund mindestens fraglich ist, nie wieder einen ernsthaften Versuch in richtung Monarchie.

Die Monarchie wieder einzuführen war weder Ausrichtung noch die Absicht der Putschisten, auch wenn General v.Lüttwitz ein sog. "Kaisertreuer " war. :confused:

Kapp gründet mit anderen Politikern und Offizieren wie Erich Ludendorff die "Nationale Vereinigung", die aus der aufgelösten Vaterlandspartei hervorgeht. Sie planen eine antidemokratische Gegenrevolution, die auf die Abschaffung der Republik zielt, ohne jedoch die Monarchie restaurieren zu wollen. Die Umsturzpläne sehen eine politisch-militärische Diktatur vor, haben aber keinen konkreten Zeit- und Einsatzplan.

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KappWolfgang/index.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Monarchie wieder einzuführen war weder Ausrichtung noch die Absicht der Putschisten, auch wenn General v.Lüttwitz ein sog. "Kaisertreuer " war. :confused:

Kapp gründet mit anderen Politikern und Offizieren wie Erich Ludendorff die "Nationale Vereinigung", die aus der aufgelösten Vaterlandspartei hervorgeht. Sie planen eine antidemokratische Gegenrevolution, die auf die Abschaffung der Republik zielt, ohne jedoch die Monarchie restaurieren zu wollen. Die Umsturzpläne sehen eine politisch-militärische Diktatur vor, haben aber keinen konkreten Zeit- und Einsatzplan.

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KappWolfgang/index.html

Ich hab mal vor 3 1/2 Jahrzehnten ein Referat (heute sagt man Facharbeit) zum Kapp-Putsch geschrieben. Es gab schon gewisse Bestrebungen bei den Putschisten "evt. die Hohenzollern wieder" aber wie gesagt mindestens vage. Und Wilhelm mit Anhang wußten wohl tatsächlich nichts davon.

Ich möchhte hier mal die These aufstellen, dass auch bei den Monarchisten die Hohenzollern 1918 abgewirtschaftet hatten.

Grüße Repo
 
Brief des Reichspräsident Hindenburg an Wilhelm II vom 27. November 1927(!!)
"Euer Majestät lege ich die inständige Bitte zu Füßen, davon überzeugt sein zu wollen, dass ich wie immer, so auch in den damaligen unglücklichen Tagen lediglich bemüht gewesen bin, Schaden und Nachteil vom Haupte meines Kaisers und Königs abzuwenden. Nur aus diesem Grunde musste ich nach gewissenhafter Prüfung schweren Herzens wohlgemeinten, aber nach Lage der Dinge unausführbaren Ratschlägen Anderer widersprechen und einen, wie ich glaubte, vorübergehenden Aufenthalt in Holland als bestes Mittel für oben erwähnten Zweck empfehlen. Von Euer Majestät missverstanden zu werden, ist mir altem Soldaten der größte Schmerz. Darum bitte ich vorbeugend daran erinnern zu dürfen, dass ich mein jetziges Amt nach langem Sträuben erst übernommen habe, nachdem man mich bei der Ehre fasste, und ich mich der Einwilligung Eurer Majestät versichert hatte. So verbleibe ich bis in ein nicht mehr fernes Grab in Treue und Ehrgefühl als Euer Kaiserlichen und Königlichen Majestät alleruntertänigster v. Hindenburg, Generalfeldmarschall."

Interessant, wie der höchste Repräsentant der "Demokratie" denkt ....
 
Ob er so dachte, oder nur dem alten "Chef" so schrieb? Wer soll das noch wissen.
In Monarchistenkreisen hatte er zu der Zeit den Ehrentitel "Alter Verräter"

Grüße Repo
 
... weil gewünscht noch die Quellenangabe für den Brief: Hubatsch, Walther (Hrsg), Hindenburg und der Staat, Göttingen, 1965.
 
...Interessant, wie der höchste Repräsentant der "Demokratie" denkt ....

von hindenburg war der höchste repräsentant der republik "deutsches reich", nicht der demokratie (auch eine monarchie kann demokratisch sein)!

seine haltung zur republik war bei seiner wahl 1925 bekannt, er ist ja von den entsprechenden parteien aufgestellt worden. seine wahl kann man durchaus als hinweis deuten, dass ein gutteil der deutschen den vergangenen monarchischen zeiten nachtrauerte und einen "ersatzkaiser" wählte.
 
Bitte die Anführungszeichen nicht übersehen ;)

Interessant ist, dass bei der Wahl 1925 die BVP NICHT den Zentrumspolitiker Wilhelm Marx (nein, nicht den Kommunisten, der hieß Karl ;) ) unterstützte (wie eigentlich innerhalb der Weimarer Koalition vereinbart), sondern den PROTESTANTEN Hindenburg. Da Hindenburg die Wahl nur mit 3% Vorsprung gewann, hatte dieses Verhalten der BVP wohl einiges an Gewicht und zeigt sehr deutlich, dass die Sehnsucht nach einem monarchischen Element durchaus vorhanden war.
 
Entsprach nicht Hindenburg auch einfach dem Schlag von Monarch, den man sich ersehnte? Ich denke da an die lang anhaltenden Erinnerungen an Wilhelm I., die noch bis 1900 sich verfolgen lässt. Auf dem Antiquitätenmarkt tauchen immer wieder Realien von Bildtäfelchen (zuletzt bei "Kunst und Krempel") mit Kaiser W I. und Bismarck aus der Zeit auf, welche die Sehnsucht, nach der "guten alten Zeit" dokumentieren, für die eben auch der greise Hindenburg stand.
Danke Papa Leo, für das interessante Zitat von Hindenburg.
 
Da Reichspräsidenten Hindenburg bis zuletzt (man siehe z.B. Bilder des 'Tages von Postdam') bei offiziellen Anlässen die Pickelhaube trug, machte er m.E. aus seiner preußisch-militaristischen und monarchistischen Einstellung gar keinen Hehl. Und ich glaube, das sehe nicht nur ich mit dem Abstand von siebzig Jahren so, sondern das haben auch die Zeitgenossen so gesehen. Man nehme das Zitat Papa Leos oder Brissotins Hinweis als Beleg.
 
Was man aber nicht vergessen sollte:
Mindestens in seiner 1. Amtszeit nahm er den Eid auf die Verfassung sehr ernst. Er ließ sich auf keinerlei "monarchistische Spielchen" ein.
Was ihm aus diesen Kreisen den genannten Ehrentitel "alter Verräter" einbrachte. Den Kaiser hatte er ja auch schon nach Holland "genötigt".
Interessant auch, wie sich seine "Unterstützer-Klientel" von. der ersten Wahl zu der der 2. Wahlperiode änderte.

Grüße Repo
 
Da Reichspräsidenten Hindenburg bis zuletzt (man siehe z.B. Bilder des 'Tages von Postdam') bei offiziellen Anlässen die Pickelhaube trug, machte er m.E. aus seiner preußisch-militaristischen und monarchistischen Einstellung gar keinen Hehl. Und ich glaube, das sehe nicht nur ich mit dem Abstand von siebzig Jahren so, sondern das haben auch die Zeitgenossen so gesehen. Man nehme das Zitat Papa Leos oder Brissotins Hinweis als Beleg.

Den Auftritt in Uniform sah man damals wohl anders. Mackensen ist auch bei offiziellen Anläßen in der Husarenuniform aufgetreten. Ich erinnere mich auch an Bilder von Weltkriegsfliegern die bei irgendwelchen Anläßen 10 Jahre nach Kriegsende in der alten Uniform aufgetreten sind.

Oder heute die Reservisten-Kameradschaften, wobei so manche Dienstgradabzeichen dem Vernehmen nach der Nachprüfung nicht standhalten würden.

Männer sind anscheinend so. Frauen haben sich, natürlich früher nicht heute, den BH ausgepolstert. Vermutlich kommt das auf das selbe raus.

Grüße Repo
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Auftritt in Uniform sah man damals wohl anders. Mackensen ist auch bei offiziellen Anläßen in der Husarenuniform aufgetreten. Ich erinnere mich auch an Bilder von Weltkriegsfliegern die bei irgendwelchen Anläßen 10 Jahre nach Kriegsende in der alten Uniform aufgetreten sind.

Oder heute die Reservisten-Kameradschaften, wobei so manche Dienstgradabzeichen dem Vernehmen nach der Nachprüfung nicht standhalten würden.

Mackensen ist auch nicht gerade als Verfechter der Demokratie bekannt, wie ich gerade lesen durfte...
 
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