Motive des Imperialismus

Migu

Neues Mitglied
Guten Abend =)

Wir sollen die Motive des Imperialismus heraus finden, doch weiß ich nicht genau, was damit gemeint ist.
Beim Googeln hab ich bereits etwas gefunden, doch finde ich das nicht ausreichend und bin mir über die Richtigkeit im unklaren:

-> Ausbau der Macht, wirtschaftliche Interessen, politische Motivation

Das denke ich ist schon richtig.
(Quelle: Motive für den Imperialismus? | LYCOS iQ)

den darunter stehenden Text finde ich jedoch irgendwie...nicht Themenbezogen.
Reichen diese 3 Punkte denn als Motive?

ich dachte eventuell noch an:

- pol. u. wirtschaftliche Abhängigkeit
- Unterdrückung der Staaten
- ideologische Mittel
- Ausbeutung
- Kapitalgewinn

ist das ausreichend, oder habe ich wichtige Punkte vergessen?

Desweiteren gibt es noch ein Thema zu dem ich nicht wirklich Quellen finde (bin dankbar für jeden Link und noch mehr für eure pers. Erklärungen :winke:)
Wie sah die nationale Rechtfertigung des Imperialismuses aus?
Wie genau wurde vorgegangen?

Ich danke euch für jegliche Antworten.

Migu~
 
Guten Abend =)

Wir sollen die Motive des Imperialismus heraus finden, doch weiß ich nicht genau, was damit gemeint ist.
Beim Googeln hab ich bereits etwas gefunden, doch finde ich das nicht ausreichend und bin mir über die Richtigkeit im unklaren:

-> Ausbau der Macht, wirtschaftliche Interessen, politische Motivation

Das denke ich ist schon richtig.
(Quelle: Motive für den Imperialismus? | LYCOS iQ)

den darunter stehenden Text finde ich jedoch irgendwie...nicht Themenbezogen.
Reichen diese 3 Punkte denn als Motive?

ich dachte eventuell noch an:

- pol. u. wirtschaftliche Abhängigkeit
- Unterdrückung der Staaten
- ideologische Mittel
- Ausbeutung
- Kapitalgewinn

ist das ausreichend, oder habe ich wichtige Punkte vergessen?

Desweiteren gibt es noch ein Thema zu dem ich nicht wirklich Quellen finde (bin dankbar für jeden Link und noch mehr für eure pers. Erklärungen :winke:)
Wie sah die nationale Rechtfertigung des Imperialismuses aus?
Wie genau wurde vorgegangen?

Ich danke euch für jegliche Antworten.

Migu~



Hallo Migu,


da hast du schonmal sehr gute Ansätze.

Wichtiger Grund: Kolonien als Absatzmärkte und billige Rohstofflieferanten. Hast du richtig erfasst - wirtschaftliche Gründe, viele Großmächte litten als Folge der Industrialisierung unter Überproduktion und Protektionismus.

Sozialdarwinismus - Imperialistische Mächte seien "besser" als die Völker und dürften, ja müssten diese unterjochen und "zivilisieren". Also als Legitimation genutzt.

Sendungsbewusstsein - Die "großen" Nationen sollten die unzivilisierten Völker zivilisieren und aus der Primitivität führen. Geht mit dem Denken des Sozialdarwinismus einher.

Imperialismus als Lösung der sozialen Frage - sprich Auswanderung der "unzuverlässigen" sozialistischen Elemente der Klassengesellschaft.

Das die Gründe und Erklärungsmuster, die mir so spontan einfielen.
 
Die wichtigsten Aspekte sind ja schon genannt.

Ein Aspekt - der wohl besonders den zweiten Teil der Frage betrifft - kann aber noch genannt werden, und ich möchte ihn mit dem Stichwort des "Großmachtstrebens" kennzeichnen. Hierbei handelt es sich - sehr verkürzt dargestellt - um die verbreitete Ansicht, als Großmacht (oder, im Sinne Rheinländers Interpretation, "besseres" Volk) könne nur eine Nation gelten, die auch Kolonien besitze. Im erst seit 1871 vereinigten Deutschland wurde daher die Forderung nach Kolonien recht bald populär. Berühmt-berüchtigt wurde die Forderung des Staatsekretärs im Auswärtigen Amt und späteren Reichskanzlers von Bülow nach einem "Platz an der Sonne" aus dessen Rede vor dem Reichstag vom 6. Dezember 1897 ich kurz zitieren möchte:

[A]llerdings sind wir der Ansicht, daß es sich nicht empfiehlt, Deutschland in zukunftsreichen Ländern von vornherein auszuschließen vom Mitbewerb anderer Völker.[...]

Die Zeiten, wo der Deutsche dem einen seiner Nachbarn die Erde überließ, dem anderen das Meer und sich selbst den Himmel reservierte, wo die reine Doktrin thront [...]

– diese Zeiten sind vorüber.[...]


Mit einem Worte: wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.


Nach: Deutschlands Platz an der Sonne ? Wikisource
 
Die wichtigsten Aspekte sind ja schon genannt.

Ein Aspekt - der wohl besonders den zweiten Teil der Frage betrifft - kann aber noch genannt werden, und ich möchte ihn mit dem Stichwort des "Großmachtstrebens" kennzeichnen. Hierbei handelt es sich - sehr verkürzt dargestellt - um die verbreitete Ansicht, als Großmacht (oder, im Sinne Rheinländers Interpretation, "besseres" Volk) könne nur eine Nation gelten, die auch Kolonien besitze. Im erst seit 1871 vereinigten Deutschland wurde daher die Forderung nach Kolonien recht bald populär. Berühmt-berüchtigt wurde die Forderung des Staatsekretärs im Auswärtigen Amt und späteren Reichskanzlers von Bülow nach einem "Platz an der Sonne" aus dessen Rede vor dem Reichstag vom 6. Dezember 1897 ich kurz zitieren möchte:




Nach: Deutschlands Platz an der Sonne ? Wikisource


Richtig Floxx,


das war ja eines der prägenden Elemente der Zeit, dass ja durchaus auch in der Gesellschaft verwurzelt war, durch Kolonialvereine usw.

Außerdem war es ja oftmals aus strategischer Sicht von Vorteil, Besitzungen außerhalb Europas zu haben.

Das zum Zeitpunkt der Kolonialausbreitung des Deutschen Reichs relevante und bedeutende Kolonien kaum noch zu kriegen waren, bleibt hier mal ausgeblendet.
 
erstmal vielen dank für eure antworten =)
hat mir nochmal sehr geholfen~

jetzt geht es mir um die bedingungen des Imperialismus.
ich habe folgendes heraus gefunden (nur Stichpunkte DX):

Bedingungen:

-[FONT=&quot] [/FONT]Folge der industriellen Revolution -> politisch-gesellschaftlichen Rev
-[FONT=&quot] [/FONT]19. Jh.: Siegeszug der Technik -> Industrie -> Massenproduktion + Kapitalanhäufung
-[FONT=&quot] [/FONT]Bourgeoisie -> wirt.Freiheit u. pol Mitbestimmung streben
-[FONT=&quot] [/FONT]Auch Proletarier wollten Emanz.
-[FONT=&quot] [/FONT]Bauernbefreiung -> Landflucht -> Lohnarbeiter in städten -> Bev.anwuchs
-[FONT=&quot] [/FONT]Großstädte = Hauptstützpunkte Arbeiterbewegung wichtig für Imperialismus
-[FONT=&quot] [/FONT]Liberalismus des Bürgertums ebenfalls -> Programm freier wirt. Entfaltung Einzelner
-[FONT=&quot] [/FONT]System d. Freihandels
-[FONT=&quot] [/FONT]liberal-kapitalistischen Volkswirtschaftslehre -> Voraussetzungen für Hochkapitalismus
-[FONT=&quot] [/FONT]Aufbau der Weltwirtschaft als Parallelerscheinung zum Imperialismus
-[FONT=&quot] [/FONT]
Quelle: Friedrich Schultes (Hrsg.): Weltbild Kolleg. Abiturwissen. Geschichte. Weltbildverlag GmbH. Augsburg 1992. S.200

ist das ausreichend? =/
bez. stimmt das überhaupt?


und wie haben die sich nat. in Deutschland gerechtfertigt?
habe ich da snicht indirekt schon mit dne motiven beantwortet?

Wieder vielen dank im Vorraus =)
 
-Großstädte = Hauptstützpunkte Arbeiterbewegung wichtig für Imperialismus
Dieser Punkt ist in der Forum unnütz bis falsch.
Ja, in den Großstädten lebten viele Arbeiter und dort saßen auch Vereine der Arbeiterbewegung. Letztere waren mit Sicherheit nicht Unterstützer des Imperialismus. Ob die Arbeiter ihn förderten ist eine andere (und nicht so leichte) Frage.
 
Migu, du weißt aber schon, dass das Vokubaler Lenin's benutzt?
Lenin sah in dem Imperialismus das höchste Stadium des Kapitalismus. Der Imperialismus wäre als Endstufe des Kapitalismus natürlich auch die Vorstufe zum Sozialismus.
Lenin betrachtete den Imperialismus also als Gesellschaft- und Wirtschaftsordnung, während Nicht-Leninisten unter Imperialismus eher das Streben einzelner Staaten nach Vorherrschaft oder Weltherrschaft verstehen oder das Wort synonym mit Kolonialismus verwenden.
 
An welcher Stelle siehst Du leninistische Thesen? Die Begriffe Proletarier/Lohnarbeiter, Kapitalismus und Bourgeosie werden auch außerhalb marxistischer Geschichtsauffassung verwendet und soweit ich weiß sind Marxisten auch nicht die einzigen, die zwischen Imperialismus und Kolonialismus unterscheiden.
Das Problem bei Migus Auflistung ist, dass er das Problem sehr breit angeht, was aber nicht unbedingt ein Problem sein muss, denn Kenntnis der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen ist im Allgemeinen nicht schlecht.
 
Naja,
so wie es in Migus Quelle steht, sei ja die Arbeiterbewegung/ Proletarisierung in den Großstädten eine Bedingung für den Imperialismus. Das halte ich für weit hergeholt.

Da muss man schon strikt an einen Sozialimperialismus glauben. Den halte ich persönlich jedoch für relativ unwahrscheinlich, da doch kaum jemand in die Kolonien auswanderte (zumindest im Deutschen Reich) und es auch keine konsequenten forcierten Versuche seitens der Reichsregierung gab, diese zu bewerben oder gar durchzusetzen.

Ich würde sagen, dass die Proletarisierung eine Begleiterscheinung bzw. eine der Voraussetzungen für die Industrialisierung und Städtebildung war, somit war sie Bedingung dafür, dass es zu einer Überproduktion kommen kann, was ja als eine der Gründe für den Imperialismus gesehen wird.
 
Motive und rechtfertigung des imperialismus

ich brauche dringend hilfe, denn ich muss in geschichte eine quellenanalyse machen und das liegt mir überhaup nicht.
Zu dem Text
"Der französische außenminister Hanotaux, 1902: bei der ausdehnung frankreichs handelt es sich nicht um eroberungs- oder machtpolitik, sondern darum, jenseits der meere in landstrichen, die gestern barbarisch waren, die prinzipien der zivilisation zu verbreiten, deren sich zu rühmen eine der ältesten nationen des globus wohl das recht besitzt. ... es handelt sich darum, unsere sprache, unsere sitten, unser ideal, den französischen und lateinisch namen inmitten der stürmischen konkurrenz der anderen rassen, die alle auf demselben wege marschieren , zu schützen. die französische ausdehnung hatte zu allen zeiten zivilisatorischen und religionsmissionarischen charakter. ... wenn die kunst, die literatur, die sprache, der geist galliens nicht ausgesät worden wären, der rest des universums wäre unfruchtbar geblieben."
brauche ich eine interpretation, da ich nicht genau weiß was er sagen will.

Wäre nett wenn jemand so schnell wie möglich antwortet ;))
 
Na, dann stell Dir doch mal die Frage, wie ein Land wie Frankreich sich ausdehnen kann? Es stößt ja nicht von allein gegen Afrika, oder?
Und dann schau doch mal, wie Hanotaux Frankreich mit dem Rest der Welt vergleicht!
 
Es könnte auch helfen, den Text Halbsatz für Halbsatz zu lesen und ihn sogleich in eigene Worte zu übersetzen. Versuch das mal. Wenn´s dann noch Fragen zu einzelnen Details gibt, helfen wir gerne weiter. Wobei ich schon befürchte, dass die Bitte um eine schnellstmögliche Antwort bedeutet, dass die Hausaufgabe heute fällig ist.
 
Interessante Aussage. Als Ziel ist zwar zunächt genannt
in Landstrichen, die gestern barbarisch waren, die Prinzipien der Zivilisation zu verbreiten.
, jedoch geht die hauptsächliche Zielansprache in eine ganz andere Richtung :
... es handelt sich darum, unsere Sprache, unsere Sitten, unser Ideal, den französischen und lateinisch Namen inmitten der stürmischen Konkurrenz der anderen Rassen, die alle auf demselben wege marschieren, zu schützen.
Mit "uns" ist ja wohl eindeutig Frankreich gemeint und mit den "anderen Rassen" die anderen Europäischen Kolonialmächte.

Nach Sicht des Ministers ist also das Ziel, die französische Kultur gegenüber der englischen, belgischen und deutschen durchzusetzen, nicht gegenüber den afrikanischen "Barbaren" - das wird offenbar als selbstverständlich vorausgesetzt.
 
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