Einen schönen Abend! Zuerst einmal, vielen Dank, für die prompten Antworten! Offensichtlich, habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Das tut mir leid.
Also, werde ich versuchen, mich besser zu erklären! Was die PDF´s angeht; ich hielt sie für den günstigsten Weg, meine Ansichten zu untermauern. Da ich ja leider, keine primär Literatur heranziehen kann bzw. konnte. Außerdem, dachte ich, es wäre nett die Sachen anzuhängen, falls jemand anderer sie haben möchte.
Also, noch einmal von vorne:
- Auch wenn, die BRD nicht direkt betroffen war, so steht doch fest, dass man das Thema Terrorismus vernachlässigt hat. Schon ab 1970, haben Palästinenser von deutschen Boden aus Terroranschläge verübt. Wie in der Dokumentation genannt. Allerdings, wollte man das Thema möglichst klein halten weil, man es sich mit den arabischen Staaten nicht verderben wollte. Diese haben die Palästinensischen Terroristen ja als eine Art von Stellvertretern Ge- bzw. missbraucht.
- Wie ich schon geschrieben habe, wäre es durchaus möglich gewesen, die Polizei(en) entsprechend auszubilden. Dazu hätte man nur bei der US Botschaft anfragen müssen, ob man nicht einmal ein paar Beamte schicken könnte, um sich in den Bereichen Flugzeugentführungen und Geiselnahmen kundig zu machen. Das betraf ja auch die SWAT-Ausbildung in LA. Umgekehrt ging das Ganze ja auch. So wurden ja in Deutschland auch US Soldaten bzw. Green Berets nach Sankt Augustin Geschickt um von der GSG9 zu lernen. Genaueres kann man nachlesen in dem Buch: "US Spezialkräfte in Berlin". Es wurde von einem Mann geschrieben, der den entsprechenden Verbänden angehörte und jahrelang mit Terrorismusbekämpfung zu tun hatte. Dort kann man auch lesen, dass man bei den US Streitkräften in Europa, sogar früher dran war, als in den USA selbst. Aus gegebenem Anlass versteht sich! Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, muss nachschlagen, aber ich meine mich zu erinnern, dass man 1978 sogar ein paar FBI Beamte nach Sankt Augustin geschickt hat weil, man bei uns weiter war als in den Staaten. Bei Interesse reiche ich die Info nach.
- Nochmal zu dem Thema Scharfschützen. Wie gesagt diese gab es in der BW und dem BGS. Natürlich noch nicht als autonome Kämpfer. Sondern als sogenannte Gruppenscharfschützen, diese sollten wie der Name schon sagt, ihre Gruppe aktiv im Einsatz unterstützen. Genaueres kann man sehen und hören im Internet. Schaut mal bei Youtube unter dem Begriff Häuserkampf oder Stoßtrupp. Dort findet ihr mit Sicherheit einen alten BW-Lehrfilm Kampf in und um Ortschaften Teil A. Dort sieht man auch kurz die erwähnten Infrarotlichtverstärker Allerdings waren diese wie gesagt alles andere als zuverlässig. Außerdem, war es glaube ich notwendig in zwei riesen Taschen, entsprechende Batterien mit zu schleppen. Was für einen Scharfschützen natürlich von Nachteil ist.
- Hier muss ich mal einen offenen Fehler zugeben! Zwar gilt allgemein der Grundsatz: Bundesrecht bricht Landesrecht. Sprich Bundesrecht steht über dem Landesrecht. Es mag sein, dass man das Polizeiwesen, dabei ausgelassen hat.
- Es gab sehr wohl militärische Spezialkräfte bei der BW! Die einen waren offiziell die anderen inoffiziell bzw. geheim. Aber der Reihe nach. Ich denke mal der Begriff Einzelkämpferlehrgang dürfte hier vielen etwas sagen? Das ansich ist natürlich noch keine Spezialausbildung. Sondern eine Fortbildung für infanteristische Gefechtsführung. Diese ist dann das "Fundament" für alles weitere. Bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr, befindet sich ja die "Wiege der Spezialkräfte". Dort wurden unter anderem die Konzepte für den sogenannten "Jagdkampf" entwickelt und die ersten Einzelkämpfer-Lehrgänge durchgeführt. Später auch an der Infanterieschule in Hammelburg. Hierbei, stützte man sich auf Erfahrungen aus dem 2.WK. Außerdem, nahmen auch schon ende der fünfziger Jahre BW-Offiziere an der Rangerausbildung der US Army teil. Nachzulesen bei Hartmut Schauer: US Rangers Geschichte einer Elitetruppe. Unter anderem mit diesen Kenntnissen, wurden dann die für Deutschland zugeschnittenen Einzelkämpferlehrgänge entwickelt.
Bei den Fallschirmjägern, war es auch so, dass es in allen 3 Luftlandebrigaden einen ständigen Jagdkampfzug
gab. Also einen Zug, der eine eigenständige Einheit war und dauerhaft bestand. Und so gegliedert war, dass er
alleine kämpfen konnte. Dann gab es da noch die Fernspäher und die Kampfschwimmerkompanie.
Erstere wurden von dem Weltkriegsveteran Konrad Rittmeyer aufgebaut. Das war 1962. Aus Tarnungsgründen
einfach Lehrgruppe "R" genannt. Wer genaueres wissen möchte, wird hier fündig:
"Die Geschichte der 1. Luftlandedivision." "BND Gegen Freund und Feind". In beiden Büchern gibt es
Informationen dazu.
Und nun mal zu den geheimen Spezialkräften! Sprich der Stay Behind Organisaton bzw. Abteilung des BND!
Hierfür, gibt es eigentlich nur ein wirklich gutes Buch: Die Organisation Gehlen und die Neuformierung des
Militärs in der Bundesrepublik. Erschienen im Christoph Links Verlag. Zwar geht es hier in der Hauptsache
um die Wiederbewaffnung an sich. Aber es gibt auch sehr gute Kapitel über die Stay Behind Planungen.
Sowohl vor als auch nach der Souveränität. Der Autor bedient sich offizieller und freigegebener Quellen
des BND. Und kann ein umfassendes Bild über die Planungen geben. Soweit die Akten von 1945 bis
1968 das zulassen. Alles Weitere ist noch immer als Geheim eingestuft. Ich will niemandem vorschreiben was
er oder sie kaufen soll! Aber die 50ig Euro sind gut angelegt wenn, man sich für dieses Thema interessiert.
Außerdem kann ich zu diesem Thema auch noch empfehlen: Hartmut Schauer US Green Berets Soldaten aus
aus dem Dunkel. Erschienen im Motorbuchverlag. Dort wird nicht nur die Geschichte der Green Berets
erläutert. Nein! Es gibt auch eine eingehende Erklärung was man unter "Stay Behind" zu verstehen hat.
Und da der BND bzw. die BRD von den USA abhängig war, dürfte es niemanden überraschen, dass sich
die Planungen stark an den USA orientierten. In der Dokumentation München 72, wird die Einheit ja
erwähnt. Wobei man sagen sollte das das damit wahrscheinlich die 404/III also die Ausbilderabteilung
gemeint ist.
(Das folgende schreibe ich unter Vorbehalt weil, ich die Information nicht mehr verifizieren
kann! Vor ein paar Jahren, habe ich interessehalber mal im Internet nach dem Attentat von 72 gesucht.
Dabei bin ich auch auf eine Reihe von Kommentaren gestoßen und zwar beim Magazin Focus.
Dort behauptete ein Schreiber folgendes; nachdem man von der Geiselnahme erfahren hatte, sei eine
FALLSCHIRMJÄGERENHE'IT zu der ER gehört habe arlamiert worden. Diese Arlamierung sei aber
vom damaligen Bundesinnenminister Hans Dietrich Genscher zurückgenommen worden mit der
Äußerung: Der Einsatz könne nur eine Polizeiaktion sein! Ich habe diese Sätze mit eigenen Augen gesehen!
Allerdings, waren diese Kommentare nach kurzer Zeit nicht mehr aufzufinden!
Hier sei auch an die Aussage von Herrn Huismann erinnert, dass ihm ein Mitglied dieser
Spezialeinheit gesagt habe: "Wir waren darauf vorbereitet und wir wollen es machen."
Allerdings, war der Einsatz dieser Einheiten an das Einverständnis der Nato sprich der Amerikaner geknüpft. Und diese war erst für den Kriegsfall vorgesehen. Außerdem wäre damit die Geheimhaltung durchbrochen worden. Wobei den potenziellen Gegnern dieser Kämpfer, deren Existenz schon längst bekannt war.
Und nun möchte ich natürlich auch noch die Frage des Mitgliedes Shinigami beantworten! Ich beziehe mich auch hier auf ein Buch. Eines aus der Anfangszeit des Christoph Links Verlages. Weswegen es schon vergriffen ist.
Der Autor heißt Thomas Auerbach. Der Titel Lautet Einsatzkommandos an der unsichstbaren Front.
Darin geht es um die Einsatzkommandos des MfS. Sozusagen das Ostdeutsche Gegenstück zur LAFBw.
Im Vorwort zu diesem Buch, wird ein Überläufer erwähnt der 1968 aus der CSSR zu den Amerikanern überlief.
Es handelt sich um einen General. Dieser gab dem ZDF am 05.07.1972! Ein exklusives Interview. Darin berichtete er
von Manövern des Warschauer Vertrages, bei denen geübt wurde Saboteure per Fallschirm in der BRD abzusetzen
und einen Kleinkrieg zu führen. Dieses Interview existiert offensichtlich nur noch als schriftlicher Mitschnitt.
Später kann man in dem Buch lesen, dass zuerst der KGB, später auch das MfS die Palästinenser aktiv unterstützte bzw. ausgebildet hat. Und das die damalige Bundesregierung, dieses Gespräch bewusst ignorierte um die Verhandlungen über die Ostverträge nicht zu gefährden. Kürzlich wurde beschlossen die Stasi Unterlagen komplett ins Bundesarchiv zu überführen. Dort dürfte sich dann auch der Text des Interviews finden.