Nachrichtensendung

Auch in England wurden verschiedene Semaphor-Linien betrieben. Von den Flottenstützpunkten zur Admiralität und zurück. Sie wurden in der Zeit der Napoleonischen Kriege aufgebaut. Für wichtige Mitteilungen war es deutlich schneller als vorher berittene Boten. Semaphore line - Wikipedia, the free encyclopedia
In der Belletristik wurde den französische Semapheren in "Hornblower auf der Hotspur" von C.S. Forrester ein Denkmal gesetzt.

Apvar

P.S. Wurde nicht schon bei den Römern mit Signalfeuern auf den Wachtürmen gearbeitet?
 
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Hier finden sich u. a. Berichte über hydraulische Telegraphie, Telegraphie mit Mondlicht

Feldhaus, Franz Maria: Lexikon der Erfindungen und Entdeckungen auf den Gebieten der Naturwissenschaften und Technik in chronologischer Übersicht mit Personen- und Sachregister, Heidelberg: Winter 1904, VIII, 144 S., auch unter: http://www.digitalis.uni-koeln.de/Feldhausm/feldhausm1147-1160.pdf


Hier wird über einen ausgefeilten antiken Feuertelegraphen berichtet:

488 ▼, Chn (...) KleoxMM» und Domoklltot erfinden einen optischen Buchstabentelegraphen, indem sie das Alphabet auf fünf Tafeln zu je fünf Buchstaben verteilen und durch Fackelzeichen (Sichtbarmachen von 1 bis 5 Fackeln) jedesmal
zuerst die betreffende Tafel und alsdann den betreffenden Buchstaben
kennzeichnen. (Polybios X, 45.) Dieser Buchstabentelegraph wird noch im
3. Jahrhundert n. Chr. angewendet.

Auch über einen römischen optischen Telegraphen finden sich Informationen:

400 (...) — Der römische Militärschriftsteller Flavius Vesttlut Rmatut beschreibt optische Telegraphen auf den Warttürmen der Festungen, welche aus beweg-
lichen Balkenstücken bestehen, denen zwecks Zeichengabe eine ver-
schiedene Stellung gegeben werden konnte tmd die als die ersten Sema-
phoren anzusehen sind. (S. 1763 Edgeworth und 1793 Chappe.)

1580 (...) Der italienische Architekt Giacomo Mit Porta macht den Vorschlag, die
menschliche Stimme durch Röhren auf weite Entfernungen fortzuleiten.
(Akustische Telegraphle.)


Darmstaedter, Ludwig: Ludwig Darmstaedters Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung. Berlin: Verlag von Julius Springer, 1908. Auch unter: Full text of "Ludwig Darmstaedters Handbuch zur geschichte der naturwissenschaften und der technik. In chronologischer darstellung", hier S. 11, 40, 95.
 
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Das sind immerhin 300 km pro Tag. Bei 500 km also nicht ganz zwei Tage. Fangfrisch war der Inka seine Heringe ja ohnehin nicht gewohnt, aber nach zwei Tagen leuchtet der Fisch ja auch noch nicht im Dunkeln...
Der Text geht aber von Boten aus, die nichts zu transportieren hatten. Auch die Staffelläufer in der Seite zum Link liefen ohne großes Gepäck. Mit Beladung, wie einem Korb mit Fischen dürfte die Geschwindigkeit doch erheblich herabgesetzt gewesen sein. Auch ist es ein Unterschied, ob der Läufer innerhalb des Hochlandes lief oder vom Meer auf 3500 Meter emporsteigen musste. Eine gewaltige Leistung war es aber auf alle Fälle in welch kurzen Zeiten die Läufer große Distanzen zurücklegten.
 
Zumindest eine Verfilmung des "Grafen von Monte Christo" (Der Roman auch?) zeigt dies: Edmond Dantes alias der Graf (hier R. Chamberlain) besticht einen Wärter der optischen Telegrafenlinie, damit dieser eine fingierte Börsenmeldung nach Paris durchgibt und schwupp, sein einer Widersacher Danglars (hier D. Pleasance) ist scheinbar ruiniert und gibt sich die Kugel.
 
Über den "frischen" Seefisch wird sich der Inka aber gefreut haben. Die werden ihren Fang wohl eher durch einsalzen oder dörren konserviert haben und dann in die Hauptstadt getragen haben

Wäre es nicht wahrscheinlicher, wenn es sich nicht um Fische aus dem Meer, sondern aus einem See gehandelt haben könnte? Dazu muss es ja nicht einmal der Titicaca-See gewesen sein.

Eine weitere optische Signalkette sollen die Karthager bei ihren Kriegen gegen Rom verwendet haben. Ein Turmkette soll über Lichtsignale in die Hauptstadt eine Nachricht gesendet haben, die aus der Länge des Signals sich erschloss. Solange das Signal lief, lies man Wasser in einen Behälter laufen und anhand von Markierungen an der Füllhöhe konnte abgelesen werden, was auf den Schlachtfeldern Siziliens gerade gebraucht wurde. Im Moment weis ich allerdings nicht wo ich das gelesen habe.

Soll das Jodeln und der Einsatz von Alphörnern nicht auch für Kurzsignale genutzt worden sein? Hörnersignale kennt jedenfalls das Militär schon sehr lange. Das römische Militär hatte eigene Planstellen in den Einheiten für "Musiker". Das römische Imperium kannte weiter den cursus publlicus zur Beförderung von Nachrichten wie Personen und sogar für Frachten!
Cursus publicus ? Wikipedia

Stafettenreiter kannte man nicht nur in Form des Ponyexpress des Wilden Westens, sondern bereits bei den Persern oder später auch den Mongolen.
 
Und? Magst du uns die Quellen nennen? Ich will mir nämlich nicht mehr Mühe machen als die, dass ich dazu im erstbesten Wiki-Artikel nichts dazu finden konnte:

Inka ? Wikipedia
Er meint den hier:
Chaski ? Wikipedia

Nergal, die "Schnellläufer" heißen Chaski, ich habe doch den entsprechenden Fachbegriff beireits in #2 eingeführt, also nutze ihn doch bitte. wir können doch nicht dauernd raten was du meinen könntest. Und: der Wikiartikel ist mit Vorsicht zu genießen, rote Hinweisschilder gerade im Zusammenhang auf Quellen und Belegen sprechen nicht gerade für Reliabilität.
 
Soll das Jodeln und der Einsatz von Alphörnern nicht auch für Kurzsignale genutzt worden sein? Hörnersignale kennt jedenfalls das Militär schon sehr lange.

Das Jodeln wurde natürlich zur Nachrichtenübermittlung "erfunden"
aus Wiki
In wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gibt es verschiedene Techniken, um mit Rufen weite Distanzen akustisch zu überbrücken. Die Ursprünge des Jodelns gehen auf vorhistorische Zeiten zurück: Jodelnd verständigten sich Hirten und Sammler, Waldarbeiter und Köhler. Nicht nur in den Alpen wurde von Alm zu Alm mit Almschrei (Almschroa) oder Juchzer (Juchetzer, Jugitzer, Juschroa) kommuniziert oder auch das Vieh mit einem Jodler (Viehruf) angelockt.
Joseph Ratzinger (in Bayern aufgewachsen) vermutet, der bedeutende Theologe Augustinus von Hippo habe das Jodeln gemeint, als er vom Jubilus schrieb, einer „Form wortlosen Rufens, Schreiens oder Singens“, das „wortlose Ausströmen einer Freude, die so groß ist, dass sie alle Worte zerbricht.“ Jubili hießen später auch rituell festgelegte Melismen des Gregorianischen Chorals.

beim Alphorn, das ja auch in sehr weiter Entfernung gehört wird, kann man dies ebenfalls unterstellen.

Die Hornsignale des Militärs waren, außerhalb der Militärmusik, sehr lange im Gebrauch, ich erinnere hier an das Angriffssignal der preußisch/deutschen Infanterie bis 1914, die berühmte "Kartoffelsupp".
Aus der oralen History weiß ich, dass 1915 die auf dem Hartmannsweilerkopf eingeschlossenen franz. Vogesenjäger ihre baldige Kapitulation den franz. Linien per Hornsignal mitteilten. Vermutlich hatten die Deutschen die Telefonleitungen gekappt, und Funk war bei den Jägern noch nicht vorhanden.
 
Ansonsten wäre noch die Heliografie zu nennen, die kannten schon die alten Griechen

Im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika, wo Bodenbeschaffenheit und Klima den Einsatz von Heliographen besonders begünstigen, bestanden auf Dauer angelegte Heliographen-Verbindungen über große Entfernungen.


In Deutsch-Südwestafrika ist mit günstigem Erfolg der Heliograph in Gebrauch, d.h. die Übertragung von Nachrichten von Ort zu Ort mittels Sonnenspiegels. Von dieser Einrichtung hatten die Engländer im Zulukriege oft Gebrauch gemacht und sie als zweckmäßig erprobt. Die Sonnenstrahlen werden mit einem oder zwei Spiegeln von einem er- höhten Punkte aus reflektiert. Der bewegliche Spiegel ist mit einer federnden Taste verbunden. Man stellt nun das Licht so ein, daß die Gegenstation bei herabgedrückter Taste das Licht sieht. Läßt man die Taste los, so verschwindet das Licht. Die Anwendung kurzer Lichtblitze und langer Lichtzeichen, entsprechend den Punkten des Morsealphabets, ermöglicht die Verständigung. Nachts oder bei wolkenbedecktem Himmel wird Azethylen- oder Kalklicht benutzt. Die Tagapparate wirken bis etwa 90 km, die Nachtapparate bis 120 km.
Bis Mitte 1902 wurden durch die Linien Windhoek-Rehoboth-Gibeon- Keetmanshoop der Süden und Karibib-Omaruru-Outjo der Norden mit dem Regierungssitz verbunden. Diese beiden Linien wurden durch 18 Stationen bedient, welche mit je einem bis zwei Mann der Schutztruppe besetzt sind. Wenn auch die Einrichtung in erster Linie für Verwaltungs- und militärische Zwecke bestimmt ist, so steht sie doch auch dem Publikum gegen mäßige Gebühren zur Verfügung und wird auch oft benutzt. Bei einer Mindesttaxe von 2 Mark beträgt die Wortgebühr 20 Pfennige. Welche Zeitdauer eine Nachricht z.B. von Windhoek nach Keetmanshoop (etwa 500 km Luftlinie) gebraucht, hängt wesentlich von der Witterung ab. Unter günstigen Verhältnissen kann sie in 5-6 Stunden befördert werden. In der Minute können etwa 2 Worte weitergegeben werden.
Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen in den deutschen Schutzgebieten
 
Die "Rauchtelegrafie" durch Rauch oder Feuerzeichen war schon im alten Ägypten bekannt.
Die Griechen entwickelten ca. 180 vChr. eine "Fackelschrift" als echte Telegrafie konnte ähnlich wie beim Morsealphabet jeder Buchstabe durch eine bestimmte Anzahl von Fackelzeichen ausgedrückt werden.
In den Urwaldgebieten ist die Trommel seit Urzeiten in Gebrauch. Die Trommelsprache ist als eine Art Telefonie anzusehen, und übertrifft außer der drahtlosen Telefonie in der Schnelligkeit jede andere Art von Nachrichtenübermittlung in den Urwaldgebieten.

Enzyklopädie der Technikgeschichte dva 1967
 
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