Napola - Elite für den Führer

momo'chen

Neues Mitglied
also hab gesehn hier wird über filme geredet dacht ich mir,da ich seit
heute vormittag die szenen aus dem Film Napola einfach nicht mehr herausbekomme ich schreibe ma dazu was.Also muss schon sagen, fand es sehr hm wie soll ich mich ausdrücken ohne das irgendeiner der hier älter ist was falsches von mir denkt..:grübel:schockierend!Nachdem viel war ich wütend und traurig zugleich,da ich ja auch noch aus einer Stadt komme in der viele Rechte Leute umher ziehen bekam ich noch mehr wut.Wenn ich mir überlege,ich hätte damals gelebt und hätte mitbekommen was den jungs in dem film passiert ist.OMG..ich bin ja hochsensibel:D und daher hab ich seeehr geweint bei dem Film.Doch nun bleibt mir die Frage offen..
war es wirklich so wie in dem Film?
wenn nicht..auch egal meine wut gegen Hitler und all das dazugehörige ist mal wieder gewachsen!:motz:
 
Doch nun bleibt mir die Frage offen..
war es wirklich so wie in dem Film?

Der Film ist von der Kritik recht unterschiedlich aufgenommen worden. Er wurde zum einen gelobt, zum anderen gab es aber auch schwere Vorwürfe, die der Fluter so zusammenfasst:

Eigentlich, so hieß es, habe Gansel nur einen traditionellen Internatsfilm gedreht, einen braun eingefärbten "Harry Potter“, kaum mehr als eine distanzlose Coming-of-Age-Geschichte vor einem geschichtlichen Hintergrund, aber ohne diesen angemessen umzusetzen und intelligent zu verarbeiten. Der Film, suggerierten Kritiker, verharmlose die Nazi-Zeit, mache sich die Verbrechersicht zu eigen, suche zu sehr die Nähe zur nazistischen Ideologie.
fluter.de : Napola | Ausgabe '2005-01-12'

Ob es wirklich so war, wie im Film will und kann ich nicht beantworten, da ich den Film nicht gesehen habe und mich auch zu wenig mit dem historischen Hintergrund beschäftigt habe. Ich denke aber, dass diese Seiten dir helfen können, die Frage zu beantworten:

Lehrer-Online - Internetressourcen - Napola
Nationalsozialismus.de - Napola
 
Ich habe mir den Film einmal auf DVD angesehen. Gansel erzählt im Kommentar, dass ihn interessiert habe, wie viele Repräsentanten der BRD in Napolas erzogen wurden wie Alfred Herrhausen.

Eine Verherrlichung der NS- Ideologie kann ich nicht erkennen. Es geht um Verführung, und der Film läßt den Zuschauer die Arsenale der Verführung aus Sicht von Friedrich miterleben, der aus dem Arbeitermillieu stammt und als meisterhafter Boxer das Interesse eines Napolaerziehers erregt, der selbst als Boxer gescheitert ist. Der Vater sagt kategorisch: "mit diesen Leuten haben wir nichts zu tun", doch der Sohn fälscht die Unterschrift und erzwingt die Teilnahme, indem er droht, den Vater zu denunzieren. Die Jugendlichen erleben Drill und Verführungenm wie Segelfliegen.

Ein Außenseiter in dieser Runde ist Albrecht, der sensible Sohn eines Nazibonzen, der aus seinem Sohn einen Mann machen will. Bei einem Herrenabend müssen die beiden gegeneinander boxen, und bald darauf sollen sie Jagd auf geflohene Rotarmisten machen. Entgegen den Versicherungen von Albrechts Vater sind diese unbewaffnet, und die Jugendlichen werden Zeugen des Mordes an Kriegsgefangenen.

Albrecht schreibt einen Aufsatz über die Verhetzung der Jugend, den er natürlich zurücknehmen soll. Bei einer Mutprobe ertrinkt er unterm Eis.

Sein Freund Friedrich ist schockiert, gilt aber nach wie vor als Siegertyp und Boxerhoffnung, der die Napola vertreten soll. In seinem letzten Kampf verweigert er sich dem System und verliert absichtlich den Kampf worauf er von der Schule verwiesen wird.
 
Ich habe den Film gesehen, als er damals im Fernsehen kann. Er setzt sich stark mit Zucht, Drill und Disziplin auseinander und der Verführung Jugendlicher hin zum Nationalsozialismus. Ich kann wenig negatives sagen, dass der Film in irgendwelcher Hinsicht die Nazis verharmlose.
Ich muss aber auch sagen, dass mich der Film nicht mitgerissen hat, wie es zum Beispiel Schindlers Liste schaffte.
 
Zum gleichen Thema kann man Buch und Film "Ich war Hitlerjunge Salomon" empfehlen. Gut umgesetzte, wahre Story mit Bezug zur Entwicklung, die die Jungs von damals genommen haben.
 
Ich habe den Film gesehen, als er damals im Fernsehen kann. Er setzt sich stark mit Zucht, Drill und Disziplin auseinander und der Verführung Jugendlicher hin zum Nationalsozialismus. Ich kann wenig negatives sagen, dass der Film in irgendwelcher Hinsicht die Nazis verharmlose.
Ich muss aber auch sagen, dass mich der Film nicht mitgerissen hat, wie es zum Beispiel Schindlers Liste schaffte.


Komisch, da ging es dir ähnlich wie mir. Er war nicht schlecht, der Film, aber wirklich mitreißend fand ich ihn auch nicht. Das geringere Budget im Vergleich mit einer Hollywoodproduktion war es meiner Meinung nicht, was dem Film fehlte. Die von dir angeführte Verfilmung von "Hitlerjunge Salomon" fand ich beispielsweise viel mitreißender, obwohl es in diesem Film ja durchaus Parallelen gibt, indem man als Zuschauer das durchaus vorhandene Verführungspotenzial des NS- Regimes mit dem Protagonisten miterlebt. Eindrucksvoll dabei fand ich dabei auch die Schizophrenie von Hitlerjunge Salomon, der ständig befürchtet, als Beschnittener enttarnt zu werden.
 
Wobei im Hitlerjungen Salomon ja auch die unfreiwillig komische Szene in der er als das Idealbild des Ariers bezeichnet wird, die Blödsinnigkeit der Rassenideologie sehr gut verdeutlicht.
Ich finde ebenfalls sehr beeindruckend wie weit er sich zurückhalten kann, seine eigenen Gefühle unterdrückt und dem ständigen Druck vielleicht doch noch entdeckt zu werden (zum Beispiel von seiner extrem Regimetreuen Freundin) fertig wird.
Ich fand aber Napola auch nicht schlecht, er zeigt, was das Dritte Reich aus seinen Kindern machen wollte und welche Auswüchse der Mannbarkeitskult zeigen konnte.
 
Wobei im Hitlerjungen Salomon ja auch die unfreiwillig komische Szene in der er als das Idealbild des Ariers bezeichnet wird, die Blödsinnigkeit der Rassenideologie sehr gut verdeutlicht.
Ich finde ebenfalls sehr beeindruckend wie weit er sich zurückhalten kann, seine eigenen Gefühle unterdrückt und dem ständigen Druck vielleicht doch noch entdeckt zu werden (zum Beispiel von seiner extrem Regimetreuen Freundin) fertig wird.
Ich fand aber Napola auch nicht schlecht, er zeigt, was das Dritte Reich aus seinen Kindern machen wollte und welche Auswüchse der Mannbarkeitskult zeigen konnte.


Eine fast surrealistische Szene ist auch die, wo Salomon durch einen Rollkragenpullover zur Idee angeregt wird, seine Vorhaut zu dehnen.

Napola hat durchaus gute und sehr gute Szenen: Die Boxszene im Haus des Gauleiters gehört dazu und natürlich die Jagd auf die angeblich bewaffneten Kriegsgefangenen und die Aufsatzszene. Etwas zu breit angelegt fand ich diese Internatsszenen, und das Ende etwas zu abrupt.
 
Zu Napola denke ich, dass es vor allem ein Film für Zeitgenossen ist, die keinen allzu großen Bezug zur Geschichte haben. Da er die Situation im Dritten Reich relativ leicht verständlich darstellt.
Für alle anderen ist er auch sehenswert, die werden aber meiner Meinung nach mehr "Filmvergnügen" an anderen Filmen haben. Ich habe irgendwie noch einen Film im Kopf, aber da will mir ums verrecken der Titel nicht einfallen. Da ging es um diese Lebensborn geschichte, mit dem Ziel die "arische Rasse" zu züchten.

Gruß
 
Zurück
Oben