Am Rande meiner Arbeiten hatte ich mit dem Thema zu tun, was ich schreibe, stammt daher aus eigener Anschauung, kann nicht sagen, dass ich z.B. eine Monographie dazu gelesen hätte.
Behördlich wurde das Thema Naturschutz in den 1920ern/1930er Jahren aufgegriffen.
Meiner Meinung nach waren die ersten Maßnahmen aus ästhetischen Beweggründen geleitet. Die erste häufige Methode war die Erfassung, Aufnahme und der Schutz von einzelnen Naturdenkmälern, wie stattlichen Bäumen oder markanten Felsgruppen. Der Arten- und Biotopschutz spielte noch nicht so eine Rolle.
Eine große Rolle in der Entwicklung des Naturschutzes in Deutschland spielt die Lüneburger Heide, denn hier wurde zum ersten Mal versucht, eine Großfläche zu schützen:
Lüneburger Heide ? Wikipedia
Inspiriert von den amerikanischen Nationalparks.
Der Hamburger Unternehmer Alfred Toepfer entwickelte und propagierte aufgrund der dort gemachten Erfahrungen die Schaffung von Naturparks. Er spielte während des Dritten Reichs eine sehr obskure Rolle und war in allerlei merkwürdige Geschäfte verwickelt, was hier ausreichend geschildert ist:
Alfred Toepfer ? Wikipedia
Auf jeden Fall fand er ab Mitte der 1950er viel Gehör in der Politik. Besonders die hohe Motorisierung und das veränderte Freizeitverhalten sorgte bei vielen Lokalpolitikern zum Wunsch nach Landschaftsschutz.
Insgesamt scheinen die Naturparke, die ja eine "light"-Variante der Nationalparks darstellen, für Deutschland das angemessenere Modell gewesen zu sein, auf jeden Fall sind sie leichter auszuweisen und es gibt viel mehr davon. Das liegt an der Besiedlungsdichte, aber auch in der extremen Flächennutzung selbst in entlegenen Gebieten.
Der letzte bedeutende Schritt war die stärkere Institutionalisierung des Naturschutzes ab Mitte der 1970er Jahre, mit zunehmender Einrichtung von Naturschutzbehörden und dem erstmaligen Erlass des Bundesnaturschutzgesetzes.
Damit waren meiner Ansicht nach die Grundlagen des heutigen Systems geschaffen. Was war mit der Öko-Bewegung der 1980er Jahre, mag man fragen?
Deren Bedeutung sehe ich eher darin, die Problematiken politisch dem einzelnen Bürger näher zu bringen, und in vieler Hinsicht dann auch Einstellungsänderungen bewirkt zu haben, auch was die Einzelentscheidungen der Behörden betrifft. Aber für die Schaffung des "großen Ganzen" war sie nicht so allmächtig, wie es medial bisweilen vermittelt wird.