Neue archäologische Entdeckungen

In England wurde ein Schlachtfeld aus der Zeit der römischen Invasion mit Hilfe von LIDAR entdeckt.

Ich müßte meinen Beitrag eigentlich mit dieser Zeile versehen "...wurden mögliche Hinweise auf ein römisches Schlachtfeld...entdeckt"

Außer dem Artikel in der BBC habe ich noch keine weiteren Presseberichte oder wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu gefunden (falls ich da nix übersehen habe). Das ganze geht auf Dr. Simon Elliott (an der Universität von Kent in Archäologie promoviert), Sachbuchautor und TV-Moderator (v. a. in römisch-britischer Geschichte). Unter Simon Elliott | University of Kent - Academia.edu sind allerdings keine Arbeiten hochgeladen worden. Auf seiner Homepage habe ich zu dem möglichen Schlachtfeld (http://www.simonelliott20.com/Home) leider nichts weiteres gefunden.

Ich kann mich jetzt nur auf den Artikel stützen:

Zum einen gibt es ein mutmaßliches Römerlager auf Camp Hill Heritage Gateway - Results

Desweiteren eine eisenzeitliche promontory fort (nach meinem Verständnis eine Höhenfestung) Markland Grips Fort (s. MDR6398 - Markland Grips promontory fort, Elmton - Derbyshire Historic Environment Record - mit Karte)

Diese beiden Anlagen sind bisher schon bekannt.

Jetzt glaubt Elliott ein weiteres römisches Lager anhand von Lidar entdeckt zu haben. Und darüberhinaus meint er anhand von Bodeneingriffen auf der Oberfläche den Standort der römischen Artillerie entdeckt zu haben:

1735742000947.png


(Bild aus dem o. g. BBC-Artikel)

Mich persönlich verwundert, dass die römischen Artillerie-Stellungen solche Spuren auf der Oberfläche hinterlassen haben sollten.

Unter den Lesefunde bei den Landwirten sind laut dem Artikel ein Gewicht einer Groma und ein Teil einer Lorica Segmentata (leider ohne Abbildung und wissenschaftliche Auswertung).

Grabungen an Ort und Stelle sind nicht vorgenommen worden. Und sowohl die beteiligte Legion, die Zeitstellung und sogar die Schlacht zur Einnahme des Forts sind bisher alles Vermutungen.
 
Keine Neuentdeckung, nur eine Neubewertung: Der in Ephesos gefundene vermeintliche Schädel von Arsinoe IV. stammt von einem männlichen Jugendlichen.
 
Keine Neuentdeckung, nur eine Neubewertung: Der in Ephesos gefundene vermeintliche Schädel von Arsinoe IV. stammt von einem männlichen Jugendlichen.

Also die Hoffnung dahin, dass wir eines Tages Cleos Schwester klonen könnten, um zu sehen, ob sie wirklich so attraktiv war, wie die Quellen behaupten (falls das auch für ihre Schwester gegolten haben mag).


Wir bleiben bei den Ägyptern, allerdings nochmal 2.000 Jahre früher:

 
In Holzthum (Luxemburg) wurden 141 Goldmünzen gefunden. Das Münzspektrum stammt aus der späten Kaiserzeit. Die Prägedaten bewegen sich zwischen 374 uZ und 407 uZ und verteilen sich auf acht Kaiser. Fundort war in der Nähe eines römischen Turmkastells. 3 Münzen zeigen den Kaiser Eugenius. Dieser medial relativ unbekannte Herrscher ist eine interessante Persönlichkeit, war er doch unter einem seiner kaiserlichen Vorgänger Chefarchivar am kaiserlichen Hofe. Man sieht, auch aus einem Archivar kann ein Kaiser werden.

Eugenius – Wikipedia
 
In dem Heilbronner Stadtteil Neckargartach machten Archäologen eine Entdeckung aus der römischen Kaiserzeit. Es wurde ein Stück der Römerstraße Mogontiacum (Mainz) - Augusta Vindellicum (Augsburg) gefunden. Das schöne daran ist, dass neben dem Straßenkörper auch noch Keller eines römischen Vicus ausgegraben wurden. Man kann daher die damalige bauliche Situation gut erkennen. Zudem fand man Reste eines kleinen Tempels für Merkur. Als Draufgabe hat man noch eine lebensgroße Sandsteinfigur gefunden, welches Merkur darstellt. Die Figur ist leider nur in Stücken auf uns gekommen. Jedoch ist das Gesicht der Figur gut erhalten. Das ist eigentlich in den deutschen Fundplätzen eher selten.
Ursprünglich war der Fundplatz aufgrund von älterer Lesefunden als Villa Rustica eingeordnet worden. Nun ist es ein Vicus.

Forscher staunen: Uralte, 500 Meter lange Straße auf Baustelle in Heilbronn entdeckt
 
Der Titel ist leider arg verallgemeinernd:
 

Das hatten wir schon mehrfach im Thread:

In den USA hat ein Student mit Hilfe von Lidar-Scans an seinem Computer zufällig eine bislang unbekannte Maya-Stadt in Mexiko entdeckt:


Die Stadt ist nach ihrer Aufgabe (wohl nach 850 n. Chr.) vollständig vom Dschungel überwuchert worden. Leider gibt es bisher noch keine Fotos von der Stätte selber.


Aus dem Guardian ein Bericht über LIDAR-Prospektion in Mexiko:


Hallo

Und hier das paper zu der Maya-Stadt im Dschungel von Campeche


mfg
schwedenmann

Warten tue ich allerdings noch auf die Bilder vor Ort von der Mayastadt.

Wenn das Geschichtsforum noch entsprechende Exkursionsmittel bereitstellen könnte, würde ich mich ja bereit erklären, dort vor Ort nachzusehen :cool: (pro scientia).
 
Neue Funde aus Pompeji


mfg
schwedenmann

Und noch hier auf deutsch:


Sorry :oops:, ich hatte den Faden nicht durchgelesen.

macht doch nix, passiert häufiger, dass Beiträge zum gleichen Sachverhalt auftauchen. Ich habe auch schon einmal im Abstand von mehreren Monaten oder länger den gleichen Artikel zu einer Entdeckung gebracht.

Habe übrigens noch in den Nachrichten auf Englisch und Spanisch nachgeschaut: es gibt bisher noch keinerlei Berichte über Forschungen oder Begehungen vor Ort, obwohl die Anlage nur 15 min zu Fuß von einer Hauptstraße entfernt liegt s. Valeriana (archaeological site) - Wikipedia
 
Daraus:

Die Inschrift enthält zwei bisher unbekannte Dorfnamen, Tirthas und Golgol, die möglicherweise antiken Orten entsprechen, die bei der Vermessung Westpalästinas im 19. Jahrhundert identifiziert wurden.​

Es gab im 10. Jhdt. ein Andalusien einen Arzt, der als Ibn Ǧulǧul bekannt ist. Ǧīm ("Dschīm" ج) ist die Entsprechung des hebräischen Gimel ג und auch lateinisches und griechisches /g/ wird im Arabischen als ǧ wiedergegeb: sin (so wird etwa aus dem lateinischen Feldzeichen (signum) über Umwege (griechisch, aramäisch) das arabische Wort für 'Gefängnis': siǧn. (Da mag man jetzt denken, dass das ein weiter Weg von Feldzeichen zu Gefängnis sei, aber das hat was mit semantischer Verschiebung, Erweiterung und Reduktion zu tun: Die Feldzeichen wurden im Lager im festesten aller Gebäude aufbewahrt, dieses diente auch als Karzer. Dieses "Haus des Feldzeichens" verlor dann irgendwann im Aramäischen oder beim Übergang des Aramäischen zum Arabischen - da sign undurchsichtig geworden war - seinen durchsichtigen Bestandteil (aram. beth, arab. bayt 'Haus') und übrig blieb das undurchsichtig gewordene lateinische Wort. .
Es mag sein, dass zwischen dem palaestinensischen (nicht im Sinne heutiger Palästinenser, sondern der römischen Provinz Palaestina) Ort Golgol und dem Namen Ǧulǧul ein Zusammenhang besteht.
 
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